Kapitel 36

 

Ritchie Pov

 

Ich hätte wissen müssen, dass es ausartet mit Kuddel ins Krankenhaus zu gehen.

Der Beste Beweis dafür war ja, dass er sich mit Campino gestritten hatte.

Wieso er das getan hatte, wusste ich nicht wirklich.

Was sollte das denn auch alles?

Ich meine sicher hatte Kuddel auch Recht, aber musste er das so deutlich sagen?

Die ganze Zeit in seinem Zimmer liefen mir stumm die Tränen.

Ich war nicht in der Lage etwas zu sagen, zu sehr bahnten sich die Tränen über meine Wangen.

In dem Moment fühlte ich mich machtlos und hatte keine Ahnung, was ich machen sollte.

Ich konnte auch einfach nicht anders.

Als eine Krankenschwester kam und uns aus dem Zimmer schickte, wusste ich, dass wir verloren hatten.

Campino würde uns beide nicht mehr sehen wollen und somit hatte ich ihn wohl komplett verloren.

Mit einem Seufzen und immer wieder kehrenden Schluchzen ließ ich mich von Kuddel zu seinem Auto bringen.

Ich hatte keine Ahnung was das sollte und wie es überhaupt so weit kommen konnte, aber ich wollte Campino nicht verlieren.

Immerhin war er doch meins, auch wenn wir nicht zusammen gehörten.

Ich liebte ihn und das würde sich wohl auch nie ändern.

Kuddel manövrierte mich auf den Beifahrersitz seines Autos und stieg kurze Zeit später auch schon auf der Fahrerseite ein.

 

 

,,Ich bringe dich jetzt nach Hause und dann kannst du dich da etwas hinlegen, okay?“, sagte er und streichelte sanft über meinen Oberschenkel.

Sofort schlug ich seine Hand weg und blickte ihn böse an.

,,Was ist denn mit dir los?“, fragte er weiter als ich nicht antwortete.

,,Ich will nicht, dass du mich anfasst. Es ist deine Schuld, dass Campi sich so aufgeregt hat. Das soll er doch nicht. Ich wollte auch nicht, dass ihr euch streitet. Es sollte doch alles gut laufen und jetzt hast du dich mit ihm gestritten und auch ich habe jetzt Streit mit ihm. Ich will mich nicht mit ihm streiten. Ich liebe ihn doch, verdammt.“, sprudelte es auch gleich aus mir heraus, ohne zu wissen, dass ich mich gerade selber verraten hatte.

War mir aber auch jetzt egal.

Ich wollte einfach nur nicht mehr, dass Streit herrscht.

,,Du liebst Campino?“, fragte Kuddel sichtlich überrascht.

,,Ja, ich liebe ihn und ich will ihn für mich haben. Auch wenn du das vielleicht nicht glauben kannst. Aber es ist so und es gefällt mir mal so gar nicht, dass ihr euch ständig streitet. Das muss doch wohl wirklich nicht sein.“

Kuddel nickte sanft.

Scheinbar hatte er verstanden worum es mir ging.

Zufrieden lehnte ich mich enger gegen den Sitz des Autos und blickte aus dem Fenster, als Kuddel los fuhr und sich mit mir zusammen auf den Weg zu mir machte.

Auf der Fahrt sagte keiner mehr etwas.

Was sollten wir denn auch noch sagen?

War doch eigentlich alles gesagt und es gab ja auch sonst nichts mehr.

Vielleicht sollte ich mich ja wirklich zu Hause etwas hinlegen und dann würde die Welt vielleicht wirklich bald wieder anders aussehen.

 

 

Kuddel hielt vor meiner Haustüre und ich blickte ihn fragend an, was er aber scheinbar nicht zu deuten wusste, denn er blickte mich ebenfalls fragend an.

,,Willst du vielleicht noch mit rein kommen? Ich meine mit zu mir rein?“

Ich hatte keine Ahnung, was ich mir da eigentlich zusammen redete, aber ich war plötzlich so scheiß nervös.

Eben wahrscheinlich einfach, weil ich Kuddel meine Gefühle zu Campino gebeichtet hatte.

Er hatte dennoch ganz cool reagiert und ich war sicher, dass er wohl auch nichts dagegen hatte, zumindest wirkte er nicht so.

Kuddel sah mich fragend an und ich merkte eine gewisse Unsicherheit in mir aufkeimen.

Aber auch Kuddel schien es so zu gehen und wir wussten beide nicht so recht, was wir nun machen sollten.

Es hatte sich doch etwas geändert nach meinem kleinen Ausbruch und dabei wollte ich doch gar nicht erreichen, dass er sich von mir distanziert oder ähnliches.

Aber das hatte ich jetzt wohl erreicht, zumindest verhielt er sich so.

Mit einem Seufzen stieg ich aus seinem Wagen aus und beugte mich etwas vor um durch die immer noch geöffnete Türe zu Kuddel zu schauen.

Dieser starrte einfach nur stumm geradeaus und ich konnte mir ein erneutes Seufzen nicht verkneifen.

,,Gehst du jetzt noch mit oder nicht?“, fragte ich erneut und blickte Kuddel immer noch fragend an.

Dieser blickte fragend zu mir und schüttelte leicht den Kopf.

,,Nein, ich denke, dass es besser ist, wenn ich nach Hause fahre. Ich bin müde und du solltest auch schlafen. Es ist viel passiert.“

 

 

Ich nickte nur zustimmend und schlug dann auch schon die Autotüre zu.

Mit einem kleinen Gruß und einer Handbewegung als dieses machte ich mich erneut auf den Weg zu meinem Haus.

Nachdem ich die Türe hinter mir zu und atmete tief durch.

Ich wusste, dass ich wohl schlafen musste, aber ich konnte es wahrscheinlich eh nicht.

Mit einem Seufzen machte ich mich auf den Weg nach oben in mein Badezimmer und stellte mich dort gleich unter die Dusche.

Dann würde ich eben nach dem Duschen schlafen gehen, vielleicht klappte es dann ja.

Das warme Wasser lockerte meine verspannten Muskeln und ich wusste, dass ich später wohl so eher schlafen konnte als so wie es vorher war.

Nachdem ich meinen Körper eingeseift und abgespült habe, stieg ich aus der Dusche raus und wickelte mich in ein Handtuch.

Damit bekleidet machte ich mich auf den Weg in mein Schlafzimmer und zog dort eine Boxershorts aus meinem Schrank.

Diese zog ich an und legte das Handtuch über meinen Stuhl in meinem Schlafzimmer und legte mich ins Bett.

Eine ganze Weile lag ich noch in meinem Bett und starrte an die Decke.

Tränen liefen mir stumm über die Wangen und ich hatte keine Ahnung, wie ich mich wieder beruhigen sollte.

Ich wollte doch nur, dass mit Campino und Kuddel wieder alles gut würde und hoffe, dass das auch bald der Fall sein würde.

Schließlich schlief ich doch ein und fiel in einen tiefen und traumlosen Schlaf.

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