Kapitel 58

 

Ritchie Pov

 

Ich hatte mich nach der abgebrochenen Bandprobe mit Campino auf die Couch gekuschelt und wartete auf Jez und Lenn.

Wo die genau waren, wusste ich nicht, aber ich hoffte, dass sie bald kommen würden.

Das war zwischen den beiden lief, konnte ich so nicht auf mir sitzen lassen und wollte das alles nochmal mit den beiden besprechen.

Tatsächlich musste ich nicht lange warten, da kamen die beiden auch schon nach Hause.

,,Lenn, Jez?“, rief ich in den Flur und die beiden kamen dann auch kurze Zeit später schön fröhlich lachend und mit ein paar Taschen bepackt in das Wohnzimmer.

,,Setzt euch doch bitte mal. Ich würde gerne mit euch reden.“

,,Dad, können wir bitte nicht erst die Taschen hoch bringen?“, fragte Jez und schien zu ahnen, was kommen würde.

,,Nein, ich möchte jetzt mit euch reden. Was habt ihr euch denn da schönes gekauft?“

,,Nichts bestimmtes oder wichtiges. Nur ein paar Klamotten und eine Playstation mit Spielen.“, zuckte Jez mit den Schultern und wirkte jetzt schon genervt.

,,Darf ich das mal nachsehen?“

,,Meinst du nicht, dass das jetzt vielleicht etwas zu weit geht.“, mischte sich nun auch Campino ein und ich sah ihn böse an.

,,Fall mir doch nicht in den Rücken. Ich finde nicht, dass das zu weit geht. Mein Sohn war einkaufen und ich würde das gerne mal sehen, da spricht doch nichts gegen, oder?“

,,Nein, eigentlich nicht, aber ich finde schon, dass das etwas zu viel Kontrolle ist.“

 

 

,,Finde ich nicht. Also Jez?!“, sagte ich auffordernd und Jez seufzte genervt, bevor er mir dann aber doch die Taschen gab, die ich auch gleich durchsuchte.

Tatsächlich waren da auch auf den ersten Blick nur T – Shirts, Spiele und eine Playstation, aber dann entdeckte ich ein kleines Kästchen, was offensichtlich von einem Juwelier kam.

Ich zog das Kästchen raus und Jez seufzte erneut.

,,Was ist das, Jez?“, fragte ich und hoffte, dass er mir das vielleicht auch so noch sagen würde.

,,Ein Armband.“, kam es von Jez mehr als genervt und ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

,,Was für ein Armband?“

,,Man, Dad. Ich habe mir ein Armband gekauft. Wo ist das Problem?“

Ich sagte da nichts mehr zu, sondern öffnete das Kästchen.

Darin lag in Samt gebettet ein goldenes Armband in dem oben drauf fein säuberlich “Lenn Julian“ eingraviert war.

,,Wieso ist da “Lenn Julian“ eingraviert?“

,,Wieso nicht?“

,,Seid ihr etwa zusammen?“, fragte ich fassungslos und sah die beiden auch genauso an.

Campino streichelte mir sanft über den Oberschenkel und ich sah ihn fragend an.

,,Liebling, geh einen Schritt zurück. Es ist ein Armband. Da spricht doch nichts gegen.“

,,Doch, die beiden sind doch auch zusammen und das geht doch gar nicht.“

 

 

Offensichtlich konnte mich hier auch keiner verstehen, was mich nur noch mehr verzweifeln ließ.

,,Du solltest vielleicht auch mal bei Lenn nachsehen.“, sagte ich an Campino gewandt, doch der schüttelte nur den Kopf.

,,Nein, das sehe ich nicht ein. Ich vertraue meinem Sohn. Ich bin der Meinung, dass du einfach übertreibst.“

,,Dann mache ich es.“, sagte ich und schnappte mir die Taschen von Lenn.

,,Ritchie, hör auf. Es reicht.“, kam es von Campino, aber Lenn hielt ihn ab.

,,Lass nur, Dad. Ich habe nichts zu verbergen. Lass ihn ruhig schauen, wenn ihn interessiert, was ich so drunter trage.“, zuckte Lenn die Schultern und ich begann die Tasche auszuräumen.

Auch hier fand ich erst einmal nur T – Shirts und hier auch noch Boxershorts.

Aber diese interessierten mich auch nicht wirklich.

Eine Playstation und Spiele waren ebenfalls mit darin, aber ich fand auch ein weiteres Kästchen und das wollte ich doch nun genau untersuchen.

,,Was ist das?“, fragte ich und hielt ihm das Kästchen unter die Nase.

,,Ein Armband. Genau das Gleiche wie bei Jez, eben nur mit seinem Namen.“, erklärte Lenn ruhig und schien das immer noch nicht wirklich zu stören.

Ich öffnete das Kästchen und tatsächlich war da auch das Gleiche Armband drin eben nur mit “Jez“ als Gravur.

,,Wieso habt ihr das den überhaupt gekauft?“, fragte ich an die beiden und sie seufzten beide, bevor sie sich kurz ansahen.

,,Wir sind befreundet und das war so eine Art Freundschaftsbeweis. Wir wussten nicht, dass das verboten ist.“, sagte Lenn immer noch ruhig und ich seufzte.

,,Also seid ihr nicht zusammen?“

 

 

,,Nein, wo denkst du denn hin?“, fragte Lenn und wirkte ehrlich schockiert.

,,Aber ihr habt doch gevögelt und beide gesagt, dass ihr das ausprobieren wollt.“

Die beiden verdrehten die Augen und Campino neben mir grinste sich einen ab, was ich nicht wirklich verstand.

,,Ja, dass haben wir gesagt. Und ja, wir haben auch gevögelt, aber musst du mit jemandem zusammen sein, um mit dem zu vögeln?“, fragte Lenn und ich schüttelte den Kopf.

,,Siehst du. Man Ritchie, wir wollten unsere Grenzen austesten, aber das haben wir jetzt ja auch. Außerdem sind wir doch befreundet und so was wie Brüder, dass hast du doch auch selber gesagt. Also spricht da doch auch gar nichts gegen, oder?“, fragte Lenn weiter und ich seufzte.

,,Also schön. Wenn ihr nicht zusammen seid, dann ist ja alles gut. Denn das geht nicht, aber das wisst ihr sicher ja auch.“

Die beiden nickten wie brave Jungs und sahen mich danach abwartend an.

,,Mehr wollte ich nicht. Ihr könnt eure Sachen wieder zusammen packen und hochgehen.“

Nach einem erneuten Nicken packten die beiden tatsächlich auch alles zusammen und gingen nach oben.

,,Du bist wirklich unmöglich.“, sagte Campino mit einem Kopfschütteln, nachdem er sich vergewissert hatte, dass die beiden oben waren. neben mir und ich sah ihn fragend an.

,,Wieso das denn?“

,,Weil es wirklich mehr als peinlich war, was du hier abgezogen hast. Da brauchst du dich auch nicht wundern, wenn Jez und Lenn nicht zu dir kommen, wenn sie ein Problem haben oder einen Rat von dir wollen, wenn du immer wieder so abgehst wie jetzt.“

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