Alles neu

 

Mein Name ist Kateline Russell aber meine Freunde und meine Familie nennen mich alle nur Kate.

Ich bin 20 Jahre alt und die jüngere Schwester von Kevin Richard Russell.

Zusammen mit meiner kleinen Tochter lebe ich in einem kleinen Häuschen in Frankfurt, dass ich mir durch meine Band und meine Arbeit damit hart erarbeitet habe.

Meine Kleine Tochter heißt Katja und ist zarte 5 Jahre alt.

Sie entstand aus einem One Night Stand mit Bela B., aber da dieser sich nicht drum kümmerte, zog ich sie eben alleine groß, neben dem Job.

Da habe ich wie gesagt eine Band, mit der wir uns einen Namen erspielt haben.

Die Leute kennen uns und wir sie, zumindest teilweise, denn immer wieder gesellen sich neue Gesichter dazu.

Eigentlich wie ein Traum, aber es ist mein Leben.

Es wäre wohl auch ziemlich langweilig, wenn es so ereignislos wäre, wie ich es schildere, wobei es das so gar nicht ist.

Die Auftritte, die Touren, das Schreiben der Neuen Lieder, dass erfüllt mein ganzes Leben.

Natürlich habe ich dann auch mehr als gute Unterstützung von meinem Bruder.

Er ist immer für mich da und kümmert sich wo er kann um mich und meine Katja.

Für sie ist er schon so etwas wie ein Ersatzvater geworden, obwohl sie weiß, dass Kevin nur ihr Onkel ist.

Aber da die beiden das nicht stört, soll es mich auch nicht stören.

Kevin hatte sich für heute auch wieder angemeldet, dass er vorbei kommen wollte und ich hatte auch gleich zugesagt.

Freute ich mich doch immer, wenn mein großer Bruder zu Besuch kam.

 

 

Durch die Trennung der Böhsen Onkelz vor 9 Jahren hatte er etwas mehr Zeit für mich, obwohl er mit Veritas Maximus auch wieder eine neue Band hatte.

Katja saß im Wohnzimmer und spielte mit ihren Bauklötzen, während ich in der Küche stand und gerade dabei war, einen Kuchen zu backen.

Wusste ich doch, was Kevin so mochte und auf diese Art und Weise dankte ich ihm dann für sein Arrangement.

,,Mama?“, hörte ich von der Türe der Küche und blickte in die strahlend blauen Augen meiner kleinen Katja.

,,Was los, Engelchen?“, fragte ich, ging zu ihr und hob sie auf meine Arme, was sie auch gleich dazu brachte sich eng an mich zu kuscheln.

,,Wann kommt Onkel Kevin?“

,,Der wird sicher gleich kommen. Der hat gesagt er kommt um 15 Uhr. Das ist wenn der große Zeiger auf der 12 steht.“, sagte ich und deutete auf die Uhr, die über der Türe hing.

Katja nickte und ich wusste, dass sie es verstanden hatte.

,,Dauert das noch lange?“

Mit einem Blick auf die Uhr sah ich, dass es schon 14.45 Uhr waren.

,,Nein Baby, dass dauert jetzt nicht mehr lange. Geh noch etwas ins Wohnzimmer, ja? Ich hole noch den Kuchen aus dem Ofen und dann komme ich zu dir. Dann spielen wir gemeinsam, bis Onkel Kevin kommt, dann vergeht die Zeit auch ganz schnell.“

Mit einem nicken ihrerseits ließ ich sie wieder runter auf den Boden und die Kleine lief auch gleich wieder in besagten Raum, was ich mit einem Lächeln zur Kenntnis nahm und dann den Kuchen aus dem Ofen holte.

Anschließend ging ich zu Katja und spielte noch etwas mit ihr, bis Kevin kam.

 

 

Als es dann an der Türe klingelte, drückte ich Katja noch einen Kuss auf den Kopf und ging dann aufmachen.

Natürlich stand, wie ich es erwartet hatte Kevin davor, der mich auch gleich in seine Arme zog und mir einen Strauß Blumen in die Hand drückte.

,,Du sollst doch nicht immer was mitbringen.“, sagte ich gespielt böse, denn eigentlich freute ich mich doch über diese Aufmerksamkeit seinerseits.

,,Das mache ich für dich aber gerne.“

,,Danke. Ich stelle die Blumen nur noch schnell ins Wasser und dann komme ich nach. Katja ist im Wohnzimmer. Sie wartet schon sehnsüchtig auf dich.“

,,Dann gehe ich doch gleich mal nach ihr sehen.“, sagte Kevin mit einem Glanz in den Augen, den ich nur selten gesehen hatte, nach seiner Onkelz Zeit.

Mit einem Nicken ging ich in die Küche und stellte die Blumen in eine Vase.

Füllte zwei Tassen mit Kaffee und schnitt den Kuchen an.

Alles brachte ich ins Wohnzimmer auf den Tisch und ging dann nochmal in die Küche um ein Glas Saft für Katja zu holen.

Diesen stellte ich auch auf den Tisch und beobachtete das wirklich mehr als süße Bild.

Kevin hatte sich scheinbar gleich zu der Kleinen auf den Boden gesetzt und spielte nun dort mit ihr und den Bauklötzen.

Offensichtlich hatten beide nicht bemerkt, dass ich den Raum betreten hatte und etwas zu essen mit hatte, denn darauf sprang Kevin eigentlich immer an.

Das Bild war wirklich zu süß und so zog ich mein Handy raus und machte ein Foto von den beiden.

Erst als das Blitzlicht kam, wurden die beiden auf mich aufmerksam.

 

 

,,Mama hat ein Foto von uns gemacht.“, sagte Kevin zu Katja und diese nickte wild.

,,Sollen wir uns das mal ansehen gehen?“

Erneutes Nicken von der Kleinen und Kevin stand auf.

Er nahm Katja auf seine Arme und kam dann mit ihr rüber.

Ich hielt den beiden das Handy hin und beide lächelten es kurze Zeit später an.

,,Das ist doch wirklich ein schönes Bild, findest du nicht?“, fragte Kevin und Katja nickte.

,,Setzt euch, ich habe Kuchen gemacht. Außerdem wird doch sonst der Kaffee kalt.“

Die beiden setzten sich auf die Couch und auch ich setzte mich hin.

Den Kuchen verteilte ich auf den Tellern, die ich aus der Küche mitgebracht hatte und gemeinsam aßen wir diesen.

Nachdem das beendet war und Kevin seinen Teller weggestellt hatte, sah ich die beiden fragend an.

,,Möchtet ihr noch ein Stück?“

,,Nein, war wirklich sehr lecker, aber ich bin satt.“, sagte Kevin und auch Katja schüttelte den Kopf.

,,Baby gehst du noch etwas in dein Zimmer spielen? Dann kann ich mich mit Onkel Kevin etwas unterhalten.“

Mit einem Nicken stand Katja auf und ging auch gleich in ihr Zimmer.

,,Gut erzogen.“, warf Kevin mit einem Blick auf die Kleine in den Raum und ich nickte.

,,Das muss wohl auch so sein. Aber ich bin sicher, dass sich das auch noch ändert. Spätestens in der Pubertät.“

,,Ja, da könntest du Recht haben. Immerhin ist sie ein Russell.“

 

 

Ich entschied mich darauf besser nichts mehr zu sagen, denn ich wusste, wie ich zu dieser Zeit war und aus Erzählungen, wusste ich auch, wie Kerstin und Kevin so waren und das wollte ich mir bei meiner kleinen, süßen und vor allem unschuldigen Katja noch nicht vorstellen.

Stattdessen spürte ich deutlich, dass Kevin etwas zu beschäftigen schien und entschloss mich lieber da mal nach zu harken.

,,Was bedrückt dich?“

,,Wie kommst du drauf, dass mich was bedrückt?“, fragte Kevin überrascht.

,,Ich bin deine Schwester. Ich spüre so etwas. Also, was ist los?“

,,Eine Reunion ist im Gespräch. Ich meine von den Böhsen Onkelz.“

Ich blickte den Älteren fast schon entsetzt an.

,,Aber du willst doch nicht zustimmen, oder?“

,,Doch, eigentlich hatte ich das vor.“

,,Ich halte da nicht viel von, Kev.“

,,Aber wieso denn nicht? Die Jungs waren doch immer so was wie deine Brüder. Ihr hattet so ein gutes Verhältnis zusammen, wieso sollte das denn nicht wieder so sein?“

,,Genau, Kev. Wir HATTEN!“, sagte ich mit Nachdruck und stand auf, um die Teller und den Kuchen in die Küche zu räumen.

,,Aber das kann doch wieder kommen.“, sagte Kevin und war mir gefolgt.

,,Nein, ich habe schon seit Jahren keinen Kontakt mehr zu den Jungs. Zumindest zu Stephan nicht mehr. Gonzo und Pe treffe ich ab und an nochmal in der Stadt. Aber den Weidner habe ich nicht mehr gesehen und das ist auch gut so und selbst wenn, dann würde ich ihn nicht mehr kennen.“, sagte ich während ich die Spülmaschine einräumte und unterdrückte die Tränen.

 

 

Sicher hatte Kevin recht.

Stephan und auch die anderen Jungs waren immer etwas wie eine Familie für mich und da tat es eben auch weh, dass ich das nun seit Jahren nicht mehr hatte.

,,Aber wieso bist du denn so schlecht auf Stephan zu sprechen?“, fragte Kevin, während ich an ihm vorbei wieder ins Wohnzimmer ging.

,,Weil er dich damals alleine gelassen hat. Er hat dich eiskalt im Stich gelassen und das obwohl du ihn wohl da am meisten gebraucht hättest. Das finde ich nicht gut, Kev.“

Ich hatte mich im Wohnzimmer wieder auf die Couch gesetzt und Kevin zog mich auch gleich eng in seine Arme.

,,Aber das alles haben Stephan und ich geklärt. Wir würden die Reunion gerne versuchen, Kleine. Du weißt, wie viel mir die Onkelz bedeuten.“

Mit einem Seufzen nickte ich, denn das wusste ich wohl wirklich.

,,Ich halte immer noch nicht viel davon, aber wenn du meinst, dass du das machen musst, dann stehe ich natürlich hinter dir und versuche dich zu unterstützen, so gut es geht.“

,,Danke Kleine, ich wusste, dass du das sagen würdest.“, sagte Kevin und drückte mir einen Kuss auf den Kopf, was mich zum lächeln brachte.

,,Aber jetzt erzähl mal, wie läuft es denn bei dir?“

,,Bei mir läuft es mehr als gut. Wir haben morgen einen Auftritt bei Rock am Ring und das Management will die Tage mit uns die Europatour durchgehen.“

,,Europatour? Nicht schlecht. Ich habe gesehen, dass euer neues Lied sogar in Australien schon Gold bekommen hat. Respekt.“

 

 

,,Ja, wir sind eben doch nicht so scheiße.“

,,Das seid ihr auch nicht. Ich bin stolz auf dich meine Kleine.“

,,Danke, Kev. Sag mal, könntest du vielleicht morgen nochmal auf Katja aufpassen? Ich habe doch da den Auftritt bei Rock am Ring. Dann brauche ich sie nicht mitnehmen.“

,,Das würde ich sehr gerne, aber leider schaffe ich das morgen nicht. Kannst du sie mitnehmen?“

,,Ja, das kann ich, allerdings tue ich das nicht gerne.“

,,Das kann ich verstehen. Aber da sind auch Betreuungskräfte für Kinder. Da kannst du sie dann auch sicher hingeben.“

,,Dann behalte ich sie lieber bei mir. Das wird schon gut gehen. Da mache ich mir keine Sorgen. Sie hört ja.“

,,Ja, das stimmt. Gibt es denn sonst noch etwas, was du planen musst?“

,,Nein, eigentlich nicht, wieso?“

,,Dann ruf meine Lieblingsnichte mal runter, dann können wir mit ihr zusammen doch noch einen Film schauen, oder?“

,,Klar.“, sagte ich und rief dann Katja auch schon runter, die freudig an gehüpft kam.

,,Was denn, Mama?“

,,Onkel Kevin wollte mit uns zusammen noch einen Film schauen. Hast du Lust?“

,,Jaaaa. Darf ich den Film denn aussuchen?“

Fragend blickte ich zu Kevin und als dieser nickte, tat ich es auch und Katja hüpfte zu dem Schrank mit den Filmen.

,,Ach Prinzessin, ich habe auch noch etwas für dich.“, sagte Kevin und zog etwas aus seiner Jackentasche, die er über das Sofa gelegt hatte.

 

 

Er reichte ihr eine Türe Gummibärchen und bekam auch gleich einen Kuss auf die Wange dafür.

,,Danke, Onkel Kevin.“

,,Nichts zu danken. Was hast denn denn für einen Film rausgesucht?“

,,Findet Nemo.“

,,Boar, den kenne ich ja noch gar nicht.“

,,Nein?“, fragte Katja überrascht und auch ich sah Kevin überrascht an, denn den Film hatte doch jeder irgendwann mal gesehen.

,,Nein, dann lass uns den mal schauen.“, sagte Kevin und zwinkerte mir zu, so wusste ich, dass er ihn kannte.

Katja hatte sich auf seinen Schoß gesetzt, die Gummibärchen essend an ihn gekuschelt und ich schmiss den Film rein.

Auch ich kuschelte mich an Kevin´s Seite und gemeinsam schauten wir uns den Film an, während Kevin der Kleinen durch die Haare und mir über die Seite streichelte.

Als der Film zu Ende war, schlief Katja in Kevin´s Armen seelenruhig und vollkommen entspannt.

,,Die Kleine ist eingeschlafen.“, sagte ich an Kevin gewandt und stand auf.

,,Lass sie uns ins Bett bringen und dann werde ich auch nach Hause fahren. Wird auch Zeit für mich. Außerdem solltest du auch nicht mehr so lange machen, damit du morgen fit bist, wenn du einen Auftritt bei Rock am Ring hast.“

Ich nickte und blickte Kevin dabei zu, wie er die Kleine auf dem Arm aufstand und gemeinsam gingen wir in ihr Zimmer.

Dort legte Kevin sie ins Bett und ich deckte sie zu.

 

 

Nachdem wir ihr beide noch einen Kuss auf die Stirn gedrückt hatten, was sie mit einem brummen zur Kenntnis nahm, gingen wir wieder runter in das Wohnzimmer, wo Kevin sich seine Jacke anzog.

,,Die Kleine hält dich irgendwann wirklich noch für ihren Vater.“

,,Blödsinn, dafür ist sie viel zu schlau. Sie weiß, dass ich “nur“ Onkel Kevin bin. Aber vielleicht solltest du ihr bald die Wahrheit sagen wegen Bela. Irgendwann wird sie eh fragen und dann kannst du es ihr nicht mehr verheimlichen.“

,,Ich weiß, aber sie ist doch erst 5 und ich danke etwas Zeit habe ich wohl noch, oder?“, fragte ich mit Hoffnungsvollem Blick.

,,Die wirst du sicher haben, aber je früher, desto besser. Im Endeffekt ist es aber ja auch deine Entscheidung, wann du das machst.“

Ich nickte und Kevin machte sich auf den Weg zur Türe.

Mit einem kleinen Seufzen folgte ich ihm und verabschiedete mich dort noch mit einer Umarmung von ihm.

,,Lass dich bald mal wieder hier blicken, Großer.“

,,Werde ich machen, sobald ich kann. Bis bald, Kleine.“, sagte er und drückte mir noch einen Kuss auf die Wange.

,,Bis bald.“

Ich sah Kevin dabei zu, wie er zu seinem Auto ging und kurze Zeit später auch schon fuhr.

Erst dann machte ich die Türe zu und ging in mein Schlafzimmer.

Er hatte Recht, ich sollte jetzt schlafen um morgen fit zu sein.

Ich entledigte mich meiner Kleidung und legte diese über einen Stuhl, bevor ich mich eng in die Decken kuschelte und die Augen schloss.

Obwohl es noch nicht meine Zeit, sondern eigentlich viel zu früh war, schlief ich kurze Zeit später ein und verfiel in einen ruhigen und erholsamen Schlaf.

 

 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, fühlte ich mich beobachtet und als ich die Augen aufschlug, wusste ich auch wieso.

,,Wunderschönen guten Morgen mein Engelchen. Bist du schon lange wach?“, fragte ich und hob die Decke hoch, damit Katja darunter schlüpfen konnte, was sie dann auch gleich tat und sich eng an meinen Körper kuschelte.

,,Nein, gerade erst.“, sagte sie noch verschlafen und ich drückte ihr einen Kuss auf den Kopf.

,,Baby?“, fragte ich vorsichtig und bekam ein brummen zur Antwort.

,,Ich muss gleich arbeiten fahren.“

,,Schon wieder?“, fragte sie traurig und ich wusste, dass es ihr nicht passte, wenn wir immer so viel unterwegs waren.

,,Ja, ich habe heute nochmal einen Auftritt. Aber weißt du was?“

,,Was denn? Kommt Onkel Kevin wieder?“

,,Nein, Onkel Kevin hat heute leider keine Zeit. Deswegen nehme ich dich heute einfach mit.“

,,Wirklich?“, fragte sie überrascht und blickte mich mit großen Augen an.

,,Hmh. Ganz wirklich.“

,,Das ist ja toll. Darf ich euch dann zugucken?“

,,Ja, das darfst du und dann kannst du Mama auch wieder singen hören.“

,,Das ist ja wirklich toll.“, sagte sie und sprang auch gleich aufgeregt über das Bett, was ich mit einem Grinsen zur Kenntnis nahm.

Noch kurz blieb ich liegen und streckte mich nochmal ausgiebig bevor ich aufstand.

 

 

,,Hast du Hunger, Baby?“

,,Nein, ich habe eben die Gummibärchen von Onkel Kevin gegessen.“

,,Aber du sollst doch keine Gummibärchen zum Frühstück essen.“

Entschuldigend blickte sie mich an und ich lächelte.

,,Ich gehe dann jetzt duschen. Gehst du mit oder bleibst du hier?“

,,Ich bleibe hier und warte auf dich.“

,,Okay. Mach keinen Blödsinn und wenn was ist, dann komm ins Bad oder ruf ganz laut, okay?“

,,Okay, Mama.“

Mit einem weiteren Kuss auf ihren Kopf packte ich meine Sachen zusammen und ging damit ins Bad.

Dort entledigte ich mich meiner Kleidung und schmiss diese in die Wäschekiste in meinem Bad.

Mit einer flüssigen Bewegung stellte ich mich unter die Dusche und in die hinterste Ecke.

Die Brause drückte ich weit weg und schaltete das Wasser an.

Erst als es warm wurde, schob ich die Brause über mich und schloss genießerisch die Augen.

Ich wusch meine Haare und meinen Körper und spülte es anschließend ab, trat mit einem Schritt aus die Dusche und wickelte mich in ein Handtuch.

Meinen Körper hatte ich schnell abgetrocknet und warf mich in meine Klamotten.

Wollte ich doch nochmal nach Katja sehen, bevor ich mich fertig machte.

Aber als ich dann das Schlafzimmer betrat und sie ruhig spielend im Bett sitzen sah, ging ich zurück in das Bad und machte mir dort die Haare, schminkte mich und machte alles andere, was noch so anfiel.

 

 

Als auch das endlich erledigt war, ging ich zurück in das Schlafzimmer wo Katja immer noch auf dem Bett saß und spielte.

,,Ich packe jetzt unsere Sachen zusammen, Baby und dann müssen wir fahren.“

,,Okay. Ich freue mich.“, sagte sie mit einem Lächeln und ich erwiderte es, bevor ich mich an die Arbeit machte und die Tasche zusammen packte.

Ich brauchte ein Bühnenoutfit und auch für morgen frische Klamotten, denn wir würden die Nacht sicher da bleiben.

Auch Schlafsachen und Unterwäsche durften nicht fehlen.

Als ich das alles eingepackt hatte, ging ich zu Katja ins Zimmer und packte dort auch alles zusammen, was sie so brauchte.

Der Lieblingsteddy, den sie von Kevin zur Geburt bekommen hatte, durfte natürlich nicht fehlen, denn ohne den ging sie nirgendwo hin.

Diesen setzte ich auf ihre Tasche und überlegte kurz, ob ich alles hatte.

Als mir aber nichts mehr einfiel, war ich sicher, dass ich alles hatte und machte mich mit der Tasche auf den Weg in den Flur, wo ich ihre und auch meine Tasche abstellte.

,,Katja? Ich bin soweit. Wir müssen gleich fahren.“; sagte ich und packte meine Zigaretten und mein Handy noch ein.

Katja stand in der zwischen Zeit fertig im Flur und hatte bereits ihren Bären entdeckt.

Den hatte sie fest in ihre Arme gezogen und kuschelte damit.

Ein wirklich süßes Bild, aber sie musste ihre Jacke noch anziehen.

,,Baby, Jacke anziehen und dann machen wir uns auf den Weg, okay?“

 

 

Katja nickte und zog auch gleich nachdem sie den Teddy wieder auf die Tasche gesetzt hatte ihre Jacke an, die ich ihr schloss und schnappte sich dann den Teddy erneut und drückte diesen wieder fest an sich.

,,Fertig?“, fragte ich und als die Kleine nickte, machte ich mich samt der Taschen auf den Weg zum Auto.

Das Gepäck stellte ich in den Kofferraum und setzte Katja dann in ihren Kindersitz.

Nachdem ich sie angeschnallt hatte setzte ich mich auch in meinen Wagen und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Festivalgelände.

Das ich unterwegs anhalten musste, weil Katja auf Toilette musste oder etwas zu trinken und beim dritten Mal auch noch etwas zu Essen wollte, störte mich nicht wirklich, auch wenn ich dadurch wahrscheinlich zu spät kommen würde, so ging meine kleine Prinzessin vor.

Als wir dann auch wirklich alles erledigt hatten, schafften wir es dann auch in einem durch zum Festivalgelände zu kommen.

Wie ich es mir bereits gedacht hatte, waren Sasha, Pascal und Max schon da und warteten auf mich.

Kaum hatten wir den Backstagebereich betreten, kam Sasha auch schon auf mich zu.

,,Da bist du ja endlich. Mensch wo warst du denn so lange? Wir warten schon auf dich. Wir müssen gleich raus zum Soundcheck.“

,,Ich weiß Sasha. Ich freue mich auch dich zu sehen. Ist denn alles da?“, antwortete ich genervt.

,,Ja, ist alles da. Wir warten nur auf dich.“

,,Ich bin ja jetzt auch da. Wenn du erlaubst, dann würde ich gerne meine Tochter noch wegbringen und mein Gepäck.“

 

 

Erst jetzt schien Sasha auf sie aufmerksam geworden zu sein und begrüßte sie mit einem Wuscheln durch die Haare, was sie grinsend zur Kenntnis nahm.

Auch die anderen Jungs begrüßten sie so und sie lachte fröhlich.

Sie kannte und mochte die Jungs und das war verdammt wichtig für mich.

Gemeinsam ging ich mit Katja in den für mich vorgesehenen Raum und stellte dort die Taschen ab.

,,Baby, Mama muss gleich zum Soundcheck. Gehst du mit oder wartest du hier?“

,,Darf ich mitgehen? Was ist eigentlich ein Soundcheck?“

,,Da wird geprüft, ob die Musik auch der Halle richtig angepasst ist. Damit es nicht zu laut oder zu leise ist, verstehst du? Und dann wird geguckt, ob Mama auch gehört wird, wenn sie sinkt, weil ja alle die kommen auch was von der Musik haben sollen und nicht nur die auf der Bühne und die ersten Reihen. Weißt du was ich meine?“

,,Ja, dass habe ich verstanden. Ich möchte aber dennoch mitgehen.“

,,Okay Baby, dann komm, gehen wir beide.“, sagte ich und schnappte mir auch gleich ihre Hand um gemeinsam mit ihr zum Soundcheck zu gehen.

,,Baby, bleib hier stehen, ja? Ich gehe jetzt zu den Jungs und komme danach direkt wieder zu dir, okay? Wenn irgendwas ist dann komm zu mir auf die Bühne. Noch darfst du das, okay? Und sprich bitte nicht mit jemanden, den du nicht kennst, ja?“

Katja nickte und ich machte mich auch schon auf den Weg zur Bühne.

Musste ich den Soundcheck schließlich zügig hinter mich bringen, sonst würden die Jungs ungeduldig und der Veranstalter sowieso, denn es waren ja auch noch andere Bands da, die ebenfalls noch ran mussten und wollten.

 

 

Der Soundcheck verging eigentlich recht schnell und unkompliziert.

Die Jungs hatten gute Arbeit geleistet und wir fanden schnell eine Einigung, mit der wir alle zufrieden waren und die sich auch noch gut anhörte.

,,Ich muss wieder Backstage, da wartet meine Kleine.“, warf ich ein, nachdem wir fertig waren und ging von der Bühne.

Als ich jedoch von der Bühne kam, war Katja verschwunden.

Sofort machte sich ein beunruhigendes Gefühl in mir breit und ich wurde leicht panisch.

Mit schnellen Schritten machte ich mich auf den Weg durch den Backstagebereich und suchte alles nach meiner Kleinen ab.

Zumindest so lange, bis ich sie dann auch endlich fand, aber sie war nicht alleine und da wollte ich mich erst mal umsehen, was sie da machte.

Ich stellte mich hinter die Türe, eng an die Wand, so würde ich nicht gesehen werden und konnte sie dennoch sehen und hören.

,Hey Kleine, wo kommst du denn her?“, fragte jemand und ich hoffte, dass sie hören würde auf das was ich sagte.

,,Mama sagt ich darf nicht mit fremden Leuten sprechen.“, hörte ich meine Kleine sagen und wurde auch gleich mit Stolz überflutet.

Hatte sie also doch gehört, was ich ihr immer und immer wieder gepredigt hatte.

,,Das ist auch sehr klug von deiner Mutter. Aber wo ist sie denn?“

,,Auf der Bühne.“

,,Weiß sie denn, dass du hier rum läufst? Nachher macht sie sich schreckliche Sorgen, wenn du nicht mehr da bist.“

Als keine Antwort kam, wusste ich, dass sie wohl stumm geantwortet hatte, denn gleich folgte auch die nächste Aussage des Mannes an ihrer Seite.

 

 

,,Dann sollten wir mal nach deiner Mama schauen gehen, oder?“

Als ich die Kleine dann erneut nicken sah, war mir bewusst, dass das wohl mein Startsignal war und ich klopfte an die Türe, um auf mich aufmerksam zu machen, nachdem ich mich davor gestellt hatte.

,,Verzeih, aber ich habe meine Tochter hier gesehen und würde sie auch gerne mitnehmen.“

,,Oh. Das ist deine Tochter?“, fragte Vom und ich nickte.

,,Du bist doch Kate oder?“, fragte er weiter und erneut nickte ich.

,,Ja, die bin ich und du bist Vom. Freut mich.“

,,Freut mich auch. Ich habe deine Kleine hier abgefangen, sie war alleine unterwegs und dann wollte ich raus finden, wer ihre Eltern sind und sie wieder zurück bringen. Sie sagte zwar erst, dass sie nicht mit fremden reden dürfte, aber dann hatte sie mir doch gesagt, dass du auf der Bühne bist. Ich nehme an zum Soundcheck? Ich habe gehört, dass ihr hier heute auch spielt.“

,,Ja, ich war beim Soundcheck und mein Bruder hatte leider keine Zeit um auf die Kleine aufzupassen, also habe ich sie mitgebracht. Eigentlich hört sie auch, aber das alles ist wohl einfach auch ziemlich aufregend für sie und dann muss sich sich ja auch alles ansehen.“, lächelte ich und hob meine kleine Prinzessin auf den Arm.

Diese kuschelte sich auch gleich an mich und sah mich entschuldigend an.

,,Lauf mir bitte nicht nochmal weg. Ich bin gestorben vor Sorge.“

,,Aber der Mann war ganz nett zu mir. Der wollte mich auch zu dir zurück bringen.“

,,Das ist auch wirklich nett von ihm, aber besser ist es, wenn du gar nicht erst wegläufst und einfach bei mir bleibst, okay?“, fragte ich und Katja nickte.

 

 

,,Danke, dass du auf sie aufgepasst und sie abgefangen hast. Das bedeutet mir viel. Vielleicht können wir uns ja mal revanchieren mit einem Drink oder so?“, fragte ich und Vom lächelte.

Er hatte ein wirklich mehr als süßes Lächeln und es zog mich irgendwie in seinen Bann.

,,Klar, können wir gerne machen. Was hältst du davon, wenn wir das auf der Aftershowparty machen?“

,,Können wir gerne machen. Ich freue mich.“, sagte ich mit einem Augenzwinkern und drehte mich dann ohne ein weiteres Wort um und ging zurück in meinen Raum.

,,Mama?“ , fragte Katja, als ich sie dort wieder auf die Couch gesetzt hatte.

,,Was denn mein Engelchen?“

,,Magst du den Mann?“

Ich musste Seufzen, denn auf diese Frage hatte ich nicht wirklich eine Antwort.

Hatte ich mich doch auch nie so wirklich mit dem Drummer der Toten Hosen beschäftigt.

,,Ich glaube er ist ganz nett, ja. Ich werde ihn mir später mal genauer ansehen.“, zwinkerte ich der kleinen Maus zu und sie lachte erfreut.

,,Ich mag den auch.“

Das sollte mich doch eigentlich beruhigen, denn sie mochte noch lange nicht jeden.

Klar, die Onkelz waren sowieso ihre Favoriten, aber als ich ihr mal ein Bild von Bela zeigte, um ihre Reaktion zu sehen, war sie von dem nicht wirklich begeistert.

Konnte ich verstehen, denn er kümmerte sich ja auch nicht um seine Tochter und da würde ich den auch nicht leiden können, obwohl sie nicht mal wusste, dass er ihr Vater ist.

Die Jungs aus der Band mochte sie auch alle, aber bei anderen Männern war das so eine Sache mit ihr und dem Mögen.

 

 

Ich war gerade dabei meine Sachen für das Konzert raus zu suchen, als Pascal aufgeregt in den Raum stürzte.

,,Kate, das musst du dir ansehen!“, sagte er völlig fassungslos und ich zog eine Augenbraue hoch.

,,Kannst du vielleicht anklopfen? Stell dir mal vor, ich hätte mich gerade umgezogen!“

,,Tut mir leid, aber ich habe da was, das wird dich sicher brennend interessieren.“

Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was er denn jetzt so interessantes für mich haben könnte und dennoch war meine Neugierde geweckt und ich wollte es mir zumindest ansehen, hören oder was auch immer.

,,Ich war gerade auf Toilette und....“

,,Gott Pascal! Bitte verschone mich mit diesen Details! Ich glaube ich will nicht wissen, was du da gemacht hast oder gesehen hast oder sonst was!“, unterbrach ich ihn und blickte ihn angewidert an.

,,Nein, dass meine ich doch gar nicht. Als ich zurück kam, habe ich eine interessante Entdeckung gemacht. Ich bin sicher, dass dich das interessieren wird.“

,,Ach und was hast du gesehen?“

,,Die Toten Hosen.“

,,Ja, die habe ich auch schon gesehen. Zumindest Vom. Und?“

,,Die haben sich unterhalten.“

,,Uhhhh ist ja mal was ganz neues. Das tun wir auch gerade.“

,,Nein, über dich.“

 

 

Jetzt war meine Aufmerksamkeit wirklich geweckt und ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

,,Über mich?“

,,Ja, ich habe ein Video gemacht. Sieh es dir an.“

Er hielt mir ein Handy unter die Nase und als ich das als seines identifizierte, nahm ich das in die Hand und blickte mir an, was sich dort auf dem Display abspielte.

Ich sah Vom und Campino, die sich scheinbar unterhielten.

,,Ich finde das nicht gut, dass du dich mit denen triffst und unterhältst, Vom.“

,,Genau genommen habe ich mich nur mit Kate und der Kleinen von ihr unterhalten. Wir wollen nach dem Auftritt noch etwas trinken gehen und da spricht wohl auch nichts gegen, oder?“

,,Ich sehe das aber schon so. Immerhin ist es die Schwester von Kevin Russell und ich finde du solltest das nicht tun. Denk dir eine Ausrede aus. Was weiß ich, sag du hast keine Zeit, weil ich noch was mit dir besprechen will oder sag das du eine Freundin hast oder so.“

,,Aber das ist doch nicht der Fall. Wieso sollte ich denn lügen? Da sehe ich keinen Grund zu. Kate ist nett und sie wollte mich als Dank, dass ich ihre Kleine abgefangen habe doch nur zu etwas zu trinken einladen. Ich sehe da kein Problem drin und werde da auch heute Abend hingehen. Ich freue mich nämlich drauf.“

,,Du musst wissen was du tust. Ich würde dir aber definitiv davon abraten. Vom, dass kann nicht gut gehen und dann bist du nachher der Dumme.“

,,Dann bin ich das, aber vielleicht hatte ich bis dahin ja auch eine schöne Zeit. Wer weiß das schon und vielleicht verpasse ich ja auch etwas, wenn ich es nicht tue.“

,,Du musst es wissen. Ich gehe jetzt etwas Essen. Gehst du mit?“

 

 

Als Campino dann auf Pascal zu kam, brach das Video ab und ich sah Pascal fragend an.

,,Hat er dich gesehen?“, fragte ich und hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet.

,,Ja, gesehen hat er mich, aber erst, als ich schon ein paar Schritte weg war und er hat auch keinen Verdacht geschöpft. Er ist ganz normal an mir vorbei gegangen und hat nichts gesagt. Wäre ich aufgefallen, dann hätte er doch sicher was gesagt.“

,,Ja, dass wärst du wohl. Aber es ist auf jeden Fall interessant zu wissen, dass Campino scheinbar etwas dagegen hat, obwohl ich mich doch nur bei Vom bedanken wollte. Danke für das Video.“

,,Nichts zu danken, hab ich doch gerne gemacht.“

,,Wann müssen wir auf die Bühne?“, fragte ich dann um das Thema zu wechseln.

,,In einer Stunde. Du solltest dich also langsam fertig machen. Wir waren die letzten beim Soundcheck, aber da wir dir Headliner sind, müssen wir natürlich auch als erstes auf die Bühne.

Ich nickte und hatte natürlich auch verstanden, dass ich mich umziehen musste.

,,Ich ziehe mich dann jetzt um und mache mich fertig und dann komme ich raus. Ich muss dann auch gleich schauen, was ich mit Katja mache, damit die nicht wieder abhaut.“

,,Da wird dir sicher auch noch etwas einfallen.“

Ich nickte und sah Pascal dabei zu, wie er den Raum wieder verließ und blickte dann zu Katja, die immer noch auf der Couch saß und dort spielte.

,,Ich muss mich jetzt umziehen, Baby.“, sagte ich und Katja nickte kurz.

 

 

So vertieft wie sie in das Spielen war, wusste ich, dass sie mich nicht brauchte und so zog ich mich um und warf mich in mein Bühnenoutfit.

Auch die Schminke frischte ich nochmal auf und begann dann mich warm zu singen.

Nach einer Stunde machte ich mich mit den Jungs auf den Weg zur Bühne und sagte Katja, dass sie dort auf jeden Fall auf mich warten sollte.

Gemeinsam mit den Jungs ging ich dann endgültig auf die Bühne und rockte die Show.

Wir hatten eine Menge Spaß und die Leute tobten.

Immer wieder wurden wir gerne gesehen und gefeiert.

Ein unglaubliches Gefühl, was sich nicht in Worte fassen ließ.

Als wir das Programm durch hatten und wieder Backstage gingen, hörten wir die Fans immer noch feiern, aber ich ging direkt zu Katja.

Diese hatte diesmal auch wirklich auf mich gewartet und ich nahm sie auch gleich hoch auf meine Arme.

,,Du hast toll gesungen, Mama.“, sagte sie und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.

,,Danke Engelchen, aber wir müssen gleich nochmal raus. Zugaben spielen. Dann bin ich aber wieder für dich da.“

Katja nickte und ich drückte ihr nochmal einen Kuss auf die Stirn, bevor ich sie wieder absetzte und für die Zugaben nochmal auf die Bühne ging.

Auch diese waren ein voller Erfolg und wurden gefeiert.

Wir wurden umjubelt, als wir auf die Bühne kamen, da hatte noch keiner von uns nur ein Wort gesprochen.

 

 

Ein großartiges Gefühl, was sich einfach nicht beschreiben ließ, dass musste man eben einfach erleben.

Nachdem auch die Zugaben gespielt waren, gingen wir erneut von der Bühne und ich auch gleich wieder zu meiner Kleinen.

Diese nahm ich hoch auf meine Arme und ging mit ihr in meinen Raum.

,,Du bist aber nass.“, sagte Katja und wischte mit der Hand den Schweiß von meiner Stirn.

,,Ja, ist ganz doll warm da unter den Scheinwerfern. Aber die hast du ja sicher schon gesehen, oder?“

,,Ja, die habe ich gesehen.“

,,Ich bringe dich gleich ins Bett, Baby. Wir haben einen Nightliner hier, da kannst du dann schlafen, okay?“

,,Was ist das?“

,,Was meinst du?“

,,Ein Nightliner?“

,,Das ist ein großer Bus, in dem man schlafen kann. Da sind Betten drin. Da schläft Mama auch immer, wenn wir unterwegs sind auf Tour.“

Katja nickte verständlich und ich legte sie auf die Couch in den Raum, wo wir uns aufhielten.

,,Hier kannst du schon mal versuchen zu schlafen, ja? Mama geht gleich duschen und dann bringe ich dich in den Nightliner. Der wird dann auch überwacht von Stan und Faust, die kennst du doch, oder?“

Als Katja nickte war auch ich beruhigt, denn die beiden Bodyguards waren immer dabei und denen vertraute ich auch.

 

 

Ich kuschelte Katja eng in eine Decke und drückte ihr noch einen Kuss auf die Stirn, bevor ich mich auf den Weg in das angrenzende Badezimmer machte und mich dort meiner Sachen entledigte.

Mit einem Satz stand ich unter der Dusche und schaltete das Wasser an.

Es traf meinen Körper und in dem Moment störte es mich nicht mal, dass es das Wasser anfangs kalt war.

Ich hatte immer noch so viel Adrenalin im Körper, dass ich das in dem Moment gar nicht mehr spürte.

Meinen Körper und meine Haare hatte ich schnell eingeseift und spülte das auch sofort wieder ab.

Schließlich musste ich mich beeilen, damit Katja nicht zu lange alleine war.

Als ich alles abgespült hatte, stieg ich aus der Dusche raus und wickelte mich in ein Handtuch.

Sofort trocknete ich mich ab und wickelte ein Handtuch um meinen Körper und ein weiteres um meinen Kopf.

Damit machte ich mich auf den Weg zu Katja, die bereits auf der Couch lag und schlief.

Mit einem Grinsen ging ich zu meinem Koffer und zog dort neue Kleidung raus, die ich auch gleich überzog.

Als das erledigt war, ging ich zurück ins Bad, ließ aber diesmal die Türe auf, damit ich Katja sehen konnte und machte meine Haare und schminkte mich erneut.

Wollte ich später ja auch für Vom gut aussehen.

Nachdem ich auch das gemacht hatte ging ich zurück zu Katja und packte all unsere Sachen wieder zusammen.

 

 

Anschließend brachte ich die Taschen alle in den Nightliner, der glücklicherweise nicht weit von dem Raum in dem ich war entfernt stand und ging dann wieder zu Katja.

Diese hob ich auf meinen Arm und brachte sie ebenfalls in den Nightliner.

Dort legte ich sie in eines der Betten und kuschelte sie eng in die Decken ein.

Sie grummelte noch etwas und schlief dann tief und fest ein, was ich mit einem zufriedenen Lächeln hinnahm.

Kurz ging ich noch zu Stan und Faust nach draußen und sagte den beiden auch Bescheid, dass Katja jetzt da war und hinterließ für alle Fälle aber auch nochmal meine Handynummer und sagte denen, dass sie sich auf jeden Fall bei mir melden sollten sobald etwas war oder die Kleine wach wurde.

Ich verließ mich in dem Moment auf meine Bodyguards und machte mich auf den Weg wieder zur Bühne.

In dem Fall hatte ich wohl das perfekte Timing, denn gerade als ich diese erreicht hatte, sah ich die Jungs von den Toten Hosen dort vor stehen.

Da sie noch recht hibbelig wirkten, war mir klar, dass diese wohl noch nicht gespielt hatten.

Also würde ich mir den Auftritt jetzt noch ansehen und dann würde ich mit Vom etwas trinken gehen.

Da freute ich mich wirklich schon sehr drauf.

Ich sah den Jungs bei ihrem Auftritt zu und war immer wieder gespannt, wie gut die Jungs doch performten, aber auch sie waren Profis.

Genau wie wir machten sie das schon Jahre, wobei wir erst 10 Jahre hatten dieses Jahr und auch erst vor 5 Jahren entdeckt worden sind.

 

 

Auch bei deren Auftritt tobten die Fans und die Jungs gaben wirklich alles.

Es machte definitiv Spaß den Jungs zuzusehen und ich war erstaunt, wie viele Lieder ich dann doch auch wirklich kannte.

Als die Jungs dann wieder von der Bühne kamen, hoffte ich einfach, dass ich nicht gesehen wurde und wartete auf die Zugabe der Jungs.

Kurze Zeit später kam diese dann auch und auch da sah ich gespannt bei zu.

Vom gab wirklich alles und er schien auch wirklich konzentriert.

Mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete ich den Drummer die ganze Zeit und war warum auch immer wirklich gespannt, wie der Abend denn jetzt endlich weiter gehen würde.

Als die Jungs dann von der Bühne kamen, stand Vom kurze Zeit später auch schon vor mir.

Fragend blickte ich diesen an und er grinste.

,,Ich gehe noch schnell duschen und dann können wir was trinken gehen.“, sagte er mit einem Grinsen und ich nickte.

Sofort ging er mit den Jungs in einen Raum und ich war wieder alleine.

Ich entschloss in der Zeit die anderen Bands noch zu schauen, bis Vom kommen würde und wir gemeinsam gehen konnten.

Lange musste ich aber auch nicht mehr warten, da stand er dann perfekt gestylt, in Hemd und Jeans vor mir und war fertig.

Ich grinste ihn erneut an, denn gefiel mir doch, was ich da sah.

,,Schön das du es doch so schnell einrichten konntest.“

,,Ich freue mich einfach, dass du mir die Chance überhaupt gegeben hast mit dir etwas trinken zu gehen.“, erwiderte der Ältere und ich musste erneut lächeln.

 

 

Gemeinsam machten wir uns nun auf den Weg in eine nahe gelegene Bar, die extra für das Personal und uns freigehalten wurde, als “Aftershowparty“.

Dort setzten wir uns in eine Ecke etwas abseits der anderen an einen Tisch und bestellten gleich zwei Bier.

Den ganzen Abend hatten wir wirklich eine Menge Spaß und der Drummer war auch wirklich sehr sympathisch.

Wir lachten viel zusammen und erzählten uns Geschichten über unsere Bands und das was wir mit denen erlebt hatten.

Vom war ein bodenständiger und liebevoller Mensch.

Auch er hatte einen kleinen Sohn und ging, zumindest was ich so von ihm hörte fantastisch damit um.

Eigentlich genau das richtige um sich an meiner Seite gut zu machen.

Wäre da eben nicht das Problem, dass Campino da scheinbar etwas gegen hat und es Vom wahrscheinlich ausreden wird.

Ja, jedes Märchen hat wohl eine böse Hexe und in dem Fall ist sie eindeutig ein Mann und heißt Campino.

Als sich der Abend langsam dem Ende näherte und ich mich auch nochmal um Katja kümmern musste, lud Vom mich ein und ging die Getränke bezahlen.

Eben doch ein ganzer Gentleman.

Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg zum Nightliner, wo wir vor dessen Türe stehen blieben.

,,Ich gehe dann jetzt auch mal.“, sagte Vom und man konnte ihm deutlich anmerken, dass er das eigentlich gar nicht wollte.

,,Willst du nicht noch mit rein kommen? Es ist leider nur ein Nightliner, aber hier geht nun mal leider nichts anderes.“

 

 

Ich zuckte mit den Schultern, aber der Drummer würde auch selber wissen, dass es bei solchen Auftritten nicht möglich war, seine komplette Luxusvilla mitzunehmen, wobei ich die auch gar nicht hatte.

,,Das ist schon okay. Wir schlafen auch immer in Nightlinern. Machen wir heute Abend auch. Aber wecken wir dann nicht deine Kleine?“

,,Nein, sie schläft tief und fest. So schnell wird die von nichts wach.“, zwinkerte ich ihm zu und schloss den Nightliner auf.

Mit einer flüssigen Bewegung stieg ich ein und konnte deutlich spüren, dass Vom dicht hinter mir war.

Ich ließ mich auf eines der Betten sinken, nachdem ich mich mit einem kurzen Blick vergewissert hatte, dass Katja immer noch fest schlief und bei ihr alles okay war.

Vom setzte sich neben mich und streichelte sanft über meinen Bauch.

Dort musste das Oberteil hochgerutscht sein, als ich mich hingelegt hatte.

,,Du bist wirklich wunderschön.“, hauchte er und betrachtete mich von oben bis unten.

,,Danke.“, hauchte ich zurück und legte meine Hand in seinen Nacken.

Vorsichtig zog ich ihn zu mir nach unten und legte meine Lippen auf seine.

Sanft spielte ich mit meiner Zunge an seinen Lippen und Vom gewährte mir auch gleich Einlass.

Unsere Zungen fochten einen leidenschaftlichen Kampf aus, während ich meine Hände unter sein Hemd wandern ließ und vorsichtig seine weiche Haut erkundete.

Als wir den Kuss lösten sah ich das Glänzen in seinen Augen und wusste, dass es ihm gefallen hatte.

Ich zog meine Hand zurück und öffnete sein Hemd.

 

 

Vorsichtig streichelte ich über seinen Bauch und seine Brust nach oben und schob ihm das Hemd von den Schultern.

Auch Vom blieb nicht untätig und ließ seine Hand unter mein T – Shirt wandern und drückte dies auch nach oben.

Zu gerne half ich ihm dabei und Vom legte es neben das Bett.

Er beugte sich über mich und küsste sich meinen Hals entlang.

Ich legte meinen Kopf zur Seite, damit er mehr Platz hatte und streichelte ihm durch die Haare.

Sanft küsste sich Vom über meine Schulter weiter runter zu meiner Brust, wo er mich auch gleich von meinem BH befreite.

Auch dabei half ich ihm gerne und streichelte ihm, als er sich dann weiter über meine Brust küsste durch die Haare.

Dort umkreiste er mit seiner Zungenspitze meine Brustwarzen und ich drückte mich ihm weiter entgegen.

Vom küsste sich weiter runter über meinen Bauch, wo er mit seiner Zungenspitze sanft meinen Bauchnabel umkreiste.

Ich drückte mich ihm immer weiter entgegen und konnte die Anspannung kaum noch aushalten.

Hoffte einfach, dass es bald weiter gehen würde.

Vom schien das auch zu bemerken, denn er küsste sich weiter runter zu meinem Hosenbund und knabberte sich daran entlang.

Mein ganzer Körper überzog sich mit einer Gänsehaut und ich drückte mich ihm weiter entgegen.

Sanft ließ er seine Zungenspitze daran entlang gleiten und ich seufzte genüsslich.

 

 

Als er dann meine Hose aufmachte, half ich ihm nur zu gerne dabei und er zog sie mir auch kurze Zeit später aus und legte sie zu den anderen Kleidungsstücken.

Vom küsste sich die Innenseite meiner Oberschenkel entlang und ich streichelte ihm solange ich dran kam noch durch die Haare.

Als er wieder oben angekommen war, leckte er kurz über den verbliebenen Stoff und küsste sich dann wieder über die Oberseite meiner Oberschenkel nach unten und die Innenseite wieder hoch.

Wieder oben befreite er mich auch noch von dem Rest meiner Unterwäsche indem er sanft zubiss und mir diese mit den Zähnen auszog, wobei ich ihm auch liebend gerne half.

Nachdem Vom diesen Stoff auch noch weggelegt hatte, leckte er sich über meine Innenseite des Oberschenkels wieder nach oben und legte sich zwischen meine Beine, wo er auch gleich anfing mich mit seiner Zunge zu verwöhnen.

Ich krallte mich fester in seine Haare und kam ihm liebend gerne entgegen.

Vom erhöhte stetig sein Tempo und auch da kam ich ihm immer wieder entgegen.

Als er dann scheinbar alles aus sich herauszuholen schien und noch zwei Finger dazu nahm, mit denen er noch zusätzlich in mich eindrang, spürte ich, dass ich nicht mehr lange brauchen würde.

Kurze Zeit später kam ich auch schon zu meinem ersehnten Höhepunkt und ließ mich schwer atmend in die Kissen sinken.

Vom ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken, denn dieser machte noch einen Moment weiter, bevor er zu mir kam und sich neben mich legte.

