Kapitel 32

 

Ritchie Pov

 

Ich hatte doch keine Ahnung, was ich machen sollte.

Sicher wäre ich gerne zu Campino gefahren, aber andererseits wollte ich auch nicht.

Denn dann würde ich doch schon wieder nachgeben.

Dabei hatte ich mir doch fest vorgenommen, dass nicht mehr zu tun.

Ich wollte nicht immer laufen wenn er rief und ich wollte auch nicht immer der Dumme sein.

Mittlerweile hatte ich es mehr als satt immer wieder zu ihm zu laufen.

Außerdem war Campino nicht der Mensch dafür, der Scheiße baute.

Das passte eben einfach nicht zu ihm.

Er war noch nie der Kerl gewesen, der den Kopf in den Sand gesteckt hatte, wenn es schwierig wurde.

,,Ich bin mir nicht sicher, Kleiner. Ich denke auch wenn du nicht mit willst, werde ich wohl mal zu ihm fahren und mich vergewissern, dass alles okay ist.“

,,Das ist deine Entscheidung. Aber warum sollte denn nicht alles okay sein? Campino wird sich eine Flasche Whisky oder so geschnappt haben, wird sich einen geraucht haben und dann wird er sich ins Bett gelegt haben und wird nun schlafen. Ich bin sicher, dass du dann umsonst zu ihm fahren würdest.“

Kuddel zuckte nur mit den Schultern und schien zu überlegen.

,,Ich bin mir einfach nicht sicher, ich meine ich habe ein schlechtes Gefühl dabei. Ich würde mich lieber selber überzeugen und auch wenn es umsonst ist, dass soll mir auch egal sein.“

Ich nickte und sah Kuddel an.

,,Musst du wissen. Wenn du meinst, dass es nötig ist.“

,,Ich bin fast sicher, ja. Willst du denn jetzt mitfahren?“

Ich schüttelte vorsichtig den Kopf.

 

 

Diesmal würde ich stark genug sein und nicht wieder einknicken.

,,Okay, dann fahre ich alleine. Soll ich danach nochmal zu dir kommen?“

,,Kannst du machen. Aber ich denke, dass ich auch gleich ins Bett gehen werde.“

,,Okay, dann fahre ich nach Hause, denn dann brauche ich ja auch nicht mehr zu dir kommen.“

,,Nein, dass brauchst du eigentlich nicht mehr. Danke trotzdem, dass du hier warst.“

,,Nichts zu danken, habe ich gerne gemacht.“, sagte er mit einem lächeln und war auch schon durch die Haustüre verschwunden.

Ich zuckte mit den Schultern und machte mich auch gleich auf den Weg in mein Schlafzimmer.

Dort entledigte ich mich meiner Sachen, bis auf die Boxershorts und ging noch einmal ins Bad um mich fertig zu machen.

Als auch das erledigt war machte ich mich zurück auf den Weg in mein Schlafzimmer und legte mich da auch sogleich ins Bett.

Die Decke hatte ich bis zu meiner Nasenspitze gezogen und war mir immer noch nicht ganz sicher, ob ich nun das richtige gemacht hatte.

Vielleicht hätte ich ja doch mit Kuddel mitfahren sollen?

Was wenn Campino doch etwas passiert war und Kuddel recht hatte.

Ich schüttelte den Gedanken ab.

Das war ja beinahe schon absurd.

Dachte ich hier immer noch an Campino und nicht an mich, wenn ich in dem Moment vielleicht aufgegeben hätte, dann ist das was anderes als Campino.

Der würde das eben doch nicht tun und das und auch viele andere Dinge unterschied uns von einander.

 

 

Ich fuhr mit meiner Hand durch meine Haare und überlegte, was ich nun tun sollte.

Über diesen Gedanken schlief ich dann auch schlussendlich ein.

Als ich von einem nervigen Piepen wach wurde, dachte ich erst, dass es mein Wecker sei und es schon wieder Zeit war aufzustehen, aber dann bemerkte ich schnell, dass es mein Handy war, was sich dort bemerkbar machte.

Wer auch immer etwas von mir wollte, derjenige würde warten müssen, denn ich stand nun nicht extra nochmal auf.

Schnell hatte ich das Kissen auf meinen Kopf gelegt und hoffte, dass es bald aufhören würde.

Aber es hörte nicht auf und der Anrufer schien es wirklich mehr als eilig zu haben, mich ans Telefon zu bekommen.

Mit einem gequälten Seufzen stand ich dann doch auf und machte mich auf die Suche nach meinem Handy.

Erst ging ich ins Wohnzimmer, doch leider fand ich das nervende Ding dort nicht und entschloss dann, mich wieder ins Bett zu legen.

Morgen früh würde ich wohl auch noch da sein und sehen wer da was von mir wollte.

Ich hatte gerade mein Schlafzimmer betreten, als ich das bläuliche Licht von meinem Handy sah.

Mit einem Augenverdrehen blickte ich zu dem Handy und wollte es gerade auch in die Hand nehmen, als es auch schon aufhörte zu klingeln.

Erneut konnte ich mir ein Augenverdrehen nicht ersparen und ging mit dem Handy ins Bett.

 

 

Ich wollte wenn ich lag sehen, wer angerufen hatte.

Als ich dann auch endlich wieder lag hatte ich gesehen, dass Kuddel angerufen hatte.

Erneut musste ich die Augen verdrehen und wollte zurückrufen, als ich dann aber doch wieder einschlief.

Allerdings hielt auch dieser Schub Schlaf nicht wirklich lange, denn als das Handy erneut anfing zu vibrieren, schreckte ich auch gleich wieder hoch.

Ich seufzte und sah auf das Display.

Erneut Kuddel.

,,Warum rufst du mich mitten in der Nacht an und machst so einen Terror?“, begrüßte ich ihn auch gleich unfreundlich.

Hatte ich doch mitten in der Nacht keinen Bock hier noch zu diskutieren.

,,Ich dachte dich interessiert vielleicht, was ich bei Campino raus gefunden habe.“

,,Nur wenn es was wichtiges ist.“

So wie ich Kuddel kannte war es das wahrscheinlich nicht mal und Campino lag friedlich schlafend in seinem Bett.

Wahrscheinlich war alles so, wie ich gesagt hatte.

Da brauchte der doch wirklich nicht so einen Terror schieben.

,,Ich bin sicher, dass es dich interessiert. Campino ist nicht da. Ich habe mit dem Nachbarn geredet.“

,,Wo ist er denn und was haben die denn gesagt?“

,,Campino ist im Krankenhaus. Mehr hat der Nachbar auch nicht gesagt.“

Ich ließ auf der Stelle mein Handy sinken und starrte es an.

Wieso war Campino denn jetzt im Krankenhaus und wieso wusste der Nachbar das und wir nicht?

Augenblicklich spürte ich erneut die Tränen in meinen Augen brennen und rollte mich auf meinem Bett zusammen.

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