Kapitel 33

 

Campino Pov

 

Ich hatte keine Ahnung wie lange das schwarze Loch mich gefangen genommen hatte, aber es musste lange gewesen sein.

Alles tat mir weh und ich konnte mich einfach nicht mehr bewegen.

Wieso auch immer, denn ich hatte meine Position scheinbar nicht geändert.

Es war immer noch alles schwarz um mich herum und ich begriff schnell, dass ich die Augen einfach nur noch nicht geöffnet hatte.

Mit einem angedeuteten Schulterzucken versuchte ich dies, doch es gelang mir nicht wirklich.

Ein Seufzen entfuhr meinen Lippen und ich zuckte auch sogleich zusammen, als ich es hörte.

Ich mahnte mich innerlich selber zur Ruhe, war doch schließlich alles okay, und es war nur meine eigene Stimme vor der ich mich erschrocken hatte und diese würde mir sicherlich nichts tun, eher im Gegenteil.

Hatte sie mir doch schon viele gute Dienste erwiesen immer und wieder auf der Bühne und auch Backstage.

Und dennoch wollte ich nun wissen, ob ich in den Himmel oder der Hölle gelandet war, denn das ich noch lebte, wenn ich mich nicht mal bewegen konnte oder meine Augen öffnen konnte, wagte ich zu bezweifeln.

Aber es war ja auch scheiße, wenn man nicht mal sehen konnte, wo man denn nach dem Tod hingebracht wurde.

Wenn das der Tod war, dann wollte ich doch nicht mehr tot sein, wobei ich mir das nun jetzt auch nicht mehr aussuchen konnte.

Also blieb mir wohl auch nichts anderes übrig, als einen weiteren Versuch zu starten meine Augen zu öffnen.

 

 

Es kostete Anstrengung und dabei hatte ich doch immer gelesen, dass im Tod alles einfacher wäre.

Das dort sogar wieder durch das Leben beeinträchtigte Dinge funktionierten.

Meine Lider waren schwer, fühlten sich aber nicht mehr an wie zugeklebt und das sah ich schon mal als Vorteil an.

Vielleicht würde es mir ja doch noch gelingen zu sehen, wo ich hier war.

Ich gab mir selber einen Moment Ruhe und rief mir ins Gedächtnis, was ich schon alles geschafft hatte.

Es war einiges und sicher war auch vieles dabei, wo ich anfangs an mir gezweifelt hatte.

Nicht immer hatte ich diese Überzeugung von mir selbst, mit der ich auf die Bühne trat und vor ausverkauften Hallen und Stadien sang.

Alles das, was wir reine Routine aussah, war sie selbst nach über 30 Jahren noch nicht für mich.

Denn jedes Konzert war etwas besonderes, zumal bei unseren Fans.

Sicher hatten wir auch immer wieder welche dabei, die wir schon kannten und dennoch waren es auch wieder neue, die vielleicht noch kein Konzert gesehen hatten, oder vielleicht auch noch nicht lange dabei waren oder oder oder und auch diese galt es zufrieden zu stellen und da hatte selbst ich als alter Hase manches Mal noch Lampenfieber.

Und dennoch hatten wir es doch immer irgendwie geschafft, weil wir alles für unsere Fans und diese eben auch alles für uns geben würden.

Ich rief mir ein Konzert von uns in den Kopf, bei dem ich Gänsehaut hatte und davon gab es weiß Gott nicht wenige.

 

 

Ich hatte ein verdammt gutes Vorstellungsvermögen, was mich dazu brachte, dass ich die Fans vor meinem geistigen Auge sehen konnte.

Wie sie jubelten, lachten, weinten, feierten.

Ich strengte mich noch ein wenig mehr an und es war so, als würde ich auf der Bühne stehen.

In dem Moment konnte ich jeden einzelnen sogar singen hören.

Eine Gänsehaut überzog meinen Körper und auf meine Lippen hatte sich unwillkürlich ein Lächeln gelegt.

Das waren die Momente, die ich brauchte um nicht aufzugeben und dieser würde mir nun auch helfen, hier weiter zu kommen.

Ich startete einen erneuten Versuch die Augen zu öffnen und diesmal gelang es mir auch tatsächlich.

Mein Blick war verschwommen, aber ich konnte Umrisse erkennen.

Es war weder der klassische Himmel, wie er immer dargestellt wurde, mit Wolken überall noch war es die Hölle, die immer als heiß und alles in rot getauscht dargestellt wurde.

Eher war es ein normaler Raum, der hell wirkte, beinahe wie in einer Wohnung.

Ich blinzelte ein paar Mal und versuchte klar zu sehen, was mir dann auch allmählich gelang.

Mein Blick fiel auf ein Fenster und ich versuchte dort etwas auszumachen, als ich auch schon erneut einen Luftzug an meiner Haut spürte.

Vor dem Bett in dem ich lag stand eine Junge Frau mit blonden Locken und komplett weiß gekleidet, wahrscheinlich ein Engel, was dann aber ziemlich armselig war.

 

 

Hatte die doch nicht mal Flügel und wirkte auch gar nicht so, wie sie immer dargestellt wurden.

,,Wie geht es Ihnen, Herr Frege?“, fragte sie freundlich und lächelte mich an.

,,Mir geht es gut, aber wo bin ich hier? Ist das wirklich der Himmel? Ich dachte ich komme in die Hölle bei dem, was ich alles angestellt habe.“

,,Das hier ist weder Himmel noch Hölle, Herr Frege. Sie sind in einem Krankenhaus in Düsseldorf. Wir haben Sie hier behandelt, deswegen sind Sie hier.“

Ich blickte sie erstaunt an.

Also war ich doch nicht tot, denn es hatte mich doch jemand gerettet.

Ritchie vielleicht?

Der war als letztes bei mir und der würde mich auch sicher retten.

,,Wer hat mir hergebracht?“

,,Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Sie wurden unten erst in die Notaufnahme gebracht und als sie hochkamen, waren Sie alleine. Da war niemand mehr bei Ihnen.“

,,Okay, Danke.“

Ich würde auch noch so heraus finden, wem ich es zu verdanken hatte, dass ich immer noch unter den lebenden weilte.

,,Kann ich etwas für Sie tun? Haben Sie vielleicht Hunger?“, fragte sie weiter und ich nickte.

,,Ja, Hunger habe ich wirklich.“

,,Dann bringe ich Ihnen etwas zu essen.“, sagte sie schnell und war auch schon wieder aus dem Raum verschwunden.

Kurze Zeit später kam sie mit einem Tablett wieder und stellte mir dies vor die Nase.

,,Guten Appetit, Herr Frege.“

,,Danke.“, sagte ich und gleich hatte sie auch schon wieder den Raum verlassen und ich machte mich über das Essen her, denn ich hatte das Gefühl seit Jahren nichts mehr gegessen zu haben und da war mir auch das Krankenhausessen recht.

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Thema: Kapitel 33

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