Kapitel 20

 

Ritchie Pov

 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, war Campino schon wach.

Ich hatte keine Ahnung was er gemacht hatte und wie lange er schon wach war.

Aber er war es und genau das machte mir Angst.

Das es später noch schlimmer werden würde, konnte ich nicht ahnen, sonst wäre ich wohl mit wehenden Fahnen aus dem Krankenhaus abgehauen.

Bereits kurze Zeit später schon klopfte es an die Türe und es kamen drei, in meinen Augen komische Gestalten, rein und stellten sich an das Bett von Campino.

Dieser schien sich über den Besuch zu freuen und stellte sie mir auch kurze Zeit später als meine Bandkollegen Andi, Breiti und Kuddel vor.

Jedoch kam mir keiner der drei oder mittlerweile vier bekannt vor und ich spürte eine tiefe Verunsicherung und auch teilweise Angst.

So viele fremde Menschen, die so viel Unheil anrichten konnten, wenn sie das gewollt hätten.

Campino schien bemerkt zu haben, dass es mir nicht ganz so gut ging mit denen in einem Zimmer und schickte sie auch kurze Zeit später wieder nach Hause.

Er hatte mich gefragt und ich hatte gelogen.

Wie sollte ich auch sonst reagieren?

Konnte ich doch nicht einfach so mal sagen, dass mir die Gestalten nicht passten und mir Angst machten.

Ich war immerhin ein Mann und da hatte man keine Angst.

Vor allem nicht, wenn man sich dann dabei auch noch lächerlich machte, was ich scheinbar machte, wenn es wirklich meine Bandkollegen waren.

Campino schien meine Lüge auch bemerkt zu haben, sonst hätte er sie wohl nicht nach Hause geschickt.

Als die drei das Zimmer verlassen hatten, spürte ich Erleichterung.

Zumindest ein bisschen.

 

 

Ich ließ mich zurück aufs Bett fallen und starrte an die Decke.

Kurz schloss ich meine Augen, aber bei der nächsten Bewegung Campino´s oder dem nächsten Geräusch hatte ich sie gleich wieder geöffnet und mehr als aufmerksam durch die Gegend gesehen.

Ich kam mir wirklich langsam vor wie ein Reh im Wald.

Immer darauf bedacht, bloß nicht von einem Jäger erwischt zu werden.

Musste ganz schön anstrengend sein, so ein Leben als Reh.

Also konnte ich nur hoffen, dass ich in meinem nächsten Leben kein Reh werden würde.

Und schon kam das nächste Geräusch, diesmal war es ein energisches Klopfen an der Türe.

Ich schreckte hoch und saß im Bett.

Sofort blickte ich die Türe mit weit aufgerissenen Augen an und sah auch sogleich einen Mann mit weißem Kittel den Raum betreten.

Es musste ein Arzt sein, wenn es denn hier so was wie Ärzte gab.

Das hatte ich ja noch nicht wirklich raus gefunden.

Jedoch wollte der scheinbar nicht zu mir, sondern zu Campino und ich ließ mich wieder in die Kissen fallen.

Durch das Gemurmel der beiden und der Anstrengung des ständigen Aufpassens fielen mir auch sogleich immer und immer wieder die Augen zu.

Ich kämpfte dagegen an und versuchte diese Krampfhaft offen zu halten.

Wollte ich doch nicht schlafen, wenn Campino und dieser möglicherweise falsche Arzt im Raum waren.

Aber ich verlor den Kampf und schlief ein.

 

 

Ich schreckte hoch und sah mich verwirrt im Raum um.

Einige Zeit war vergangen, bevor ich mich orientieren konnte und wusste wo ich mich befand.

In dem Krankenhaus, in dem ich die ganze Zeit über gelegen hatte.

Zögernd blickte ich zur Seite, nur um festzustellen, dass ich alleine war im Raum.

Campino war nicht mehr da und ich hatte keine Ahnung, wo er hin war, denn auch das Bett auf dem er gelegen hatte war weg.

Lange überlegte ich, ob er wirklich da gewesen sei oder ob ich das alles vielleicht nur geträumt hatte.

Ähnlich wie das, was ich zu träumen gemeint hatte.

Ich zwickte mir in den Arm, nur um festzustellen, dass ich wirklich wach war.

Also hatte ich vorher geträumt.

Aber wie lange hatte ich geträumt?

War Campino wirklich da oder hatte ich das nur geträumt, dass er in meinem Zimmer lag?

Je länger ich keine Antwort auf diese Frage bekam, desto ungeduldiger wurde ich.

Ich musste doch wissen, wer hier war und wer nicht und was Traum war und was Realität.

Total zerstreut suchte ich nach der Klingel, denn wenn ich hier in einem Krankenhaus war, dann gab es doch auch sicher eine Klingel.

Als ich diese jedoch nicht fand, spürte ich langsam die Aggressionen in mir hochkochen.

Was sollte die Scheiße denn?

 

 

Gerade als ich mich so richtig austoben wollte und mich beschweren wollte, kam mir mein Traum wieder in den Kopf.

Ich hatte keine Ahnung, was dieser zu bedeuten hatte und wusste auch ehrlich gesagt nicht, wieso ich mich wieder an den erinnerte.

Denn es passierte mir selten, dass ich mich an Träume erinnerte.

Aber dann kam mir ein anderer Gedanke, den ich nicht einordnen konnte.

Es war nur ein Fetzen, ohne Bedeutung wahrscheinlich und wirklich deuten konnte ich ihn auch nicht.

Ich hatte keine Ahnung, was das war und was das zu bedeuten hatte, aber ich sah einen Haufen Scherben vor meinem geistigen Auge.

Der Haufen lag in einem Flur, an den ich mich nicht erinnern konnte.

Ich hatte auch keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte, oder was da nebenan lag.

Nur zu deutlich konnte ich die Umrisse erkennen.

Also musste etwas daneben gelegen haben, nur konnte ich nicht erkennen was.

Auch wo die Scherben hergekommen waren, konnte ich nicht sagen.

Es war einfach ein Fetzen irgendwoher.

Ich schenkte diesem Fetzen nicht zu viel Aufmerksamkeit und wollte lieber wissen, wo Campino war.

Erneut machte ich mich auf die Suche nach einer Klingel.

Diese musste ja auch irgendwo sein.

Als hätte es jemand geahnt, klopfte es auch schon kurze Zeit später an der Türe.

Beinahe wäre ich aus dem Bett gefallen, so hatte ich mich erschrocken.

Eine Schwester betrat den Raum aber ich ließ sie nicht zu Wort kommen.

,,Wo ist Campino hin?“, fragte ich auch sogleich drauf los.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (1)
25%

Joa, war ganz okay (1)
25%

Es ging so, eher nicht (1)
25%

Nein, überhaupt nicht (1)
25%

Stimmen insgesamt: 4

Thema: Kapitel 20

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag