Kapitel 18

 

Ritchie Pov

 

Lange haderte ich mit mir und wusste nicht, ob ich wirklich aus meinem doch sicher scheinenden Versteck raus kommen sollte oder nicht.

Hier war ich doch so schien es zumindest sicher und es konnte nichts passieren.

Aber ich war mir auch sicher, dass ich die Stimme kannte.

Nur woher?

Die Neugier überwog und langsam zog ich die Decke von meinem Kopf.

Zentimeter für Zentimeter nur gab ich von mir Preis.

Als ich meine Umgebung außerhalb der Bettdecke sehen konnte, drehte ich mich rum und schielte durch das Nachtschränkchen rüber.

Und dann erkannte ich die Stimme und auch die Person, die da neben mir im Bett lag.

Ich zog die Decke komplett von meinem Kopf und richtete mich auf.

,,Was machst du denn hier?“, fragte ich überrascht und der Kopf meines Gegenübers flog förmlich in meine Richtung.

,,DU?“, fragte er ebenfalls überrascht.

,,Ja, du weißt doch, dass ich hier bin. Du hast mich doch besucht.“

,,Aber ich wusste doch nicht, dass das dein Zimmer ist. Ich meine die sehen doch alle gleich aus.“

,,Wir sind dann jetzt also Zimmergenossen.“, sagte ich und blickte auf die Decke.

Sicher hatte ich so Möglichkeiten besser raus zu finden was es mit dem Sänger auf sich hatte und dennoch war es irgendwie komisch, nun mit ihm auf einem Zimmer zu sein.

,,Warum bist du hier?“, fragte ich ohne den Blick von der Decke zu nehmen.

,,Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. Kreislauf oder so.“

..Woran kannst du dich denn erinnern?“

 

 

Auf diese Frage kehrte Stille ein.

Er schien zu überlegen, an was er sich erinnern konnte und was passiert war.

,,Ich war zu Hause und hatte mich auf meine Couch gelegt, weil mir schwindelig war und dann weiß ich nichts mehr bis ich hier wach geworden bin und mit einer Krankenschwester geredet habe. Ich weiß nicht mal wie ich hergekommen bin und wer mich hergebracht hat.“

,,Das ist ein mieses Gefühl. Das kann ich dir aber sagen.“

,,Ja, das glaube ich dir. Jetzt kann ich zumindest Ansatzweise verstehen, wie du dich fühlst.“

,,Es ist nicht schön, sich so an gar nichts mehr erinnern zu können.“

,,Das glaube ich gerne. Ich gehe davon aus, dass du auch nichts mehr an Erinnerungen dazu bekommen hast nachdem ich dir gesagt habe, wer du bist und so was?!“

,,Nein, es ist immer noch alles dunkel.“, sagte ich und starrte weiterhin vor mich her.

Es machte mich wirklich mehr als fertig nicht mehr zu wissen wer ich war und erneut spürte ich, dass ich anfing zu zittern.

Ich war hin und hergerissen und wusste nicht, was ich machen sollte.

Einerseits würde ich ihm gerne vertrauen und auf der anderen Seite konnte ich es einfach nicht.

Irgendwas in mir sagte mir, das ich nicht zu schnell vertrauen fassen sollte.

Aber da war auch noch dieses andere Gefühl, was ich nicht wirklich deuten konnte.

Wo ich keine Ahnung hatte, was es war und wieso es da war.

 

 

Auf der anderen Seite des Raumes wurde es still.

Vielleicht sollte ich mal einen Blick rüber werfen?!

Schüchtern wie ein Reh hob ich langsam den Kopf und blickte zur Seite.

Campino war eingeschlafen.

So schien es zumindest.

Er hatte die Augen zu und atmete gleichmäßig.

Ich sollte morgen nochmal mit ihm reden, wenn er jetzt schlief.

Das sollte ich eigentlich auch machen, aber ich konnte einfach nicht.

Irgendwas in mir drang mich förmlich dazu mir Gedanken dazu zu machen, was nun los war.

Aber ich sollte auch schlafen, denn jetzt war die Chance dazu es zu tun, da Campino ebenfalls schlief.

Würde ich doch nicht schlafen können, wenn der wach war.

Da hatte ich viel zu viel Angst, dass er nachher doch nicht zu den Guten gehörte und mir etwas tun würde.

Seufzend ließ ich mich zurück in mein Kissen sinken und starrte an die Decke.

Irgendwas musste ich doch machen.

Das hier liegen und nichts tun würde mich sonst noch umbringen.

Ich versank erneut tief in meine Gedanken und überlegte, wie ich das anstellen sollte, um von Campino oder auch den anderen etwas rauszubekommen, als es an der Türe klopfte.

Mein Blick fiel nach draußen, es war schon dunkel.

Wer kam denn um die Uhrzeit noch zu Besuch?

Dennoch entschied ich mich den Besucher reinzulassen.

,,Herein?“

 

 

Die Türe ging auf und eine Krankenschwester streckte den Kopf durch die Türe.

,,Guten Abend, Herr Ritchie. Können Sie nicht schlafen?“, fragte sie freundlich.

,,Nein, dass macht aber auch nichts.“, sagte ich schnell.

,,Soll ich Ihnen etwas bringen, damit sie besser schlafen können?“

Misstrauisch sah ich die Krankenschwester an.

Sie machte keinen Eindruck, als wolle sie jemandem etwas Böses.

,,Ja, danke.“, sagte ich ruhig.

Ich hatte keine Ahnung wieso, aber ich hatte Vertrauen zu ihr fassen können.

Das war doch schon mal ein wichtiger Fortschritt, oder?

Kurze Zeit später kam sie auch schon mit einem Döschen und einer Tablette wieder.

,,Der Herr Frege schläft ja schon. Dann sollten Sie vielleicht auch gleich die Tablette nehmen und versuchen zu schlafen.“

,,Ja, dass werde ich auch tun, danke.“, sagte ich und nahm die Tablette entgegen.

Die Schwester war auch dann schnell mit einem Lächeln aus dem Zimmer verschwunden und ich sah noch lange auf die Türe bevor ich mich wieder regte.

Kurz überlegte ich, ob ich die Tablette wirklich nehmen sollte, entschied mich dann aber doch dafür.

Ich wollte ja auch schlafen und das schon im Idealfall bevor Campino wieder wach wurde, denn wirklich trauen konnte ich dem ja immer noch nicht.

Schnell schüttete ich mir das Glas voll Wasser und nahm die Tablette ein.

Anschließend legte ich mich auch gleich ins Bett und dachte noch etwas darüber nach, wie ich jetzt an Antworten kam und wie ich mein Gedächtnis wieder erlangen konnte.

Die Tablette fing recht schnell an zu wirken und meine Lider wurden immer schwerer.

Schließlich fand auch ich meinen ersehnten Schlaf.

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