Kapitel 13

 

Campino Pov

 

Ich hatte keine Ahnung, wie viele Krankenhäuser ich schon angerufen hatte.

Verzweifelt fuhr ich mir mit meiner Hand durch meine Haare und seufzte.

Ich war schon kurz davor, aufzugeben, als es an der Türe klingelte.

Sofort dachte ich an Ritchie und stürzte mehr als das ich lief zur Türe.

Als ich diese erreicht hatte, riss ich sie auch sogleich auf und sah in die Augen meines Bandkollegen, Kuddel.

,,Was machst du denn hier?“, fragte ich enttäuscht.

Hatte ich doch gehofft, dass es Ritchie war, da ich in keinem Krankenhaus einen Treffer hatte.

,,Ich wollte nach hören, ob du was von Ritchie gehört hast. Ich mache mir auch Sorgen.“

,,Geh ins Wohnzimmer ich komme jetzt nach.“, sagte ich mit hängendem Kopf und ging in die Küche.

Mit zwei Dosen Altbier kam ich wieder und drückte ihm eine in die Hand.

,,Das ist nicht die richtige Lösung.“, sagte er und deutete auf die Dose in seiner Hand.

,,Kein Alkohol ist auch keine Lösung.“, konterte ich und ließ mich wieder neben ihn sinken.

,,Was machst du?“, fragte Kuddel verwirrt, als er auf mein Handy und die Notizen sah.

,,Ich rufe alle Krankenhäuser an. Ich muss Ritchie doch irgendwo finden.“

,,Hast du ihn denn schon gefunden?“

,,Nein, ich hatte noch keinen Treffer und habe bald alle Krankenhäuser durch. Mir bleibt in Düsseldorf nur noch ein Krankenhaus und dann habe ich hier alle.“

,,Dann ruf da noch an. Vielleicht hast du dann ja da Glück.“

 

 

Ich nickte stumm und schluckte schwer.

Musste den Kloß der sich in meinem Hals gebildet hatte doch irgendwie runter schlucken, denn ich konnte jetzt vor Kuddel ja schlecht anfangen zu weinen.

Ich wählte die Nummer von dem letzten Krankenhaus in Düsseldorf und wartete.

Freizeichen ertönte und ich hoffte, dass die mir sagten, dass Ritchie da war, denn so wusste ich wenigstens, dass er noch lebte, denn auch davor hatte ich mittlerweile große Angst.

,,Marien Hospital Düsseldorf, guten Abend.“, meldete sich auch kurze Zeit später eine männliche Stimme.

,,Schön guten Abend, Frege. Ich würde gerne wissen, ob bei Ihnen ein Herr Ritchie eingeliefert wurde?!“

,,Vorname bitte.“

,,Stephen George.“

,,Geburtsdatum.“

Kurz musste ich überlegen, aber dann fiel es mir doch wieder ein.

,,6. August 1964.“, sagte ich schnell und war mir nicht mal sicher, ob es das richtige war.

Alleine dafür hätte ich mich an liebsten erneut geohrfeigt.

,,Ja, dann ist der Herr Ritchie bei uns. Und zwar seit heute Mittag schon. Er ist bei uns stationär aufgenommen worden.“

,,Stationär?“, fragte ich geschockt und erneut spürte ich einen Kloß in meinem Hals.

,,Ja, Herr Frege.“

,,Okay. Wie lange kann ich noch bei Ihnen vorbei kommen?“

,,Sie meinen unsere Besuchszeiten?“

,,Ja, genau.“

,,Morgen wieder ab 10 Uhr bis 18 Uhr. Er liegt auf Normalstation. Wollen Sie sich die Zimmerdaten gleich aufschreiben?“

,,Ja, Moment bitte, ich hole mir gerade einen Zettel und einen Stift.“

,,Natürlich.“

 

 

Sofort stand ich auf und machte mich auf die Suche nach einem Stift und einem Zettel.

Nervös und zitternd suchte ich in einem Stapel Papiere nach einem freien Stück, auf dem ich mir die Zimmerdaten aufschreiben konnte.

Zumindest solange, bis Kuddel mich an den Hüften zurück auf die Couch zog und mir dort Zettel und Stift unter die Nase hielt.

Das hatte ich bereits eben auf dem Tisch liegen und hatte es in meinen Gedanken und meiner Sorgen um Ritchie völlig vergessen und übersehen.

,,Ja, ich höre.“, sagte ich dem Mann am Telefon.

,,Herr Ritchie liegt auf Station 3 Zimmer 319.“

,,Danke.“, sagte ich schnell.

,,Nichts zu danken.“

Der Mann legte auf und auch ich legte auf und das Handy auf den Tisch.

,,Du hast ihn gefunden?“, fragte er vorsichtig.

,,Ja, er ist im Marien Hospital. Die Zimmerdaten habe ich hier aufgeschrieben.“

,,Dann gehe ich jetzt Andi und Breiti anrufen.“

Ich nickte darauf nur.

Jetzt konnte ich heute nicht mal zu Ritchie fahren.

Erneut bildete sich ein Kloß in meinem Hals und diesmal hielt ich ihn nicht zurück.

Die Tränen rannen mir über die Wangen und ich hatte nichts anderes im Kopf, als zu Ritchie zu kommen.

 

 

Kurze Zeit später kam Kuddel wieder und ich wischte mir schnell die Tränen weg.

,,Soll ich diese Nacht bei dir bleiben?“

,,Nein, brauchst du nicht. Ich schaffe das auch alleine.“

,,Sicher?“

,,Ja, ich gehe gleich schlafen.“

,,Okay, wenn was ist, dann meldest du dich, okay?“

,,Ja, mache ich.“, sagte ich mit gesenktem Kopf.

Kuddel klopfte mir noch einmal aufmunternd auf die Schulter und verzog sich dann nach draußen und nach Hause.

Sofort brannten erneute Tränen in meinen Augen und ich ließ sie gewähren.

Sie rollten unaufhaltsam über meine Wangen.

So verbrachte ich auch die ganze Nacht, denn an Schlaf war für mich nicht mehr zu denken.

Als es dann an der Zeit war mich fertig zu machen, ging ich ins Bad und richtete mich her und machte mich fertig.

Die durchgemachte Nacht und die ganzen Tränen konnte man mir deutlich ansehen.

Nachdem das erledigt war machte ich mich auf den Weg in mein Schlafzimmer und zog mich an.

Als auch das erledigt war, machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto und danach ins Krankenhaus.

Mit einem mehr als schlechten Gefühl klopfte ich an die Türe zu Ritchie´s Zimmer und hoffte, dass das Ausmaß seiner Verletzungen nicht zu groß war.

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