Kapitel 35

 

Campino Pov

 

Nach dem Essen legte ich mich wieder zurück in das Bett und verschränkte die Arme unter meinem Kopf.

Ich blickte an die Decke und wusste immer noch nicht, was ich davon halten sollte, dass ich scheinbar jetzt doch nicht tot, sondern nur in einem Krankenhaus war.

Denn so wie das hier aussah und wie die angeblichen Engel aussahen, war das weder Himmel noch Hölle, sondern eher ein gewöhnliches Krankenhaus, wahrscheinlich in Düsseldorf.

Beinahe schon enttäuscht seufzte ich, denn ich hatte meinen Plan nicht in die Tat umsetzten können.

Wollte ich es doch schaffen aus dieser Welt zu scheiden, aber selbst dafür war ich scheinbar zu dumm.

War ich wohl auch nicht umsonst blond.

Erneut seufzte ich und wusste nicht, was ich nun machen sollte.

Ich hasste Krankenhäuser und würde zusehen müssen, dass ich dieses auch bald wieder verlassen konnte.

Ich schloss meine Augen und wollte gerade wieder einschlafen, als es an der Türe klopfte.

Müde öffnete ich erneut die Augen und sah zur Türe, aber es kam niemand rein.

Erst dachte ich, dass ich mich verhört hätte, aber als es dann erneut klopfte, wusste ich, dass ich mich nicht verhört haben musste.

,,Herein.“, sagte ich müde und schloss auch gleich erneut die Augen.

War das wahrscheinlich doch nur einer der Krankenschwestern oder ein Arzt.

 

 

,,Was machst du denn für eine Scheiße?“, fragte eine mir bekannte Stimme und ich öffnete erneut die Augen.

Als ich sah, wer da vor meinem Bett stand, wusste ich erst nicht, wie ich darauf reagieren sollte, denn mit Ritchie und Kuddel hätte ich so gar nicht gerechnet.

,,Was macht ihr denn hier?“, fragte ich überrascht und blickte die beiden abwechselnd an.

,,Wir wollten dich sehen. Was machst du denn bloß für eine Scheiße?“, fragte Kuddel weiter und ich seufzte.

,,Wieso? Ist doch alles gut. Das einzige, was hier falsch läuft, ist das ich immer noch lebe.“

Sofort begann der Kleinere zu weinen, was mir einen Stich ins Herz versetzte und dennoch konnte und wollte ich da jetzt keine Rücksicht drauf nehmen.

Denn schließlich hatte er mit meinen Gefühlen gespielt.

Sonst wäre ich doch gar nicht erst auf diese dumme Idee gekommen dem ganzen ein Ende zu setzen.

,,Kannst du mal aufhören so eine Scheiße zu erzählen? Ich glaube es geht los! Was soll die Scheiße denn?“, fuhr Kuddel mich auch gleich an und ich sah ihn überrascht an.

Wieso mischte der sich denn jetzt in Sachen ein, die ihn nichts angingen?

,,Es ist doch so!!! Ich habe immer wieder das Gefühl, dass ihr ohne mich besser dran seid!!!“, fuhr ich ihn nun auch an.

,,Das ist aber doch Blödsinn!!! Ich meine ich habe dich extra gestern her gebracht, dass hätte ich sicher nicht getan, wenn ich der Meinung wäre, dass es dir ohne dich besser geht, oder?“

,,Das kannst du ja auch jetzt einfach nur so sagen!!! Ich glaube euch kein Wort!!!“, schrie ich ihm entgegen.

 

 

Ritchie hatte begonnen zu zittern und weinte nur noch schlimmer, aber scheinbar hatte Kuddel da keinen Blick für, sondern hatte nur noch Augen und Ohren für mich um mich fertig zu machen.

Eine Krankenschwester polterte herein und sah fragend zwischen uns hin und her.

,,Was ist denn hier los? Herr Frege braucht absolute Ruhe und ich bin nicht bereit zu dulden, dass Sie ihn hier so anschreien. Wenn ich Sie nun bitten dürfte das Zimmer zu verlassen.“, sagte sie auch gleich und sah Kuddel und Ritchie an.

,,Das ist schon okay, dass war nicht so schlimm.“, versuchte ich einzulenken, als die beiden keine Anstalten machten zu gehen.

,,Das habe ich gehört. Ich möchte die Herren dennoch bitten jetzt zu gehen, andernfalls werde ich das Wachpersonal rufen und dann kommt es zu einem Platzverweis, falls die Herren das lieber anstreben.“, sagte sie an Kuddel und Ritchie gerichtet und die beiden gingen dann auch gleich raus.

Der Kleinere hatte den Kopf gesenkt und sah mich nicht an.

Kuddel hingegen sah mich nochmal an und verließ dann auch gleich den Raum.

,,Herr Frege so geht das nicht. Sie brauchen Ruhe und ich kann nicht dulden, dass Sie hier so einen Aufstand proben.“, sagte sie an mich gerichtet, nachdem die beiden den Raum verlassen hatten.

,,Es tut mir leid, das sollte auch so nicht sein.“

,,Na ja, sehen wir nochmal drüber hinweg, wenn Sie mir versprechen, dass jetzt Ruhe einkehrt.“

,,Ja, dass werde ich tun.“, sagte ich und die Krankenschwester nickte zufrieden und verließ auch gleich kurze Zeit später schon wieder den Raum.

 

 

Nachdem sie die Türe hinter sich geschlossen hatte, rollte ich mich auch gleich unter der Decke zusammen und spürte Tränen in meinen Augen brennen.

Ich wollte nicht weinen und dennoch kamen die Tränen ohne das ich es wollte und bahnten sich ihren Weg über meine Wangen.

Schnell hatte ich sie mit dem Handrücken weggewischt, denn ich wollte nicht, dass ich weinte.

Hatte ich doch eigentlich keinen Grund jetzt hier zu liegen und zu heulen.

Aber egal was ich tat, es kamen immer wieder neue Tränen die über meine Wangen liefen und diesmal gewährte ich ihnen das auch.

Sollten sie doch eben machen was sie wollten, denn das taten sie ohnehin schon.

Sofort zog ich die Decke enger um mich und fragte mich, was die beiden wohl gerade machen würden.

War das doch kein schöner Abgang den die beiden hier hingelegt hatten und es tat mir ja auch leid, dass die beiden so unsanft aus dem Zimmer geworfen wurden, aber die Krankenschwester war da wohl einfach unerbittlich.

Ich schluchzte und schreckte auch gleich zusammen, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so laut war.

Noch einmal zog ich die Decke enger und weiter über meinen Kopf.

Eine Schwester kam und räumte das Tablett vom Essen ab und stellte mir die Tabletten hin.

,,Herr Frege, geht es Ihnen nicht gut?“, wollte sie auch gleich wissen.

,,Doch, ist alles gut.“, sagte ich schnell, wischte die Tränen weg und kam unter der Decke vor.

,,Nehmen Sie bitte gleich noch die Tabletten, ja?“, fragte sie weiter und ich nickte.

Kurze Zeit später hatte sie auch gleich den Raum verlassen und ich nahm die Tabletten ein, die sie mir hingestellt hatte, woraufhin ich auch gleich einschlief.

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Thema: Kapitel 35

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