Die erste große Liebe

 

Leonie Pov

 

Ich hatte heute mein Vorstellungsgespräch bei einer Band die sich die Toten Hosen nannte.

Natürlich war ich mehr als aufgeregt, denn ich kannte die Jungs nur aus dem Fernsehen.

Das ich den Job dann auch noch bekam, war wirklich mehr als toll.

Damit hätte ich überhaupt nicht gerechnet.

Aber umso schöner war es, dass ich ihn jetzt endlich hatte und auch gleich heute Abend schon los musste.

Ich wusste, dass die Annonce recht kurzfristig gestellt wurde, aber das war mir egal, denn ich hatte nichts, was mich hielt.

Vor einem halben Jahr hatte sich mein Freund von mir getrennt und seit dem wohnte ich alleine.

Er sagte ich sei ihm zu ruhig, zu in mich gekehrt und viel zu schüchtern.

Vor allem, dass ich zu wenig aus mir machen würde, nur weil ich nicht wie die ganzen anderen Weiber halbnackt durch die Gegend lief und meinen Körper zu jeder erdenklichen Möglichkeit zur Schau stellte.

Ich war nun mal nicht so, dass ich zu jeder Zeit zeigen musste, was ich hatte.

Meine Reize spielte ich lieber da aus, wo sie auch angebracht waren.

Vielleicht etwas zu konservativ für die Männerwelt, aber ich konnte auch einen Rock tragen, ohne meinen halben Arsch, oder ein Top, ohne gleich meine halben Titten zu zeigen.

Auch ich zog mich sexy an, aber eben nicht billig, sondern sexy mit Stil.

Nachdem ich den Job jetzt hatte, war ich auch gleich nach Hause gefahren und musste dort noch meine Sachen packen.

 

 

Also stand ich nun in meinem Schlafzimmer und war dabei meine Sachen zusammen zu packen.

Nachdem ich diese dann endlich in den Koffer verstaut hatte, schloss ich diesen und war mehr als froh, dass ich den auch noch zu bekam.

Ich brachte ihn raus in den Flur und setzte mich für eine letzte Zigarette ins Wohnzimmer, bevor ich meine Wohnung für mehrere Monate den Rücken kehren und mit den Jungs auf Tour fahren würde.

Ich zündete die Zigarette an und inhalierte den Qualm tief, bevor ich diesen wieder meinen Lungen entweichen ließ.

Blieb nur zu hoffen, dass die Jungs auch wirklich nett waren, sonst würde das wohl nicht so locker werden, wie ich mir das vorstellte.

Nachdem ich die Zigarette fertig geraucht hatte, drückte ich diese im Aschenbecher aus und packte die restlichen Sachen, die ich noch brauchte zusammen.

Als auch das erledigt war, machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto und anschließend zu dem Treffpunkt, wo ich mich mit den Jungs treffen würde.

Ich hielt meinen Wagen dort und war überrascht, dass scheinbar noch niemand der Jungs da war.

Zögernd stieg ich aus und ging ein paar Schritte auf dem Gelände um mich umzusehen.

,,Hey, wo kommst du denn her?“, fragte eine Stimme und ich blickte mich erschrocken um.

,,Ich.... ich.... bin.... Leonie.... Ich soll hier.... arbeiten....“, stotterte ich und erkannte den Mann als Produzent der Toten Hosen.

 

 

,,Freut mich, ich bin Patrick. Geh mal nach dahinten, die Jungs werden gleich kommen. Heute Abend ist das erste Konzert, aber das weißt du ja sicher, oder?“

Ich nickte und Patrick schob mich schon förmlich weiter.

,,Dann ist ja gut. Guck mal, was die Jungs brauchen, die sind da in dem Bus.“

Erneut nickte ich und ging zu dem besagten Fahrzeug um dort an die Türe zu klopfen.

,,Ja?“, hörte ich mehrstimmig und öffnete die Türe.

,,Guten Morgen.... Ich.... ich.... bin.... Leonie....“, sagte ich nachdem ich den Bus betreten hatte.

Die Jungs stellten sich ebenfalls vor, machten sich in dem Moment aber nicht die Mühe, aufzustehen und mir die Hand zu geben.

,,Ich soll für euer leibliches Wohl sorgen.... Habt.... ihr.... einen.... Wunsch?“, fragte ich dann und spürte erneut, dass ich unsicher wurde.

,,Ja, ich hätte gerne einen Ingwer – Zitronentee ohne Ingwer.“, sagte Campino und ich sah ihn verwirrt an.

,,Aber.... aber.... wäre das dann.... nicht nur.... ein.... Zitronentee?“

,,Nein nein, ich will einen Ingwer – Zitronentee ohne Ingwer. Das Catering macht den extra fertig für mich. Geh mal fragen.“, kam es erneut von Campino und ich nickte, bevor ich mich auch gleich auf den Weg zum Catering machte.

Allerdings musste ich da feststellen, dass es tatsächlich keinen Ingwer – Zitronentee gab, sondern Campino anderen Tee bekam.

Dieser wurde auch schon in Teekannen abgefüllt und mit seinem Namen versehen.

Mir wurde die Kanne mit den Worten “Lass dich von denen nicht verarschen.“ in die Hand gedrückt und ging wieder zurück zu den Jungs.

 

 

,,Campino?“, fragte ich zögernd und dieser sah die Kanne in meinen Händen fragend an.

,,Die haben gesagt.... dass.... das.... der richtige.... Tee.... ist....“

,,Ja, dann gib mir die Kanne mal.“

Ich ging auf die Band zu und reichte Campino zögernd die Kanne.

Dieser füllte eine Tasse und trank einen Schluck.

Abwartend blicke ich ihn an und hoffte, dass es diesmal wirklich der richtige war.

,,Der ist aber noch heiß.“, stellte der Sänger fest und sah mich auffordernd an.

,,Kannst ja mal blasen.“, fügte er an und ich spürte augenblicklich, dass sich meine Wangen rot färbten.

,,Ich meine den Tee, was denkst du denn bitte?“, fragte er weiter und ich nickte, bevor ich die Tasse von ihm annahm die er hinhielt und begann den Tee kühler zu pusten.

,,Leonie? So war doch dein Name, oder?“, fragte ein anderer und als ich sah, wer das war, blickte ich Andi fragend an.

,,Ich hätte gerne eine Currywurst. Kannst du mir die holen gehen?“

,,Klar, wo soll ich die denn herholen?“, fragte ich und Andi seufzte.

,,Geh hier raus und dann gehst du links. Ungefähr 150 Meter. Dann gehst du wieder links nochmal circa 20 Meter und dann stehst du vor dir einem Wagen, wo gekocht wird. Geh mir da mal bitte eine Currywurst holen, ja?“

,,Aber ich.... ich.... muss.... den.... Tee....“

,,Ach, dass kann Campi auch selber.“, unterbrach Andi mich und ich nickte, bevor ich dem Sänger den Tee wieder gab und mich auf den Weg machte, den Andi mir beschrieben hatte, um ihn die Currywurst zu holen.

 

 

Ich ging den Weg genauso, wie er mir gesagt hatte, denn schwer war das ja sicher nicht, aber als ich da ankam, stand ich vor einer großen Wieso und nirgendwo um mich herum war auch nur annähernd ein Wagen wo ich hätte das gewünschte Essen holen können.

Fragend blickte ich mich um und versuchte auszumachen, ob ich mich nicht irgendwo verlaufen hatte, aber ich konnte nichts feststellen.

Mit einem Schulterzucken ging ich zurück in den Bus und blickte dort Andi entschuldigend an.

,,Tut mir leid, aber ich habe keinen Wagen gefunden. Da wo du mich hingebracht hast, war nur eine Wiese.“

,,Oh, dass tut mir leid. Dann lassen wir das wohl besser mit der Currywurst. Aber immerhin hattest du einen kleinen Spaziergang.“, lachte er und ich nickte mit gesenktem Blick.

,,Du weißt ja noch, wo du den Tee für Campi geholt hast, oder?“, fragte Andi dann weiter und ich nickte erneut.

,,Geh uns da mal bitte etwas zu essen holen. Geh einfach holen, was da ist.“

Erneut nickte ich und machte mich auf den Weg zurück um dort etwas zu essen zu holen.

Als ich das dann hatte, ging ich damit zurück in den Bus und stellte es den Jungs hin.

,,Danke.“, kam es im Chor von den Jungs und ich hatte das Gefühl, dass ich doch noch etwas richtig machen konnte.

Mein erster Tag fing ja schon mehr als scheiße an, denn es konnte ja nicht sein, dass ich hier nichts auf die Kette bekam.

 

 

Denn so würde ich den Job sicher nicht mehr lange behalten und dabei brauchte ich den doch so dringend.

Irgendwie musste ich ja auch schauen, dass ich meinen Lebensunterhalt verdienen konnte.

,,Wenn wir gleich fahren, dann bleibst du aber bei uns, ja? Denn du bist ja da, um auf unser leibliches Wohl zu achten und dann musst du ja auch hier bleiben.“, sagte Breiti und ich nickte erneut.

Andi sprang auf und schloss die Türe des Busses, der sich kurze Zeit später auch schon in Bewegung setzte und ich leicht stolperte.

,,Alles okay?“, fragte Kuddel und ich nickte schnell.

,,Kannst du mir etwas vorlesen?“, fragte Vom und ich nickte erneut.

Er hielt mir ein Buch unter die Nase und ich blickte das verwirrt an.

Hätte ich nicht damit gerechnet, dass ein Mann von fast 50 Jahren noch Märchen las.

Der Drummer hüpfte ins Bett und legte sich dort gemütlich hin.

Ich setzte mich zu ihm und begann ihm das Märchen vorzulesen.

,,Kannst du etwas lauter lesen?“, fragte er und ich nickte erneut.

,,Ich meine die Jungs hören doch sonst nichts.“, fügte er an und deutete auf die anderen Jungs, die sich krümmten vor Lachen.

Wieso verstand ich immer noch nicht, aber sie würden wohl schon einen Grund haben.

Ich begann dann lauter zu lesen und diesmal schien es Vom auch zu gefallen, denn er schlief tatsächlich kurze Zeit später ein.

