Kapitel 67

 

Campino Pov

 

Eigentlich wollte ich doch nur etwas zu trinken holen gehen, dabei konnte ich doch nicht ahnen, dass mich einfach so eine Dame ansprach.

Sie war ziemlich aufdringlich und auch wenn ich ihr sagte, dass sie die Finger von mir lassen sollte, störte sie sich nicht weiter dran.

Scheinbar wollte sie unbedingt in Erfahrung bringen wer ich war, auch wenn ich ihr das nicht sagte.

Immerhin schien sie kein Fan zu sein, denn sonst hätte sie mich wohl erkannt.

Das alles machte die ganze Sache für mich nur noch mulmiger und ich war mir nicht sicher, was ich machen sollte.

Dann kam Vom auch noch dazu und nannte meinen Namen, sodass sie nun wusste, wie ich hieß.

Gerade das hatte ich doch versucht mit allen Mitteln zu verhindern.

Jetzt wusste sie zumindest meinen Namen und schien aber dennoch nicht von mir ablassen zu wollen.

Sie streichelte weiterhin mit ihrer Hand über meinen Oberkörper und versuchte mich auf diese Art und Weise anzumachen.

Das ich überhaupt nicht darauf einging, schien sie nicht sonderlich zu stören.

Auch nicht, dass ich ihr sagte, dass ich auf Kerle stehe und der Mann der eben da war, mein Verlobter war.

Scheinbar hielt sie das für einen Scherz, denn sie lachte nur darüber.

Dabei war es doch tatsächlich die Wahrheit.

Das ganze Spielchen ging dann noch so weit, dass sich selbst Lenn und Jez einmischten und die Olle dann kurze Hand ins Wasser schmissen.

 

 

Noch bevor ich reagieren konnte, zog Lenn mich auch gleich hinter sich her zurück zu Ritchie.

,,Was fällt dir eigentlich ein hier in aller Öffentlichkeit so mit dieser Schlampe da zu flirten? Hast du vergessen, dass du vergeben bist?“, fragte Lenn auch gleich und stemmte die Hände in die Hüften.

,,Pass du lieber mal auf, wie du mit mir redest, mein Freund.“, sagte ich scharf und sah Lenn nicht gerade begeistert von seinem Ton an.

,,Aber das kannst du doch nicht machen. Ich meine du hast doch Vom. Was soll das denn?“

,,Ich habe ja auch nie gesagt, dass ich ihn nicht habe oder das ich ihn nicht mehr will, oder?“

War es doch schon schlimm genug, dass ich mich jetzt auch noch vor meinem Sohn rechtfertigen musste, der hier abging als hätte ich Ritchie in seinem Beisein betrogen.

,,Ich habe nicht mit ihr geflirtet. Sie hat mich angesprochen und ich wollte nur nett sein. Ich konnte ja nicht wissen, dass sie mir nicht glaubt.“

,,Das geht gar nicht, Dad.“, sagte Lenn mit einem Kopfschütteln und widmete sich dann Ritchie.

,,Soll ich dir etwas zu trinken holen gehen?“, fragte er und der Drummer nickte.

,,Ja, bitte.“

,,Willst du auch was, Schatz?“, fragte Lenn an Jez gewandt und dieser nickte ebenfalls.

,,Ja, ich komme mit, wenn du etwas holen gehst. Das bekommst du sonst ja nicht alles getragen.“

 

 

Lenn nickte nur noch, denn das schien ihm einzuleuchten.

Allerdings kamen die beiden nicht weit, denn die Olle, die mich genervt hatte, war mittlerweile aus dem Wasser geklettert und kam geradewegs, mehr als sauer zu uns.

,,Was fällt dir eigentlich ein, mich einfach so ins Wasser zu schmeißen, du missratenes Kind? Sieh mich an, meine Schminke ist verschmiert und meine Frisur ist auch ruiniert!!!!“, empörte sie sich weiter und hob die Hand.

Allerdings war ich schneller und hatte diese ergriffen, bevor sie Lenn schlagen konnte.

,,Meinst du nicht, dass das vielleicht etwas zu weit geht? Ich meine immerhin hast du meinen Sohn vor dir und der wird nicht geschlagen. Weder von mir noch von einer fremden Person.“, hauchte ich beinahe schon in ihr Ohr, verlieh meinen Worten aber so viel Nachdruck, dass sie die Hand wieder sinken ließ, als ich sie los ließ.

,,Ich konnte ja nicht wissen, dass es dein Sohn ist.“, sagte sie fast schon reumütig, was mich verächtlich schnauben ließ.

,,Und wenn es der Papst wäre, Gewalt ist keine Lösung. Ich würde sagen es wäre vielleicht besser, wenn ihr getrennte Wege geht und da wir hier sitzen gehst du doch bitte wieder auf deinen Platz.“

Sie sah mich mit einer Mischung aus Flehen und Unglaube an, aber da ging ich gar nicht drauf ein.

,,Aber Andreas, das kannst du doch nicht machen.“, sagte sie fast schon aufgebracht und ich nickte.

 

 

,,Doch, das kann ich und das werde ich auch tun. Wenn du nicht freiwillig gehst, dann kann ich dich auch gerne tragen und wenn du mich nicht in Ruhe lässt, dann melde ich dich beim Bademeister und dann bekommst du Hausverbot, denn glaub mir, ich sitze am längeren Hebel.“

,,Was soll das denn bitte heißen?“, fragte sie immer noch nicht wirklich ruhiger und fast schon unmenschlich hoch.

,,Das soll bedeuten, dass ich alle Bademeister und den Chef des Schwimmbads sehr gut kenne und ich kein Problem damit habe, dich bei denen zu melden. Du belästigst mich und meine Familie, dabei wollen wir doch hier nur in Ruhe schwimmen und wenn du das nicht einsiehst, dann bin ich gezwungen andere Seiten aufzuziehen.“

Sie schnaubte noch einmal kurz, bevor sie sich dann aber tatsächlich rum drehte und uns alleine ließ.

,,Das hast du gut gemacht, Dad.“, sagte Lenn anerkennend und klopfte mir auf die Schulter.

,,So in der Art war das erste Gespräch auch. Die geht mir auf den Zeiger. Wenn die einem von euch nochmal zu nahe kommt, dann gehe ich zum Bademeister und dann melde ich die.“

,,Kennst du die hier wirklich alle?“, meldete sich nun auch Ritchie zu Wort und ich schüttelte grinsend den Kopf.

,,Nein, dass war gelogen. Ich kenne keinen mit Namen und auch den Chef nicht persönlich. Aber hey, ich bin Campino und ich werde in der Regel von allen erkannt, außer von der Ollen eben.“

,,Die hat dich nicht erkannt?“, fragte Jez mit großen Augen und ich schüttelte den Kopf, was den jüngeren auch gleich zum lachen brachte.

,,Oh man, die ist wohl auch mehr als dumm, oder?“, brachte er lachend heraus und wir drei stimmten dort gerne mit ein.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (1)
25%

Joa, war ganz okay (1)
25%

Es ging so, eher nicht (1)
25%

Nein, überhaupt nicht (1)
25%

Stimmen insgesamt: 4

Thema: Kapitel 67

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag