Kapitel 2

 

Ritchie Pov

 

Wir hatten es ordentlich krachen lassen die Nacht.

Aber das taten wir eigentlich immer.

Das Campino jetzt noch mit zu mir kam nach unserer wilden Feierorgie hätte ich nicht gedacht.

Aber das hatte er und ich freute mich wie ein kleines Kind.

Das ich Gefühle für unseren Sänger hatte war ja auch nichts neues mehr eigentlich.

Zumindest für mich nicht mehr.

Ich wusste das schon länger, aber er wusste es nicht und würde es wohl auch nie erfahren.

Denn das was zwischen uns war, war so schön, dass ich das nicht durch meine Gefühle kaputt machen wollte.

Also hatte ich mich schon vor Jahren entschlossen ihm einfach nichts zu sagen.

Es gab Tage da kam ich gut damit klar und Tage da kam ich weniger gut damit klar.

Aber im Großen und Ganzen schaffte ich es doch eigentlich immer wieder mich mit der Situation anzufreunden.

Wir hatten die Nacht zusammen in einem Bett geschlafen.

Allerdings nur nebeneinander.

Campino war viel zu betrunken, um noch was anderes zu tun.

Aber das störte mich auch weniger als ich anfangs dachte.

Mittlerweile war mir seine Anwesenheit schon genug.

Das ich dann hier und da mal mit ihm vögelte, war Bonus.

Zugegeben ein Bonus über den ich nicht so Recht wusste ob ich mich freuen sollte oder nicht.

Aber wie heißt es immer so schön: Besser als nichts, oder?!

 

 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, schlief Campino noch ruhig.

Es war wirklich ein mehr als süßer Anblick, wie er da so friedlich und ruhig in seine Decke gekuschelt lag.

Ich stand auf und entschloss mich erst einmal Frühstück zu machen.

Wusste ich doch, dass Campino nach solchen Nächten morgens ein großes Katerfrühstück brauchte.

Obwohl er immer behauptete, dass Kaffee reichen würde, nahm er es doch dankend an.

So war es dann auch, als Campino wach wurde.

Ich hatte Rührei zubereitet und wollte es ihm auf den Teller tun, da geschah schon das erste Missgeschick.

Statt es auf seinen Teller zu tun, fiel es auf seinen Schoß.

Zu nervös war ich von dem Anblick des Sängers, wie er nur in Boxershorts in meiner Küche saß.

In dem Moment war ich mir nicht sicher, was ich machen sollte.

Sollte ich weinen wie ein kleines Kind?

Schreiend wegrennen, weil es einfach eine beschissen peinliche Aktion war?

Oder sollte ich einfach, wie es auch scheinbar Campino für richtig hielt, lachen?

Ich entschied mich dann für das lachen und stand Campino gegenüber und lachte obwohl mir in dem Moment so gar nicht zum lachen zumute war.

Aber ich musste jetzt wohl einfach das Beste aus dieser mehr als prekären Lage machen.

Also nichts anmerken lassen und weitermachen.

 

 

Nach dem Frühstück wollte Campino dann auch nur noch duschen und dann nach Hause fahren.

Und dann geschah das zweite Missgeschick an diesem Morgen.

Ich hatte zu schnell und zu deprimiert geantwortet, als er sehen wollte, was er nach dem Duschen macht.

Das war ein fataler Fehler.

Denn jetzt würde ich wohl reden müssen.

Aber genau das war doch mein Problem.

Genau das wollte ich doch mit allen Mitteln und Wegen verhindern.

Am liebsten wäre ich sofort im Erdboden versunken.

Wie peinlich war das denn jetzt?

Konnte es eigentlich noch schlimmer kommen oder war das jetzt schon der Gipfel der Peinlichkeit?

Am liebsten hätte ich mir mit der Hand gegen den Kopf geschlagen.

Man man Ritchie, langsam war es wirklich nicht mehr schön.

Campino ließ sich scheinbar davon nicht beirren, denn er ging trotz allem nach dem Frühstück duschen.

Ich hingegen stand auf und lief wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend.

Räumte erst mal den Tisch ab und ließ dabei auch noch einen Teller fallen.

Dieser zersplitterte auf den Fliesen der Küche.

Nun stand ich vor dem Scherbenhaufen und wäre am liebsten in die Knie gegangen und hätte geheult wie ein kleines Kind.

Aber ich war kein kleines Kind mehr und musste mich zusammenreißen.

Also kehrte ich die Scherben einfach weg und schmiss sie in den Müll.

Ähnlich wie ich auch mein Leben schon vor längerem in den Müll geschmissen hatte.

 

 

Nachdem ich den Tisch abgeräumt hatte und Campino immer noch nicht aus der Dusche zurück war, setzte ich mich ins Wohnzimmer.

Doch auch dort konnte ich nicht lange sitzen, denn irgendetwas in mir machte mich verrückt.

Also stand ich wieder auf und ging in das Schlafzimmer.

Dort machte ich das Bett richtig und ließ mich anschließend schwer darauf sinken.

Hatte ich doch immer noch keine Ahnung, ob Campino nun gecheckt hatte, was Sache war und es einfach gut überspielt hatte oder nicht.

Seufzend ließ ich mich zurückfallen und lag nun auf dem Bett.

Meinen Blick Richtung Decke gewandt, starrte ich nun Löcher in diese.

Als ich hörte, dass im Bad das Wasser ausgestellt wurde, schreckte ich aus meinen Gedanken hoch.

Campino musste fertig sein.

Also stand ich schnell auf und machte mich auf den Weg in das Wohnzimmer.

Auf den Weg dahin schmiss ich im Flur mein Telefon und ein danebenstehendes Bild um.

Dieses fiel zu Boden und der Rahmen zersplitterte in tausend kleine Teile.

Ein Bild von Campino und mir.

Ich war nicht Abergläubisch, sonst hätte ich wohl darauf etwas gegeben.

Stattdessen sammelte ich die Scherben ein und schnitt mir dabei auch noch in den Finger.

Fluchend stand ich auf und suchte in der Küche ein Pflaster, während ich den Finger in meinem Mund stecken hatte um die Blutung abzufangen.

Dabei merkte ich nicht, wie Campino den Raum betrat.

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Thema: Kapitel 2

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