Wie Bonnie und Clyde

 

Kapitel 1

 

Mein Name ist Lenn Julian Frege und ich erzähle ich meine Geschichte.

Wie es ist einen berühmten Vater zu haben, der nichts mehr von mir wissen will und vor allem, wie es dazu kam, dass mein größter Feind einmal mein bester Freund wurde.

Aber auch von Gefühlschaos und und und ist hier die Rede.

Am aller schlimmsten aber hat es mich wohl getroffen, als ich in den Knast musste.

Jugendknast.

Und das nur, weil ich mich verteidigt hatte.

Aber auch das erzähle ich euch in meiner Story.

Als erstes erzähle ich euch aber, wie es dazu kam, dass mein Vater mich einfach eiskalt abgeschoben hatte und meinte, dass aus mir ja nie etwas werden könnte.

Ob er damit recht hatte?

Jetzt saß ich im Knast und alles was mir bleibt sind ein Stift und Blatt Papier, in dem ich aufschreibe, was passiert ist.

Vielleicht wird es ja mal ein Bestseller oder irgendein krankes Hirn verfilmt den Scheiß auch noch.

Aber im Moment geht es für mich nur darum mir den Frust von der Seele zu schreiben und irgendwie meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Hier im Knast hatte ich keine Freunde und so auch niemanden mit dem ich reden konnte.

Aber das wollte ich auch nicht.

Ich war lieber für mich alleine und machte die Dinge die da kamen mit mir selber aus oder aber schrieb sie eben auf.

Also, beginnen wir mit dem ersten Einschneidenden Erlebnis in meinem Leben.

 

 

Es war ein sonniger Tag, an dem ich auf der Terrasse saß, das Handy in der Hand und SMS mit meinem damals besten Freund Jez austauschte.

Wir hatten Sommerferien und Jez musste ja unbedingt mit seinen Eltern nach England.

Das Leben war wirklich unfair, wenn man erst 14 Jahre alt war.

So musste Jez, der erst 13 Jahre alt war, natürlich auch mit und hatte keine andere Wahl.

Es war scheiß langweilig und wenn mein Dad dann auch mal wieder zu irgendeinem Termin musste, dann war ich immer wieder alleine und auf mich gestellt.

Da kam es eben einfach vor, dass ich Langeweile hatte.

Mein Das war eher strenger Natur, meine Mutter war da anders, aber leider hatte die damals den Prozess um das Sorgerecht für mich verloren und so musste ich ja zu meinem Vater.

Als Jez dann zum Essen musste, was ich ebenfalls nur mit einem genervten Seufzend legte ich das Handy auf den Tisch neben mir und legte die Füße auf den Stuhl mir gegenüber.

Das ich Springerstiefel an hatte, störte mich in dem Moment nicht wirklich.

Mein Vater war nicht zu Hause und von daher interessierte es mich auch nicht wirklich.

Was der nicht wusste, machte ihn auch nicht heiß.

Lässig zog ich eine Packung Zigaretten aus meiner Hosentasche und zündete mir auch gleich eine davon an.

Die Packung legte ich neben mich auf den Tisch und das Feuerzeug darauf, bevor ich tief an meiner Zigarette zog und den Qualm aus meinen Lungen entweichen ließ.

Langsam sollte ich mir auch mal überlegen, was ich zu Essen machte, denn ich hatte auch Hunger und mein Vater würde wohl erst mal nicht wieder kommen.

 

 

Gerade als ich erneut an meiner Zigarette zog, hörte ich Geräusche.

Als diese aber kurze Zeit später wieder verstummten, dachte ich, dass es vielleicht die Nachbarn gewesen wären.

,,LENN JULIAN FREGE!!!!“, ertönte es dann hinter mir und ich zuckte heftig zusammen, was dazu führte, dass ich den Qualm verschluckte und heftig begann zu husten.

Mein Dad stand hinter mir, dass wusste ich und jetzt hatte ich die Arschkarte gezogen.

Aber statt mir zu helfen ließ er mich mit meinen Qualen alleine und wartete auch noch seelenruhig, bis ich mich wieder beruhigt hatte und mir dann auch noch die Finger verbrannte.

Ich ließ die Kippe fallen und sah, dass mein Dad die Arme vor der Brust verschränkte.

,,Dir ist klar, dass das Konsequenzen hat???? Lenn Julian, du bist 14 Jahre alt!!!! Du hast hier nicht zu rauchen!!!!“, empörte sich mein Vater und ich seufzte.

,,Aber du tust es doch auch,“

,,Ich bin auch erwachsen und darf das!!!!“

,,Das ist immer deine Ausrede. Du bist erwachsen und du darfst das. Hast du das etwa in meinem Alter nicht getan?“, fragte ich leicht verzweifelt und hoffte einfach, dass ich so sein Herz erweichen konnte.

,,Nein, ich habe so etwas mit 14 noch nicht getan!!!! Oma und Opa hätten mir wohl auch etwas anderes erzählt!!!!“

,,Das glaube ich dir aber nicht!!!! DU hast es doch genauso getan!!!! Du hast ja auch noch schlimmere Dinge getan!!!! Rum gehurt, gesoffen und Drogen genommen!!!!“, empörte ich mich nun auch.

 

 

Aber ich wusste wusste bereits direkt danach, dass ich den Bogen überspannt hatte.

,,GEH SOFORT AUF DEIN ZIMMER UND WAG ES NICHT DA HEUTE NOCHMAL RAUS ZU KOMMEN!!!!“, brüllte mein Vater und wenn er das tat, dann wurde es wohl auch Zeit zu gehen.

Mein Vater wurde nicht oft laut, aber wenn, dann wurde es Zeit die Beine in die Hand zu nehmen.

Also schnappte ich mir die Zigaretten von Tisch und wollte an meinem Dad vorbei gehen, aber dieser hielt mich fest und hielt seine Hand auf.

,,Zigaretten bitte und dein Taschengeld ist auch gestrichen!!!!“

Seufzend drückte ich ihm die Zigaretten in die Hand und ging dann an ihm vorbei nach drinnen und in mein Zimmer.

Dort schmiss ich mich auf mein Bett und blickte auf mein Handy.

Jez hatte noch nicht zurück geschrieben, aber das hatte ich auch nicht erwartet.

Wusste ich doch, dass die Familienessen bei Familie Ritchie immer länger dauerten, als sie eigentlich sollten.

Seufzend strich ich mir durch die Haare und drehte mich auf den Rücken.

Dort blickte ich auf ein Bild des Anfield, dem Liverpooler Stadion.

Davor mein Dad, der mich stolz auf seinen Schultern trug.

Ein Bild aus glücklichen Zeiten, aber diese waren nun vorbei.

Ich war keine zwei Jahre als mehr, wie auf dem Foto und ich hatte auch keine Mutter mehr zu Hause, die für uns kochte.

Zu der Zeit als das Bild entstand, hatte ich das alles noch und es war eine glückliche und zufriedene Kindheit.

Damals war ich auch noch stolz, dass mein Dad Musiker war, aber heute ist es nur noch anstrengend.

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Thema: Wie Bonnie und Clyde

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