Einsam - oder doch nicht?

 

Lenn Pov

 

Es war mal wieder einer dieser langweiligen Tage, an denen ich keine Ahnung hatte, was ich tun sollte.

Ich lag auf meinem Bett und starrte an die Decke, auf die große Liverpool Fahne, die dort hing.

Mein Das ermöglichte mir wirklich eine Menge, aber alles konnte er mir nicht geben, so auch nichts, was gegen meine Langweile half.

,,Lenn? Kommst du mal bitte runter?“, rief mein Dad und ich stand seufzend auf.

Ich pustete die Luft hörbar aus und ging nach unten.

,,Was habe ich verbrochen und was ist meine Strafe?“, fragte ich gelangweilt und mein Dad sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.

,,Ich hoffe du hast nichts verbrochen, denn eine Strafe habe ich nicht für dich. Eher eine Belohnung. Vom kommt mich gleich holen und dann fahren wir mit den Jungs zu einem Festival. Ich gehe davon aus, dass ich dich nicht mitnehmen brauche, also frage ich dich auch nicht danach. Die Regeln sind klar, oder?“, fragte er und ich nickte mit hochgezogener Augenbraue.

,,Ja, eigentlich schon, aber heißt das jetzt, dass du ernsthaft weg fährst und mich alleine zu Hause lässt?“

,,Ja, dass heißt es. Ich meine du bist ja auch keine 5 mehr, oder? Immerhin bist du schon 16 und kannst ja wohl auch mal ein paar Tage alleine bleiben.“

,,Nein, eigentlich nicht, denn dann sterbe ich doch erst recht vor Langweile. Wobei doch, dann treffe ich mich mit Jez zum zocken oder so.“

,,Das kannst du machen. Der hat sicher auch Langeweile und die Ferien haben ja auch gerade erst angefangen. Aber ich kann das Festival leider nicht absagen und hätte es beinahe auch vergessen.“

 

 

,,Das macht nichts, Dad. Rock du die Bühne, ich rufe gleich Jez an und dann kann ich mich vielleicht mit dem treffen zum zocken, dann geht das schon. Lässt du uns auch noch etwas Geld hier?“

,,Ja, ich lege dir etwas auf den Küchentisch. Ich habe den Kühlschrank voll gemacht und Getränke in den Keller gestellt. Finger weg von den Drogen, dem Alkohol und die Zigaretten. Ich habe die Flaschen und die Zigaretten gezählt. Ich weiß genau was noch hier ist und du weißt, dass ich keine Drogen in meinem Haus will.“

,,Dad, ich will mit Jez zocken, keinen Puff eröffnen.“

,,Ich sage es dir ja auch nur.“

,,Ich sage ja auch nur.“

,,Du kennst auf jeden Fall die Regeln und alles andere ist deine Sache.“

,,Danke Dad.“, sagte ich überschwänglich und bereitete mich auf einen coolen Abend mit Jez vor.

,,Nichts zu danken, mein Sohn. Sonst muss ich dir die Regeln aber nicht nochmal erklären, oder?“

,,Nein, Dad.“

,,Dann ist ja gut.“

,,Ja, Dad.“

,,Kling nicht so genervt wenn du mir mir redest.“

,,Tut mir leid, Dad.“

,,Geh hoch, bevor ich dich doch noch mitnehme.“

Noch bevor er etwas sagen konnte hatte ich mich auch schon auf den Weg hoch zurück in mein Zimmer gemacht und mich dort auf das Bett geschmissen.

 

 

Ich schnappte mein Handy und öffnete auch gleich WhatsApp.

Schnell hatte ich die Jez gefunden und tippte diesen auch gleich an.

Als das Fenster sich öffnete, schrieb ich auch gleich eine Nachricht.

 

`Hey Kleiner, Dein Dad ist später doch mit meinem Weg, haste nicht Bock dann vorbei zu kommen?´

 

Ich schickte die Nachricht ab und wartete auf eine Antwort während ich mir eine Zigarette anzündete.

Tief inhalierte ich den Qualm und ließ ihn anschließend meinen Lungen entweichen, bevor ich mich auf das Bett zurück lehnte und auf Antwort wartete, die dann auch bald kam.

 

`Hey Großer, klar können wir gerne machen. Habe aber gedacht wir laden die anderen auch noch ein, oder?´

 

Ich überlegte kurz und hatte eigentlich nicht vor die auch noch einzuladen, denn dann würde es sicher in Stress und Hektik enden und das wollte ich nicht unbedingt.

Ich schrieb schnell zurück und sendete die Nachricht dann ab.

 

`Ich denke wir machen das erst einmal alleine. Ich will keinen Stress. Kevin und Stephan sind bestimmt auch noch da. Komm erst mal her und dann schauen wir mal.´

 

 

Mit der Antwort war ich zufrieden, denn so konnte er mir nichts böses.

Kurze Zeit später kam auch gleich schon Antwort, die ich auch gleich las.

 

`Okay, wenn dir das so lieber ist, dann komme ich gleich mit meinem Dad zu dir oder hat dein Dad das nicht erlaubt?´

 

Ich nickte und schrieb auch gleich zurück, denn so war es mit Sicherheit die beste Lösung.

 

`Doch, er hat es erlaubt. Er weiß auch Bescheid. Kannst also auch gerne her kommen gleich.´

 

Auf diese Nachricht kam nichts mehr zurück, dass störte mich aber auch nicht sonderlich, denn es war ja auch eigentlich alles geklärt.

Jetzt musste ich nur warten, bis Jez und Vom kamen.

Wenn mein Dad dann auch noch Geld hier lassen würde, dann konnte ich sicher auch später noch eine Pizza bestellen.

Dann hatten wir auch schon etwas zu Essen und brauchten uns dort nicht drum kümmern.

Als es dann an der Türe klingelte sprang ich auf und hatte es tatsächlich geschafft vor meinem Vater an der Türe zu sein und riss diese auch gleich auf.

Vor der Türe standen wie ich es erwartet hatte Jez und Vom und ich zog Jez auch gleich in meine Arme.

Interessierte mich Vom nicht wirklich, auch wenn er mein Patenonkel war.

 

 

,,Hast du deine Playstation mitgebracht?“, fragte ich und er nickte.

,,Super. Dann können wir ja gleich zocken.“

Erneut nickte Jez und mein Dad wuschelte ihm durch die Haare.

,,Na alles klar, Jez?“, fragte er und Jez nickte erneut.

,,Ja, und bei dir?“

,,Auch. Ich habe Lenn die Regeln eben erklärt, die dürften eigentlich klar sein. Ich hoffe das sind sie bei euch auch, denn wir müssen jetzt gleich fahren.“

,,Bei uns sind die Regeln auch klar. Ich habe sie Jez eben gesagt. Er weiß Bescheid.“

,,Super. Hier weiß Lenn auch Bescheid. Ich denke wir hatten die selben Regeln.“

,,Wahrscheinlich.“, lachten die beiden und machten sich nachdem sie uns nochmal durch die Haare gewuschelt hatten auf den Weg zu ihrem Festival.

Ich schloss hinter den beiden die Türe und sah Jez fragend an.

,,Eine rauchen und dann geht es weiter oder was machen wir?“, fragte ich und er nickte.

,,Das klingt nach einer guten Idee. Willst du dann zocken, oder was? Ich meine ich dachte wir laden Julian und Elvis auch ein und machen uns ein paar schöne Stunden.

,,Du und dein Elvis.“

,,Was denn?“

,,Du stehst doch auf den.“

,,Und? Lass mich doch. Klingt ja fast so als wärst du eifersüchtig.“

,,Ich bin nicht eifersüchtig. Nur genervt.“

,,Das merke ich. Aber du wirst auch noch merken, dass dir Julian genauso fehlt und das du ihn dir auch her wünschst.“

 

 

,,Ich glaube du spinnst. Julian fehlt mir nicht.“

,,Doch doch, dass hast du auch erkannt und das weißt du und deswegen sträubst du dich so dagegen. Du hast Angst, dass du deine Finger nicht mehr bei dir behalten kannst, denn gerade wenn du was getrunken hast, fummelst du doch auch schon mal gerne. Das habe ich doch auch schon öfter erlebt. Da bin ich doch nicht die große Ausnahme, Lenn.“

,,Was soll das denn heißen?“, empörte ich mich und dachte ich höre nicht richtig.

,,Das soll heißen, dass du gerne fummelst und vögelst. Vorzugsweise mit Kerlen.“, zuckte Jez die Schultern und ich schüttelte den Kopf.

,,Das ist doch Blödsinn.“

,,Wir vögeln immer wenn wir uns sehen, Lenn. IMMER.“

,,Das ist auch Blödsinn. Wir haben uns letzte Woche jeden Tag gesehen.“

,,Ja, und jeden Tag gevögelt.“

,,Blödsinn.“, behauptete ich und versuchte mir die letzte Woche in die Gedanken zu rufen.

,,Montag haben wir gevögelt, da waren wir hier.“

,,Ja, dass stimmt.“, gab ich zu.

,,Dienstag haben wir auch gevögelt, denn da waren wir schwimmen.“

,,Ja, das stimmt auch. Da waren wir schwimmen, dass weiß ich auch noch.“, stimmte ich ebenfalls zu.

,,Mittwoch haben wir auch gevögelt. Da waren wir bei mir.“

,,Das stimmt nicht. Bei dir haben wir nicht gevögelt, da habe ich dir einen geblasen.“

 

 

,,Ja und ich dir und danach haben wir gevögelt. Da hast du noch gesagt, dass wir uns beeilen müssen, bevor mein Dad nach Hause kommt.“

,,Ja, stimmt. Du hast ja Recht.“

,,Donnerstag waren wir abends auf dem Spielplatz und haben da gevögelt in diesem Klettergerüst da.“

,,Ja, das stimmt auch, wobei das ja auch wirklich geil war.“, stimmte ich zu und Jez nickte.

,,Ja, das war es aber auch nur weil wir draußen waren und der Kick das wir erwischt werden größer war.“

,,Ja, das kann sein.“

,,Freitag haben wir bei mir gevögelt, als unsere Väter beim Fortuna Spiel waren.“

,,Stimmt ebenfalls. Da haben wir ja in der Badewanne gevögelt. Das war auch nicht schlecht.“

,,Stimmt. Samstag haben wir sogar zweimal gevögelt.“

,,Haben wir?“

,,Ja, einmal auf den Weg nach Liverpool und einmal nach dem Spiel auf dem Weg zurück von Liverpool nach Düsseldorf, weil Liverpool 4:2 gewonnen hat.“

,,Stimmt ebenfalls.“, gab ich zu.

