Kapitel 34

 

Ritchie Pov

 

Eine ganze Weile lag ich da und nahm die Rufe meines Bandkollegen nicht so wirklich wahr.

Er hatte immer noch nicht aufgelegt und versuchte mich zurück ans Handy zu bekommen, aber ich hatte es nur neben mir liegen und wollte nichts mehr davon hören.

Eigentlich wollte ich gar nicht wissen, was mit Campino passiert war, denn das alles war meine Schuld.

Wenn ich mich nicht so scheiße verhalten hätte, dann wäre das wohl auch nie passiert und dann würde es Campino auch sicher jetzt nicht so schlecht gehen.

Ich wusste doch, dass er kein Mensch war, der wegen ein bisschen Kopfschmerzen ins Krankenhaus ging und dann auch noch da blieb.

Aber wenn er jetzt da blieb oder sogar musste, dann war etwas wirklich schreckliches passiert und davor hatte ich Angst.

Was sollte ich denn jetzt nur tun?

Ich konnte nicht mal zu ihm fahren und ihm sagen, dass es mir leid tat, denn er würde mich wohl wahrscheinlich nicht sehen wollen.

Erneut durchflutete mich eine Woge der Tränen und ich schlug auf mein Kissen ein.

Was hatte ich dem Mann den ich mehr als alles liebte nur angetan?

Ich spürte einen tiefen Hass in mir aufkeimen, aber nicht auf Campino oder einen anderen, sondern auf mich.

Sofort sprang ich aus meinem Bett, als ich meinen Namen laut und deutlich hörte.

Ich zuckte zusammen und hielt inne, lauschte woher der Ruf kam und vor allem von wem.

 

 

Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich raus gefunden hatte, dass es mein Handy war, was da mit mir sprach.

Eine Weile brauchte ich noch bis ich es dann auch endlich gefunden hatte, aber dann sprach es auch schon nicht mehr mit mir.

Es dauerte eine ganze weitere Weile bis ich raus gefunden hatte, dass es der Anrufer war, der mich wohl auch scheinbar gerufen hatte.

Ich stand völlig neben mir, weshalb ich erst eine ganze Weile bis ich dahinter gekommen war, dass es Kuddel war, der mich angerufen hatte.

Also tat ich in dem Moment das einzig richtige, zumindest das, was mir in dem Moment als richtig erschien und rief ihn zurück.

,,Ja, bitte?“, fragte er auch sogleich und ich seufzte erleichtert.

,,Kuddel?“

,,Ja?“

,,Hier ist Ritchie. Wo bist du?“

,,Auf dem Weg ins Krankenhaus, beziehungsweise ich bin gerade auf den Parkplatz des Krankenhauses gefahren, wieso?“

,,Weil ich auch gerne ins Krankenhaus würde, aber ich doch noch kein neues Auto habe und ich will auch nicht laufen und ich habe auch kein Geld hier um mit dem Taxi zu fahren, dann müsste ich erst auf die Bank und die ist dann doch auch schon am Krankenhaus und dann kann ich auch alles zu Fuß lauen und eigentlich will ich das doch auch gar nicht, aber ich will doch wissen wie es mit Campino weiter geht und was er hat und wieso er überhaupt da ist. Außerdem ist das doch alles auch meine Schuld, aber das habe ich doch so nicht gewollt. Ich meine ich liebe ihn doch und ich wollte ihn doch auch nicht ins Krankenhaus befördern.“

 

 

,,Das weiß ich doch, Ritchie. Jetzt mach dich mal nicht so verrückt. Ich bin sicher, dass sich alles wieder einrenkt aber jetzt müssen wir erst mal schauen, dass wir in das Krankenhaus kommst. Ich nehme an, dass du mit willst?!“

,,Ja, ich will auch zu ihm, aber ich komme doch nicht dahin. Dann musst du mich holen kommen und dann kann ich auch mit.“

,,Das ist kein Problem, dann komme ich dich jetzt gleich holen und dann fahren wir gemeinsam ins Krankenhaus.“

,,Okay, dann mache ich mich jetzt mal fertig. Wie lange brauchst du?“

,,Ich bin gleich da. Mach dich schon mal fertig.“

,,Okay, mache ich. Danke Kuddel. Bis gleich.“

,,Nichts zu danken, Kleiner. Bis gleich.“

Ich legte auf und schmiss mein Handy auf das Bett.

Sofort lief ich in das Bad und machte mich dort fertig, bis auf meine Haare.

Vom Bad aus ging ich in mein Schlafzimmer und zog mich dort um.

Kaum hatte ich das erledigt, klingelte es auch schon an der Türe.

Ich eilte zur Türe und öffnete diese auch sofort und ließ Kuddel rein.

,,Hey, ähm geh ins Wohnzimmer. Ich komme nach, sobald ich fertig bin.“

,,Wie lange brauchst du denn noch?“, fragte Kuddel auch sogleich.

,,Ich brauche nicht mehr lange. Ich will nur noch meine Haare machen und dann bin ich soweit.“

,,Okay, dann warte ich solange noch im Wohnzimmer auf dich.“

Ich nickte und rannte nachdem Kuddel in mein Wohnzimmer gegangen war auch gleich in mein Bad.

 

 

Dort machte ich noch meine Haare und als auch das endlich erledigt war, machte ich mich dann auch endlich auf en Weg zu Kuddel.

,,Ich bin soweit.“, sagte ich und blieb vor ihm stehen.

,,Okay, dann können wir ja auch gleich los, oder?“

,,Ja, können wir.“, sagte Kuddel und stand auch gleich auf.

Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg zu seinem Auto.

Ich stieg ein und hatte auch sogleich schon wieder ein schlechtes Gefühl.

,,Alles okay, Kleiner?“, fragte Kuddel, der scheinbar gemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte.

,,Nein, also ja. Ich habe keine Ahnung was los ist. Es ist alles so komisch. Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache mit Campi und ihn besuchen und so, verstehst du?“

,,Nein, nicht wirklich. Aber du kannst es mir doch erklären.“

,,Ich bin mir nicht sicher, ob Campino mich überhaupt sehen will. Ich habe kein gutes Gefühl dabei ihn zu besuchen. Vielleicht lässt er uns ja auch gar nicht erst zu sich, das weiß ja auch keiner. Oder was ist, wenn er ebenfalls sein Gedächtnis verloren hat, so wie ich es hatte? Dann kann ich mich nicht mal entschuldigen, weil er nicht weiß wofür.“

Sofort spürte ich Tränen in meinen Augen, die mir auch schon kurze Zeit später in Strömen über die Wangen liefen.

Kuddel wischte diese weg, als wir auf dem Parkplatz des Krankenhauses ankamen.

,,Mach dir keine Sorgen, ich bin sicher, dass alles wieder gut wird. Campino hat bei dir nicht anders reagiert und bei dir wurde doch auch wieder alles gut.“

,,Ja, da hast du Recht.“, sagte ich und wischte mir ebenfalls die Tränen nochmal weg.

Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg ins Krankenhaus rein und meine Knie begannen immer mehr zu zittern, aber ich wusste auch, dass ich das jetzt tun wollte und musste.

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