Zumindest sah es so aus, als würde er schlafen und ich hörte auf zu lesen.

 

 

Als ich das Buch zugemacht und weggelegt hatte, wollte ich gerade aufstehen, als Vom aufsprang mit einem lauten “Buh!“.

Ich zuckte heftig zusammen und sah den Drummer schockiert an.

,,Hast wohl gedacht ich schlafe, was?“, sagte er lachend und auch die Jungs hielten sich mittlerweile die Bäuche vor lachen.

Lustig fand ich das in dem Moment so gar nicht, aber die Jungs hatten ganz offensichtlich ihren Spaß.

Ich setzte mich in eine Ecke und wollte dort warten, bis die Jungs sich wieder beruhigt hatten und einen weiteren Wunsch äußerten.

Eine ganze Weile blieb ich da noch sitzen und musterte den Boden vor mir.

War der ja auch wirklich schön.

,,Ey Leonie?“, hörte ich wie von weit weg und sah auf.

,,Wir sind gleich da und dann müssen wir zum Soundcheck. In der Zeit könntest du hier mal den Bus aufräumen und putzen, okay?“, kam es von Breiti und ich nickte.

,,Aber die Sachen von Campi solltest du mit Bedacht wegräumen. Wenn der etwas nicht mehr findet, dann wird der böse.“, warf Andi ein und tauschte mit Campino auch gleich einen high five aus.

,,Ach und ganz wichtig, die Pornohefte unter den Kissen sollten da auch liegen bleiben.“, warf Vom ein und die Jungs verfielen erneut in schallendes Gelächter.

Den Rest der Fahrt blickte ich nur noch auf den Boden und wartete, bis wir endlich ankamen und ich die Jungs los wurde.

Der heutige Tag war wirklich mehr als beschissen, aber noch hatte ich auch einfach Hoffnung, dass es morgen besser würde.

Wahrscheinlich wollten die Jungs nur ihre Grenzen austesten.

 

 

Als es an der Türe klopfte, zuckte ich heftig zusammen und sah dorthin.

In dem Moment schickte ich Stoßgebete gen Himmel und hoffte, dass nicht noch mehr Unheil auf mich wartete.

Scheinbar standen wir auch, das hatte ich erst gar nicht gemerkt.

Kurze Zeit später kam dann Patrick, der Produzent, erneut rein und sah die Jungs fragend an.

,,Wir sind da. Wie sieht es aus mit Soundcheck?“

,,Ja, wir kommen.“

Patrick nickte und verließ dann den Bus wieder.

Die Jungs standen auf und Breiti blickte nochmal zu mir.

,,Du weißt ja Bescheid, was du noch zu tun hast, oder?“, fragte er an mich gewandt und ich nickte.

Als die Jungs dann alle den Bus verlassen hatten, stand ich auf und begann den Bus aufzuräumen.

Dann aber fiel mir die Aussage mit den Pornoheften wieder ein und ich schaute vorsichtig unter die Kissen der Betten.

Glücklicherweise fand ich dort keine und es erleichterte mich, wieso auch immer.

Ich bezog die Betten neu, putze die Fenster, saugte den Bus aus und räumte auch alles was so rum lag weg.

Der Schweiß tropfte mir jetzt schon von der Stirn und ich war wirklich mehr als am Ende, als ich endlich fertig war.

Zufrieden mit meiner Arbeit wollte ich gerade vor die Türe gehen und eine rauchen, als Campino erneut zu mir kam.

,,Du rauchst?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue und ich nickte knapp.

 

 

,,Find ich gut.“, sagte er und hielt mir eine Packung Marlboro unter die Nase.

Überrascht blickte ich ihn an und wollte gerade eine Zigarette aus der Packung ziehen, als der Sänger die Packung wieder wegzog.

Fragend blickte ich den Blonden an, aber der lachte sich nur halb kaputt und hielt mir die Packung erneut hin.

Ich zögerte kurz und wusste nicht wirklich, was ich nun machen sollte.

Als ich dann aber doch eine Hand hob und eine Zigarette raus ziehen wollte, hielt er sie weiterhin hin und ich hatte die Zigarette.

,,Ein kleiner Scherz.“, sagte er und zog mich kurz in seinen Arm und drückte mich an ihn.

Kurz darauf ließ er mich aber auch schon wieder los und reichte mir das Feuerzeug, mit dem ich mir eine Zigarette anmachte und es ihm anschließend wieder gab.

Ich inhalierte den Qualm tief und ließ ihn wieder meinen Lungen entweichen.

,,Das alles sind nur ein paar Scherze. Mach dir keinen Kopf deswegen. So sind wie eben. Aber wir meinen das nicht böse.“, sagte Campino und ich nickte, bevor ich den Blick wieder gen Boden senkte.

,,Mach dich nicht verrückt.“, sagte er weiter und ich schnaubte.

,,Wir müssen gleich auf die Bühne und danach haben wir Feierabend. Das Konzert kannst du dir dann noch ansehen und wenn wir dann nichts mehr haben, kannst du auch Feierabend machen. Für dich ist der Nightliner bei den anderen Crewmitgliedern reserviert. Da kannst du dann schlafen.“

Erneut nickte ich nur und sah, wie Campino die Kippe auf den Boden schmiss und diese mit dem Fuß ausdrückte.

,,Ich bin dann mal wieder weg.“, sagte er und eilte auch schon wieder davon.

 

 

Die Zeit bis zum Konzert hatte ich nicht mehr viel zu tun und ich wartete einfach, dass es los ging.

Die Jungs betraten dann auch bald die Bühne und die Menge tobte.

Klar, die Hosen waren erfolgreich und das ja auch nicht erst seit gestern.

Da war es auch kein Wunder, dass die Konzerte alle ausverkauft waren.

Eigentlich wollte ich auch auf ein Konzert, aber ich hatte keine Karten mehr bekommen.

Aber da konnte ich ja auch noch nicht wissen, dass ich die Jungs mal so nah erleben durfte.

Während dem Konzert hatte ich natürlich auch nicht viel zu tun, sodass ich da auch einfach warten musste, bis die Jungs wieder zu mir kamen.

Als das dann der Fall war, ging ich zu ihnen und sah sie fragend an.

,,Habt ihr vielleicht noch einen Wunsch?“, fragte ich und die Jungs schüttelten alle den Kopf.

,,Nein, für heute denke ich ist gut. Wir werden gleich schlafen gehen, denn wir fahren über Nacht weiter. Also solltest du auch bald schlafen gehen.“, sagte Campino und ich nickte.

,,Dann bis morgen.“, sagte ich und machte mich auch beinahe schon fluchtartig auf den Weg zu dem Nightliner in dem ich schlafen sollte.

Glücklicherweise passierte da auch nicht mehr viel und ich konnte mich endlich ins Bett legen.

Die Gedanken an die Jungs ließen mich erst eine ganze Weile noch nicht los und ich dachte immer wieder daran, ob ich nicht vielleicht etwas falsch gemacht hatte, schlief dann aber schließlich über diesen Gedanken ein.

 

 

3 Monate später

 

 

Die Scherze, wie sie Campino am ersten Tag genannt hatte, wurden immer schlimmer und ich fühlte mich immer beschissener.

Ich konnte Nachts nicht mehr richtig schlafen und war von Albträumen geplagt.

Natürlich gab ich mir an allem die Schuld, denn ich hatte immer wieder das Gefühl, dass ich es alles nicht gut genug machte, was sie von mir verlangten.

So blieb dann auch allmählich das Essen auf der Strecke, denn ich machte mir mehr Gedanken über die Jungs, als um mich.

Da war es auch kein Wunder, dass ich immer dünner wurde und auch immer mehr Farbe meinem Gesicht wich.

Meine Augen waren eingefallen, mein Gesicht hager und dürr und auch meine Kleidung war mittlerweile etwas weit geworden, da ich doch einiges an Gewicht verloren hatte über die Zeit, die ich jetzt mit den Jungs unterwegs war.

Irgendwann hatte ich auch nicht mehr gefragt, in welcher Stadt wir waren.

Das hatte mich irgendwann auch nicht mehr interessiert.

Ich wollte es einfach nur noch hinter mich bringen und dann würde ich mir einen anderen Job suchen.

Das würde ich auf keinen Fall mehr weiter machen, dass stand fest, auch wenn ich das nie sagen würde.

Aber es reichte ja auch, wenn ich das dachte und wusste.

Irgendwo würde es auch sicher noch etwas anderes geben, was ich machen konnte.

Denn den Dreck, den sie auch immer noch absichtlich hinterließen, wollte ich definitiv nicht mehr.

 

 

Wobei es auch eigentlich nur vier von fünf Jungs waren, denn Kuddel hatte immer alles ordentlich und fragte mich auch selten für etwas.

Er war so ganz anders, als die anderen vier Chaoten.

Ich blickte aus dem Fenster und sah das Ortsschild: Nürnberg.

Vielleicht war das unser nächster Halt?!

Als der Bus dann auch bald schon hielt, wusste ich es genau und die Jungs stiegen auch gleich aus.

Ich blieb noch im Bus sitzen und wäre am liebsten gar nicht ausgestiegen, aber als Kuddel dann wieder rein kam, sprang ich auch gleich auf und zog mir eine Jacke über.

,,Es.... es.... tut.... mir.... leid.... Ich.... komme.... sofort....“, sagte ich so schnell es ging und wollte gerade an dem Gitarristen vorbei stürmen, als dieser mich sanft am Arm festhielt und ich abrupt stehen blieb.

Mit großen Augen sah ich ihn an und hatte das Gefühl, dass jetzt mein letztes Stündchen geschlagen hatte.

Die Ruhe vor dem Sturm und jetzt machte er mich besonders fertig.

Fast schon automatisch kniff ich die Augen zusammen und schickte Stoßgebete gen Himmel, dass es nicht zu weh tun würde.

,,Was hast du denn? Habe ich dir weh getan?“, fragte er und ließ auch gleich meinen Arm los.

Ich schüttelte den Kopf und öffnete die Augen vorsichtig, um ihn anzusehen.

,,Nein, du hast mir nicht weh getan. Ich dachte nur, dass ich etwas falsch gemacht hätte....“, sagte ich zögernd und Kuddel schüttelte den Kopf.

 

 

,,Nein, hast du nicht. Aber darum geht es mir auch gar nicht. Ich wollte dich eigentlich nur etwas fragen.“

,,Klar, was denn?“

Das er in diesem sanften und fast schon netten Ton mit mir sprach, war ich nicht gewöhnt und es machte mir auch ein wenig Angst.

,,Ich wollte auf den Weihnachtsmarkt hier und die anderen haben keine Lust, oder keine Zeit. Ich wollte dich fragen ob du nicht Bock hast, mit mir zu gehen.“

Er wollte mich fragen?

Gott, ich wusste gar nicht mehr, wann ich zum letzten Mal etwas gefragt worden bin, denn in den Monaten, wo ich mit den Jungs hier war, hieß es nur tu dies oder mach das und nicht ich wollte dich mal fragen.

,,Klar, würde ich gerne machen. Immerhin bin ich ja auch da, um für euer leibliches Wohl zu sorgen.“, sagte ich schneller als ich denken konnte und schlug mir innerlich die Hand vor die Stirn.

,,Das ist prima. Dann würde ich sagen gehen wir in einer Stunde, wenn das für dich okay ist?“

,,Ja, das ist super. Dann kann ich mich noch umziehen.“

,,Mache ich jetzt auch. Dann bis gleich. Ich freue mich.“

,,Ich mich auch.“, sagte ich mit roten Wangen und verließ dann beinahe wieder fluchtartig den Bus und rannte schon förmlich zu dem Nightliner in dem meine Sachen waren.

Dort suchte ich mir die schönsten Kleider raus und zog diese auch gleich über.

Meine Haare hatte ich auch schnell wieder hergerichtet und machte mich dann auf den Weg zurück zu meinem Bett, wo ich alles andere hingelegt hatte, was ich noch so brauchte.

 

 

Nachdem ich auch meinen Schal, meine Handschuhe und meine Jacke angezogen hatte, machte ich mich zurück auf den Weg zum Bus, vor dem Kuddel auch schon auf mich wartete.

,,Bist du soweit?“, fragte er und ich nickte verlegen.

Gemeinsam gingen wir zu einem Auto, das ich nicht kannte und Kuddel stieg auf der Fahrerseite ein.

,,Kennst du dich hier aus?“, fragte ich überrascht und der Blonde nickte.

,,Ja, wir waren schon mal hier auf dem Weihnachtsmarkt. Aber es ist jedes Jahr aufs Neue schön.“

,,Okay.“

,,Warst du schon mal hier auf dem Weihnachtsmarkt?“, fragte Kuddel weiter und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, leider noch nicht. Das Einzige, was ich an Weihnachtsmärkten gesehen habe, war Düsseldorf.“

,,Also ich meine nicht, dass der nicht auch schön wäre, aber die anderen sind auch sehr schön. Aber das kannst du dir ja auch gleich selber ansehen. Wir sind gleich da.“

Ich nickte und war nun wirklich gespannt, was mich nun dort erwartete.

Kuddel war auch wirklich sehr nett, also brauchte ich mir hier wohl auch keine Gedanken machen, dass es irgendwie schlecht ausgehen könnte.

Als Kuddel dann den Wagen auf einem Parkplatz hielt, wurde ich dann doch wieder leicht nervös.

,,Mach dir keine Gedanken, es soll ein ruhiger Tag werden, nicht mehr.“

 

 

Die Worte beruhigten mich dann doch etwas und ich nickte einverstanden.

Gemeinsam stiegen wir aus und machten uns auf den Weg zu dem Gelände.

,,Lass uns einen Glühwein trinken und dann gehen wir eine Runde, oder was meinst du?“, fragte Kuddel und ich überlegte kurz.

,,Ich trinke keinen Alkohol. Also eigentlich schon. Aber eben nicht viel.“, sagte ich und blickte ihn entschuldigend an.

,,Das macht doch nichts, dann trinkst du eben einen ohne Alkohol, wenn du möchtest.“

,,Ja, das können wir gerne machen.“, sagte ich mit einem Lächeln und spürte, dass ich doch wieder rot wurde.

Kuddel harkte sich unter meinen Arm und ging gemeinsam mit mir zu einer Bude, an der wir Glühwein bekamen.

Dort bestellte er zwei und bezahlte diese auch gleich.

Dann hielt es mir den ohne Alkohol hin und ich nahm diesen dankend an.

Als wir uns dann gemeinsam an einen Tisch etwas abseits gestellt hatten, sah ich ihn fragend an.

,,Was bin ich dir schuldig?“, fragte ich und wollte gerade meine Geldbörse raus ziehen, als Kuddel mich abhielt.

,,Nichts. Ich lade dich ein. Wenn du mir aber dennoch etwas Gutes tun möchtest, dann reicht ein ehrliches Dankeschön.“

,,Dankeschön. Das ist wirklich sehr nett von dir.“, sagte ich natürlich ehrlich und der Gitarrist lächelte mich an.

Ich blickte mich um und sah mir die herrlich bunten Buden an, die überall aufgestellt waren, und fühlte mich wirklich wohl hier, mit Kuddel.

 

 

Als wir die Tassen Glühwein dann leer hatten, harkte Kuddel sich wieder bei mir ein und gemeinsam gingen wir ein Stück über den Platz.

Er blieb an einem Stand mit Spieluhren und Schneekugeln stehen und sah sich eine besonders intensiv an.

,,Leonie?“, fragte er und ich trat an seine Seite.

,,Schau mal, gefällt die dir?“, fragte er und hielt mir eine Schneekugel mit einem Engelchen unter die Nase.

,,Ja, die ist wirklich sehr schön.“, sagte ich ehrlich, denn ich hatte ja keine Ahnung, was er damit wollte.

,,Dann ist gut, danke.“, sagte er und ich nickte, bevor ich mich wieder ein Stück entfernte und mir die anderen Dinge des Stands noch ansah.

So sah ich nicht, was Kuddel machte, aber dieser kam dann auch schon kurze Zeit später wieder zu mir und hielt mir die Schneekugel unter die Nase.

,,Du hast sie gekauft? Die ist aber auch wirklich sehr schön. Hast du noch mehr davon?“, fragte ich und sah ihn interessiert an.

,,Nein, die ist auch ehrlich gesagt nicht für mich.“

,,Oh, okay. Aber ich bin sicher, dass sich der Empfänger auch sehr darüber freuen wird.“

,,Das würde ich ja gerne von dir wissen, denn ich möchte sie dir schenken.“

Überrascht blickte ich den Mann vor mir an und hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte.

,,Du willst sie mir schenken?“, fragte ich nach einer Weile und nahm sie dann auch endlich mal an mich, sodass Kuddel sie nicht die ganze Zeit festhalten musste.

Dieser nickte und sah mich mit einem Lächeln an.

 

 

,,Ja, ich finde sie passt zu dir. Ein Engelchen für ein Engelchen.“, sagte er und ich spürte erneut, dass ich rot wurde.

,,Dankeschön. Mein Gott, solche tollen Geschenke habe ich ja noch nie bekommen.“, sagte ich immer noch vollkommen fassungslos und lächelte ihn an.

,,Dann wurde es aber mal höchste Zeit.“, grinste Kuddel und harkte sich wieder bei mir unter.

Wir gingen ein Stück weiter und blieben dann an einem Stand stehen, der Mützen und Socken verkaufte.

Dort probierten wir verschiedene Mützen an und lachten uns dann einfach darüber kaputt, dass uns die Mützen so überhaupt nicht standen.

Es war wirklich mehr als schön nochmal so ausgelassen zu sein, wie jetzt und hier mit Kuddel.

Das hatte ich so noch nie gehabt, nicht mal zu meiner Zeit vor den Toten Hosen.

Gemeinsam gingen wir danach weiter und Kuddel blieb an einem Stand stehen, wo es Lebkuchen gab.

,,Die musst du auf jeden Fall probieren. Kennst du Nürnberger Lebkuchen?“, fragte er vollkommen enthusiastisch und ich schüttelte den Kopf.

Mit roten Wangen senkte ich meinen Blick, denn es war ja doch schon ziemlich peinlich, dass ich hier nichts kannte.

,,Ich komme gleich wieder.“, sagte Kuddel und ließ mich auch gleich stehen, um an den Stand zu gehen und uns dort Lebkuchen zu kaufen.

Damit kam er dann wieder und drückte mir einen davon in die Hand.

,,Die sind wirklich fantastisch und gehören einfach hier her, wenn du schon hier bist musst du die auf jeden Fall probieren.“, sagte er und biss auch gleich in seinen.

 

 

Ich nickte und biss ebenfalls in meinen und musste zugeben, dass der wirklich fantastisch schmeckte.

,,Und? Schmeckt?“, fragte Kuddel und ich nickte begeistert.

,,Das habe ich doch gesagt.“, grinste er und harkte sich erneut bei mir unter.

Gemeinsam gingen wir weiter und blieben hier und da nochmal an einem Stand stehen um zu schauen, aber gekauft hatten wir nichts mehr.

Als wir dann wieder am Anfang ankamen und alles gesehen hatten, zog Kuddel mich noch mit zu einem Imbissstand.

Fragend blickte ich ihn an und er grinste.

,,Nürnberger Rostbratwürste. Musst du ebenfalls mal gegessen haben, wenn du schon hier bist.“

Ich nickte und ließ zu, dass er uns davon auch noch zwei holte.

Wenn der Kerl so weiter machen würde, dann hatte ich die Kilos die ich verloren hatte, bald wieder drauf.

Als er mit den Würsten wieder kam, reichte er mir eine und auch diese aßen wir gemeinsam an einem Stehtisch.

,,Das war aber auch jetzt alles.“, sagte er, nachdem er die Wurst gegessen und die Serviette und die Schale weggeschmissen hatte.

,,Das ist sehr schade, denn der Tag war wirklich sehr schön.“, sagte ich mit erneut geröteten Wangen.

,,Ja, das fand ich auch, aber leider müssen wir auch langsam zurück, denn wir haben später ja auch noch ein Konzert hier.“

Ich nickte verständlich und folgte Kuddel dann wieder zu seinem Auto, wo wir auch gleich einstiegen.

 

 

,,Also nichts gegen die Jungs, aber ich glaube mit denen hätte ich nicht so viel Spaß gehabt, wie mit dir.“, sagte Kuddel, nachdem er den Motor angemacht hatte und los gefahren war.

,,Meinst du nicht?“, fragte ich überrascht.

Hatte ich die Jungs doch eigentlich immer recht lustig gesehen und erlebt.

,,Nein, ich denke eher nicht. Aber selbst wenn, so war meine Begleitung heute wesentlich charmanter und hübscher.“, sagte er und zwinkerte mir zu.

Sofort färbten sich meine Wangen wieder rot und ich senkte verlegen den Blick.

,,Danke, aber mir hat es auch sehr gefallen.“, nuschelte ich und Kuddel grinste zufrieden, soweit ich das sehen konnte, aus dem Augenwinkel.

Den Rest der Fahrt sagte keiner von uns beiden mehr etwas, das wäre wohl auch überflüssig gewesen, denn kurze Zeit später parkte Kuddel den Wagen auch schon wieder an der Halle, wo heute Abend das Konzert stattfinden sollte.

Gemeinsam stiegen wir aus und Kuddel blickte mich entschuldigend an.

,,Ich muss nochmal in die Halle. Geh du doch schon mal in den Bus, ich komme gleich nach.

Ich nickte und machte mich dann auch ohne ein weiteres Wort auf den Weg zum Bus, in der Hoffnung, dass ich dort alleine war und die Jungs beim Soundcheck oder sonst wo, sodass ich noch ein bisschen den Gedanken an die schöne Zeit mit Kuddel Revue passieren lassen konnte.

Allerdings wurde diese Hoffnung jäh zerstört, als ich in den Bus kam und dort Andi sitzen sah.

,,Hallo Andi.“, sagte ich kleinlaut, denn ich hatte ganz genau gesehen, dass der schon auf mich gewartet hatte.

 

 

,,Wo warst du?“, fragte er und ich seufzte leise, bevor ich ein weiteres Mal Stoßgebete gen Himmel schickte, dass er das nicht gehört hatte.

,,Ich war mit Kuddel weg.“

,,Aha. Machst dir also einen schönen Tag, wenn hier die Arbeit auf dich wartet. Das finde ich nicht gut.“

,,Tut mir leid.“, sagte ich leise und blickte gen Boden.

Vorbei waren alle schönen Gedanken an die Zeit mit Kuddel, denn nun war ich wieder hart auf dem Boden der Tatsachen angekommen.

,,Du kannst dich ja mal etwas erkenntlich zeigen. Immerhin bist du doch hier das Mädchen für alles, oder?“, sagte er und deutete auf seine Hose.

Ich blickte ihn verwirrt an, denn ich hatte nicht verstanden, worum es ihm ging, doch Andi stand auf und schubste mich auf das Bett, das hinter mir stand.

Erschrocken quiekte ich auf, aber das hielt Andi nicht davon ab, sich auch gleich über mich und seine Lippen auf meine zu legen.“

Panisch versuchte ich mich mit Händen und Füßen zu wehren, was mir aber erst einmal nicht gelang.

,,Andi, geh runter von mir! Im Vertrag steht nichts von sexuellen Handlungen mit euch!“, versuchte ich ihm klar zu machen, aber Andi grinste nur.

,,Und? Das muss doch keiner erfahren. Immerhin bist du doch für unser wohl ergehen da und mir geht es eben besser, wenn du jetzt mit mir vögelst.“, sagte er weiter und versuchte mich von meinem Oberteil zu befreien.

Dummerweise hatte ich die Jacke bei betreten des Busses schon ausgezogen.

Immer weiter versuchte ich mich zu wehren, aber schließlich gelang es ihm dann doch und ich lag oben rum nur noch im BH vor ihm, was er grinsend hinnahm.

 

 

Ich schloss gequält die Augen, als er begann seine Mitte gegen meine zu reiben und hoffte, dass es wenigstens schnell ein Ende haben würde, als ich auch schon spürte, dass die Last, die er auf mich übertrug weniger wurde.

,,Sag mal spinnst du jetzt total?“, fragte eine mir bekannte Stimme und ich öffnete einen Spalt die Augen, als ich Kuddel sah, der Andi am Kragen von mir wegzog.

Ich atmete erleichtert aus und dankte jedem erdenklichen Menschen dafür, dass es Kuddel gab und er mich aus der Lage befreien konnte.

Schnell schnappte ich mir mein Oberteil und zog es wieder über, als ich sah, dass Kuddel Andi unsanft aus dem Bus schubste.

Er hatte die Türe nicht zugemacht und ich setzte mich auf das Bett und wollte warten.

War es vielleicht besser, da jetzt nicht zwischen zu gehen.

,,Sag mal was ist denn mit dir los? Du kannst doch nicht anfangen eine Frau zu vergewaltigen!“, empörte sich Kuddel und Andi seufzte.

,,Das war keine Vergewaltigung! Sie hätte das auch noch gewollt! Außerdem ist sie doch dafür da!“, schrie Andi zurück und ich seufzte.

,,Sie soll sich um uns kümmern, ja! Aber das heißt doch nicht, dass sie eine Hure ist, mit der man dann eben auch mal so leicht vögeln kann und sie dafür missbrauchen kann!“, empörte Kuddel sich weiter und in dem Moment gesellte sich auch noch eine dritte Stimme dazu, die ich als Campino identifizierte, aber erst mal nicht erkennen konnte, was er da brüllte.

,,Könnt ihr mir mal sagen, was hier los ist?“, fragte dieser dann aufgebracht, als er offensichtlich ebenfalls vor der Türe stand.

,,Andi ist los! Der ist doch vollkommen übergeschnappt! Campi, wir müssen da was tun!“, brüllte Kuddel auch gleich drauf los.

 

 

,,Was soll er denn gemacht haben? Vor allem schrei mich hier mal nicht so an, ja?! Sonst schreie ich mal mit!“, empörte sich Campino weiter und ich schloss gequält die Augen.

Das hatte Kuddel nun wirklich nicht verdient.

,,Andi hat versucht Leonie zu vergewaltigen!“

,,Unser Andi? Das glaube ich nicht! Ich bin sicher, dass Leonie das einfach nur erfindet! Du solltest der Kleinen nicht zu viel glauben, Kuddel. Vergiss nicht, auf welcher Seite du hier stehst, oder besser gesagt stehen solltest!“, entgegnete Campino und ich seufzte.

War ja eigentlich klar, dass ich jetzt wieder die Dumme war.

,,Campi, du hast das nicht gesehen! Er hat auf ihr gelegen und sie hat ihm deutlich klar gemacht, dass sie das nicht wollte, aber das hat Andi überhaupt nicht interessiert!“, versuchte Kuddel es weiter und ich begann ohne dass ich es kontrollieren konnte, mich in die Matratze zu krallen.

,,Mich interessiert das auch nicht, Kuddel! Ich glaube du siehst Gespenster! Komm wieder zu uns, wenn du wieder klar denken kannst! Als ob Andi eine Frau vergewaltigen würde, ich bitte dich!“

Ich hörte Geräusche und zuckte zusammen, aber dann sah ich durch das Fenster, dass Andi und Campino sich dem Bus entfernten und wieder in die Halle gingen.

Campino hatte einen Arm schützend um Andi gelegt und dieser hatte sich auch gleich eng an ihn geschmiegt.

Wenn nur die beiden wieder rein gingen, dann musste Kuddel ja noch draußen sein.

Vorsichtig stand ich auf, um nach draußen zu gehen und nach ihm zu sehen.

 

 

Vorsichtig näherte ich mich der Türe und sah Kuddel auf der Treppe des Busses sitzen.

,,Es tut mir wirklich leid, Kuddel....“, sagte ich kleinlaut und der Blonde winkte ab.

,,Das muss dir nicht leid tun. Sag mir lieber, wie es dir geht.“

,,Es ist alles gut. Du bist Gott sei Dank ja noch rechtzeitig gekommen. Auch dafür wollte ich mich bedanken.“

,,Das ist Ehrensache. Ich gehe dann jetzt auch mal in die Halle. Der Soundcheck war schon, den haben die Jungs ohne mich gemacht, aber das Konzert beginnt bald und da sollte ich dann anwesend sein.“, sagte er und stand auf.

Ich nickte und sah ihm dann hinterher, wie er schließlich in der Halle verschwand.

Noch schnell schnappte ich mir meine Sachen und brachte diese in den Nightliner zurück, bevor ich auch in die Halle ging und dort auf die nächste Anweisung der Jungs wartete.

Allerdings kam bis zu dem Konzert selber nichts mehr von denen, außer eben das übliche.

Campino wollte seinen Tee und seine Musik zum warm singen, Vom seine Drumsticks und Breiti und Andi ihre Ruhe.

Diese gab ich ihnen auch und als alle versorgt waren, setzte ich mich hin und wartete, bis die Jungs dann endlich auf die Bühne konnten.

Die Stimmung zwischen den Jungs und Kuddel war angespannt und es tat mir wirklich sehr leid, denn ich wusste ja auch, dass es meine Schuld war.

Ein Bedrückendes Gefühl machte sich in mir breit, was wohl auch einfach an dem schlechten Gewissen lag.

Als die Jungs dann auch die Bühne gingen, hatte sich das immer noch nicht gelegt, und ich seufzte, während ich den Auftritt verfolgte.

 

 

Kuddel schien nicht entgangen zu sein, dass ich ein schlechtes Gewissen hatte oder es mir nicht gut ging, denn er kam nach dem Auftritt auch gleich zu mir.

,,Wir geben gleich noch Zugaben und danach würde ich gerne nochmal mit dir reden.“, sagte er und ich nickte kurz.

,,Habe ich etwas falsch gemacht?“, fragte ich und spürte deutlich, dass sich Angst in mir breit machte.

,,Nein, du hast nichts falsch gemacht. Alles andere klären wir später, okay?“, sagte er und ging dann auch gleich wieder auf die Bühne und mir blieb nur ihm nachzusehen.

Zurück auf der Bühne wirkte er mehr als verunsichert und überhaupt nicht bei der Sache.

Er hatte auch ein paar Verspieler drin, die er wohl selber nicht erklären konnte, aber der tobenden Meute scheinbar nicht auffielen.

Campino hingegen schon, denn der blickte Kuddel böse an.

Allerdings schien der nicht zu merken, dass Campino ihn anblickte.

Ich schickte in dem Moment erneut Stoßgebete gen Himmel, dass es kein Nachspiel mehr für Kuddel haben würde und fragte mich, wann ich eigentlich so gläubig geworden war, denn das war ich vorher nie.

So viel wie ich auf der Tour schon gebetet hatte, war es wohl mein ganzes Leben nicht.

In dem Moment schien es doch etwas zu bringen, denn irgendwie kam ich doch immer wieder heil aus der Sache raus.

Also würde ich jetzt warten, bis Kuddel endgültig von der Bühne kam.

 

 

Lange musste ich darauf nicht mehr warten, da kam Kuddel dann auch schon von der Bühne und blieb nachdem er die Gitarre abgegeben hatte vor mir stehen.

,,Gehst du kurz mit?“, fragte er und ich nickte, bevor ich ihm dann in einen Nebenraum folgte, den er ansteuerte.

Dort stellte er sich vor mich und sah mir tief in die Augen.

,,Ich habe den Tag heute mit dir wirklich sehr genossen.“, sagte Kuddel ohne seinen Blick von mir abzuwenden.

,,Ich fand den Tag auch sehr schön und konnte ihn auch genießen.“, gab ich mit roten Wangen zu und spürte kurze Zeit später auch schon seine Hand an meiner Wange und wie er sanft darüber streichelte.

Automatisch schmiegte ich mich seiner Hand entgegen und Kuddel lächelte zufrieden.

Meine Augen fielen zu, ohne das ich es kontrollieren konnte und kurze Zeit später spürte ich auch schon seine Lippen auf meinen.

In dem Moment stand mein gesamter Körper in Flammen, kribbelte überall und als er dann auch noch mit seiner Zunge über meine Lippen streichelte und um um Einlass zu bitten, hatte ich das Gefühl ein Feuerwerk würde ich meinem Körper explodieren.

Nur zu gerne gewährte ich ihm Einlass und unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus.

In dem Moment blendete ich alles aus und war mehr als enttäuscht, als wir den Kuss wieder lösen mussten, mangels Luft.

,,Ich mag dich, sehr sogar.“, sagte Kuddel und streichelte weiter über meine Wange.

,,Ich mag dich auch sehr.“, sagte ich und lächelte den Gitarristen mit roten Wangen an.

 

 

,,Kuddel?!“, kam es mehr als sauer von Campino und wir schreckten auseinander.

Entschuldigend blickte Kuddel mich an, drückte noch einen Kuss auf meine Wange und ging dann nach draußen.

Die beiden mussten nicht weit von der Türe weg stehen, ich konnte sie zwar nicht mehr sehen, aber dafür umso besser hören.

,,Sag mal hat die Kleine dir jetzt vollkommen den Verstand vernebelt? Ich glaube ich sehe nicht richtig! Wie kannst du sie einfach so küssen?! Ich dachte wir wären uns einig was das angeht!“, empörte Campino sich und Kuddel seufzte.

,,Ich habe sie doch gar nicht geküsst! Was laberst du denn da?“, fragte er und ich sah schockiert auf die Türe.

,,Was war das dann für eine Schleimerei gerade da drinnen? Ich habe das genau gesehen mein Freund!“

,,Ich habe keine Ahnung, wovon du redest! Ich habe niemanden geküsst, ich wollte mich eigentlich nur nach etwas zu trinken umsehen! Was weiß ich, was oder besser gesagt wen du da gesehen hast! Mich jedenfalls nicht!“

,,Glaubst du ich bin blind oder was?“

,,Ja, offensichtlich, sonst hättest du dir doch nicht so einen Scheiß eingebildet! Das ist mir jetzt auch zu blöd! Ich gehe jetzt in die Garderobe und mich umziehen! Ich habe besseres zu tun, als mich hier von dir so blöd anmachen zu lassen, wegen Dingen, die ich nicht getan habe!“, schrie er und als ich dann Schritte hörte, die sich entfernten, wusste ich, dass Kuddel wohl gegangen war.

Ich wartete noch, bis auch Campino weg war und verließ dann ebenfalls den Raum, nur um Tränen überströmt in den Nightliner zu hechten.

 

 

Dort schmiss ich mich auch gleich auf das Bett und ließ meinen Tränen nun wirklich freien Lauf.

Hier war auch niemand, der mich davon abhalten konnte.

Sie fingen sich in dem weißen Stoff des Kissens und bildeten kleine feuchte Kleckse.

Als ich Geräusche vernahm und den Kopf hob, bemerkte ich schnell, dass niemand her kam.

Aber dann fiel mein Blick auf die kleine Plastiktüte, die Kuddel mir eben gegeben hatte und mir fiel die Schneekugel wieder ein.

Diese zog ich aus der Tüte und hielt sie in meinen Händen.

Es war wirklich ein mehr als schöner Tag und dennoch war er nichts mehr wert, wenn es doch von Anfang an gelogen war.

Ich war kurz versucht die Schneekugel an die nächste Wand zu schmeißen, aber das brachte ich dann auch nicht über´s Herz.

Also stellte ich sie neben das Bett ab und vergrub mein Gesicht wieder in den Kissen, um dort weiter meinen Tränen ihren Lauf zu lassen.

Immer wieder kamen die Worte von Kuddel in meinen Kopf und das, was er Campino gesagt hatte.

Es tat einfach unglaublich weh und ich wusste auch nicht wirklich wie ich damit umgehen sollte.

Vor allem verstand ich nicht, wie man sich so in einem Menschen täuschen konnte, wie ich es offensichtlich mit Kuddel getan hatte.

Schließlich schlief ich über die Tränen dann ein und verfiel in einen mehr als unruhigen und überhaupt nicht erholsamen Schlaf.

 

 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, stand neben meinem Bett Frühstück.

Fragend blickte ich das an, denn sonst war doch immer ich diejenige, die das jemandem brachte.

Nachdem ich dann genauer hingesehen hatte, entdeckte ich auch einen Zettel, den ich zur Hand nahm und auffaltete.

 

`Hey meine wunderschöne Herzensdame,

 

ich möchte mich nochmal in aller Form bei dir entschuldigen.

Wenn du mir die Chance gibst, dann würde ich mich freuen, wenn du in den Bus kommen würdest, wenn du wach bist.

Dort können wir dann nochmal in Ruhe reden.

 

Kuddel´

 

Schnaubend las ich die Zeilen und legte den Brief weg.

Wenn der meinte, dass mit den paar Zeilen wieder alles gut war, dann hatte er sich da aber vertan.

Ich schnappte mir das Frühstück und den Zettel und stellte beides ohne weiter anzurühren vor die Türe des Nightliner´s.

Anschließend legte ich mich wieder ins Bett und überlegte, ob ich mich heute krank melden sollte.

So wirklich gut ging es mir nicht und dann auch noch Kuddel zu begegnen, war nicht unbedingt das, was ich jetzt wollte und brauchte.

 

 

Allerdings hielt die Ruhe und der Gedanke nicht lange, denn es klopfte an der Türe.

Ohne darüber nachzudenken, dass es ja auch Kuddel sein könnte, hatte ich denjenigen vor der Türe einfach reingebeten.

,,Hast du nichts gegessen?“, fragte Kuddel dann auch schließlich und nun war mir klar, dass er es auch tatsächlich vor der Türe war.

,,Nein.“

,,Wieso denn nicht? Ich habe dir extra Frühstück gemacht.“

,,Weil ich keinen Hunger habe.“

,,Und wieso nicht? Ich meine du musst doch mal was essen.“

,,Nein.“

,,Aber du kannst doch nicht...“

,,Doch, dass kann ich! Willst du mich jetzt schon wieder verarschen? Ich dachte du wärst anders als die anderen Jungs, aber du bist in Wirklichkeit nur noch schlimmer! Die Jungs haben mich auf einer anderen Ebene fertig gemacht als du! Und jetzt geh!“

Über mich selbst überrascht, dass ich so was drauf hatte, musterte ich meinen Finger, der auf die Türe zeigte.

,,Aber, Leonie.... ich....“

,,GEH!!!!“, unterbrach ich ihn erneut und als Kuddel dann nickte, wusste ich, dass er es auch verstanden hatte.

Mit hängenden Schultern und Kopf verließ er schließlich den Bus und ich rollte mich weinend auf dem Bett zusammen.

Es tat in dem Moment einfach nur noch weh, so von ihm behandelt zu werden.

Gestern nett und lieb, dann das mit Campino und heute wieder anders, das hielt doch keiner lange aus.

 

 

Ich weiß nicht, wie lange ich da gelegen hatte, bis er erneut an der Türe klopfte.

Diesmal bat ich den Störenfried nicht mehr rein, denn ich ging davon aus, dass es erneut Kuddel war.

,,Leonie? Bist du angezogen?“, hörte ich eine Stimme von der Türe und erkannte Patrick, als dieser mit vor die Augen gehaltener Hand in der Türe stand.

,,Ja, ich bin angezogen. Ist alles gut. Kannst ruhig gucken.“, sagte ich und musste beinahe lachen, war das ja wirklich schon süß.

,,Kuddel war gerade bei mir und sagte dir geht es nicht so gut. Willst du heute lieber frei machen?“, fragte er als er die Hand sinken gelassen hatte.

,,Nein, quatsch. Ich schaffe das. Mir geht es gut. Wie kommt Kuddel denn darauf?“, fragte ich und versuchte bemüht locker zu wirken.

,,Das weiß ich nicht, dass hat er nicht gesagt. Er sagte nur, dass es dir nicht gut ginge. Aber wir haben auch nicht mehr viel. Heute steht noch das Konzert in Düsseldorf an. Morgen dann nochmal eins dort und dann ist die Tour beendet. Dann hast du ja auch wieder Feierabend. Schaffst du das denn noch oder sollen wir das lieber lassen und entlassen dich dann heute schon?“

,,Nein, also meinetwegen geht das noch die paar Tage und dann ist es ja, wie du bereits sagtest eh vorbei.“

,,Okay, dann ziehen wir das noch durch. Ist denn sonst alles okay?“

,,Ja, sonst ist alles okay.“, sagte ich mit einem aufgesetzten Lächeln, was er aber nicht durchschaute, denn er nickte und verließ dann auch wieder den Bus.