,,Sonntag haben wir uns nicht gesehen, da hatte mein Arsch dann mal einen Tag Ruhe vor deinem Schwanz.“, lachte Jez und ich sah ihn böse an.

,,Als ob du nicht gerne mit mir vögeln würdest.“

,,Doch das tue ich, aber du übertreibst es ja auch gleich immer so schamlos.“

,,Gar nicht wahr.“

,,Das hast du bei den täglich vögeln auch gesagt und es war doch täglich.“

,,Ja, dann hattest du da halt recht. Und? Es gibt schlimmeres. Mich stört das nicht.“

 

 

,,Was? Das wir täglich vögeln oder das ich Recht hatte.“

,,Beides.“

,,Also stört es dich auch nicht, dass ich mit Julian recht hatte?“

,,Hattest du ja nicht. Ich komme auch gut ohne den kleinen Russell klar. Ich bin ja nicht wie mein Dad.“

,,Wieso?“

,,Weil es ein offenes Geheimnis ist, dass der öfter mal mit Kevin vögelt.“

,,Meinst du oder weißt du?“

,,Weiß ich. Ich hab die beiden gesehen und gehört. Bei Rock am Ring vor ein paar Jahren. Da hat es dein Dad auch mit Stephan getrieben.“

,,Och komm, Lenn, dass will ich nicht wissen.“, sagte Jez und verzog angewidert das Gesicht.“

,,Sorry, aber wenn du mich ärgerst, dann muss ich dich auch ärgern.“

,,Aber so gemein war ich nicht zu dir.“

,,Nein, dass stimmt. Aber so schlimm ist dein Dad ja auch nicht.“

,,Aber ich muss ihn mir trotzdem nicht beim Liebesspiel mit Stephan vorstellen.“

,,Hast du recht, ich auch nicht.“, lachte ich und wusste ganz genau, dass Jez das nicht wirklich komisch fand.

Ich drückte die Zigarette im Aschenbecher aus, die ich angemacht hatte und sah Jez fragend an.

,,So ich habe geraucht. Wie steht es mit dir?“

,,Ich bin auch fertig.“, sagte er und drückte seine Zigarette ebenfalls im Aschenbecher aus.

 

 

,,Also eine Runde zocken, oder hast du Hunger?“

,,Nein, nicht wirklich. Wie steht es bei dir?“

,,Auch nicht wirklich. Was spielen wir denn? Dann muss ich ja noch einen Fernseher holen, oder wir spielen gegeneinander auf meiner, dann muss ich dir nur holen, oder gehen wir in mein Zimmer?“

,,Nein, lass uns in dein Zimmer gehen.“

,,Okay.“, sagte ich und stand auf.

Jez folgte mir und gemeinsam machten wir uns auf den Weg in mein Zimmer und setzten uns dort auf die Couch, die ich ebenfalls in meinem Zimmer stehen hatte.

Ich konnte wirklich froh sein, dass mein Vater so spendabel war und mir ein so großes Zimmer gegeben hatte, dass eine Couch in U – Form, ein Doppelbett, ein riesig großer Kleiderschrank und ein schön großer Wohnzimmerschrank darin Platz hatten.

Vor allem war es aber so, dass ich trotz der ganzen Möbel immer noch Platz genug hatte um zu tanzen wenn ich das gewollt hätte.

Also quasi hatte ich Wohnzimmer und Schlafzimmer in einem Raum.

,,Was zocken wir denn? Fifa?“, fragte ich und Jez nickte.

Ich reichte ihm einen Controller und behielt einen für mich, bevor wir uns auch gleich an die Arbeit machten und das Spiel begannen.

Wir spielten einige Runden, aber Jez hatte Recht, ohne Julian und Elvis war es wirklich mehr als langweilig.

Das konnte ich allerdings jetzt ja auch nicht mehr zugeben, sonst wusste der Kleinere ja, dass er auch noch recht hatte und das wollte ich auch wieder nicht.

Musste der ja auch nicht immer recht haben, aber irgendwie musste ich es doch nun noch anstellen, dass die beiden Zeit fanden.

 

 

Ich nahm mein Handy zur Hand und sah auf das Display.

Keine neue Nachricht und keinen Anruf.

Seufzend legte ich das Handy erst einmal wieder auf Seite und versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

Eigentlich hätte ich mich ja schon über eine kleine Nachricht von Julian gefreut, aber die würde ich nicht bekommen, wenn ich nicht schrieb, dass hatte ich schon raus gefunden, dass ich erst schreiben musste, bevor etwas zurück kam.

,,Julian?“, fragte Jez und ich nickte.

,,Lass uns mal zur Tanke gehen, ja?“

,,Was willst du denn da? Ich hab ehrlich gesagt keinen Bock jetzt zur Tanke zu gehen.“

,,Dann gehe ich alleine. Ich brauche noch Zigaretten und mein Dad hat seine gezählt, also kann ich da keine klauen. Ich komme gleich wieder, okay?“

Jez nickte und ich zog mir meine Schuhe an, bevor ich mich auf den Weg zur nächsten Tankstelle machte.

Es wurde schon langsam dunkel und ich wusste, dass es wohl auch schon spätere Stunde sein musste, denn immerhin hatten wir ja Sommer und da wurde es nicht so schnell dunkel.

Seufzend ging ich durch die Straßen Düsseldorfs und sah mir den Sonnenuntergang an.

Eigentlich stand ich nicht auf so einen Kitsch, aber heute hatte ich wirklich das Bedürfnis jemanden zu haben, der mich in den Arm nahm und mit dem ich diesen zusammen schauen konnte.

 

 

Leider hatte ich aber keinen und wenn ich ehrlich zu mir selber war, dann wollte ich auch nicht nur irgendeinen, sondern jemand ganz bestimmtes und den hatte ich jetzt nicht, nämlich Julian.

Seufzend ging ich in die Tankstelle rein und kaufte mir dort eine Packung Kippen und zwei Flaschen Bier.

Damit ging ich zur nächsten Parkbank und setzte mich dort oben auf die Lehne.

Ich starrte Löcher in die Luft, während ich eine der Flaschen öffnete und diese zur Hälfte leer trank.

Mein Blick wanderte zu meinen Füßen auf der Bank und ich sah mir diese genau an.

Ein vibrieren in meiner Hosentasche ließ mich heftig zusammenzucken.

Mein Handy, war der erste Gedanke den ich hatte und zog das auch gleich raus.

Eine Nachricht bei WhatsApp, diese öffnete ich auch gleich und las sie.

 

`Wo bleibst du denn? Ist was passiert? Meld dich.´

 

Die Nachricht kam von Jez und leider nicht wie ich hoffte von Julian.

Dennoch entschied ich mich darauf zurück zu schreiben.

 

`Ich chille noch etwas auf einer Parkbank. Ist nichts passiert.´

 

Ich sendete die Nachricht ab und schloss das WhatsApp Fenster, als mir ein Bild von Julian in die Augen sprang.

Auch ihn könnte ich mal anschreiben und mal hören, was er so machte.

Aber dann würde ich ihm wieder hinterher laufen und das wollte ich doch eigentlich verhindern, denn das hatte ich ja auch nicht nötig.

 

 

Statt eine Lösung zu finden vibrierte mein Handy erneut und diesmal war es auch wieder Jez.

 

`Dann komm wieder zurück, ist langweilig alleine. Sonst rufe ich doch noch Julian und Elvis an.´

 

Seufzend trank ich den Rest meiner Bierflasche leer und sah in den Himmel.

Die Sonne war nun komplett untergegangen und viel war nicht mehr zu sehen von ihr.

Mit einem Seufze schnappte ich mir die beiden Bierflaschen und machte mich damit wieder auf den Weg nach Hause zu Jez.

Als ich die Haustüre erreicht hatte, schloss ich diese auf und hörte angestrengt in die Stille.

Scheinbar hatte Jez die Jungs noch nicht angerufen, was mich erneut Seufzen ließ.

Ich stellte die Bierflaschen in die Küche und legte den Rest des Geldes wieder auf den Tisch, bevor ich mit den Zigaretten wieder nach oben in mein Zimmer ging.

Dort saß Jez immer noch vor der Playstation und schien auf mich zu warten.

,,Da bist du ja endlich wieder. Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr wieder.“, sagte er auch gleich und lächelte mir zu, bevor er neben sich auf die Couch klopfte.

Schwer ließ ich mich darauf sinken und seufzte leise vor mich hin.

,,Hast du getrunken?“, fragte Jez und sah mich schockiert an.

,,Ja, ein Bier. Eins steht noch unten auf dem Tisch in der Küche, falls du das noch haben willst.“

 

 

,,Was ist denn los? Hast du Probleme?“

,,Nein, ich habe keine Probleme. Ich stehe mir nur selber gerne im Weg.“

,,Wieso? Das verstehe ich nicht so ganz.“, sagte Jez und sah mich fragend an, während er den Controller weglegte.

,,Ach weißt du, eben als ich zur Tanke gegangen bin, da hatte ich irgendwie so einen Anflug von Depressionen oder so.“

,,Wieso das denn? Ich dachte du bist glücklich.“

,,Das bin ich eigentlich ja auch. Aber ich fühlte mich einsam und alleine. Ich hätte gerne wieder jemanden an meiner Seite und keine Ahnung, ich glaube mir fehlt einfach etwas.“

,,Ich glaube dir fehlt nicht etwas, sondern jemand.“, sagte Jez und hielt mir sein Handy unter die Nase.

,,Was soll ich damit?“, fragte ich verwirrt und nahm es daher auch nicht an.

,,Ruf ihn an. Ich meine wir haben beide seine Nummer und du musst ihn doch auch nur anrufen und ihn bitten her zu kommen. Ich bin sicher, dass er das tun wird und dann kannst du auch gleich Elvis mit einladen.“

,,Du und dein Elvis.“

,,Es ist nicht meiner, aber wenn du Julian einlädst, dann will ich auch Elvis.“

,,Ich glaube nicht, dass der es so toll findet, wenn ich mich bei ihm melde. Er hat bei der letzten Party ziemlich Stress gehabt wegen mir.“

,,Das hat er sicher schon wieder vergessen. Julian ist nicht so nachtragend.“

,,Sein Vater aber schon. Das nur weil ich vergessen hatte das Gras wegzuräumen. Erinnerst du dich? Es war mein Gras und Kevin dachte es sei von Julian. Seitdem Tag habe ich nichts mehr von ihm gehört.“

,,Ich bin sicher, dass er nicht mehr sauer ist. Das wird er wieder vergessen haben, genau wie sein Dad.“

 

 

Ich nickte und hoffte, dass er Recht hatte, bevor ich mein Handy raus zog und seine Nummer wählte.