,,Du hattest aber doch nichts davon.“, sagte ich immer noch atemlos.

,,Das können wir ändern.“

Ich nickte grinsend und drehte mich zu ihm auf die Seite.

 

 

Sanft ließ ich meine Hand über seinen Oberkörper wandern.

Immer tiefer und streichelte dann sanft über seine Mitte.

Er hatte schon eine beachtliche Beule in seiner Hose, die ich nur zu gerne spüren würde.

Ich öffnete seine Hose und Vom half auch mir ihm davon zu befreien.

Nur hatte ich es etwas eiliger und befreite ihn gleich von Hose und Shorts.

Nachdem ich dies auch beiseite gelegt hatte, leckte ich mich mit meiner Zungenspitze von seinem Hals runter über seine Brust und seinen Bauch, bis zu seinem Schwanz, den ich auch gleich der vollen Länge nach in den Mund nahm.

Vom stöhnte heftig auf und kam mir dann erst einmal entgegen.

Aber als ich mein Tempo beschleunigen wollte, drückte er mich sanft von sich weg und ich sah ihn fragend an.

Erst dachte ich, dass ich etwas falsch gemacht hatte, aber das klärte sich schnell auf.

,,Lass uns vögeln, denn du sollst ja auch etwas davon haben.“

Mit einem Nicken kam ich zu ihm hoch und setzte mich auf seinen Schoß.

Wollte ich mich jetzt nicht mehr mit langem Gerede aufhalten und nahm seinen Schwanz kurz in die Hand, um dann auch gleich mit diesem in mich einzudringen.

Ich ließ mich auf diesen sinken und beide quittierten wir das mit einem heftigen Stöhnen.

Sofort begann ich mich zu bewegen und Vom kam mir liebend gerne entgegen.

Immer wieder erhöhte ich mein Tempo, denn er sollte ja auch Spaß dran haben, wusste ich doch, dass die Kerle nicht auf Kuschelsex standen.

 

 

Da ich das aber auch nicht tat, war das wohl mehr als in Ordnung.

Als ich dann alles aus mir heraus holte, ließ ich noch eine Hand zwischen meine Beine wandern, um mich zusätzlich im Takt seiner Stöße zu massieren.

Vom schien damit aber nicht einverstanden, sondern tauschte seine Hand gegen

meine aus und massierte mich weiter.

Ich spürte, dass ich nicht mehr lange brauchen würde und hoffte, dass es Vom genauso ging.

Kurze Zeit später kam ich auch schon zu meinem ersehnten Höhepunkt, aber auch Vom kam zu seinem und ergoss sich in mir.

Schwer atmend ließ ich mich auf ihn sinken und versuchte wieder an Luft zu kommen, während Vom, dem es genauso ging, mir sanft über den Rücken streichelte.

Eine ganze Weile hatten wir so noch da gelegen, bis wir Geräusche hörten, die meine Jungs ankündigten.

Ich sprang von Vom runter und sah diesen entschuldigend an.

Aber der hatte scheinbar auch schon verstanden, worum es ging und zog sich an.

Auch ich zog mich an und gerade als die Jungs den Nightliner betraten, waren wir fertig angezogen und saßen am Tisch.

,,Was macht der denn hier?“, fragte Pascal kritisch.

,,Vom hat mich hergebracht. Wir waren etwas trinken und er wollte mich nicht alleine gehen lassen.“

,,Zu süß. Wir wollen jetzt schlafen. Denk an das Video.“

,,Ja, das habe ich nicht vergessen, und? Ich bin doch wohl alt genug.“

,,Du musst es wissen.“, zuckte Pascal mit den Schultern und legte sich nachdem er sich umgezogen hatte ins Bett.

 

 

Auch die anderen Jungs hatten sich allesamt umgezogen und ins Bett gekuschelt.

,,Lass uns noch kurz vor die Türe gehen.“

Vom nickte und gemeinsam gingen wir vor die Türe.

,,Es tut mir wirklich leid, dass die Jungs jetzt schon kamen. Ich habe damit gerechnet, dass sie noch etwas weg bleiben würden.“

,,Das ist schon okay. Mach dir keine Sorgen.“, lächelte Vom mich an und machte sich eine Zigarette an, die er mir dann gab.

Dankend nahm ich diese auch an und sah dabei zu, wie er sich noch ein anmachte und diese dann behielt.

,,Kate, ich mag dich wirklich und ich würde mich freuen, wenn wir das nochmal wiederholen könnten, also das Treffen allgemein.“

,,Klar, gerne. Ich mag dich auch.“, sagte ich und suchte in meiner Hosentasche nach meinem Handy.

Als ich dort aber eine Visitenkarte fand, gab ich diese Vom.

,,Meld dich bei mir. Ich würde mich freuen.“, hauchte ich ihm ins Ohr und anschließend noch einen Kuss auf die Lippen, bevor ich die Zigarette weg schnippte und wieder in den Nightliner ging.

Dort entledigte ich mich meiner Kleidung und kuschelte mich ins Bett zu Katja.

Diese schlief immer noch ruhig und ich war wirklich mehr als erleichtert.

Ich zog sie eng in meine Arme und als sie genüsslich seufzte schloss auch ich meine Augen.

Meine Gedanken drifteten immer wieder ab zu Vom und mit ihm in meinen Gedanken schlief ich dann auch bald ein.

 

 

1 Woche später

 

 

Tatsächlich hatte Vom sich auch gemeldet.

Einen Tag danach direkt, denn er sagte er wolle mich unbedingt wiedersehen.

Mir ging es nicht anders und so trafen wir uns doch immer wieder täglich.

Der Drummer kam extra von Düsseldorf nach Frankfurt, es war wirklich zu süß.

Unsere Treffen bestanden schon lange nicht mehr nur noch aus vögeln und guten Worten, nein, wir hatten uns verliebt.

Allerdings hatten wir eine mögliche Beziehung auf Eis gelegt, da ich mir nicht sicher war wegen Kevin und diesen erst einmal hintenrum ausspionieren wollte, was Vom und Die Toten Hosen allgemein angeht.

Auch heute hatte ich mich wieder mit Vom getroffen und Kevin gesagt, dass ich arbeiten musste.

Das war meine Standard ausrede, aber Kevin kam immer wieder und passte auf Katja auf, zumindest wenn er Zeit hatte.

An den anderen Tagen hatte ich sie dann zu meiner Mutter gebracht oder zu Kerstin.

Untergebracht bekam ich die Kleine immer und da war ich mehr als froh drüber.

Heute hatte Kevin mir dummerweise abgesagt und ich musste sie bei Kerstin abgeben, weil meine Mutter sich mit ihren Freundinnen verabredet hatte.

Nachdem Vom dann wieder fahren musste, hatte ich Katja bei Kerstin geholt und war nun wieder zu Hause.

,,Baby, hast du gegessen?“, fragte ich aus der Küche, wo ich gerade überlegte, was ich denn noch essen konnte.

,,Ja, Tante Kerstin hat gekocht. War ganz ganz lecker.“

 

 

Ich musste grinsen, denn ich wusste, dass Kerstin wirklich eine fantastische Köchin war.

,,Also hast du keinen Hunger mehr?“

,,Nein, Mama.“

Ich nickte und entschied mich dann eine Pizza in den Ofen zu schmeißen.

Als der Ofen heiß genug war, schob ich die Pizza rein und wollte gerade wieder ins Wohnzimmer zu Katja gehen, als es an der Türe klingelte.

Überrascht blickte ich die Türe an, denn ich erwartete niemanden mehr.

Mit einem Schulterzucken wollte ich aber dennoch mal sehen, wer davor stand.

Als ich diese öffnete, war ich erleichtert, als ich Kevin davor stehen sah, denn vor diesem musste ich weiß Gott keine Angst haben.

,,Komm doch rein.“, sagte ich und trat auch gleich zur Seite.

,,Magst du auch eine Pizza? Ich habe mir gerade eine in den Ofen geschoben.“, fragte ich weiter, als Kevin mir in die Küche folgte.

,,Sag mal, was fällt die eigentlich ein?“, fragte er etwas lauter und ich sah ihn überrascht an.

So kannte ich Kevin nicht und es machte mir doch etwas Angst.

,,Könntest du dich vielleicht zusammenreißen? Katja sitzt im Wohnzimmer.“

,,Trotzdem kann das doch wohl nicht sein! Was machst du denn nur für eine Scheiße?“, fragte Kevin nun etwas leiser.

,,Ich habe keine Ahnung, wovon du redest. Willst du auch Pizza?“

,,Nein, ich will mit dir reden und wissen was das alles soll, dass du dich scheinbar immer wieder mit diesem Drummer triffst.“

 

 

,,Was meinst du? Was soll das eigentlich, Kev? Du kommst hier einfach rein und machst mich so blöd an. Was habe ich dir getan?“

,,Du fickst mit diesem Drummer, dass reicht doch wohl, oder?“

,,Red nicht so über Vom! Außerdem geht dich das doch auch gar nichts an, was ich mache und was nicht!“

Nun wurde ich lauter, denn das konnte ich nicht verstehen.

,,Bis du das nächste Kind hast und er dich dann wieder sitzen lässt oder was? Kate, dass kann doch nicht sein, dass du das willst!“

,,Ich habe keine Ahnung, was du meinst! Vom ist nicht so! Wir lieben uns, aber davon hast du ja auch keine Ahnung! Es muss doch nicht jeder so sein wie Bela, verdammt!“, schrie ich ihn nun an.

Noch bevor Kevin etwas sagen konnte, kam Katja in die Küche und blickte zwischen Kevin und mir hin und her.

,,Streitet ihr euch?“, fragte Katja und blickte uns traurig an.

,,Nein,Engelchen. Wir haben uns nur etwas lauter unterhalten. Ist aber alles gut. Geh doch schon mal hoch in dein Zimmer, ich komme dir gleich gute Nacht sagen.“, sagte ich und Katja nickte, bevor sie dann auch tatsächlich nach oben ging.

,,Du solltest vielleicht besser gehen.“, sagte ich an Kevin gewandt und sah diesen an.

,,Ich werde erst gehen, wenn du mir gesagt hast, was das soll mit diesem Idioten da!“

,,Das geht dich nichts an, Kevin!“

Ich spürte deutlich, dass ich erneut unruhig wurde und es wohl besser war, wenn Kevin jetzt gehen würde.

 

 

,,Kate, ich habe mich über diesen Kerl informiert! Er will nur vögeln und wenn er die Schnauze voll hat, dann lässt er dich fallen und interessiert sich nicht mehr für dich! Für ihn bist bist du doch auch nur eine von vielen! Er soll sogar zu Nutten gehen! Ist es das was du willst? Ich kann es mir nicht vorstellen! Gott Kate, du bist doch keine Hure!“

,,Das ist Blödsinn! Wer hat dir so einen Scheiß erzählt?“

,,Das ist doch vollkommen egal! Fakt ist, dass der Kerl nicht gut ist für dich! Kannst du dir nicht mal einen Kerl suchen, der gut für dich ist und der es auch ernst meint?“

,,Das tut Vom! Du hast doch keine Ahnung, Kevin! Wieso mischst du dich in Sachen ein, von denen du keine Ahnung hast? Was soll das denn? Du kommst her, machst mich fertig, weil dir irgendeiner etwas in den Kopf gesetzt hat! Das war wahrscheinlich auch noch einer, der keine Ahnung hat von Vom, oder?“

Ich konnte deutlich spüren, dass ich immer aggressiver wurde.

Konnte das alles doch wohl bitte nicht sein!

Was sollte die Scheiße denn?

Wie kam Kevin vor allem darauf, so was zu sagen?

Ich konnte mir aber auch keinen Reim darauf bilden, wer ihm so was sagen konnte.

,,Kevin! Sag es mir! Woher hast du diese beschissenen Informationen?“

,,Das ist doch egal!“

,,Nein verdammt! Sag es mir!“

,,Ich habe es aus sicherer Quelle!“

,,Woher, Kevin?“, fragte ich mit Nachdruck und er wusste, dass ich nun keine Widerrede mehr duldete und es nun endlich wissen wollte.

 

 

,,Von Stephan.“, sagte Kevin kleinlaut und in dem Moment entglitten mir sämtliche Gesichtszüge.

,,Von Stephan? VON STEPHAN????“, fragte ich fassungslos und sah Kevin auch so an.

,,Du glaubst Stephan mehr als mir? Das kann doch wohl bitte nicht wahr sein! Es ist doch klar, dass Stephan das alles nur erfunden hat, weil er sauer auf mich ist! Ich bitte dich Kevin, dass ist doch bekannt, dass Stephan und ich kein gutes Verhältnis mehr haben! Der will dich doch nur gegen mich aufhetzen, weil wir uns immer noch gut verstehen!“

,,Das ist nicht wahr! Red nicht so über Stephan! Du weißt, dass er ein guter Kerl ist und das nicht tun würde!“

,,Kevin! Verdammt wie blöd bist du eigentlich? Haben dir die Drogen und der Alkohol wirklich schon so den Verstand benebelt?“, fragte ich weiterhin fassungslos.

,,Wie redest du eigentlich mit mir? Ich glaube das muss ich mir von dir nicht bieten lassen! Du bist immer noch meine Schwester!“

,,Dann verpiss dich doch und kriech deinem Stephan wieder in den Arsch! Das kannst du doch am Besten! Ich komme auch ohne dich klar!“

,,Das werden wir ja noch sehen!“, fauchte Kevin mit einem verächtlichen Schnauben und ging auch gleich zur Türe.

Diese schlug er mit einem heftigen Schlag hinter sich zu und ich war wieder alleine.

Mein Blick fiel auf den Backofen und ich sah die Pizza.

Diese nahm ich raus und stellte sie auf die Spüle.

Hunger hatte ich jetzt keinen mehr.

 

 

Mit einem Seufzen ging ich nach oben um zu sehen, was Katja dort machte und schickte auf dem Weg nach oben Stoßgebete gen Himmel, dass sie von dem Streit zwischen mir und Kevin nicht viel mitbekommen hatte.

Als ich dann in ihr Zimmer kam, war ich wirklich sehr erleichtert, dass sie schon in ihrem Bett lag und schlief.

So hatte sie wohl wirklich nichts mitbekommen, was sie nicht sollte.

Ich kuschelte sie eng in die Decken und drückte ihr noch einen Kuss auf die Stirn, was sie mit einem grummeln hinnahm.

Mit einem Lächeln nahm ich das hin und machte mich nachdem ich bei Katja alles erledigt hatte wieder auf den Weg nach unten in mein Wohnzimmer.

Dort ließ ich mich schwer auf die Couch sinken und dachte erneut an meine Pizza.

Diese war wohl jetzt schon kalt und jetzt wollte ich sie auch nicht mehr wirklich essen.

Dann kam der Gedanke an Kevin wieder in mein Kopf und ich verstand einfach nicht, wieso er mir das Glück mit Vom nicht gönnte.

Vor allem verstand ich einfach nicht, woher er das denn jetzt auch alles wusste.

Irgendwie musste er doch raus gefunden haben, dass wir uns heimlich treffen.

Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, aber je länger ich darüber nachdachte, desto beklemmender wurde das Gefühl, dass sich in mir breit machte.

Aber das Vom so sein sollte, wollte mir einfach nicht in den Kopf.

Dann spürte ich Tränen in meinen Augen brennen und kurze Zeit später bahnten diese sich auch schon ihren Weg über meine Wangen.

Ich hielt sie nicht auf, sondern ließ sie gewähren.

Warum musste ich mich denn jetzt auch noch mit Kevin streiten?

 

 

Ich überlegte was ich machen sollte und entschied mich dann auch Vom darin einzubinden.

Mein Handy hatte ich auf dem Tisch liegen und nahm das auch gleich zur Hand.

Blieb nur zu hoffen, dass ich Vom nicht gerade in einer unpassenden Situation antreffen würde, aber ich musste ihn einfach anrufen, was ich dann auch gleich tat.

Als ich das Freizeichen hörte, war ich schon wirklich mehr als erleichtert.

,,Hallo?“, fragte er nach kurzer Zeit und ich schluchzte leise.

,,Hey.“

,,Kate! Was ist denn mit dir los?“, fragte er und wirkte besorgt.

,,Ich brauche dich einfach hier. Kannst du vorbei kommen?“

,,Ich beeile mich, aber ich muss meinen Sohn mitbringen. Den habe ich hier und so schnell werde ich keinen Babysitter finden.“

,,Das macht nichts. Den kannst du gerne mitbringen. Dann lerne ich den auch mal kennen.“

,,Okay. Ich beeile mich. Bis gleich, Hübsche.“

,,Bis gleich.“

Ich legte auf und das Handy wieder auf den Tisch.

Ein erneutes Schluchzen kam über meine Lippen und ich zuckte heftig zusammen, hatte ich mich vor mir selber erschrocken.

Mit einem Seufzen stand ich auf und ging in die Küche.

Dort schnappte ich mir die Pizza doch und ging damit zurück in mein Wohnzimmer.

Ich knabberte mehr daran, als das ich diese aß, denn ich hatte auch nicht wirklich Hunger.

Also schob ich die Pizza wieder beiseite und legte das angeknabberte Stück auf den Teller zurück.

 

 

Die Zeit bis es an der Türe klingelte verging überhaupt nicht.

Ich hatte aber auch keine Ahnung, was ich tun sollte.

Immer wieder fing ich was an, was ich dann aber doch wieder sein ließ, weil ich mich nicht mehr konzentrieren konnte.

Als es dann aber endlich an der Türe klingelte, sprang ich förmlich schon auf und rannte mit schnellen Schritten zur Türe.

Diese riss ich dann auch auf und sah in die Augen des Drummers, der seinen Sohn auf dem Arm hielt.

Der schien zu schlafen und ich musste unwillkürlich lächeln, was mit den Tränen die sich immer noch über meine Wangen bahnten wohl komisch aussah.

,,Hey Hübsche.“, sagte er und drückte mir einen Kuss auf.

Erneut lächelte ich und war wirklich mehr als froh, dass er endlich da war.

,,Hey. Komm doch rein.“

Als er dann an mir vorbei ging, sah ich deutlich, dass der Kleine schon schlief und hatte ein schlechtes Gewissen, dass ich ihn jetzt aus dem Bett holen musste.

,,Jez schläft schon. Hast du eine Möglichkeit, wo ich ihn hinlegen kann?“

,,Ja, du kannst ihn bei Katja ins Zimmer legen. Sie hat ein Doppelbett. Da ist noch Platz. Komm, ich zeige dir, wo das ist.“, sagte ich und drehte mich rum, wo ich auch gleich die Tränen wegwischte.

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu Katja ins Zimmer und Vom legte Jez dort ins Bett.

Nachdem er diesen verabschiedet und ihn eng in die Decke gepackt hatte, gingen wir wieder in mein Wohnzimmer.

 

 

Dort setzten wir uns auf die Couch und Vom zog mich auch gleich in seine Arme.

Ich kuschelte mich an ihn und vergrub meine Finger in seinem T – Shirt.

,,Was ist denn los?“, fragte Vom immer noch unwissend und deshalb wohl auch leicht überfordert.

,,Ich habe mich mit Kevin gestritten.“

,,Aber wieso denn?“

,,Er hat raus gefunden, dass wir uns heimlich treffen. Ich habe keine Ahnung, woher er das weiß, aber er kam eben her und hat mir eine Szene gemacht, vom feinsten.

Ich hatte teilweise richtig Angst und hatte keine Ahnung, was ich machen sollte.“

,,Das ist ja gar nicht schön. Aber das bekommen wir sicher auch noch hin. Ich meine gemeinsam. Wenn wir jetzt schon aufgeflogen sind, dann helfe ich dir natürlich auch.“

,,Kevin hat Dinge über dich gesagt, die ich nicht glauben wollte und konnte.“

,,Was hat er denn gesagt? Ich meine ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht positiv war. Kevin mag uns nicht wirklich, dabei haben wir schon vor Jahren gesagt, dass wir nichts gegen die Jungs haben.“

,,Er sagte, dass du zu Huren gehst und das du mich wieder fallen lässt, wenn ich dir zu viel werde und du mit mir gevögelt hast.“

Schockiert blickte der Drummer mich an und in dem Moment war mir wohl klar, dass das definitiv nicht sein kann, was ich ja auch Kevin schon gesagt hatte.

Dann hatte Stephan das also doch nur erfunden und sich eiskalt ausgedacht.

,,Das ist nicht so. Das musst du mir bitte glauben. Ich habe mich wirklich in dich verliebt und so was mache ich ganz sicher nicht. Alleine schon wegen Jez nicht.“

 

 

Er wirkte fast schon verzweifelt und ich streichelte ihm sanft durch die Haare.

,,Das konnte ich mir auch nicht vorstellen und ich habe auch Kevin gesagt, dass das nicht stimmt. Er hat die Informationen von Stephan. Der wird das wahrscheinlich auch nur gesagt haben, weil er mir eins auswichen will. Seit der Trennung damals zwischen den Onkelz haben wir nicht mehr wirklich ein gutes Verhältnis. Ich rede nicht mehr mit ihm, weil er meinen Bruder damals alleine gelassen hast, mit den ganzen Problemen wegen der Drogen und dem Alkohol und so.“

,,Das habe ich mitbekommen, also das Kevin da solche Probleme hatte. Da kann ich natürlich auch verstehen, dass du dich dann da distanzierst.“

,,Glaubst du wir finden einen Weg?“

,,Ja, ich bin sicher und ich habe da auch schon eine Idee.“

,,Wirklich? Was denn?“, fragte ich hoffnungsvoll.

,,Lass mich nur mal machen. Ich bin sicher, dass ich da bald Hilfe bekomme.“

,,Okay, ich vertraue dir.“

Vom drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn und zog dann sein Handy raus, was ich fragend beobachtet.

,,Ich rufe jetzt Campi an, auch wenn der nicht wirklich begeistert ist, dass ich mich mit dir treffe, aber ich bin sicher, dass er uns helfen wird, wenn er erfährt, was hier für Gerüchte über mich erzählt werden. Er kann ja manchmal ein richtiger Idiot sein, aber er ist auch ein wahrer Freund und immer da, wenn man ihn braucht und ich bin sicher, dass er das auch jetzt tun wird.“

,,Bist du sicher? Er hat mich bei Rock am Ring so komisch angesehen. Ich glaube er mag mich nicht.“

,,Ich bin sicher, dass das kommt, wenn er dich richtig kennt.“

 

 

Ich nickte, während Vom die Nummer wählte und Campino anrief.

Nach einem kurzen Wortwechsel legte Vom auch schon wieder auf und sah mich aufmunternd an.

,,Anfangs war er nicht wirklich begeistert als er hörte, dass er zu dir kommen soll, aber dann hat er doch eingewilligt und wird gleich her kommen. Da habe ich dann auch schon einen Plan und bin auch sicher, dass das klappt. Lass Onkel Vom das mal machen.“

Bei der Aussage musste ich lachen.

,,Ich hoffe das du recht hast.“

,,Ganz sicher.“, sagte er und drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn.

Die restliche Zeit bis Campino kam, verbrachten wir gemeinsam auf der Couch kuschelnd ohne weitere Worte.

Die waren in dem Moment wohl auch eher unangebracht, denn es klappte ja auch so.

Nach gefühlt kurzer Zeit klingelte es dann erneut an der Türe.

Ich sah Vom mit einem entschuldigenden Blick an und stand dann schließlich auf.

Vorsichtig ging ich zur Türe und hatte noch keine Ahnung, wie Campino sich mir gegenüber verhalten würde.

Denn wirklich froh, dass ich in Vom´s Leben getreten war, wirkte er nicht.

Ich legte die Hand auf die Klinke, atmete nochmal tief durch und öffnete sie dann.

,,Hey.“, kam es von Campino, in einem recht freundlichen Ton und ich lächelte zögernd.

,,Hey. Komm doch rein. Vom ist im Wohnzimmer. Geradeaus und dann links.“

Campino nickte dankend und ging dann durch.

 

 

Ich folgte ihm und sah ihn fragend an.

,,Magst du was trinken?“, fragte ich, als er meinen Blick erwiderte.

,,Nein, danke.“

Mit einem nicken setzte ich mich dann wieder zu Vom, der von Campino auffordernd angesehen wurde.

,,Ich brauche deine Hilfe. Hier gehen die wildesten Gerüchte über mich um und Kevin glaubt die auch noch. Er hat vom Weidner, dass ich zu einer Hure gehen und Kate auch so behandele. Du weißt, dass ich das nicht tue und das ich mich auch ernsthaft in sie verliebt habe. Kannst du nicht vielleicht mal mit Kevin reden? Ich meine Campi, du hast doch schon so lange Gefühle für ihn, vielleicht ist das auch deine Chance endlich bei ihm zu landen.“

Schockiert blickte ich den Sänger an, denn ich hatte ja keine Ahnung, dass er Gefühle für meinen Bruder hatte.

