Kapitel 40

 

Ritchie Pov

 

Ich konnte es nicht fassen, da hatte doch Campino scheinbar schon einen Ersatz für mich.

Bedeutete ich dem Kerl denn nichts mehr?

Ich hatte ihm eine ordentliche Szene gemacht, als ich die Schlampe sah, die er bei sich zu Hause rum laufen hatte und konnte es nicht fassen.

Wieso hatte er sich denn nun schon so schnell über mich hinweg getröstet?

Wir waren doch gerade erst wieder auf dem Weg uns zu vertragen, nach unserem riesigen Streit und einer Amnesie.

Und jetzt hatte er sich schon eine andere gesucht und dann auch noch eine Frau.

Alleine die Tatsache war schon unglaublich.

Mit einem Kopfschütteln und mehr als schnellen Schritten hatte ich mich auf den Weg zu meinem Auto und anschließend auf den Weg nach Hause gemacht.

Nachdem ich mein Haus erreicht hatte, ging ich mit ebenfalls schnellen Schritten nach drinnen und schmiss mich dort auch gleich auf die Couch.

Die Tränen rannen unaufhaltsam über meine Wangen und hinterließen kleine feuchte Flecken auf dem Stoff meines Kissens.

Immer mehr Tränen traten aus meinen Augen und ich hatte keine Ahnung, was ich noch machen sollte.

Meine Bandkollegen konnte ich wohl auch nicht mehr anrufen, denn Kuddel hatte mir ja schon nicht wirklich helfen können.

Der würde wahrscheinlich bei den anderen bereits Bescheid gesagt haben, sodass ich dort auch keine Möglichkeit mehr haben würde.

Mit einem Seufzen stand ich auf und ging zu meinem Telefon.

 

 

Was Campino konnte, konnte ich doch schon lange, aber dann so, dass es richtig weh tat und dafür würde ich meinen Ex Freund anrufen, der mir sicher gerne helfen würde.

Kurz überlegte ich, ob es doch eine gute Idee sei, ihn anzurufen, entschied mich dann aber doch dafür.

Mit zittrigen Händen nahm ich das Telefon von der Station und und ging damit zurück in mein Wohnzimmer.

Ich durchsuchte mein Telefonbuch und fluchte immer wieder darüber, dass ich nicht aufhören konnte, zu zittern.

Als ich die Nummer gefunden hatte, wählte ich diese auch gleich an, ohne groß darüber nachzudenken.

Ich hörte das Freizeichen und war erleichtert.

Immerhin hatte er das Handy an und so würde ich ihn vielleicht auch noch ans Telefon bekommen.

Kurze Zeit später hörte ich auch gleich seine Stimme.

,,Felsenheimer?“, meldete er sich verschlafen und ich ahnte schon, dass er wohl schon geschlafen haben musste.

,,Hey Bela, ich bin´s Ritchie. Hast du schon geschlafen?“, fragte ich vorsichtig und hatte auch gleich ein schlechtes Gewissen.

,,Ja, also nein. Ich bin auf der Couch eingeschlafen. Was kann ich denn für dich tun? Du klingst nicht gut. Alles okay?“

Ich seufzte leise, hatte ich doch keine Ahnung, was ich nun sagen sollte und wieso ich ihn eigentlich überhaupt angerufen hatte, denn würde ich es überhaupt über´s Herz bringen, mit ihm zu vögeln obwohl ich Campino liebte?!

 

 

,,Ritchie? Bist du noch da?“, fragte er, nachdem ich längere Zeit nichts mehr gesagt hatte.

,,Ja, ich bin noch da. Kannst du vielleicht vorbei kommen? Ich brauche einen zum reden und habe gerade keinen anderen, sonst würde ich dich sicher nicht von Berlin nach Düsseldorf bestellen.“

,,Ich wohne mittlerweile in Hamburg.“, sagte Bela lachend und atmete dann tief durch.

„Dir scheint es nicht gut zu gehen, also komme ich gleich vorbei und dann bin ich sicher, dass wir da was machen können, damit es dir schnell besser geht.“

,,Danke, dass ist wirklich mehr als nett von dir. Also kann ich gleich schon mit dir rechnen?“, fragte ich und spürte ein Stück Hoffnung in mir aufkeimen.

,,Ja, ich komme gleich vorbei. Stell schon mal das Bier kalt, damit wir einen trinken können und dann reden wir bei einem Bierchen.“

Ich konnte das Grinsen auf seinen Lippen förmlich sehen und auch mich brachte das zu einem Grinsen, was wohl komisch aussah, wo ich doch immer noch Tränen auf dem Gesicht hatte.

,,Mache ich. Ich freue mich auf dich. Bis gleich, Bela.“

,,Bis gleich, Ritchie.“

Ich legte auf und ging dann auch gleich in die Küche und sah nach, ob ich denn auch wirklich genug Bier kalt gestellt hatte, denn wenn Bela und ich einmal anfangen würden, dann würden auch einige Flaschen geleert werden.

Wieso wusste ich selber nicht, aber ich freute mich auf meinen Ex – Freund und vielleicht würde der mir ja auch weiter helfen.

 

 

Nachdem ich den Biervorrat gecheckt und als gut befunden hatte, setzte ich mich wieder in mein Wohnzimmer und wartete auf Bela.

Allerdings musste ich nicht lange warten, denn kurze Zeit später schon klingelte es an meiner Türe.

Mit schnellen Schritten machte ich mich auf den weg dorthin und öffnete, als ich auch schon in die strahlenden Augen des gebürtigen Berlins sah.

,,Hey, schön dich zu sehen. Gut siehst du aus.“, sagte Bela und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Scheinbar hatte er immer noch Gefühle und malte sich mehr aus.

Sollte mir nur Recht sein, denn so würde ich vielleicht auch meine Rache bekommen.

,,Ich freue mich auch, dass du da bist. Komm doch rein. Das Wohnzimmer ist direkt geradeaus durch.“, klärte ich meinen Besucher auf, denn hier war er schließlich noch nie.

Bela nickte und ging auch gleich in besagten Raum, während ich noch schnell einen Abstecher in die Küche machte und zwei Flaschen Bier holte.

Damit ging ich dann auch ins Wohnzimmer und setzte mich auch gleich neben Bela und gab ihm eine Flasche, nachdem ich diese aufgemacht hatte.

,,Danke.“

,,Nichts zu danken.“, sagte ich mit einem weiteren Lächeln und öffnete auch meine Flasche.

Eine ganze Weile saßen wir schweigend nebeneinander und tranken unser Bier, bis Bela mich dann ansah.

,,Warum hast du mich eigentlich hergeholt? Hatte das einen Grund?“

Kurze überlegte ich, was ich sagen sollte und schwankte zwischen Wahrheit und Lüge.

,,Ich habe dich hergeholt, weil du mir vielleicht einen Gefallen tun könntest.“, begründete ich und wusste, dass ich damit seine Neugier geweckt hatte.

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