Kapitel 10

 

Ritchie Pov

 

Ich spielte mit der Tabletten Packung in meiner Hand und überlegte, was ich damit machen sollte.

Würde ich den Weg wirklich gehen oder würde ich vielleicht doch noch einen anderen Ausweg finden?

Dann kam mir die Idee, dass ich auch einfach zum Proberaum fahren könnte und da sehen konnte, ob Campino vielleicht noch da war.

Ich legte die Packung wieder auf den Tisch und stellte die mittlerweile leere Flasche Whisky daneben.

Entschlossen darüber genau das zu machen, machte ich mich auf den Weg in mein Schlafzimmer um mich umzuziehen.

Nachdem das erledigt war, machte ich mich auf den Weg nach unten, packte alles wichtige ein, nahm im Flur den Schlüssel vom Brett und machte mich auf den Weg zu meinem Auto.

Kurz hielt ich inne und überlegte, ob das vielleicht doch nicht so eine gute Idee war, denn ich hatte ja immerhin schon was getrunken und eigentlich war ich keiner der Menschen, die mit Alkohol im Blut noch Auto fuhren.

Aber in dem Moment ging es um Campino und da wollte ich eine Ausnahme machen.

Das würde doch schon gut gehen.

Ich startete den Motor und fuhr auf die Straße.

Penibel hielt ich mich an die Geschwindigkeiten, wollte ich doch in keine Polizeikontrolle geraten, wo die feststellen würden, dass ich Alkohol getrunken hatte.

Nach ein paar Minuten war ich dann auch schon an unserem Proberaum angekommen.

Schnell parkte ich den Wagen an der Seite und stieg aus.

 

 

In der Hoffnung, dass Campino vielleicht noch da war, machte ich mich auf den Weg nach drinnen.

Wusste ich doch, dass er immer etwas länger blieb als die anderen und noch etwas aufräumte.

Mit schnellen Schritten machte ich mich auch gleich auf den Weg nach drinnen und die Treppe zum Proberaum runter.

Ich hörte Geräusche und war mir schon fast sicher, dass es Campino sein musste.

Also beeilte ich mich noch etwas mehr und versuchte schneller die Treppen runter zu kommen.

Dabei rutschte ich aber aus und fiel die letzten Stufen auf meinem Hintern runter.

Mit Schmerzverzerrtem Gesicht kniff ich die Augen zusammen und hielt mir meinen Hintern.

War ich wohl genau auf meinem Steißbein aufgekommen und hatte nun höllische Schmerzen.

Sofort stellte sich mir etwas ins Licht und ich sah mit zusammengekniffenen Augen hoch.

Ich erkannte eine Gestalt vor mir und versuchte sie zu identifizieren, was nicht gerade einfach war, wenn man gegen das Licht sah.

Nach wenigen Augenblicken gelang es mir dann auch und ich konnte erkennen wer da vor mir stand: Andi.

Sofort hielt er mir eine Hand hin, die ich nur zu gerne ergriff.

Er half mir auf die Beine und ich konnte mir in dem Moment einen Schmerzensschrei nicht verkneifen.

 

 

,,Campino noch da?“, fragte ich nachdem ich mich wieder beruhigt hatte.

,,Nein, der war auch nur kurz da. Hat sich Sorgen um dich gemacht, weil du nicht hier warst und ist zu dir gefahren. Allerdings schon vor der Bandprobe. Wir haben heute nur zu dritt hier gearbeitet. Campino ist danach nicht wieder hergekommen.“

,,Hat er gesagt wo er noch hin wollte?“, fragte ich hoffnungsvoll, aber Andi schüttelte nur den Kopf.

Ganz großes Kino.

Das würde also jetzt bedeuten, dass Campino mich und ich ihn suche.

Wie bescheuert musste man nur sein?

Wieso ist der denn nicht zu mir nach Hause gekommen?

Ich war doch die ganze Zeit da.

Aber dann fiel mir ein, dass ich ja auch geschlafen hatte.

Vielleicht war er ja in der Zeit da und ich habe die Klingel einfach nur nicht gehört.

,,War Campino bei mir?“

,,Ich habe keine Ahnung. Er hat nur gesagt, dass er dich suchen will. Wie und wo hat er nicht gesagt. Da haben wir auch nicht nach gefragt.“

,,Aber irgendwo muss er ja jetzt sein. Ich meine er war nicht bei mir zu Hause. Zumindest nicht, wo ich mitbekommen habe.“

,,Wo warst du denn heute?“

,,Zu Hause.“

,,Ja, schon klar, aber wieso warst du nicht bei der Probe?“

,,Ich habe mir einen Wecker gestellt und wollte auch erscheinen, aber ich hatte mein Handy auf lautlos und habe es deswegen nicht gehört. Habe gesehen, dass Campino mich angerufen hat und dachte ich komme mal her und schaue ob er noch da ist, weil ich ihn auf dem Handy nicht erreicht bekommen habe.“

,,Klingt plausibel.“, sagte er und ich nickte nur.

 

 

Hatte ich doch immer noch zu viel damit zu tun mir Gedanken darüber zu machen wo er jetzt ist und wie es nun weiter geht.

Vor allem sollte ich mir überlegen, wo ich jetzt Campino finden würde.

,,Ich fahre mal zu Campino nach Hause. Vielleicht finde ich ihn ja da.“, sagte ich und lief auch gleich die Treppe hoch.

Mit einer Hand hielt ich mir mein Steißbein und machte mich auf den Weg zu meinem Auto.

Sofort ließ ich mich hinter das Steuer fallen und schrie erst mal auf als ein erneuter Schmerz meinen Körper durchzuckte.

Mit Tränen in den Augen, vor lauter Schmerzen ließ ich den Motor an.

Zuerst wischte ich mir die Tränen weg, damit ich wieder freie Sicht hatte.

Aber so sehr ich mich auch bemühte, es kamen immer wieder neue nach.

Fluchend ließ ich sie einfach meine Wangen herablaufen.

Wollte ich mir jetzt nicht die Mühe machen, mir die auch noch wegzuwischen.

Doch als es dann immer mehr wurden, verschwamm mir auch meine Sicht und ich musste sie doch wegwischen.

Allerdings war das ein fataler Fehler, denn ich verlor die Kontrolle über meinen Wagen und kam von der Straße ab.

Ich musste gegen etwas gefahren sein, denn ich knallte hart gegen etwas und fiel mit dem Kopf gegen das Lenkrad.

Ich sah noch Glas und andere Teile an mir vorbei fliegen, bevor ich in ein tiefes schwarzes Loch der Bewusstlosigkeit fiel.

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