Kapitel 54

 

Ritchie Pov

 

Ich konnte nicht glauben was ich da von Campino hörte.

Es konnte doch nicht sein, dass Jez und Lenn etwas miteinander haben, oder?

Immerhin waren sie doch jetzt Geschwister und das war doch verboten.

Das konnte ich auch keinen Fall zulassen und so rannte ich auch gleich hoch in die Zimmer der Jungs.

Zuerst ging ich in das Zimmer von Jez und klopfte dort an.

,,Ja?“, kam es dumpf durch die Türe und ich öffnete sie.

Schnell sah ich mich im Zimmer um und versuchte etwas verdächtiges zu finden, aber alles was ich sah war Jez, der mit seiner Gitarre auf seinem Bett saß und gespielt hatte.

,,Jez, ich glaube wir müssen uns mal unterhalten.“

,,Worüber Dad? Ich habe doch schon gesagt, dass ich nichts dagegen habe, wenn du Campino heiratest. Ich dachte ich hätte das eben klar genug gemacht.“

,,Ja, das hast du ja auch, aber darum ging es ja auch gar nicht. Ich wollte eigentlich eher wegen Lenn mit dir sprechen.“

,,Wegen Lenn?“, fragte er und wurde leicht rot um die Nase.

,,Ja, ich glaube du hast ihn wirklich gerne, oder?“

,,Dad. Ich bin keine 10 mehr und ich bin aufgeklärt, falls du das jetzt versuchen wolltest.“

,,Nein, eigentlich wollte ich das nicht. Ich will einfach nur nicht, dass du einen Fehler machst, der nicht geht, weißt du?“, fragte ich vorsichtig und hoffte, dass er mich richtig verstand.

,,Dad, ich habe keine Ahnung was du meinst. Ich sitze doch nur hier und spiele. Das war doch noch nie ein Fehler.“

 

 

Ich seufzte, natürlich war das kein Fehler, sondern dass, was er mit Lenn tat.

,,Du weißt, dass Lenn dein Bruder wird, wenn ich Campino heirate, oder?“

,,Ja, aber doch auch nur auf dem Papier. Wir sind doch nicht Blutsverwandt.“

Das ließ ich mir durch den Kopf gehen und eigentlich hatte er ja auch recht.

Sie hatten beide unterschiedliche Eltern und somit waren sie ja auch eigentlich gar keine Geschwister.

Ich nickte, denn das leuchtete mir ein.

,,Da hast du Recht, mein Sohn.“

,,Also wo ist jetzt dein Problem?“, fragte Jez weiter und ich seufzte erneut.

,,Na ja, eigentlich hatte ich ein Problem damit, das du dich ihm näherst, eben weil er dann ja dein Bruder ist, aber das ist er dann ja gar nicht und eigentlich spricht dann da ja auch nichts gegen.“

,,Was meinst du mit näher kommen?“, fragte Jez weiterhin verwirrt und ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare.

,,Na ja, ihr habt doch eben miteinander geschlafen oder nicht?“, fragte ich dann etwas direkter und Jez sah mich überrascht an.

,,Wie kommst du denn darauf? Ich meine Lenn ist wirklich ein hübscher Kerl und ich bin Kerlen im Allgemeinen auch nicht abgeneigt, aber ich hatte nichts mit Lenn.“

,,Aber du hattest doch eben sein Oberteil an und dann auch noch die Haare so verwuschelt.“

Jez lachte und bekam sich nicht mehr wirklich ein.

Fragend blickte ich ihn an und konnte nicht verstehen, wieso er jetzt so lachte und sich scheinbar auch nicht mehr ein bekommen wollte.

 

 

,,Ich wollte mir ein T – Shirt von ihm ausleihen und dazu musste ich mich umziehen. Das hat wahrscheinlich meine Haare durcheinander gewuschelt und na ja, als ihr dann gerufen habt, habe ich einfach das erst beste Shirt genommen und das angezogen. Lenn ging es in dem Moment wohl nicht anders, denn auch er hatte einige Shirts von mir anprobiert.“, erkläre Jez, als er sich wieder beruhigt hatte.

Ich blickte ihn mit roten Wangen an, denn das war mir nun unglaublich peinlich, dass ich ihm das einfach so unterstellt hatte.

,,Also hast du nichts mit Lenn?“

,,Nein, natürlich nicht. Aber du hast mich jetzt auch die Idee gebracht.“

,,Benimm dich.“

,,Schon klar, Dad.“, grinste Jez und ich stand auf.

,,Dann habe ich alles, was ich wissen wollte und gehe dann jetzt wieder runter zu Campino. Wenn noch was ist, meld dich, okay?“, fragte ich und Jez nickte.

Ich machte mich auf den Weg zur Türe und blickte nochmal zurück.

Jez saß immer noch auf seinem Bett und hatte begannen wieder an seiner Gitarre zu zupfen und zu spielen.

Zufrieden mit dem Bild was sich mir dort bot ging ich wieder runter zu Campino, der immer noch im Wohnzimmer saß und sich mittlerweile eine Zigarette angemacht hatte.

,,Und? Hast du die beiden jetzt bei einem Nümmerchen gestört?“, fragte er breit grinsend und ich seufzte mit einem Augenverdrehen.

,,Nein, natürlich nicht. Mein Sohn ist anständig.“, sagte ich stolz und empfand es auch in dem Moment so.

War er schließlich neben Campino mein ein und alles.

 

 

,,Also haben die beiden nichts zusammen?“, fragte er weiter interessiert und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, die beiden haben T – Shirts getauscht und als wir gerufen haben, haben die beiden eben einfach das erst beste genommen, was sie finden konnten. Aber Jez überlegt, ob er Lenn nicht mal anmachen sollte, also solltest du vielleicht auch mal mit Lenn reden.“

,,Worüber soll ich denn mit ihm reden? Lenn ist genauso wie Jez 16 Jahre alt und aufgeklärt. Der weiß, wie es geht. Auch mit Männern.“

,,Das wage ich bei dem Vater auch nicht zu bezweifeln, aber es wäre vielleicht angebracht. Ich will nicht gleich den ersten Streit in der Familie, nur weil die Kinder etwas miteinander haben und sich dann nicht entscheiden können, wen oder was sie wollen.“, gab ich zurück und meinte es auch vollkommen ernst.

,,Liebling, ich denke die beiden sollten selber wissen, was sie wollen und was sie machen, findest du nicht? Ich meine sie sind doch auch alt genug. Erfahrungen müssen sie machen, da können wir doch nicht immer dabei sein und zusehen oder sie in Watte packen.“

,,Nein, dass ist wohl wahr, aber es wäre dann ja innerhalb der Familie.“

,,Aber die Jungs sind doch nicht Blutsverwandt.“

,,Nein, aber sie sind dennoch so was wie Geschwister und sollen sich ja auch weiterhin gut verstehen.“

,,Ich bin sicher, dass sie das auch tun werden. Mach dir keine Sorgen, Liebling.“

Ich nickte, vielleicht hatte Campino ja auch recht und ich sollte es einfach abwarten.

Campino würde schon wissen, was er machen würde.

Vielleicht kam es ja auch gar nicht erst soweit und dann brauchte ich mir darüber auch keine Gedanken machen.

Also hörte ich auf Campino und wartete eben einfach, obwohl mir das so gar nicht gefiel.

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