Als ich das Freizeichen hörte, wusste ich, dass das schon mal ein gutes Omen war, denn immerhin hatte er das Handy nicht aus und ich würde ihn wahrscheinlich erreichen.

,,Russell.“, brummte er in den Hörer und ich überlegte kurz wieder aufzulegen.

,,Frege.“, sagte ich dann doch kleinlaut und hoffte, dass er mir nicht den Kopf abreißen würde.

,,Lenn.“, sagte er wenig begeistert und spätestens jetzt wusste ich, dass es eine scheiß Idee war ihn anzurufen.

,,Du bist immer noch böse, oder?“, fragte ich nach einer Weile und wieder brummte der junge Russell etwas.

,,Es tut mir wirklich leid, Julian.“

,,Erzähl das meinem Vater. Ich habe immer noch Hausarrest deswegen. Ich war schon seit Wochen nicht mehr vor der Türe und habe auch keine Kippen mehr. Ich rauche hier die Kippen bis zum Filter runter, weil ich nichts mehr hab und nicht raus komme. Ist ja auch nichts mit einfach mal aus dem Fenster steigen, denn die hat mein Dad abschließen lassen. Ich komme hier nicht mehr raus. Es ist schlimmer wie im Knast.“

,,Es tut mir wirklich leid. Ich kümmere mich jetzt drum, okay? Ist dein Dad zu Hause?“

,,Ja, glaube schon. Keine Ahnung, wir haben uns eben gestritten.“

 

 

,,Ich rufe ihn jetzt an. Tut mir wirklich leid, Julian.“

,,Fick dich einfach, Lenn.“, sagte er und legte auf.

Traurig ließ ich das Handy sinken und sah Jez mit Tränen in den Augen an.

,,Lief wohl nicht so gut, was?“, fragte er und ich schüttelte den Kopf, bevor eine einzelne Träne meine Wange hinablief.

Ich machte mir nicht die Mühe diese wegzuwischen, sondern suchte stattdessen in meinem Telefonbuch nach der Nummer des älteren Russell´s.

,,Fuck!!!!“, entfuhr es mir nach einer Weile und Jez sah mich fragend an.

,,Hast du die Nummer von Kevin?“

,,Nein, wieso?“

,,Weil ich den dringend anrufen muss und mir eigentlich sicher war, dass ich seine Nummer hätte, aber die habe ich nicht. Ich muss das klar stellen, ich will nicht mehr, dass Julian sauer auf mich ist.“

,,Ich habe die Nummer aber leider auch nicht. Tut mir leid, Lenn. Wenn du möchtest rufe ich Julian an, dann gibt er mir die Nummer vielleicht.“

,,Nein, lass nur, der hat sowieso schon schlechte Laune. Ich rufe jetzt Elvis an, der gibt mir die mit Sicherheit.“

,,Meinst du der hat die?“

,,Keine Ahnung, wenn nicht, dann hat sein Dad die aber ganz sicher, sonst rufe ich meinen an, wenn gar nichts mehr geht.“

Jez nickte und ich suchte die Nummer von Elvis aus meinem Handy, bevor ich diesen dann auch schlussendlich anrief.

Dummerweise war aber bei diesem besetzt und ich seufzte, bevor ich wieder auflegte.

,,Was los?“

 

 

,,Besetzt.“, sagte ich seufzend und griff nach der Packung Zigaretten.

Ich zog eine aus der Packung und machte diese auch gleich an, bevor ich erneut die Nummer von Elvis wählte.

Diesmal war auch wirklich Freizeichen und ich hoffte, dass er nicht gerade mit Julian telefoniert hatte.

,,Weidner.“, meldete er sich nach kurzem tuten und ich seufzte.

,,Frege.“

,,Lenn. Was kann ich für dich tun?“

,,Du freust dich wenigstens das ich dich anrufe.“, sagte ich kleinlaut und hoffte einfach, dass es so war, zumindest hörte er sich so an.

,,Ja, wieso sollte ich mich denn auch nicht freuen?“

,,Weil Julian sich auch nicht wirklich gefreut hat, als ich den gerade angerufen hatte. Ich wollte dich mal fragen, ob du die Nummer von Kevin hast.“

,,Nein, die habe ich glaube ich nicht, obwohl doch, ich habe sie. Hier auf einem Zettel. Was willst du denn damit?“

,,Ich muss Kevin dringend anrufen und das mit dem Gras klären. Ich will nicht mehr, dass Julian deswegen sauer auf mich ist.“

,,Ist er das etwa immer noch?“

,,Scheint so. Willst du nicht vorbei kommen?“

,,Jetzt noch?“

,,Ja, ich bin alleine mit Jez. Unsere Väter sind auf einem Festival. Ich dachte ja du könntest Julian mitbringen, aber der darf ja nicht raus und sein Dad hat ihn ja auch eingesperrt. Muss wohl ganz schlimm sein.“

 

 

,,Ja, das habe ich auch schon von ihm gehört. Ich kann noch vorbei kommen, wenn du das möchtest.“

,,Dann mach das doch bitte.“

,,Okay, dann bis später.“

,,Bis später.“, sagte ich noch und legte auf.

Ich sah Jez an und dieser erwiderte meinen Blick fragend.

,,Was hat Elvis gesagt?“

,,Ich hoffe das er mir die Nummer gleich bei WhatsApp schickt. Er hat sie und will sie mir auch geben. Er kommt aber auch gleich vorbei. Julian kann er ja logischerweise nicht mitbringen.“

,,Nein, dass tut mir übrigens leid.“

,,Das ist schon okay. Ich warte jetzt auf die Nummer und dann werde ich mal sehen was sich machen lässt.“

,,ich drücke dir die Daumen, dass du es noch schaffst.“, sagte Jez und ich nickte.

Mein Handy vibrierte und ich wusste, dass es nur Elvis sein konnte.

Tatsächlich hatte er mir die Nummer von Kevin bei WhatsApp geschrieben.

Diese speicherte ich auch gleich in meinem Telefonbuch, dass mir das nicht nochmal passierte und rief sie auch gleich an.

Ich musste zugeben, dass ich doch etwas schiss hatte, wenn der Kleine schon so scheiße drauf war, dann wollte ich eigentlich mit dem großen Russell gar nicht erst sprechen, ich wusste aber auch, dass ich das jetzt tun musste, sonst würde Julian wohl nie aus diesem Kreislauf raus kommen, auch wenn das für mich bedeuten würde, dass ich die Hölle auf Erden hatte, denn ich wusste, wie mein Vater über Drogen dachte und wollte diese auch nicht im Hause haben.

 

 

Deswegen versteckte ich sie eben auch immer gut genug, damit er nicht mitbekam, dass ich kiffte.

Lange tat sich nichts in der Leitung, bis ich dann Freizeichen hörte.

,,Russell?“, meldete er sich auch kurze Zeit später und ich war erneut versucht wieder aufzulegen, aber Jez, der das auch zu bemerken schien, streichelte mir beruhigend über den Oberschenkel.

,,Lenn hier.“, sagte ich dann doch und schluckte heftig.

,,Lenn. Was kann ich für dich tun? Julian hat noch Hausarrest.“

,,Ja, das weiß ich. Deswegen rufe ich ja auch an. Das Gras.... es war.... es war nicht.... von Julian....“

,,Sondern von dir. Schön das du Julian in Schutz nehmen willst, Lenn. Aber das brauchst du wirklich nicht. Wir haben da lange drüber gesprochen und er weiß, dass er das nicht mehr tun sollte. Ich denke er wird aus seinen Fehlern lernen.“

,,Nein Kevin, du machst einen riesigen Fehler. Julian kifft nicht mal. Wir haben eine kleine Party gehabt und ich habe das Gras mitgebracht. Er sagte ich soll das verstecken, bevor du kommst, weil er weiß, dass du das nicht willst. Ich habe es vergessen, dann bist du nach Hause gekommen und dann ging ja auch alles schon so schnell. Aber ich schwöre dir auch Liverpool, dass Julian nicht kifft.“

,,Du meinst das ernst, oder?“, fragte der Sänger und ich seufzte.

,,Ja, Julian ist total sauer, weil ich ihn da nicht in Schutz genommen habe. Ich wollte eben mit ihm reden, aber er hat mit den Worten das ich mich ficken soll aufgelegt. Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich noch machen soll, Kevin. Ich will doch einfach nur, dass er mir verzeiht, dass ich das nicht gleich aufgeklärt habe. Aber mein Dad weiß nichts davon und du wirst ihm das doch sicher erzählen, oder?“

 

 

,,Ich denke schon, dass es besser wäre, wenn du das deinem Vater sagt, aber vielleicht solltest du das selber machen. Julian wird sich auch erst mal eine Weile von euch fern halten und dann werden wir weiter sehen, aber ich denke du solltest da wirklich mal mit deinem Vater reden.“

,,Aber ich kann dem das doch nicht einfach so sagen. Der bringt mich um.“

,,Das wäre aber das beste, was du machen kannst. Besser er erfährt es von dir als nachher von mir oder einem anderen, ich glaube das würde ihn sehr enttäuschen.“

,,Es würde ihn auch enttäuschen wenn er es von mir erfährt. Kevin, du kennst meinen Vater nicht.“

,,Doch, ich kenne deinen Vater und eben deswegen vertrau mir, dass es besser ist, wenn du ihm das sagst.“

,,Ja, ich denke darüber nach.“

,,Besser ist es. Mit Julian weißt du ja jetzt auch Bescheid und alles weitere wird sich dann zeigen.“

,,Danke, Kevin.“

,,Ich danke für deine Ehrlichkeit.“

,,Hmh. Bis dann.“

,,Bis dann, Lenn.“

Ich legte auf und das Handy neben mir auf die Couch.

,,Und?“, fragte Jez auch gleich und ich wischte mir die Tränen weg, die sich in meinen Augen gesammelt hatten.