,,Danke Vom! Häng doch gleich eine riesige Leuchtreklame in ganz Frankfurt auf mit der Aufschrift Campino liebt Kevin Russell!“, sagte Campino schnippisch und sah Vom böse an.

,,Ich habe es nicht böse gemeint. Ich dachte nur, dann kannst du auch endlich mal wieder glücklich werden. Ich würde es dir doch so sehr gönnen, Campi.“

Der Sänger seufzte und blickte dann gequält zu Vom.

,,Du weißt, dass das mit Kevin so eine Sache ist, die halt nicht so leicht ist.“

Als ich mir den Sänger so ansah wirkte er plötzlich verletzlich und klein.

Nicht mehr so hart wie ich ihn kannte und wie er sich immer gab.

Scheinbar machte ihn die ganze Sache mit Kevin doch mehr zu schaffen, als er zugeben würde.

 

 

,,Campino, wenn du mir erlaubst, würde ich gerne auch etwas dazu sagen.“, warf ich ein, tat der Sänger mir auf einmal leid.

,,Mein Bruder ist ein verdammt toller Kerl, aber das hast du sicher schon mitbekommen. Er sieht aber auch nur nach Außen so böse aus. In seinem Inneren ist er ein verletzlicher, liebevoller Mann, der einem alles gibt, wenn er gemocht wird und selber mag. Vielleicht solltest du dein Glück einfach mal versuchen, so wie Vom gesagt hat. Denn auch wenn es nur eine Floskel ist, so heißt es doch immer wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder?“

,,Ja, schon. Aber ich will eben nicht einfach so abblitzen. Ich glaube das würde ich nicht aushalten.“

,,Ich glaube nicht, dass er dich abblitzen lässt. Er ist vielleicht etwas launisch und sauer. Wirkt vielleicht am Anfang auch abweisend, aber wenn du nur penetrant genug bist, dann öffnet er sich und das wird er bei dir auch tun.“

,,Meinst du wirklich?“

,,Ja, ich bin sicher. Immerhin ist es mein Bruder und ich nehme mir die Freiheit raus zu behaupten, dass ich ihn kenne.“, sagte ich mit einem Lächeln und Campino nickte.

,,Also schön, ihr habt mich überzeugt und wenn es bei mir nicht klappt, dann kann ich vielleicht was für euch raus holen, denn so scheiße scheint Kate ja auch nicht zu sein.“, sagte er an Vom gerichtet.

,,Das sehe ich jetzt mal als Kompliment.“, warf ich mit einem Lächeln ein und Campino erwiderte es.

,,So war es gemeint.“

,,Dann auf jetzt. Meld dich einfach, wenn du etwas erreichen konntest.“

Campino nickte und stand auf um sich von mir zu verabschieden und dann das Haus zu verlassen.

 

 

Nachdem Campino aus der Türe verschwunden war, kuschelte ich mich an Vom auf die Couch und schloss kurz die Augen.

Blieb nur zu hoffen, dass Campino das wirklich schaffte.

Völlig in Gedanken versunken, bekam ich gar nicht mit, dass mein Handy klingelte und wurde erst darauf aufmerksam, als Vom mir das unter die Nase hielt.

Ich zuckte zusammen und blickte auf das Display, dass Kevin anzeigte.

Stoßgebete gen Himmel schickend, dass er mich nicht umbringen würde, ging ich dran, bekam allerdings keine Antwort.

Fragend blickte ich das Handy und dann Vom an, während ich mir das wieder an das Ohr hielt.

,,Was ist los?“, fragte er, aber ich winkte nur ab, da ich was hörte.

,,Was willst du denn hier und woher weißt du wo ich wohne?“, fragte Kevin und ich war sicher, dass Campino nun bei ihm war.

Sofort schaltete ich den Lautsprecher an und deutete Vom wortlos an zuzuhören.

,,Ich wollte mich mit dir unterhalten.“

Das war eindeutig die Stimme von Campino.

Ich blickte zu Vom und der zuckte nur mit den Schultern.

Diese Geste erwidernd hörten wir also weiter zu, was die beiden zu sagen hatten.

,,Worüber?“, fragte Kevin in seinem gewohnt genervten Ton.

,,Über deine Schwester und Vom.“

,,Ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht.“

Bei der Aussage musste ich die Augen verdrehen.

 

 

Hätte mir doch eigentlich klar sein sollen, dass Kevin sich da nicht drauf einlässt.

,,Ich finde sehr wohl, dass mich das was angeht, oder störe ich dich gerade? Du hast doch nicht etwa Besuch, oder?“, fragte Campino in spitzen Ton und ich hörte meinen Bruder seufzen.

,,Nein, ich habe keinen Besuch und wenn du es genau wissen willst, wollte ich Kate gerade eine SMS schreiben. Aber da du scheinbar eh nicht locker lässt, komm halt rein. Nicht, dass dich nachher noch einer sieht und wir morgen in der Zeitung stehen.“

Wir hörten Geräusche, die immer lauter wurden und wahrscheinlich kamen die beiden gerade ins Wohnzimmer.

Offensichtlich hatte Kevin mich nicht anrufen wollen, sondern war beim weglegen des Handys einfach auf die Anruftaste gekommen.

,,Also, was gibt es über die beiden zu sagen?“, fragte Kevin und am liebsten hätte ich ihn angebrüllt, dass er freundlicher sein soll.

,,Ich habe mit den beiden gesprochen und eigentlich spricht doch auch nichts dagegen, dass die beiden zusammen sind, oder?“

,,Doch, dass finde ich schon. Immerhin ist dein Vom nicht gerade das Beste was man haben kann. Ich meine schließlich geht er zu Nutten und ich bin der Meinung, dass meine Schwester in diese Kreise definitiv nicht rein gehört.“

,,Aber das stimmt doch gar nicht. Ich kenne Vom jetzt auch schon lange und ich kann dir definitiv sagen, dass er noch nie bei einer Nutte war. Das hat er auch gar nicht nötig. Er ist ein gewissenhafter Kerl, immerhin hat er ja auch einen kleinen Sohn und alleine wegen dem würde er das schon niemals tun.“

,,Er hat einen kleinen Sohn?“

 

 

Jetzt schien die Neugierde von Kevin geweckt zu sein und in dem Moment hätte ich Campino knutschen können, denn er hatte die richtigen Worte gefunden.

,,Ja, er hat einen kleinen Sohn in dem Alter von Kate´s kleiner Tochter. Er heißt Jez und ist wirklich ein mehr als süßer Kerl.“, sagte Campino und ich sah deutlich, dass Vom lächelte.

Immerhin ging es ja auch um seinen Sohn und da hatte er wohl auch allen Grund zu lächeln.

,,Das wusste ich nicht.“, gab Kevin kleinlaut zu.

Ein kleiner Etappensieg, denn nun waren die Tore weit geöffnet, Campino musste nur noch durchgehen, bevor sie sich wieder schlossen.

,,Und mal im ernst, Kevin. Wie alt sind wir eigentlich? Wir sind doch alles erwachsene Menschen und es ehrt dich ja auch, dass du dich so um deine Schwester kümmerst, aber ich bin sicher, dass sie weiß, was sie tut. Vielleicht solltest du ihr das Glück einfach gönnen. Ich war anfangs auch so und habe es Vom ausgeredet. Weißt du warum? Aus Neid. Ich war neidisch, dass er so glücklich verliebt war und ich das nicht sein kann. Ich habe mich auch verliebt und das schon seit Jahren, allerdings ziemlich unglücklich und deswegen habe ich Vom das nicht gegönnt. Das war egoistisch und ich bereue es, zumal du wirklich eine mehr als tolle Schwester hast.“

,,Danke.“, sagte Kevin kleinlaut und wirkte niedergeschlagen.

Ich mochte es nicht, wenn Kevin so drauf war und hoffte einfach, dass Campino auch das wieder in den Griff bekam.

,,Stimmt etwas nicht? Habe ich etwas falsches gesagt?“, fragte der Punk weiter und Kevin seufzte.

 

 

,,Nein, es ist nur so, dass ich glaube, dass es bei mir einen ähnlichen Hintergrund haben könnte. Ich habe mich auch verliebt und das ebenfalls unglücklich.“

Vom sah mich an und ich zuckte nur die Schultern, davon hatte ich doch keine Ahnung.

,,Du.... du bist verliebt?“, fragte Campino und als Kevin nicht antwortete wussten wir, dass er wahrscheinlich genickt hatte.

,,Dann gehe ich jetzt auch mal wieder, denn ich habe ja auch gesagt, was ich sagen wollte. Eben das wegen Kate und....“

Als Campino nicht weitersprach blickte ich erneut fragend zu Vom.

Diesmal war es an ihm die Schultern zu zucken.

Eine ganze Weile hörten wir nichts mehr und langsam bekam ich Panik.

Da war doch wohl nichts passiert, oder?

,,Warum hast du das getan?“, fragte Campino und wirkte schockiert.

Besorgt sah ich zu Vom, doch dieser erwiderte meinen Blick ebenso.

,,Was meinst du?“, kam es von Kevin und ich beugte mich noch etwas weiter über das Handy.

,,Warum hast du mich geküsst?“, wieder Campino und in dem Moment fielen mir tausende Steine vom Herzen.

,,Weil ich mich in dich verliebt habe und das schon seit einer Ewigkeit und wenn du jetzt einmal bei mir bist, wollte ich dir das auch einfach mal sagen, aber das hat ja auch keinen Sinn, wenn du dich verliebt....“

Diesmal brachte Kevin seinen Satz nicht zu Ende und ich kam zu dem Schluss, dass Campino ihn wohl geküsst haben musste.

,,Ich habe mich in dich verliebt.“, kam es nach einiger Zeit von Campino.

 

 

,,Ist das dein Ernst?“, fragte Kevin und man konnte ihm deutlich anmerken, dass er unsicher war.

,,Ja, ich habe mich schon vor Jahren in dich verliebt und immer gedacht, dass ich keine Chance habe, deswegen habe ich auch nichts gesagt.“

,,Mir ging es nicht anders. Aber ich bin froh, dass das jetzt vorbei ist. Du gibst uns doch eine Chance, oder?“, fragte Kevin immer noch leicht unsicher und erneut an diesem Tag schickte ich Stoßgebete gen Himmel, dass die beiden es auch endlich schaffen würden.

,,Ja, liebend gerne, wenn du uns die auch geben willst.“

Kevin sagte nichts mehr und die beiden küssten sich wahrscheinlich wieder.

Als dann aber längere Zeit nichts mehr kam, blickte ich Vom fragend an, der vor sich hin grinsend auf das Handy starrte.

Ich stupste ihn an und zuckte dann die Schultern, was Vom erwiderte.

Plötzlich hörten wir ein Stöhnen aus der Leitung und ich blickte Vom an.

Dieser grinste noch breiter und ich verdrehte die Augen.

,,Kann ich auflegen oder willst du dir das noch anhören?“, flüsterte ich ihm zu und er schüttelte den Kopf.

Ich legte auf und das Handy wieder auf den Tisch.

,,Scheint als hätten die beiden es endlich geschafft.“

,,Ja, sieht so aus. Ich freue mich für die beiden.“, sagte ich ehrlich und drückte Vom einen Kuss auf die Lippen.

,,Aber dann wird Kevin sich heute sicher nicht mehr melden.“

Ich konnte den traurigen Unterton in seiner Stimme deutlich hören, aber das war okay, dass Kevin sich heute nicht mehr meldete.

 

 

,,Das ist okay, dass wird er tun, wenn er sich von Campino lösen kann.“, grinste ich breit.

,,Da könntest du Recht haben. Vielleicht sollten wir auch gleich mal ins Bett gehen.“

,,Ja, lass uns nochmal nach den Kindern gucken gehen und dann gehen wir auch ins Bett.“, sagte ich und stand auf.

Vom stand ebenfalls auf und ging mit mir zusammen in Katja´s Zimmer.

Als ich dort die Türe aufmachte, erblickte ich ein Bild, was wirklich zu süß war.

Ich hatte keine Ahnung, ob bewusst oder unbewusst, aber Katja hatte sich eng in die Arme von Jez gekuschelt und schlief seelenruhig.

Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss ich die Türe und legte meine Arme um Vom.