Mit einem tiefen Seufzen stand ich dann auch auf und machte mich auf den Weg zu den Jungs, denn nun rief wohl erneut die Arbeit.

 

 

Glücklicherweise hatten die Jungs nicht mehr viele Wünsche, außer dem üblichen, was ich auch sonst immer erledigen musste und auf vertraglich geregelt war.

Das war dann ja auch okay, allerdings hat sich Kuddel auch hier wieder mehr als zurück gehalten.

Er ging mir aus dem Weg und ich war mir sicher, dass es das jetzt wohl endgültig gewesen war.

Dann würde ich heute eben noch das Konzert durchziehen und dann morgen nochmal und dann konnte ich ja auch wieder gehen.

Nach Hause fahren und das alles vergessen.

,,Wir fahren gleich, Leonie. Möchtest du hier bleiben oder rüber gehen in den Nightliner?“, kam die Frage von Campino und ich blickte diesen fragend an.

Wann der so nett geworden ist, wusste ich auch noch nicht, aber seit gestern war der so unglaublich freundlich.

Ich nahm es so hin, ohne weitere Fragen zu stellen, denn dann musste ich ja Angst haben, dass er wieder unfreundlich wird und das wollte ich die letzten Tage auch nicht mehr provozieren.

,,Nein, ich bleibe hier, falls ihr noch etwas wollt.“

,,Also ich habe im Moment nichts mehr.“

,,Ich auch nicht.“, kam es im Chor von den Jungs und Campino blickte mich fragend an.

,,Nein, ich bleibe trotzdem hier. Ich will keinen Streit bekommen.“

,,Okay, musst du wissen.“, sagte Campino mit einem Schulterzucken und schloss die Türe des Busses.

Kurze Zeit später fuhr dieser dann auch schon los und wir nach Düsseldorf.

Jetzt hatte ich es bald geschafft und musste das alles nicht mehr ertragen.

 

 

Auf den Weg nach Düsseldorf passierte nichts mehr und ich hatte mich einfach in eine Ecke gesetzt und gewartet, dass wir da waren.

Campino und Vom hatten sich auf eines der Betten gesetzt und zockten Playstation,

Andi hatte sich mit Zeitungen an den Tisch gesetzt. Breiti lag mit einem Buch in seinem Bett und Kuddel lag zwar ebenfalls im Bett, schien aber zu schlafen, denn zumindest hatte er die Augen zu.

Da war ich schon beruhigt, denn so würde ich nicht mehr mit ihm reden müssen und hatte auch nichts mehr mit ihm zu tun.

Die Fahrt nach Düsseldorf verging dann auch recht schnell und bald sah ich auch schon das Ortsschild.

Es machte sich ein wohliges Gefühl in mir breit, denn ich wusste, dass ich bald wieder zu Hause sein würde und alles andere hinter mir lassen konnte.

Einen Neuanfang starten, dass war genau das, was ich nun wollte.

Vielleicht würde ich ja auch ausziehen.

Raus aus Düsseldorf und weit weg, vielleicht sogar nach Nürnberg.

Aber da erinnerte mich alles an Kuddel, dann vielleicht doch eher in den Norden, nach Hamburg oder Bremen.

Hauptsache weit weg und dort würde ich dann sehen, wie es weiter ging.

War ich doch auch noch jung und konnte einen Neuanfang starten.

Es hielt mich immer noch nichts davon ab und jetzt vielleicht sogar noch weniger als vorher.

Ich zuckte heftig zusammen, als der Bus am ISS Dome zum stehen kam.

Wir waren da und nun ging die Betreuung der Jungs weiter.

 

 

Allerdings war es nicht so stressig, wie ich dachte.

Die Jungs waren sehr selbstständig und gingen mir mehr aus dem Weg, als das sie sich um mich kümmerten.

Campino suchte sich seine Sachen selber zusammen und die anderen Jungs kamen auch nicht mehr zu mir.

So saß ich die ganze Zeit da rum und wartete.

Als die Jungs zum Soundcheck gingen, beobachtete ich diese dabei. Das hatte ich die ganze Tour über noch nicht geschafft, denn sonst hatten die Jungs mir immer Aufgaben gegeben.

Bald kamen die Jungs dann wieder von der Bühne und ich hielt Vom und Campino fest.

Beide sahen mich fragend an und ich hatte mich entschieden zu fragen was das sollte.

,,Was soll das alles?“, fragte ich und die Jungs sagen mich mit hochgezogener Augenbraue an.

,,Was meinst du?“, fragte Campino und auch Vom blickte fragend.

,,Die ganze Zeit habt ihr euch für mich die beschissensten Aufgaben überlegt und seit gestern kommt ihr mit nichts mehr. Wieso?“

,,Wieso nicht? Wir wollten dir etwas Zeit geben dich zu erholen.“, kam es von Vom und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, ich meine ich bin doch genau dazu da und ich möchte auch die anderen Tage noch hier arbeiten. Also zieht mich bitte wieder mit ein.“

Campino seufzte und blickte Vom fragend an.

Dieser blickte fragend zurück und Campino wandte sich wieder an mich.

 

 

,,Okay, wenn du unbedingt etwas zu tun haben willst, dann geh die Bühnenoutfits bügeln, okay? Wir werden uns gleich nochmal umziehen.“

Ich nickte zufrieden und machte mich dann auch gleich auf den Weg diese zu bügeln.

In der Garderobe traf ich glücklicherweise auch keinen mehr und bügelte einfach die Sachen.

Die Jungs hatten die Sachen schön säuberlich auf die Couch gelegt und als ich sie gebügelt hatte, legte ich sie geordnet zurück.

Als ich dann die Kleider von Kuddel hatte, blieb ich bei der Hose noch standhaft, aber das Hemd starrte ich noch eine ganze Weile an, bevor ich das bügeln konnte.

Es war das Gleiche Hemd wie er auch schon in Nürnberg anhatte.

Sofort kamen wieder Erinnerungen an den Tag hoch.

Ich konnte es einfach nicht verhindern, dass ich das Hemd hochhob und an meine Nase hielt.

Obwohl es gewaschen wurde, roch es immer noch nach ihm mit einer Mischung aus Glühwein und Lebkuchen.

Ich sog den Duft tief in meine Nase und gleich hatte ich die Bilder des Weihnachtsmarktbesuches wieder in meinem Kopf.

Es war wirklich mehr als schön, aber ich schüttelte den Gedanken auch schnell wieder ab.

Die Betonung liegt auf war und ist nicht mehr, also wollte ich auch nicht mehr daran denken.

Ich legte das Hemd auf das Bügelbrett und bügelte es, ohne noch einen weiteren Gedanken an das geschehene zu verschwenden.

 

 

Gerade als ich fertig war, kamen die Jungs auch schon in die Garderobe und wollten sich umziehen.

Ohne auf mich zu achten zogen sie sich einfach aus und ich sah zu, wie ich so schnell wie möglich die Flucht ergriff und nach draußen eilte.

Dort stellte ich mich an den Bühneneingang und wartete dort auf die Jungs.

Wusste ich doch, dass es dann auch bald auf die Bühne ging, wenn die Jungs sich umzogen.

Campino hatte sich auch schon warm gesungen und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass sie in wenigen Minuten tatsächlich auf die Bühne mussten.

,,Leonie, sind die Jungs fertig?“, hörte ich die Stimme von Patrick und ich nickte.

,,Ja, die ziehen sich noch um.“, sagte ich und die Jungs tauchten auch gleich hinter ihm auf.

Ich deutete auf die Jungs und Patrick seufzte erleichtert.

,,Ihr müsst auf die Bühne. Gebt heute nochmal alles. Denkt dran, hier ist Heimspiel.“, sagte er und die Jungs nickten, bevor sie dann auf die Bühne gingen.

Das Konzert blickte ich mir auch an und sie gaben wirklich alles.

Heute das Konzert schien das Beste auf der ganzen Tour zu sein, wobei die anderen auch mehr als genial waren.

Als Campino dann aber zu Kuddel ging, um mit diesem zusammen zu singen, schien der aber während einer Gesangspause Campino etwas zu sagen.

Dieser nickte und ich hoffte, dass er sich nicht über mich beschwert hatte.

Es waren doch auch nur noch zwei Tage und diese würden dann auch sicher noch gut gehen.

Habe ich das bis jetzt ja auch geschafft und würde das die letzten zwei Tage auch noch schaffen.

 

 

Nach dem Lied ging Kuddel zu seinem Mikrofon und ich sah dabei zu.

Verwunderte mich das doch ein bisschen, denn sonst war doch Campino immer da um die Ansagen zu machen.

,,Ich würde gerne noch etwas sagen.“, kam es von Kuddel und ich zog eine Augenbraue hoch.

,,Ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe mich in eine junge Dame verliebt und diese auch geküsst. Aber dann habe ich auch wieder alles kaputt gemacht. Ich würde euch gerne als Zeugen nutzen, mich heute bei ihr zu entschuldigen. Wäre schön, wenn ihr mich dabei unterstützen könntet.“, kam es von Kuddel und die Menge tobte.

Sprechchöre entbrannten mit “Hol sie, hol sie.“

Kuddel nickte, blickte zum Bühnenrand und sah mich fragend an.

Er deutete mir an, dass ich auf die Bühne kommen sollte, und ich schüttelte schnell den Kopf.

,,Wie heißt die Kleine denn?“, kam eine Frage aus dem Publikum und Campino schnappte sich das Mikrofon.

,,Leonie.“, sagte er und sofort ertönte ein weiterer Sprechchor mit meinem Namen.

Mit einem Seufzen ging ich dann doch vorsichtig auf die Bühne und ging zu Kuddel.

Ein tosender Applaus brach los und ich spürte die Röte erneut in meine Wangen steigen.

Ich blickte in die Menge und bekam augenblicklich Gänsehaut.