,,Er will Julian jetzt erst einmal eine Zeit von uns fern halten, weil er jetzt weiß, dass das Gras von mir war.“

,,Aber das macht er doch auch nur um ihn zu schützen.“

 

 

,,Ja schon, aber damit treibt er Julian doch nur noch weiter von mir weg. Ich hab bald gar nichts mehr von ihm, wenn das so weiter geht.“

,,Das wird sich auch wieder ändern. Was war denn mit deinem Dad?“

,,Ach er will, dass ich es meinem Dad erzähle. Er meinte besser ich als er oder so. Aber ich kann das doch nicht einfach so meinem Dad erzählen. Was soll ich denn machen? Zu ihm hingehen und sagen “Hey Dad, du hast mir zwar immer alles gegeben was ich brauchte und wollte, aber ich bin ein Junkie. Ich kiffe mit meinen Jungs zusammen und ach ja und Alkoholiker bin ich auch, weil ich mit meinen Freunden am Wochenende mal einen trinke. Sei nicht zu enttäuscht von mir, denn ich liebe dich trotzdem und du warst auch immer ein guter Vater“ oder was?“

,,Nein, so solltest du das vielleicht nicht machen. Vielleicht etwas mehr Gefühl und Ehrlichkeit.“

,,Man Jez Gefühl und Ehrlichkeit. Ich bin geliefert. Er wird mich umbringen. Er wird mich an irgendwelche Tiere verfüttern, was weiß ich.“

,,Nein, dass wird er nicht, denn er liebt dich.“

,,Sehr aufbauend, dann hat die Liebe ein Ende.“

,,Liebe kennt kein Ende, sie ist Grenzenlos.“

,,Klugscheißer.“

,,Im Endeffekt macht dein Dad sich doch auch nur Sorgen, immerhin will er ja auch, dass aus dir mal was gutes wird.“

,,Ich sag doch du bist ein Klugscheißer.“

Noch bevor Jez etwas dazu sagen konnte klingelte es auch schon an der Türe und voller Erwartung gingen wir diese auch gleich beide aufmachen.

Nicht wirklich überraschend stand Elvis davor.

 

 

,,Okay, jetzt ist meine Hoffnung wirklich dahin.“, sagte ich und klatschte mit dem Älteren ab, als dieser rein kam.

,,Ich freue mich auch dich zu sehen, Lenn. Sei froh das mein Dad mir das Auto geliehen hat, sonst wäre ich jetzt nicht hier.“

,,Ich bin ja auch froh, dass du hier bist. Geh mit Jez hoch, ich komme gleich nach.“

,,Bringst du Bier mit? Dann bleibe ich die Nacht hier.“, fragte Elvis und ich nickte.

Gemeinsam mit Jez machte der sich auf den Weg hoch in mein Zimmer und ich ging runter in den Keller,erst einmal Bier holen.

Ich wusste, dass mein Dad die Flaschen und Kästen nicht gezählt hatte und falls doch würde ich diese eben erneuern, noch bevor er was merkte und dann war es gut.

Konnte ich morgen schließlich noch einkaufen gehen, denn er kam ja erst übermorgen wieder.

Ich schnappte mir aus dem Kasten drei Flaschen und machte mich damit dann auch wieder auf den Weg nach oben in mein Zimmer.

Als ich dies betrat und das Bild sah, was sich mir bot musste ich seufzen.

Elvis und Jez hatten sich gemeinsam auf die Couch gekuschelt und ich saß nun alleine da.

Ich meine das hätte ich auch getan wenn Julian da wäre, aber da hätte ich wenigstens einen Gegenspieler gehabt.

Den hatte ich jetzt nicht und ich wusste, dass ich mich bald erneut einsam fühlen würde.

Vor allem wenn die beiden jetzt den ganzen Abend kuschen würden.

Ich gab ihnen jeweils eine Flasche Bier und hoffte, dass es damit nun gehalten war.

Diese nahmen sie auch dankend an und ich setzte mich mit meiner daneben.

 

 

,,Bock auf ne Runde Fifa?“, fragte ich und ich kannte die Antwort eigentlich jetzt schon.

Sie würden beide nein sagen, weil sie ja jetzt mit sich selbst beschäftigt waren.

,,Ich hab jetzt keine Lust.“, sagte Jez und ich seufzte.

,,Ich spiele aber ne Runde mit dir.“, sagte Elvis und immerhin hatte ich doch noch einen gefunden.

Wir spielten einige Runden Fifa und ich war wirklich mehr als zufrieden das ich noch jemanden gefunden hatte.

Auch wenn Jez die ganze Zeit wie eine Klette an ihm hing, hatte ich wenigstens einen zum Spielen.

Dummerweise verlor ich aber alle Runden, die er mit mir spielte.

,,Was los, Kleiner? Heute auf der Verliererstraße unterwegs?“, fragte Elvis und ich zuckte die Schultern.

,,Ich habe keine Ahnung, was los ist. Irgendwie nicht mein Tag.“

,,Denkst du immer noch an Juli?“

,,Blödsinn. Wie kommst du denn darauf?“

,,Du machst so den Eindruck. Dir unterlaufen Fehler, die dir sonst nicht passieren.“

,,Ich weiß auch nicht. Ich finde es eben nicht toll, dass sein Vater ihn jetzt von uns fern halten will nur wegen dem scheiß Gras. Ich meine Julian hängt schon die ganze Zeit mit uns ab und keinen hat es gestört, dass wir rauchen. Julian hat es ja nie mitgemacht.“

,,Aber er war dabei und da ist die Gefahr groß, dass er das auch anfängt.“, meinte Jez und ich nickte seufzend, hatte er ja schon recht.

 

 

,,Und wenn du aufhörst?“, fragte Elvis und ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

,,Musst du mir gerade vorschlagen? Du hast mich doch erst darauf gebracht. Außerdem kann ich so besser entspannen. Ich rauche jetzt auch einen. Raucht einer mit.

,,Nein.“, kam es von den beiden aus einem Munde und ich sah sie gespielt empört an.

,,Ihr seid Spielverderber. Aber egal, bleibt mehr für mich.“

Ich suchte alles zusammen, was ich brauchte und begann einen Joint zu bauen.

Irgendwie musste ich doch kompensieren, dass die beiden die ganze Zeit kuschelnd neben mir saßen.

Vor allem schienen die beiden sich auch nicht mehr los lassen zu wollen.

Und immer wieder diese verliebten Blicke, dass war schon wirklich süß, wenn auch etwas nervig, wenn man nur so daneben saß.

Als ich fertig war, zündete ich den Joint an und zog einem kräftig daran.

Ich inhalierte den Qualm tief und ließ ihn dann erst meinen Lungen entweichen, bis mir eine Idee kam.

Ohne über die Konsequenzen nachzudenken stand ich auf und sah die Jungs an.

,,Ich habe eine Idee. Unten auf dem Küchentisch liegt noch Geld. Bestellt euch einfach eine Pizza. Ich muss nochmal weg, das könnte länger dauern. Also wartet besser nicht auf mich.

,,Was hast du denn vor?“, fragte Elvis verwirrt.

,,Ich muss los. Danke für euer Verständnis.“ sagte ich und zog nochmal an dem Joint, bevor ich den weil ich ihn zu ende geraucht hatte im Aschenbecher ausdrückte.

 

 

,,Bis dann, Jungs und euch noch einen schönen Abend.“, sagte ich schnell und ging dann auch schon zur Haustüre.

Handy und Zigaretten packte ich mir auf den Weg dorthin noch in die Hosentasche und schnappte mir meinen Schlüssel noch vom Harken im Flur.

Sofort machte ich mich auf den Weg nach draußen und dort Richtung Autobahn.

Dort blieb ich stehen und schob meinen Daumen raus, um als Anhalter irgendwo mitfahren zu können.

Es hielten einige Autos und auch Trucks, aber keiner, der in die Richtung fuhr, in die ich wollte.

Auf einmal hielt ein großer Truck vor mir und lief zum Führerhaus.

Anders als ich erwartet hatte, saß eine Frau am Steuer.

,,Hey Kleiner, wo soll´s denn hingehen?“, fragte sie nachdem ich die Türe aufgemacht hatte.

,,Nach Frankfurt.“

,,Am Main?“, fragte sie und ich nickte.

,,Das ist meine Endstation. Wenn du möchtest nehme ich dich dort mit hin.“

,,Das wäre ja super.“, sagte ich und stieg auch gleich in den Truck.

,,Wissen denn deine Eltern das du unterwegs bist?“, fragte sie und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, meine Mutter will von mir nichts mehr wissen und mein Vater ist arbeiten.“

,,Nicht das der einen Herzinfarkt bekommt, wenn du nicht zu Hause bist wenn er nach Hause kommt.“

,,Nein, dass ist erst übermorgen.“

,,Oh Geschäftsreise?“

 

 

,,So kann man es nennen, ja.“

,,Ich heiße übrigens Lizzy. Mit Doppel Z.“

,,Freut mich Lizzy. Ich bin Lenn.“

,,Freut mich ebenfalls. Was willst du denn so spät noch in Frankfurt?“

,,Ach ich habe scheiße gebaut.“

,,Was hast du denn gemacht? Du bist doch nicht auf der Flucht oder?“

,,Nein, ich habe keine Straftat begannen. Nur Scheiße gebaut eben.“

,,Dann ist ja gut. Magst du mir davon erzählen?“

Ich seufzte, eigentlich wollte ich das nicht, aber Lizzy hatte etwas an sich, was mich auch wirklich dazu brachte ihr das zu erzählen und ihr zu vertrauen.

,,Wir hatten vor kurzem eine Party bei einem guten Freund von mir. Wir waren zusammen vier Jungs. Drei davon kiffen, aber der vierte nicht und bei dem hatten wir die Party. Ich hatte Gras liegen gelassen und vergessen das wegzuräumen. Sein Vater kam nach Hause und dachte das Gras sei von ihm. Seitdem hat er Stubenarrest und darf nicht mehr raus.“

,,Jetzt hast du ein schlechtes Gewissen?“

,,Ja, dass habe ich schon die ganze Zeit, zumal Julian, also der Kerl um den es geht, immer noch sauer auf mich ist.“

,,Das kann ich verstehen.“

,,Ich auch. Ich hätte ihn decken müssen, was ich nicht getan habe. Das tut mir ja auch leid, aber das habe ich dafür eben getan. Ich habe seinen Vater angerufen.“

,,Hat der dir denn geglaubt?“

,,Nein, erst nicht. Später schon, als ich es ihm dann auf alles geschworen habe. Na ja jetzt will er Julian von uns fern halten, weil er glaubt wir seien nicht der richtige Umgang für ihn.“

,,Das ist mies zumal du diesen Julian scheinbar auch richtig gerne hast, oder?“

 

 

,,Ich glaube ich habe mich in ihn verliebt. Aber das interessiert ihn ja alles nicht. Er ist jetzt sauer und auch sonst ist unser Verhältnis ziemlich unterkühlt.“

,,Warum?“

,,Keine Ahnung. Ich glaube er ist einfach so.“

,,Vom Charakter meinst du?“, fragte Lizzy und ich nickte.