,,Scheint als wäre auch bei den beiden alles gut.“

,,Ja, sie sind wirklich süß.“, pflichtete der Drummer mir bei und drückte einen Kuss auf meine Lippen.

Dann hob er mich hoch und trug mich nachdem ich ihm gesagt hatte, wohin in mein Schlafzimmer, wo er mich sanft auf dem Bett niederließ.

Er befreite mich von meinen Klamotten und ich half ihm liebend gerne dabei.

Danach kuschelte ich mich eng in die Decke und sah dem Drummer zu, wie auch er sich auszog.

Anschließend kuschelte er sich unter die Decke zu mir und zog mich eng in seine Arme.

Nachdem wir uns dann noch eine gute Nacht gewünscht hatten, legte ich meinen Kopf auf seine Brust und schlief über das lauschen auf seinen Herzschlag schließlich auch ein und verfiel in einen ruhigen und mehr als erholsamen Schlaf.

 

 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, schlief Vom immer noch und mit einem Kuss auf seine Stirn stand ich auf.

Ich wickelte mich in einen Bademantel und ging nach unten.

Mein Weg führte mich direkt ins Wohnzimmer, da ich von dort Geräusche hörte.

Vorsichtig schlich ich mich an und blickte rein, als ich sah, dass es nur Katja und Jez waren, die dort spielten.

Sie hatten sich gemeinsam auf den Teppich gesetzt und spielten mit den Bauklötzen.

Ein idyllisches Bild, was ich nicht kaputt machen wollte.

Also ließ ich die beiden spielen und ging in die Küche.

Dort deckte ich den Tisch und machte für uns große Kaffee und für die Kinder einen Kakao.

Ich schmiss ein paar Eier in die Pfanne und machte Rührei mit Speck, die ich dann auch auf den Tisch stellte.

Auch Orangen presste ich aus und stellte uns einen frisch gepressten Orangensaft auf den Tisch.

Die Brötchen lagen, wie ich es gewohnt war, vor der Türe und dufteten angenehm frisch, da sie noch leicht warm waren.

Auch diese stellte ich in einem Korb auf den Tisch und gerade als das geschehen war, sah ich auch schon Vom in der Türe stehen.

,,Wunderschönen guten Morgen, Liebling.“, hauchte ich in sein Ohr und legte meine Arme um ihn.

Sanft streichelte ich mit einer Hand über seine nackte Brust, da er nur Boxershorts trug und Vom schloss genießerisch die Augen.

 

 

,,Wunderschönen guten Morgen, meine Schönheit.“

Ich grinste, denn so verschlafen wie er sich noch anhörte, war er wirklich mehr als süß.

,,Ich habe Frühstück gemacht. Ich gehe noch die Kinder holen, die spielen im Wohnzimmer und dann können wir essen. Setz dich doch schon mal.“

Vom nickte und setzte sich an den Tisch, während ich Richtung Wohnzimmer ging, dann aber abrupt stehen blieb, denn die beiden schienen sich zu unterhalten.

,,Mein Papa mag deine Mama sehr, oder?“

,,Ja, aber meine Mama mag deinen Papa auch sehr.“

,,Also sind wir jetzt Geschwister?“, fragte Jez und ich sah wie Katja erst die Schultern zuckte und dann den Kopf schüttelte.

,,Nein, ich glaube nicht.“, sagte sie dann schließlich.

,,Wieso nicht?“

Jez klang fast schon enttäuscht, aber das hatte ich mir wohl auch nur eingebildet.

,,Weil du doch nicht die gleichen Eltern hast wie ich. Du hast doch eine andere Mama und einen anderen Papa.“

,,Stimmt. Aber das ist ja auch gut so.“

,,Wieso?“, fragte nun Katja und wirkte enttäuscht.

,,Weil ich dich auch ganz gerne habe.“, sagte Jez und ich sah, wie er ihr einen Kuss auf die Wange drückte.

Mit einem Lächeln sah ich den beiden zu, denn das war wirklich zu süß.

Als die beiden dann weiter spielten, entschied ich mich doch rein zu gehen und die beiden zum Frühstück zu holen.

,,Frühstück ist fertig.“, sagte ich als ich im Raum stand und die beiden blickten mich beide mit hochroten Wangen an.

 

 

Schließlich standen die beiden dann aber doch auf und kamen mit in die Küche.

Dort setzten wir uns an den Tisch und begannen gemeinsam zu frühstücken.

In der Zeit sagte keiner mehr was, aber ich hatte immer wieder das Gefühl, dass die beiden, also Jez und Katja sich an schmachteten.

Aber das hatte ich mir wahrscheinlich auch nur eingebildet.

Als die beiden dann fertig waren, sah Katja mich fragend an.

,,Was ist los, Engelchen?“, fragte ich, als ich ihren Blick bemerkte.

,,Dürfen wir schon mal aufstehen? Wir sind fertig.“

,,Ausnahmsweise, wenn Vom nichts dagegen hat.“

Da dieser den Kopf schüttelte, sprangen die beiden auf und liefen wieder ins Wohnzimmer.

,,Ich glaube die beiden mögen sich wirklich sehr.“

,,Ja, den Eindruck habe ich auch.“

,,Ich habe eben ein Gespräch mitbekommen, wo Jez Katja sagte, dass er sie gerne hat und ihr sogar einen Kuss auf die Wange gedrückt hat.

,,Tja, dass ist eben mein Sohn, der weiß was gut ist.“, sagte der Drummer und zwinkerte mir zu.

Ich erwiderte das mit einem Lächeln und sah ihn danach fragend an.

,,Bist du fertig mit essen?“

,,Ja, bin ich, danke.“

Ich nickte und begann den Tisch abzuräumen, wobei Vom mir auch gleich half.

Nachdem ich alles in die Spülmaschine geräumt hatte und über den Tisch geputzt hatte, setzte ich mich wieder daran und zündete mir eine Zigarette an.

 

 

Vom tat es mir gleich und ich blickte diesen fragend an.

,,Gehen wir gleich zusammen duschen oder willst du warten?“

,,Nein, wir können auch zusammen gehen. Jez hat mit Katja was zu tun.“

,,Ja, da hast du Recht. Dann rauchen wir jetzt noch zu Ende und dann gehen wir duschen. Danach können wir ja mal sehen was wir machen, wenn du heute nichts mehr geplant hast, dann können wir ja auch etwas unternehmen.“

,,Klar, können wir gerne machen.“

Ich hatte gerade die Zigarette im Aschenbecher ausgedrückt, als es an der Türe klingelte.

Fragend blickte ich Vom an, aber der zuckte nur die Schultern.

Also stand ich seufzend auf und ging zur Haustüre.

Davor zog ich meinen Bademantel noch etwas enger, da der sich gelockert hatte und öffnete die Türe.

Es überraschte mich ehrlich gesagt, dass mein Bruder davor stand und das auch noch alleine.

,,Guten Morgen. Kann ich kurz mit dir reden?“

,,Morgen. Ja, geh in die Küche, aber Vorsicht. Vom sitzt da.“

Kevin nickte nur und ging in besagten Raum.

,,Guten Morgen.“, grüßte er auch Vom und ich blickte ihn fragend an.

,,Dir ist aber schon klar, dass du gerade Vom gegrüßt hast?!“

,,Ja, dass ist mir klar. Das wollte ich auch so. Außerdem wollte ich mich bei euch entschuldigen. Es tut mir wirklich leid, dass ich mich so scheiße verhalten habe und dir vor allem so eine Szene gemacht habe.“, sagte er an mich gewandt und ich nickte.

 

 

,,Kannst du mir vielleicht nochmal verzeihen?“, fragte Kevin kleinlaut und hielt mir einen Strauß Blumen unter die Nase, die ich nicht gesehen hatte, als ich ihn rein ließ.

,,Ja, ich verzeihe dir deine Szene und auch, dass du mir und Vom das Leben zur Hölle gemacht hast und ich mich mit 20 Jahren immer noch heimlich mit meinem Freund treffen musste, aber eins, mein lieber Kevin Richard Russell, dass werde ich dir wohl so schnell nicht verzeihen können.“, sagte ich todernst und Vom und auch Kevin sahen mich fragend an.

,,Ich werde dir nicht verzeihen, dass du mir nie gesagt hast, dass du auf Campino stehst!“, sagte ich gespielt böse und zwinkerte meinem Bruder zu, der auch gleich einer Tomate Konkurrenz machte.

,,Woher weißt du.... Also ich meine wie kommst du denn darauf? Das ist doch Blödsinn!“, empörte er sich halbherzig und ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.

,,Du solltest vielleicht aufpassen, was du machst, wenn du dein Handy in der Hand hast.“

,,Was meinst du?“, fragte er verwirrt, was mich nur noch lauter zum lachen brachte.

,,Du hast mich gestern Abend als Campino vor deiner Türe stand angerufen. Wahrscheinlich, als du das Handy auf den Tisch gelegt hast. Du hattest Campino gesagt, dass du mir eine SMS schreiben wolltest. Wir haben euer Gespräch mitbekommen.“, sagte ich immer noch lachend.

,,Aber.... aber.... Alles?“, fragte Kevin nun schockiert und ich schüttelte lachend den Kopf.

,,Nein, als ihr gevögelt habt, haben wir dann aufgelegt.“

 

 

Erneut wurde er rot und konnte es scheinbar nicht fassen.

Immer wieder schüttelte er den Kopf, was mich nur noch mehr zum lachen brachte.

Nach einer ganzen Weile hatte ich mich dann auch endlich wieder beruhigt und blickte Kevin fragend an.

,,Wo hast du deinen neuen Freund denn eigentlich?“

,,Der sitzt im Auto.“

,,Dann hol ihn doch mal rein, den armen Kerl.“

Kevin nickte und ging dann auch gleich nach draußen.

In der Zeit füllte ich zwei Tassen Kaffee und blickte Vom fragend an.

,,Es ist doch okay, wenn die beiden hier bleiben, oder? Dann können wir vielleicht gleich mit den Kindern einen Film schauen oder so.“

,,Ja, dass ist kein Problem.“

Als die beiden dann wieder die Küche betraten, drückte ich ihnen sofort eine Tasse Kaffee in die Hand.

,,Guten Morgen und danke.“, sagte Campino und auch Kevin bedankte sich.

,,Morgen und nichts zu danken.“

Auch auf Campino´s Wangen hatte sich ein leichter Rotschimmer gelegt und ich ging davon aus, dass Kevin dem Punk wohl schon aller erzählt hatte.

,,Bleibt ihr hier? Dann können wir später zusammen mit den Kindern einen Film schauen?!“, fragte Vom und die beiden nickten.

,,Dann lasst uns mal rüber gehen und dann kann es doch auch schon los gehen.“

,,Soll ich mir nicht vorher etwas anziehen, Liebling?“, fragte Vom und ich schüttelte den Kopf.

,,Jetzt haben dich doch eh schon alle so gesehen, da brauchst du dich nicht mehr anziehen.“

 

 

Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg ins Wohnzimmer und hatten uns da auch schnell für den König der Löwen entschieden.

Ich setzte mich auf Vom´s Schoß und dieser legte auch gleich die Arme um mich.

Eng an ihn gekuschelt, betrachtete ich das Bild neben uns.

Auch Campino hatte sich auf Kevin´s Schoß gesetzt und sich eng an meinen Bruder gekuschelt.

Der hatte auch seine Arme um ihn gelegt und die beiden waren wirklich mehr als glücklich.

Als ich dann in die Mitte zwischen uns sah, machte sich ein breites Grinsen auf meinem Gesicht breit.

Auch Jez hatte Katja auf seinen Schoß genommen und seine Arme um sie gelegt.

Eben ganz so, wie die Großen, zu süß.

So verbrachten wir dann auch den Nachmittag zusammen und das ohne Streit oder sonstiges.

Es war doch einfach zu schön, wenn man bedachte, dass wir erst Streit hatten und keiner den anderen leiden konnte und nun alle gemeinsam kuschelnd auf der Couch saßen.

Vielleicht konnten wir das zukünftig ja auch mal öfter machen, jetzt wo alles geklärt war, sprach doch da auch eigentlich nichts mehr gegen.

Zumal alle mehr als glücklich, entspannt und gelöst wirkten und ich musste sagen, dass war ich auch und das spürte ich auch deutlich.

Mit Vom an meiner Seite und das jetzt auch noch ganz offiziell, würde ich sicher nie wieder unglücklich sein müssen.

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