Es war doch wirklich unglaublich, was die Jungs hier Abend für Abend immer wieder zu sehen bekamen.

 

 

Diese Menschenmassen, die nur da waren für sie.

Die ihre Lieder sangen und sich an ihrer Musik erfreuten.

Es war einfach unglaublich und nicht zu beschreiben.

Kuddel legte einen Arm um mich und sah mir tief in die Augen.

,,Leonie, es tut mir wirklich verdammt leid, was ich getan habe. Ich habe dir gestern gesagt, dass ich dich sehr mag, aber es ist mehr. Ich habe mich in dich verliebt und ich würde mir nichts mehr wünschen, als mit dir zusammen zu sein.“

Erneut kam ein tosender Applaus und ich spürte erneut Gänsehaut, die sich über meinen Körper legte.

Campino kam zu uns und hielt mir sein Mikrofon hin, was ich allerdings nicht ergriff, der Sänger mir aber weiterhin hin hielt, wahrscheinlich nur, damit das Publikum mich auch hören konnte.

,,Gibst du uns vielleicht eine Chance?“, fragte Kuddel weiter, als es wieder ruhiger wurde.

,,Ich.... ich.... liebe dich.... doch.... auch....“, sagte ich und spürte erneut die Röte in meine Wangen ziehen.

,,Also gibst du uns eine Chance?“, fragte Kuddel und in dem Moment musste ich meine Tränen unterdrücken.

Aus dem Publikum kamen Sprechchöre mit “Los Leonie“, “sag ja“ und einfach nur “Ja.“

Ich atmete tief durch und sah Kuddel dabei tief in die Augen.

,,Ja. Ja, ich gebe uns eine Chance.“, sagte ich dann schließlich und erneut brach ein Sturm vom Applaus aus.

Jubelschreie und alles wie man sonst noch seinen Jubel ausdrücken konnte, brach los.

 

 

Die Jungs begannen das Lied “Alles aus Liebe“ zu spielen und Kuddel legte seine Lippen auf meine.

Sanft spielte er mit seiner Zunge an meinen Lippen und nur zu gerne gewährte ich ihm Einlass.

Unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus, begleitet von dem Jubel der Fans und den Jungs die das Lied spielten und sangen.

Nachdem wir den Kuss gelöst hatten, brachte Kuddel mich sanft zu Vom´s Schlagzeug.

,,Bleib hier sitzen, ich komme dich nach dem Konzert hier holen, ja? Dann können wir den Rest noch spielen.“

Ich nickte und war vollkommen überwältigt von dem Schauspiel, was sich mir hier bot.

Die Jungs begannen ihr Konzert weiter zu spielen und ich blickte ihnen von Vom´s Schlagzeug aus zu.

Es war wirklich unglaublich und ich in dem Moment wohl der glücklichste Mensch auf der Welt, ach was sage ich, des Universums.

So unglaublich, dass konnte ich einfach nicht in Worte fassen.

Das Konzert würde sicher immer in meiner Erinnerung bleiben.

Niemals hätte ich nach gestern damit gerechnet, dass es alles jetzt noch so ein Ende nehmen würde.

Gestern sah es noch so aus, als hätte er das alles nicht ernst gemeint und heute entschuldigte er sich bei mir vor dem ganzen Publikum und nun waren wir sogar ein Paar, schöner konnte es doch wirklich nicht mehr sein und werden.

 

 

Den Rest des Konzertes passierte nichts mehr, was nicht nach Plan lief.

Blieb nur zu hoffen, dass ich das auch noch mit den anderen Jungs auf die Reihe bekam.

Dann war es wirklich perfekt.

Als das Konzert, samt Zugaben beendet war, kam Kuddel zu mir und nahm mich mit von der Bühne.

,,Ihr habt großartig gespielt.“, sagte ich ehrlich und Kuddel nickte.

,,Danke. Das hatten wir wohl dir zu verdanken.“

,,Ach Quatsch. Ich meine ich habe doch nichts gemacht.“

,,Da reden wir später nochmal drüber.“, sagte Kuddel und legte einen Arm um mich.

Gemeinsam mit ihm ließ ich mich in einen Nebenraum bringen und dort auf die Couch setzen.

Kurze Zeit später kamen dann auch schon die Jungs, die sich alle samt vor mich stellten.

Jetzt dachte ich, dass es vorbei war und dass ich jetzt erst richtig fertig gemacht wurde.

,,Wir wollten uns bei dir entschuldigen. Für alles was wir gemacht haben. Wir hätten uns echt anders verhalten müssen.“, sagte Campino und ich sah ihn überrascht an.

,,Wie kommt es zu diesem Umdenken?“

,,Kuddel hat uns die Augen geöffnet, aber wir haben es erst nicht geglaubt. Als wir dann aber gemerkt haben, dass es ihm wirklich ernst war, haben wir auch nochmal drüber gesprochen und haben uns dazu entschlossen, dass wir dir auch eine Chance geben wollten. Wir haben uns echt daneben benommen und das tut uns wirklich verdammt leid. Vielleicht kannst du uns das ja irgendwann nochmal verzeihen?“, kam es von Vom und ich überlegte kurz.

 

 

,,Natürlich verzeihe ich euch. Wenn ihr eure Streiche, wie ihr sie genannt habt, sein lasst.“, sagte ich und die Jungs nickten.

Man konnte deutlich sehen, dass es ihnen leid tat und das war für mich schon genug.

Also würde ich das auch noch vergessen und dann war alles gut.

,,Wir gehen übrigens heute Abend noch in die Stadt, wollt ihr vielleicht mitgehen?“, fragte Campino und Kuddel schüttelte den Kopf.

,,Nein, wenn Leonie nicht will, dann bleiben wir hier und machen uns einen schönen Abend im Bus.“

Ich nickte einverstanden und die Jungs zuckten die Schultern.

,,Dann gehen wir eben alleine.“, sagte Campino und streckte uns die Zunge raus.

,,Ich gehe mich gleich duschen und umziehen und dann komme ich zu dir in unseren Bus, okay?“, fragte Kuddel und ich nickte, bevor ich mich dann auch auf den Weg zu dem Nightliner machte, in dem ich schlief.

Dort zog ich mich dann ebenfalls um und machte mich etwas frisch.

Ich suchte die schönsten Kleider raus und zog diese auch an.

In dem kleinen Bad machte ich meine Haare noch zu recht und schminkte mich dezent.

Das hatte ich die ganze Zeit schon getan, aber durch den Auftritt auf der Bühne war diese nicht mehr so, wie ich sie wollte.

Als ich auch damit endlich zufrieden war, zog ich meine Jacke über und wartete auf die SMS von Kuddel, dass er fertig war und ich endlich zu ihm konnte.

Diese ließ eine gefühlte Ewigkeit auf sich warten, aber als sie da war, ging ich los.

 

 

Als ich den Bus erreichte sah ich, dass Kuddel bereits auf der Treppe Kerzen aufgestellt hatte.

Diese sollten mir wohl den Weg weisen und ich stieg langsam die Treppe hoch.

Oben ging es auch gleich weiter und der gesamte Bus war mit Kerzen und Rosenblättern geschmückt.

Vollkommen überwältigt ging ich rein und erblickte Kuddel dann auf einem Bett sitzend.

,,Schön, dass du endlich da bist.“, sagte er und reichte mir ein Glas Champagner.

,,Danke.“, sagte ich und nahm das Glas auch gleich an.

Kuddel hingegen sprang auf und half mir aus der Jacke, die er dann über einen Stuhl hängte.

,,Ich habe dich vermisst.“, hauchte er gegen meine Lippen und drückte mir einen Kuss darauf.

,,Ich habe dich auch vermisst.“

Er lächelte zufrieden und deutete mir dann an, mich auf das Bett zu setzen, was ich dann auch tat.

Sofort war er wieder an meiner Seite und hielt mir sein Glas hin.

,,Lass uns auf uns anstoßen. Auf unsere Liebe.“

,,Auf uns.“, stimmt ich zu und stieß mein Glas gegen seines, bevor ich einen Schluck trank.

,,Ich hoffe du fühlst dich hier wohl.“, sagte er und ich nickte immer noch vollkommen begeistert.

Hatte das schließlich noch kein Mann für mich gemacht und es war wirklich mehr als schön.

 

 

Als wir das Glas dann geleert hatten, sah Kuddel mich fragend an.

,,Willst du noch etwas?“, fragte er und ich schüttelte den Kopf.

,,Ich weiß, dass du nicht gerne Alkohol trinkst, aber der ist Alkoholfrei.“, sagte er und ich lächelte.

,,Das hast du dir gemerkt?“

,,Ja, natürlich. Ich habe nichts von dem vergessen, was du mir gesagt hast.“

,,Du bist wirklich süß.“, gab ich zu und lächelte erneut.

,,Sollen wir uns etwas hinlegen?“, fragte er und ich nickte, bevor ich mich auch gleich hinlegte.

Kuddel legte sich neben mich und zog mich eng in seine Arme.

Sofort kuschelte ich mich enger an ihn und schloss genießerisch die Augen, während Kuddel seine Hand sanft unter mein T – Shirt gleiten ließ und mit den Fingerspitzen über meinen Bauch streichelte.

Eine ganze Weile hatten wir so noch da gelegen und uns einfach nur gegenseitig gestreichelt und die Zeit gemeinsam genossen, aber irgendwann wollte ich mehr.

Ich hatte keine Ahnung wieso, aber ich hatte das Bedürfnis einfach mit ihm zu schlafen.

Vielleicht auch einfach um unsere Liebe wirklich perfekt zu machen.

,,Kuddel?“, fragte ich vorsichtig und dieser brummte, bevor er mich ansah.

,,Ich.... ich.... würde gerne....“

Weiter kam ich nicht und brachte die letzten Worte dann doch nicht so raus, wie ich es wollte.

,,Du kannst mir alles sagen, Liebling. Egal was es ist.“, versuchte er mich zu beruhigen und ich nickte.

 

 

,,Ich... ich... würde gerne.... mit dir... schlafen....“, brachte ich dann mit hochroten Wangen raus und Kuddel nickte.