,,Ja, ich glaube da kommt er voll und ganz auf seinen Vater.“

,,Ist der auch so?“

,,Kommst du gebürtig aus Frankfurt?“, fragte ich dann um dem ganzen etwas weniger Rätsel zu setzen.

,,Ja. Ich habe gleich Urlaub. Deswegen fahre ich dahin. Du hattest echt Glück das ich dich gesehen habe und das ich dich mitgenommen habe.“

,,Danke dafür. Aber wenn du aus Frankfurt kommst, dann kennst du doch sicher Familie Russell.“

,,Sicher kenne ich dir, wobei die doch eigentlich aus Hamburg kommen.“

,,Ja, aber die sind doch umgezogen schon vor langer Zeit. Um Julian Russell geht es. Also der Sohn von Kevin.“

,,Ja, die Russell´s sind schon stur. Ich habe die Mutter damals öfter mal besucht. Ich kenne sie aus dem Supermarkt. Sie sind nett und immer sehr hilfsbereit, aber stur sind sie allemal“

,,Das ist nicht wirklich aufbauend.“

,,Tut mir leid, ich hätte dir gerne etwas anderes gesagt. Aber wir kommst du denn von Düsseldorf nach Frankfurt an die Russell´s?“

 

 

,,Durch meinen Vater.“

,,Was macht dein Vater denn beruflich?“

,,Kennst du die Toten Hosen?“

,,Sicher, die höre ich gerne, wobei ich auch gerne die Onkelz höre, nur um das gleich mal klar zu stellen.“

,,Dann kennst du auch sicherlich Campino, oder?“

,,Klar, der Sänger von den Hosen.“

,,Ja, mein Vater.“

,,Du bist der Sohn von Campino? Das hätte ich nicht gedacht, wobei jetzt wo du es sagst, hast du eine verdammt große Ähnlichkeit mit deinem Vater.“

,,Danke, dann brauche ich schon mal keine Angst haben, dass ich adoptiert wurde.“, lachte ich und wusste das auch so.“

,,Nein, die brauchst du wirklich nicht haben. Dein Vater ist bestimmt auf einem Festival, oder? Ich hatte gelesen das jetzt eins ist ich hatte nur vergessen welches und wo.“

,,Ja, dass ist er. Ich habe auch keine Ahnung was und wo aber ich bin alleine zu Hause gewesen. Na ja hatte ein paar Freunde eingeladen, aber die haben die ganze Zeit gekuschelt und ich wollte auch und da bin ich auf die Idee gekommen nach Frankfurt zu trampen, um Julian zu besuchen.“

,,Das ist eine schöne Entscheidung. Ich hoffe du hast Glück und er freut sich über deinen Besuch.“

,,Das hoffe ich auch. Ich bin da noch nicht so sicher.“

,,Das kann ich dir leider auch nicht sagen. Aber du solltest aufpassen, wenn du hier einfach so bei fremden Leuten mitfährst. Es ist nicht jeder so nett wie ich. Nachher passiert dir war. Ich meine du bist doch noch nicht volljährig, oder?“

 

 

,,Nein, ich bin 16.“

,,Das dachte ich mir, dann mache ich mich nämlich strafbar, denn ich darf nur alles über 18 mitnehmen eigentlich und das von meinem Arbeitgeber aus auch nicht.“

,,Das tut mir leid.“

,,Das ist schon okay. Hauptsache du kommst überhaupt in Frankfurt an.“

,,Das komme ich ja dank dir.“

,,Kein Thema. Das mache ich gerne.“

Den Rest der Fahrt unterhielten wir uns noch über verschiedene Dinge und lachten wirklich viel zusammen, sodass mir die Fahrt auch gar nicht so lange vor kam.

Als wir dann in Frankfurt angekommen waren, ließ sie mich kurz vor ihrer Firma, wo sie den Truck wegbringen musste raus.

,,Dankeschön nochmal, Lizzy. Hat mir echt gefreut dich kennen zu lernen.“

,,Nichts zu danken, hat mich auch gefreut. Ich wünsche dir noch viel Erfolg auf deinem weiteren Weg und hoffe, dass du Erfolg haben wirst.“

,,Dankeschön. Ich wünsche dir noch einen schönen Urlaub.“

,,Nichts zu danken, Danke.“

,,Bis dann.“

,,Bis dann.“, sagte sie noch und ich stieg aus dem Truck aus.

Als erstes zündete ich mir eine Zigarette an, denn auf dem Weg konnte ich nicht rauchen.

Ich zog heftig daran und inhalierte den Qualm tief, bevor ich diesen meinen Lungen entweichen ließ und mich fragend umblickte.

Glücklicherweise kannte ich mich hier aus und wusste, wie ich zu Julian kam.

 

 

Rauchend suchte ich mir die nächste S – Bahn Haltestelle und sah nach, ob es noch eine S – Bahn gab, die mich meinem Ziel näher bringen würde.

Tatsächlich fuhr noch eine und ich wartete auf diese.

Lange musste ich allerdings nicht warten, denn ich hatte gerade die Zigarette weg geschnippt, da kam auch schon die S – Bahn.

Ich löste ein Ticket mit dem Geld was ich noch in der Hosentasche hatte und stieg ein.

Einen Platz hatte ich auch schnell gefunden und setzte mich dort hin.

Viel war nicht mehr in der S – Bahn los, aber es war ja auch schon später Abend.

Als diese sich dann auch endlich in Bewegung setzte, wusste ich, dass ich nicht mehr lange brauchte, da hatte ich mein Ziel erreicht.

Von der S – Bahn Haltestelle bis zu Julian waren es ungefähr noch 5 Minuten, dass würde reichen um noch eine zu rauchen und dann hatte ich erreicht, was ich wollte.

Eine ganze Weile fuhren wir noch durch die Gegend und ich sah aus dem Fenster und versuchte durch die Dunkelheit etwas zu erkennen.

Als meine Haltestelle dann endlich durchgesagt wurde, stieg ich auch gleich erwartungsvoll aus und zündete mir eine weitere Zigarette an.

Ich zog einmal kräftig daran, während ich mich fragend umblickte, denn ich musste heraus finden, wo ich war und wie ich gehen musste.

Als das der Fall war und ich wusste, wo ich lang musste, machte ich mich auch gleich auf den Weg dorthin.

Meine Zigarette warf ich in den Rinnstein, als ich das Haus der Russell´s erkannte und ging dort auch gleich zur Türe.

Klingeln wäre wohl zu auffällig, also zog ich mein Handy raus.

Ich öffnete WhatsApp und würde Julian wohl lieber so schreiben, denn dann würde er entscheiden können, ob er runter kam oder nicht.

 

 

`Stehe vor deiner Haustüre. Würde mich freuen wenn du runter kommen könntest sobald es geht. Werde hier nicht weggehen, bevor ich nicht mit dir gesprochen habe. Lenn´

 

Zufrieden mit meiner Nachricht schickte ich diese ab und wartete auf eine Reaktion.

Kurze Zeit später sah ich wie an seinem Zimmer die Rollladen hochgezogen wurden.

Ich erkannte Julian davor und sah, dass dieser mich überrascht musterte.

Scheinbar hatte er nicht damit gerechnet, dass ich zu ihm kommen würde und ihn dann auch noch so spät störte.

Er ging vom Fenster weg und ich rechnete nicht damit, dass er zur Türe kommen würde, aber als diese dann kurze Zeit später geöffnet wurde und ich ihn raus kommen sah, war ich wirklich erleichtert.

,,Was willst du denn hier?“, fragte er und wirkte immer noch nicht wirklich begeistert.

,,Ich wollte mich nochmal persönlich bei dir entschuldigen. Es tut mir wirklich leid, was ich gemacht habe. Ich habe deinen Vater angerufen und dieser weiß jetzt Bescheid. Er will dich aber jetzt eine Zeit von uns fern halten und sagte das ich mit meinem Dad reden soll.“

,,Warum tust du das dann nicht und kommst stattdessen her?“

,,Weil mein Dad auf einem Festival ist. Ich habe Jez und Elvis bei mir zu Hause sitzen gelassen. Ich will nicht, dass du sauer auf mich bist, Julian.“

,,Aber du hast mich hängen lassen.“, sagte er traurig und ich senkte meinen Blick.

 

 

,,Ich weiß und es tut mir ja auch wirklich leid. Ich weiß doch auch das es falsch war und ich kann dir auch wirklich nicht sagen, was mit mir los war, aber ich möchte dich einfach nur bei mir haben.“

,,Ich kann aber nicht mitkommen. Mein Dad hat mir auch schon gesagt, dass er mich eine Weile von euch fernhalten will.“

,,Und wenn ich nochmal mit ihm rede?“

,,Er ist gerade duschen.“

,,Aber damit wird er ja auch nochmal fertig.“

,,Nein, ich halte das für keine gute Idee. Wie bist du eigentlich hergekommen?“

,,Ich bin per Anhalter gefahren. Ich musste dich einfach sehen und mich persönlich bei dir entschuldigen.“

,,Du bist doch echt verrückt. Aber ich fürchte da kann ich nichts machen. Es ist besser, wenn du wieder zurück fährst, Lenn.“, sagte Julian und ging zurück zur Türe.

,,Ich muss dann jetzt auch wieder rein, nicht das mein Dad noch was mitbekommt.“

Ich nickte und senkte den Blick gen Boden.

,,Okay. Bis dann.“

,,Bis dann.“, sagte Julian und ging auch wirklich rein.

Nun stand ich wieder alleine da, im Schatten einer Straßenlaterne und hatte keine Ahnung, was ich jetzt machen sollte.

Das was ich erreichen wollte, hatte ich teilweise erreicht, aber Julian war immer noch nicht bei mir.

Es tropfte und ich blickte hoch gen Himmel, als ich bemerkte, dass es zu regnen begann.

Ich seufzte erneut und blickte wieder gen Boden.

Wenn es kam, dann auch richtig.

 

 

Jetzt stand ich vor der Haustüre eines guten Freundes, im Regen und wollte doch eigentlich nicht mehr, als mit ihm reden, dass er mir verzeiht und ihn wieder bei mir haben, aber das war mir nicht vergönnt.

Seufzend zündete ich mir eine Zigarette an und drehte mich rum.

Blieb mir wohl nichts anderes übrig, als zu gehen.

Der Regen war stärker geworden und ich spürte ihn durch meine Jacke dringen, aber auch das interessierte niemanden mehr.

Denn jetzt war ich wieder auf mich alleine gestellt und musste sehen, dass ich nach Hause kam.

Ich ging auf die Straße und von dem Grundstück runter, als ich meinen Namen hörte.

,,Lenn!!!!“, rief jemand und ich drehte mich um.

Ich sah Kevin in der Türe stehen und zuckte heftig zusammen.

Julian hatte mich entweder verraten oder er hatte mitbekommen, dass ich mich mit dem unterhalten hatte.

,,Ich bin sofort weg, Kevin. Es tut mir leid. Ich weiß, ich hätte nicht herkommen sollen.“, rief ich schnell zurück und ging weiter.

,,Lenn, komm zurück.“, rief er und ich blieb einen Augenblick stehen und sah den Skin fragend an.

,,Komm zurück und rein.“, sagte er und kam auf mich zu.

Ich zögerte kurz, ging dann aber doch auch auf ihn zu und hatte keine Ahnung, was mich jetzt erwartete, aber ich rechnete mit einem Donnerwetter.

 

 

,,Ich habe mitbekommen, dass du dich mit Julian unterhalten hast.“, sagte er und ging mit mir nach drinnen.

,,Es tut mir wirklich leid, ich wäre jetzt auch wieder gegangen. Ich meine bitte Kevin, sei nicht zu hart zu mir. Ich wollte doch nur, dass Julian mir verzeiht.“

,,Ich will dich gar nicht bestrafen. Es ging mir nur darum, dass du nicht im Regen rumlaufen sollst. Ich bringe dich gleich nach Hause.“

,,Wie du bringst mich nach Hause?“

,,Mit dem Auto, werde ich dich nach Flingern bringen und dann kommst du wenigstens dort gut an. Ich will nicht, dass du wieder per Anhalter fährst. Was meinst du, was da alles passieren kann?!“

,,Mach dir doch keine Sorgen um mich. Das ist doch unnötig. Mir passiert nichts.“

,,Das will ich auch nicht, und deswegen werde ich dich gleich nach Hause fahren. Dann wird sicher alles wieder gut. Du solltest mit deinem Vater reden, aber ganz dringend, sonst muss ich das tun, Lenn. So geht es nicht weiter.“

,,Ich weiß. Ich rede auch mit Dad. Aber erst wenn der zurück ist. Das dauert ja auch noch zwei Tage.“

Kevin nickte und Julian betrat das Zimmer.

Er hielt Kleidung in der Hand, die er mir wortlos reichte.

,,Zieh dich um, wärm dich auf und dann fahre ich dich heim. Willst du einen Kakao?“, fragte Kevin und ich schüttelte den Kopf.

„Mir ist nicht kalt und ich brauche auch die Kleidung nicht.“

,,Doch, zieh dich um. Wir waschen deine Sachen dann mit und ich gebe sie Campino dann wenn ich ihn das nächste Mal sehe. Die Sachen sind von Julian, die kannst du anziehen.“

,,Wieso bist du so nett zu mir, Kevin?“, fragte ich während ich ebenfalls wortlos die Kleidung an mich nahm.

 

 

,,Ich kann mich nicht erinnern in letzter Zeit mal nicht nicht nett zu dir gewesen zu sein. Ich meine sicher ist es hier und da etwas schwer aber alles in allem hast du mir nichts und ich dir nichts getan.“

,,Danke.“, sagte ich und begann mich umzuziehen.

Das Julian hinter mir stand und jeden einzelnen Schritt und vor allem meinen Körper genau musterte bekam ich nicht mit.

Die Kleidung von ihm passte perfekt und ich fühlte mich auch direkt wohl darin.

,,Willst du was anderes trinken?“, fragte Kevin, aber ich schüttelte den Kopf.

,,Gut, dann lass uns noch eine rauchen und dann fahren wir. Juli, rauchst du mit?“, fragte er an seinen Sohn gewandt und dieser nickte, bevor er sich wortlos an den Tisch zu seinem Vater setzte.

Auch ich setzte mich an den Tisch und zündete mir eine Zigarette an.

,,Dein Vater hat bestimmt Verständnis dafür, Lenn.“, sagte Kevin und ich zuckte die Schultern.

,,Versuch es einfach. Ich bin positiv gestimmt, dass es klappt.“, sagte Kevin und ich nickte.

Sicher war ich mir da immer noch nicht, aber wenn der Skin das sagte, dann musste es ja auch stimmen, denn er kannte meinen Vater ja auch.

Ich war auch sicher, dass die beiden sich untereinander öfter mal austauschen und vielleicht wussten sie ja auch schon mehr, als wir glaubten.

Diesen Gedanken schüttelte ich schnell beiseite, denn so weit wollte ich nun auch noch nicht denken, denn der Gedanke machte mir schon leicht Angst.

 

 

Nachdem wir die Zigarette nun geraucht hatten, stand Kevin auf und sah mich abwartend an.

,,Fahren wir?“, fragte er und ich nickte, bevor ich ebenfalls aufstand.

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Auto, während Julian an der Türe stehen blieb.

Nachdem Kevin das Auto aufgeschlossen hatte, stieg ich ein und sah noch einmal sehnsüchtig zu Julian an der Haustüre.

,,Es ist besser so.“, sagte Kevin und ich nickte seufzend.

,,Wahrscheinlich hast du recht. Es ist halt nur.... Ach egal.“

,,Sag es mir Lenn.“, sagte er und startete den Motor.

,,Ich weiß auch nicht. Ich fühle mich in letzter Zeit einsam und wünsche mir jemanden an meiner Seite. Aber es ist eben nicht nur irgendeiner, sondern immer ist es Julian.“

,,Du vermisst ihn also.“

,,Ja, aber nicht nur das, ich wünschte er wäre an meiner Seite. Ich glaube ich habe mich in ihn verliebt und kann es ihm nicht mal sagen.“

,,Wieso nicht? Ihr habt doch Kontakt über WhatsApp.“

,,Das ist mir zu unpersönlich. Ich würde es ihm gerne ins Gesicht sagen, aber das kann ich nicht, weil du uns den Kontakt untersagst.“

,,Aber du hast verstanden, wieso ich das tue?“

,,Ja, weil ich nicht gut genug für deinen Sohn bin.“

,,Nein, nicht deswegen, sondern weil ich glaube, dass es einfach besser für dich ist, Lenn.“

,,Wieso sollte es für mich besser sein, wenn ich ihn jetzt ständig vermisse?“

 

 

,,Weil ich glaube, dass du so mehr Zeit hast mit dir klar zu kommen und auch die Zeit nutzt mit deinem Vater zu reden. Du solltest ihm auch von deinem Ausflug erzählen. Immerhin macht er sich ja auch nur Sorgen.“

,,Aber dann lässt er mich nachher nie wieder alleine zu Hause.“

,,Ich bin sicher, dass er dich nicht bestrafen wird. Aber du musst es ihm sagen, Lenn.“

ich nickte und sagte lieber nichts mehr darauf.

Auch den Rest der Fahrt sagte ich nichts mehr.

Wusste ich aber auch nicht, was ich dazu noch sagen sollte.

,,Wir sind da, Lenn.“, sagte Kevin als er vor meiner Haustüre parkte.

,,Danke, Kevin.“

,,Nichts zu danken und denk über meine Worte nochmal in Ruhe nach.“

,,Mache ich. Bis dann.“

,,Bis dann.“

Ich stieg aus und machte mich auch gleich auf den Weg nach drinnen.

Dort ging ich als erstes in mein Zimmer, denn dort war es so seltsam ruhig.

Als ich oben ankam, waren Jez und Elvis verschwunden.

Ich entdeckte einen Zettel auf der Couch, den ich erst einmal achtlos liegen ließ und stattdessen erst das T – Shirt auszog.

Dies legte ich fein säuberlich auf mein Bett und wollte damit heute Nacht kuscheln.

Das würde ich erst einmal nicht mehr hergeben.

Aber das war ja auch nicht wirklich nötig.

Denn wegnehmen würde mir das sicher keiner mehr, dafür würde ich schon noch sorgen können.

 

 

Nachdem ich das T – Shirt weggelegt hatte, widmete ich mich dem Zettel, den Jez und Elvis hinterlassen hatten.

 

`Hey Lenn,

 

wir sind zu Jez gegangen, wussten ja nicht wann du wieder kommst.

Kannst dich ja melden oder kommst einfach zu Jez.

 

Gruß

 

Jez und Elvis´

 

Seufzend las ich die Zeilen und überlegte, was ich jetzt machen sollte.

Würde ich den beiden jetzt noch schreiben?

Vielleicht schliefen sie ja schon.

Dann brauchte ich auch nicht mehr rüber zu gehen.

Stattdessen entschied ich mich einfach mal anzurufen.

Vielleicht waren sie ja noch wach.

Ich schnappte mir mein Handy und wählte die Nummer von Jez.

Das Freizeichen ertönte, aber bald kam die Mailbox und ich wusste, dass der wahrscheinlich das Handy nicht gehört hatte, oder das er schon schlief.

Also wählte ich die Nummer von Elvis.

Auch da hörte ich eine Weile Freizeichen und dann kam auch die Mailbox.

Die beiden würden wahrscheinlich schlafen, dass sie deshalb nicht an ihr Handy gingen.

 

 

Seufzend legte ich das Handy auf die Seite und überlegte, was ich jetzt machen sollte, als ich unten im Haus Geräusche hörte.

Das konnte unmöglich mein Dad sein, also ging ich nach unten und wollte nachsehen.

Zur Vorsicht nahm ich einen Baseballschläger mit nach unten und legte den auf meine Schulter, fest umgriffen mit beiden Händen ging ich vorsichtig nach unten, um zu sehen, wer da Geräusche machte.

Erst konnte ich keinen sehen und unterband den Drang etwas zu rufen, denn ich hatte in genügend Horrorfilmen gesehen, dass das meistens zum Tod führte.

,,Wenn du mich damit niederschlägst, schlage ich dich grün und blau.“, hörte ich eine Stimme und ließ den Baseballschläger sinken.

,,Was machst du denn schon wieder hier, Dad? Ich dachte du wärst auf einem Festival.“

,,Das dachte ich eigentlich auch, aber das wurde abgesagt, weil das Wetter so schlecht war, also durften alle Künstler wieder fahren und wir gehörten dazu. Das ist jetzt auf nächstes Wochenende verschoben. Dann müssen wir nochmal.“

,,Das ist ja mies. Aber dann hast du doch sicher gleich etwas Zeit für mich, oder?“, fragte ich und nahm den Baseballschläger wieder mit zur Treppe.

,,Klar, komm gleich runter und dann reden wir.“

,,Danke, Dad. Ich gehe nur Zigaretten holen und den Baseballschläger wieder wegbringen.“

,,Was wolltest du eigentlich damit?“

,,Mich beschützen falls einer ins Haus kommt der hier nicht hingehört.“

 

 

,,Kluge Entscheidung.“

,,Danke, Dad.“, sagte ich und sprang die Treppen hoch zu meinem Zimmer, während mein Dad sich in die Küche setzte.

Ich stellte den Baseballschläger wieder hinter die Türe und schnappte meine Zigaretten von der Couch, bevor ich wieder runter zu meinem Dad ging.

,,Hast du dir nichts zu Essen bestellt?“, fragte dieser als ich unten ankam und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, hab zwei Flaschen Bier und Zigaretten geholt an der Tanke. Apropos Bier, ich muss dir noch was beichten.“, sagte ich und machte die zweite Flasche Diebels auf, die ich von der Tanke hatte.

,,Was denn?“

,,Ich habe mir eben drei Flaschen Bier aus deinem Kasten geklaut.“

,,Hast du die schon alle getrunken?“

,,Nein. Ich habe nur zwei getrunken. Das ist jetzt meine dritte. Elvis und Jez waren noch hier.“

,,Habt ihr keinen Blödsinn gemacht?“

,,Nein, also ich glaube zumindest nicht, dass die Jungs den gemacht haben. Die sind rüber zu Jez. Aber ich habe Blödsinn gemacht, Dad.“

,,Was hast du denn angestellt?“

,,Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, aber ich habe mit Kevin geredet und der meinte ich soll dir das auch sagen, sonst würde er dir das sagen und ich will nicht, dass du nachher enttäuscht von mir bist, wenn du es von Kevin und nicht von mir erfährst.“

,,Du hast eine Frau geschwängert.“, sagte mein Dad schockiert und sah mich auch so an.

 

 

,,Nein, Dad. Ich glaube ich bin schwul.“

,,Oh mein Sohn, wenn es nur das ist. Das stört doch keinen. Ich meine sicher gibt es Leute die damit ein Problem haben, ich aber nicht. Ich stehe auch so noch zu dir. Du wirst doch immer mein Sohn bleiben.“

,,Danke Dad, aber das war eigentlich auch nicht das, was ich dir sagen wollte.

,,Sondern? Hast du jemanden umgebracht?“

,,Nein, Dad.“

,,Dann ist es nicht so schlimm, dann kannst du es mir sagen. Es ist doch nicht so schlimm, oder?“

,,Nein, so schlimm ist es nicht. Es ist zwar auch schlimm, aber nicht so schlimm. Ich hab scheiße gebaut, wegen Julian. Aber bevor ich dir das erzähle muss ich dir etwas anderes beichten.“

,,Dann hau raus, was willst du mir beichten?“

,,Ich rauche ab und an mal.“

,,Aber das weiß ich doch, oder glaubst du die Zigaretten jeden Morgen auf dem Küchentisch fliegen dahin?“

,,Nein Dad, ich meine Gras.“, sagte ich und senkte betreten den Blick, denn ich wusste genau, dass mein Dad eine strenge Abneigung gegen Drogen hatte.

,,Ich wusste, dass ich irgendwann an diesem Punkt ankommen würde und mir war auch klar, dass er bald sein würde, immerhin wirst du bald 17, mein Sohn.“

Überrascht blickte ich ihn an und war mir nicht sicher, ob er das wirklich gerade gesagt hatte, oder ob es Wunschdenken von mir war.

,,Du bist nicht sauer?“, fragte ich vorsichtig und er schüttelte den Kopf.

 

 

 

,,Nein, ich bin nicht sauer. Ich möchte nur, dass du weißt, wieso ich etwas dagegen habe.“

Ich nickte, denn das interessierte mich doch wirklich.

,,Du weißt ja, dass ich auch meine Vergangenheit habe und das ich da auch meine Erfahrung mit Drogen habe. Die waren sicher nicht immer schlecht aber auch sicher nicht immer gut. Ich habe damals für mich erkannt, dass es besser ist, damit aufzuhören und muss sagen, dass es mir seitdem auch besser geht. Was Julian betrifft ist Kevin da auch nochmal ein anderes Thema.“

,,Wieso ist das nochmal ein anderes Thema?“

,,Weil Kevin damals eine noch schwerere Erfahrung gemacht hat, als wir alle zusammen.“

,,Was meinst du?“

,,Du hast doch damals von dem Unfall mitbekommen, oder?“

,,Ja, dass habe ich mitbekommen.“

,,Da haben wir uns geschworen, dass wir unsere Kinder so gut es geht von den Drogen fern halten und wir haben auch gesagt, dass wir es dem jeweils anderen sagen, wenn wir erfahren, dass einer seiner Kinder mit Drogen zu tun hat. Weißt du Lenn, ich muss ehrlich sagen, dass ich nichts dagegen habe, wenn du dir ab und an mal einen rauchst, aber es muss in Maßen sein und du darfst es auf keinen Fall übertreiben und dann schon anfangen hier scheiße zu bauen. Und bitte nicht draußen. Dafür kannst du in den Jugendknast gehen. Das will ich nicht. Wenn du kiffen willst, dann nur hier zu Hause und lass dir das Zeug von mir besorgen, damit du wenigstens nicht irgendwas rauchst. Mir ist klar, dass ich es dir nicht verbieten kann, dann tust du es erst Recht. Aber bitte sag mir, dass du dich an die Regeln hältst, dann erlaube ich es dir.“

 

 

,,Ich halte mich dran, Dad.“

,,Dann weißt du Bescheid. Hast du denn noch Gras?“, fragte er und ich nickte.

,,Von wem hast du das?“

,,Ist das wichtig, Dad?“

,,Ja, ich würde es gerne wissen.“

,,Von Elvis.“, sagte ich seufzend.“

,,Von wem bekommt der das?“

,,Von Stephan. Die haben das Gleiche abkommen.“

,,Dann ist gut, dann kannst du das auch weiterhin so machen, denn ich weiß, dass Stephan keine Scheiße hat.“

,,Nein, er hat gutes Gras. Danke, Dad.“

,,Nichts zu danken, obwohl es natürlich immer noch besser wäre, wenn du aufhörst.“

,,So oft rauche ich ja auch gar nicht.“

,,Aber was hast du denn jetzt mit Julian gemacht?“, fragte er und ich seufzte.

,,Riesige Scheiße Dad.“

,,Was denn los?“

,,ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll und wo enden.“

,,Am besten fängst du am Anfang an.“

,,Ja, dass ist wohl auch gut, aber ich habe keine Ahnung, wo der ist und wie weit ich ausholen muss, damit du das auch verstehst.“

,,Mach einfach, wenn ich nicht hinterher komme, dann frage ich.“

 

 

,,Okay. Wir hatten vor drei Wochen ca. eine Party bei Julian zu Hause. So was kleines. Waren nur Elvis, Jez, Julian und ich da. Wir haben einen geraucht und Julian sagte, dass ich das Gras verstecken soll, bevor Kevin heim kommt. Ich habe das dann aber dummerweise vergessen. Kevin kam nach Hause und dachte das Gras sei von Julian, obwohl der überhaupt nicht kifft. Also so gar nicht eben. Na ja und Julian hat dann mächtig Ärger von Kevin bekommen und der hat ihn sogar in sein Zimmer gesperrt und ihm Hausarrest gegeben und das alles nur wegen mir, weil ich die Schnauze nicht aufbekommen habe.“, sagte ich mit Tränen in den Augen, denn das belastete mich wirklich sehr.

,,Okay, verstehe. Hast du denn mal mit Kevin versucht zu reden?“, fragte mein Dad und ich nickte.

,,Ich habe eben nachdem ihr weg wart mit Jez oben gesessen und wollte Julian anrufen. Der war tierisch angefressen und hat mit den Worten das ich mich ficken soll aufgelegt. Daraufhin habe ich Kevin angerufen.“

,,Und was hat der gesagt?“

,,Er hat mir erst nicht geglaubt, aber als ich ihm dann auf Liverpool geschworen habe, dass es dir Wahrheit ist, hat er mir doch geglaubt und gesagt, dass er Julian jetzt erst mal eine Zeit von uns fern halten will und das obwohl ich ihm gesagt habe, dass er überhaupt nicht raucht.“

,,Ich denke Kevin hat einfach Angst, dass er doch anfangen könnte, und will ihn deshalb jetzt davor schützen. Ich glaube nicht, dass er das lange so macht und das es persönlich gegen euch gerichtet war.“

,,Das weiß ich nicht, denn es kommt ja auch noch alles viel schlimmer.“

,,Noch schlimmer? Was hast du denn noch angestellt? Müssen wir umziehen?“

,,Nein, wieso?“

,,Das war auch nur Blödsinn. Erzähl weiter.“

 

 

,,Elvis kam dann auch noch nach hier, weil ich den angerufen hatte wegen der Nummer von Kevin. Ich hatte die nicht. Dann habe ich mir einen geraucht und dann kam mir eine Idee. Ich habe die beiden dann alleine hier gelassen und bin nach Frankfurt gefahren.“

,,Alleine? Mit welchem Auto denn?“

,,Nein, ich bin mit einer Truckerin gefahren, per Anhalter.“

,,Lenn, dass ist gefährlich. Du kannst doch nicht einfach so mit einer Truckerin mitfahren.“

,,Doch, dass ging schon. Die war auch wirklich sehr nett. Sie hat mich mit nach Frankfurt genommen und da habe ich dann vor dem Haus der Russell´s gestanden und habe Julian über WhatsApp geschrieben, dass ich vor seiner Türe stehe und erst gehe, wenn er mit mir geredet hat. Na ja, er kam dann auch runter, war aber nicht sonderlich begeistert. Er hatte auch nicht wirklich viel Zeit, weil sein Dad unter der Dusche stand. Ich wollte nochmal mit ihm reden, aber das wollte Julian nicht. Dann ist er wieder rein und ich stand draußen.

Es hatte angefangen zu regnen und ich hatte keine Ahnung, was ich jetzt machen sollte, na ja dann kam Kevin raus und hat mich erst einmal mit in die Wohnung genommen. Dort habe ich dann von Julian neue Sachen bekommen, damit ich nicht die ganze Zeit in den nassen Sachen rumlaufen musste und habe mich umgezogen.