,,Das würde ich auch sehr gerne mit dir.“

,,Dann lass uns das bitte tun.“, hauchte ich und Kuddel legte erneut seine Lippen auf meine.

Er spielte sanft mit seiner Zunge an meinen Lippen und nur zu gerne gewährte ich ihm Einlass.

Unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus, der immer leidenschaftlicher wurde.

Kuddel küsste sich weiter runter zu meinem Hals und leckte sich mit der Zungenspitze daran entlang, was mir auch gleich eine Gänsehaut bescherte.

Vorsichtig ließ er eine Hand unter mein T – Shirt gleiten und drückte es hoch.

Ich setzte mich ein Stück auf und half ihm dabei mich von dem Stoff zu befreien.

Er legte es an die Seite und ich begann sein Hemd aufzuknöpfen, was ich ihm dann auch von den Schultern schob und auf die Seite legte.

Aber gleich lagen seine Lippen danach auch schon wieder auf meinem Hals und er küsste sich weiter runter über meine Schultern, zu meiner Brust.

Dort befreite er mich von meinem BH, beidem ich ihm auch liebend gerne half, legte den ebenfalls zur Seite und küsste sich weiter meine Brust entlang.

Er umspielte mit seiner Zungenspitze meine Brustwarzen und ich seufzte genüsslich, während ich mich ihm entgegen drückte und durch seine Haare streichelte.

Sanft küsste er sich weiter runter zu meinem Bauch und umkreiste auch dort mit seiner Zungenspitze meinen Bauchnabel.

 

 

Ich drückte mich ihm immer weiter entgegen und seufzte auch immer wieder, während er mich so verwöhnte.

Er leckte sich von meinem Bauch weiter runter zu meinem Hosenbund und schließlich daran entlang, was mich auch gleich dazu brachte mich ihm enger entgegen zu drücken.

Er knabberte sich sanft an dem Bund entlang und ich stöhnte leise auf, bevor ich mich immer weiter entgegen drückte.

Mit einer Hand streichelte er über meinen Oberkörper, während er mit der anderen meine Hose öffnete.

Ich half ihm liebend gerne dabei mich von dieser zu befreien und er legte sie dann auf Seite.

Vorsichtig küsste er sich weiter meinen Bund der Unterwäsche entlang und leckte auch hier mit der Zungenspitze daran vorbei, was mich erneut seufzen ließ.

Kuddel küsste sich weiter runter über meine Mitte zu meiner Hüfte und von dort über die Oberseite meiner Oberschenkel.

Solange ich dran kam, streichelte ich ihm noch durch die Haare und krallte mich dann in das Bettlaken.

Dann küsste er sich über sie Innenseite meiner Oberschenkel wieder nach oben, über meine Mitte und den restlichen Stoff, zu der anderen Seite und dort wieder runter und auch anschließend wieder rauf.

Als er dann wieder oben ankam, biss er auf Hüfthöhe sanft in den Stoff und befreite mich mit seinen Zähnen davon, wobei ich ihm ebenfalls half und er das Stück Stoff auf zu den anderen auf die Seite legte.

Er streichelte sanft über meinen Bauch und meine Brust und ich schloss die Augen.

 

 

Vorsichtig legte er sich zwischen meine Beine und begann auch gleich mich sanft und zärtlich, aber mit einer wahnsinnigen Hingabe mich mit seiner Zunge zu verwöhnen, wobei ich ihm auch liebend gerne entgegen kam und mich mit einer Hand und unter lautem Stöhnen in seine Haare krallte.

Das er sein Tempo nicht erhöhte, störte mich nicht, ganz im Gegenteil, ich fand es sehr sehr schön.

Auch so hatten sich meine Atmung und mein Stöhnen deutlich beschleunigt und auf der Griff in seine Haare hatte sich gefestigt.

Als Kuddel dann auch noch zwei Finger dazu nahm, mit diesen in mich eindrang und diese noch zusätzlich im Takt seiner Bewegungen zu massieren, spürte ich, dass ich nicht mehr lange brauchen würde.

,,Kuddel.... ich.... Schatz.... gleich....“, versuchte ich ihn noch zu warnen, aber Kuddel machte unbeeindruckt weiter.

Kurze Zeit später kam ich dann auch schon zu meinem ersehnten Höhepunkt, aber auch davon ließ Kuddel sich nicht abhalten und machte noch eine Weile weiter, damit ich auch noch die Nachwirkungen genießen konnte.

Erst als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, legte er sich wieder zu mir und streichelte mir sanft über den Bauch.

,,Du bist wirklich unglaublich.“, hauchte ich leise und der Gitarrist lächelte.

,,Unglaublich verliebt in dich.“

,,Ich liebe dich auch, mein Schatz.“, sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, während ich sanft seine Hose öffnete, wobei er mir diesmal half und ich ihm diese samt Shorts runter zog und ebenfalls an die Seite legte.

Fragend blickte er mich an, aber ich grinste nur.

 

 

,,Ich wollte mit dir schlafen, dass haben wir noch nicht getan.“, sagte ich und ließ meine Hand zu seiner Mitte wandern und umfasste seinen Schwanz mit hartem Griff, was ihn auch gleich aufstöhnen ließ.

,,Wie hättest du es denn gerne?“, fragte er und ich überlegte kurz.

,,Komm über mich.“

Kuddel nickte und beugte sich dann über mich, stützte sich neben mir ab und spielte so mit seinem Schwanz an meinem Eingang.

Er beugte sich zu mir runter, legte seine Lippen auf meine und spielte sanft mit seiner Zunge an meinen Lippen.

Nur zu gerne gewährte ich ihm den gewünschten Einlass und unsere Zungen fochten einen leidenschaftlichen Kampf aus.

Währenddessen drang Kuddel mit der Spitze in mich ein, was uns dazu brachte in den Kuss zu stöhnen.

Als er sicher war, dass er mir nicht weh tat, drang er zur Hälfte in mich ein und auch das quittierten wir beide mit einem heftigen Stöhnen.

,,Es ist so schön mit dir, ich wünschte es würde nie aufhören.“, hauchte er gegen meine Lippen und drang dann der vollen Länge nach in mich ein.

Ich legte meine Beine um ihn, um ihn noch tiefer zu spüren und meine Hände auf seinen Arsch, um die Stöße mit zu kontrollieren.

Kuddel begann langsam sich zu bewegen und ich kam ihm liebend gerne entgegen.

Eine ganze Weile blieb er bei dem Tempo und wir stöhnten beide einfach nur vor uns hin, konnten es beide genießen.

Zeitweilig hatte Kuddel sogar die Augen geschlossen, ein Beweis für mich, dass es ihm wohl auch wirklich gefiel mit mir.

 

 

Als er dann aber doch sein Tempo erhöhte, kam ich ihm auch da liebend gerne entgegen und stöhnte überrascht auf.

Kuddel grinste und erhöhte auch gleich nochmal sein Tempo.

Bei jeder Beschleunigung kam ich ihm liebend gerne entgegen und als er schließlich alles aus sich herauszuholen schien und noch eine Hand dazu nahm, um mich zusätzlich im Takt seiner Stöße noch zu massieren, wusste ich, dass ich nicht mehr lange brauchen würde und hoffte einfach, dass es Kuddel nicht anders ging.

Tatsächlich kam ich kurze Zeit später auch schon, unter lautem Stöhnen und seinem Namen auf den Lippen, zu meinem ersehnten Höhepunkt.

Aber auch Kuddel ging es nicht anders, denn auch der kam zu seinem und ergoss sich in mir, ebenfalls unter lautem Stöhnen und meinem Namen auf den Lippen.

Noch eine Weile bewegte er sich weiter und wir genossen beide die Nachwirkungen, bis er uns ohne mich vorzuwarnen umdrehte.

Ich lächelte ihn an und drückte einen Kuss auf seine Lippen, was ihn ebenfalls zum lächeln brachte.

,,Es war wirklich unglaublich schön.“, hauchte ich gegen seinen Hals und drückte einen Kuss darauf.

,,Ja, da hast du recht.“, sagte er und streichelte über meinen Rücken.

Noch eine ganze Weile lagen wir da und genossen einfach die Zweisamkeit, bis ich irgendwann hochschreckte und Kuddel mich fragend ansah.

,,Was ist los Liebling?“, fragte er und ich sah ihn schockiert an.

,,Was ist wenn die Jungs kommen?“

Kuddel streichelte beruhigend über meinen Rücken und lächelte.

,,Die kommen nicht.“, sagte er dann ruhig und drückte einen Kuss auf meine Lippen.

 

 

,,Und das weißt du woher?“, fragte ich und war immer noch nicht ganz beruhigt.

,,Weil ich gesagt habe, dass ich die Sauftour bezahle, wenn sie auswärts schlafen. Entweder sie gehen später in irgendeinen Nightliner oder in ein Hotel. Ist aber auch möglich, dass sie nach Hause gehen.“, sagte er mit einem Schulterzucken und ich kuschelte mich beruhigt wieder an ihn.

,,Dann ist ja gut, ich wollte eigentlich keinen ungebetenen Besuch.“

,,Den werden wir auch nicht bekommen.“, sagte er und ich nickte zufrieden und genoss die weiteren Streicheleinheiten von Kuddel auf meinem Rücken.

So fühlte es sich also an, wenn man richtig verliebt war.

Wenn ich das mit den anderen Kerlen verglich, dann war ich wohl noch nie richtig verliebt.

Also waren nicht nur die Toten Hosen musikalisch meine große Liebe, sondern auch Kuddel in meinem Leben.

Meine erste große Liebe.

Jetzt verstand ich auch, was meine Mutter immer meinte, wenn sie sagte `Du musst viele Frösche küssen, bevor du deinen Traumprinzen findest.´.

Oder als sie im Zusammenhang mit meinem Vater sagte `Für das was du liebst, musst du auch schon mal durch die Hölle gehen.´.

Ich hatte es geschafft, denn ich war durch die Hölle gegangen mit der Tour und dem, was die Jungs sich einfallen gelassen haben.

Aber ich wurde auch belohnt, denn ich hatte meinen Traumprinz und konnte nun endlich glücklich sein.

Das war ich auch, so glücklich und zufrieden, wie noch nie in meinem Leben.

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Thema: Die erste große Liebe

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