Kevin hat mir nochmal ins Gewissen geredet, dass ich mit dir reden soll und hat mich dann wieder nach hier gebracht. Ich war auch noch nicht lange wieder hier, als du nach Hause gekommen bist.“

 

 

,,Und als du dann nach Hause gekommen bist waren Jez und Elvis nicht mehr hier?“

,,Nein, die haben einen Zettel hiergelassen, dass sie zu Jez rüber sind, weil sie ja nicht wussten, wann ich wieder komme. Ich habe den beiden nicht gesagt, was ich vor habe.“

,,Hast du die beiden versucht zu erreichen?“

,,Erst als ich eben zu Hause war, aber da geht keiner ran, ich nehme an, dass die beiden schlafen.“

,,Das kann sein, dass werde ich auch gleich tun und dir würde ich das auch empfehlen. Immerhin hattest du ja einen aufregenden Tag. Wegen Julian solltest du dir nicht zu viele Gedanken machen, ich bin sicher, dass sich das wieder legen wird.“

,,Ich glaube ich habe mich in ihn verliebt, Dad.“

,,Das ist etwas schönes, mein Sohn. Genieße es und sag es nicht, als wäre es etwas schlechtes.“

Ich nickte, eigentlich hatte er ja Recht.

,,Danke, Dad.“

,,Nichts zu danken, mein Sohn.“

,,Ich gehe dann jetzt schlafen. Schlaf gut und träum süß. Gute Nacht, Dad.“

,,Schlaf du auch gut und träum du auch süß. Gute Nacht, mein Sohn.“

Ich ging nach oben und fühlte mich nun wirklich erleichterter.

Oben zog ich mich bis auf die Boxershorts aus und kuschelte mich mit Julian´s T – Shirt in den Armen ins Bett.

Lange sog ich noch seinen Duft ein, bevor ich endlich einschlief und in einen ruhigen und mehr als erholsamen Schlaf fiel.

 

 

Als ich am nächsten morgen wach wurde, hatte ich leichte Kopfschmerzen.

Was wahrscheinlich an dem Bier und dem Joint lag.

Ich fuhr mir mit der Hand durch das Gesicht und starrte die Liverpool Fahne über meinem Bett an.

War wohl Zeit aufzustehen.

Ich schwang die Beine aus dem Bett und ging auch gleich nur in engen Boxershorts bekleidet ins Wohnzimmer.

Als ich meinen Dad dort aber nicht fand machte ich mich auf den Weg in die Küche.

Kurz davor traf ich ihn auch wirklich an.

,,Ich würde da an deiner Stelle nicht....“

,,Ach Dad, ich brauche einen Kaffee.“, unterbrach ich ihn und ging auch gleich in die Küche, wo ich wie angewurzelt stehen blieb.

,,O – Oh. Ich.... ich..... wusste nicht.... das.... das..... du da bist..... Sorry.“, stotterte ich und verließ den Raum auch beinahe schon fluchtartig und mit hoch roten Wangen.

Vor meinem Vater blieb ich nochmal kurz stehen.

,,Hättest du mir nicht sagen können, dass wir Besuch haben?“, fauchte ich.

,,Das wollte ich doch, aber du hast mich unterbrochen.“

Seufzend schüttelte ich den Kopf und lief nach oben in mein Zimmer.

Peinlicher hätte es ja wirklich nicht mehr werden können.

Alles und jeder wäre mir lieb gewesen, aber warum musste ausgerechnet Julian Russell in der Küche sitzen?

Ich schmiss mich auf das Bett und vergrub das Gesicht in meine Kissen.

 

 

Kurze Zeit später klopfte es an meine Türe, was ich aber gepflegt ignorierte.

,,Lenn?“, fragte Julian nach kurzer Zeit und ich sprang aus meinem Bett, bevor ich mir direkt den Kopf hielt.

,,Moment, bitte.“, rief ich durch die Türe und suchte mir eine Jogginghose und ein T – Shirt.

Dies zog ich auch gleich beides über und öffnete die Türe.

Ich ließ Julian eintreten und setzte mich auf die Couch.

Er kam zu mir und drückte mir einen Kaffee in die Hand.

,,Hier, dein Dad meinte, dass du den brauchen könntest.“

,,Ja, den kann ich wirklich gut brauchen, Danke.“

,,Nichts zu danken. Du.... du hast übrigens.... dein T – Shirt falsch rum.... an....“, sagte Julian vorsichtig und mit einem Lachen.

,,Fuck, heute ist echt nicht mein Tag.“, sagte ich und stellte die Tasse auf dem Tisch ab, bevor ich das T – Shirt richtig anzog.

Anschließend setzte ich mich wieder auf die Couch und nahm die Tasse wieder in die Hand.

,,Was machst du eigentlich hier? Ich dachte du bist sauer?“

,,Nein, ich bin nicht mehr wirklich sauer. War ich gestern schon nicht mehr, als ich mir durch den Kopf gehen gelassen habe, was du für einen verdammt weiten Weg auf dich genommen hast für mich.“

,,Ich wollte doch nur, dass du nicht mehr sauer bist. Die Freundschaft zu dir ist mir doch auch wichtig.“, sagte ich ehrlich und hoffte, dass er das genauso sehen würde.

,,Apropos Freundschaft. Lenn, ich glaube da müssen wir uns nochmal drüber unterhalten.“

 

 

,,Du willst die Freundschaft doch nicht beenden, oder? Julian, dass kannst du nicht machen.“

,,Nein, dass will ich auch gar nicht, aber vielleicht etwas vertiefen?!“, sagte er und grinste mich leicht an.

,,Was meinst du?“

,,Ich habe mich in dich verliebt, Lenn und ich hätte gerne eine Chance bei dir.“

,,Du hast dich ernsthaft in mich verliebt?“

,,Ja, deswegen habe ich mich doch auch so zurückgezogen und war so enttäuscht. Aber seit gestern Abend bin ich mir sicher, dass ich dich will.“

,,Ich habe mich doch auch in dich verliebt.“, sagte ich und legte auch gleich meine Lippen auf seine.

Sanft spielte ich mit meiner Zunge an seinen Lippen und sofort gewährte der Ältere mir Einlass.

Unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus, den wir aus Atemnot lösen mussten.

,,Ich liebe dich.“, sagte ich leise.

,,Ich liebe dich auch.“

,,Was ist denn mit deinem Dad?“

,,Dein Dad hat nochmal mit meinem Dad gesprochen und seitdem darf ich auch wieder zu dir kommen, nachdem ich meinem Dad dann versprochen hatte, keine Drogen anzufassen, auch nicht, wenn ihr damit zu tun habt.“

,,Ich werde damit auch aufhören, dass habe ich mir eben überlegt. Vielleicht schaffe ich es ja mit deiner Hilfe.“

 

 

Überglücklich legte Julian seine Lippen erneut auf meine und spielte sanft mit meiner Zunge an seinen Lippen.

Nur zu gerne gewährte er mir auch gleich den von mir gewünschten Einlass und unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus.

Ich ließ meine Hand unter sein T – Shirt gleiten und streichelte sanft über seine Brust und seinen Bauch.

Auch Julian tat es mir gleich und ließ seine Hand unter mein T – Shirt wandern, bevor er mich auch gleich davon befreite.

,,Du hattest eben als du in die Küche gekommen bist schon viel zu viel an, wobei mir das, was ich gesehen habe definitiv gut gefällt, vor allem da.“, sagte er und streichelte über meine Mitte, was mich leise aufstöhnen ließ.

Hatte sich mein Schwanz schon zur vollen Größe aufgerichtet, wurde es langsam eng in den Shorts.

Ich befreite Julian ebenfalls von seinem T – Shirt und warf es achtlos in die nächste Ecke.

Ich drückte den Älteren zurück und küsste mich sanft seinen Hals entlang immer wieder biss ich sanft zu, was ihn leise aufstöhnen ließ.

Ich küsste mich weiter runter über seine Schulter zu seiner Brust und umspielte dort sanft mit meiner Zungenspitze seine Brustwarzen.

Auch hier biss ich sanft hinein, was ihn ebenfalls leise aufstöhnen ließ.

Von dort aus küsste ich mich weiter runter zu seinem Bauchnabel, den ich ebenfalls mit meiner Zungenspitze umkreiste.

Ich knabberte mich weiter runter zu seinem Hosenbund und daran entlang, was ihn erneut leise aufstöhnen ließ.

 

 

Vorsichtig öffnete ich seine Hose und befreite ihn auch gleich samt Shorts davon.

Diese schmiss ich achtlos in die nächste Ecke, während ich mich über seinen Schwanz beugte und diesen auch gleich der vollen Länge nach in den Mund nahm.

Julian stöhnte überrascht auf, krallte sich mit seiner Hand in meine Haare und kam mir auch gleich entgegen.

Ich begann meinen Kopf zu bewegen und beschleunigte stetig mein Tempo, bis ich alles aus mir herausholte.

Zusätzlich nahm ich noch eine Hand dazu um ihn im Takt meiner Bewegungen zu massieren und spürte seinen Schwanz kurze Zeit später auch schon in meinem Mund zucken.

Kurze Zeit später kam er auch schon zu seinem Höhepunkt und ergoss sich in meinem Mund.

Liebend gerne schluckte ich alles, was er mir zu geben hatte und legte mich danach neben ihn.

,,Jetzt hattest du doch gar nichts davon.“, sagte er und drehte sich auch gleich rum.

,,Macht doch nichts.“

,,Doch, komm ich halte für dich hin. Lass uns vögeln.“

Überrascht sah ich den Älteren an und zuckte dann mit den Schultern.

Ich streichelte vorsichtig über seinen Rücken runter zu seinem Arsch und drang auch gleich mit einem Finger ihn ihn ein, was ihn überrascht aufstöhnen ließ.

Aber als er sich dann auch gleich meiner Hand entgegen bewegte, erhöhte ich auf zwei Finger und drang mit einem weiteren in ihn ein.

Auch das quittierte er mit einem heftigen Stöhnen und ließ sich diesmal etwas mehr Zeit, bis er sich mir weiterhin entgegen drückte.

 

 

Als er sich dann auch entgegen bewegte, erhöhte ich auf einen dritten Finger, was er ebenfalls mit einem Stöhnen quittierte, sich aber diesmal noch etwas Zeit ließ.

Natürlich gewährte ich ihm diese Zeit auch, denn ich wollte ja nicht, dass er sich weh tat oder ich ihn verletzte.

Als er sich dann aber auch entgegen bewegte, wusste ich, dass ich wechseln konnte.

,,Vorsicht.“, warnte ich ihn vor und zog meine Finger zurück, bevor ich aufstand und mich von meiner Hose und meinen Shorts befreite.

Ich kniete mich hinter ihn und drang mit der Spitze in Julian ein, was uns beiden ein leises Stöhnen entlockte.

Als er sich mir entgegen drückte, drang ich bis zur Hälfte in ihn ein und als er sich dann wieder entgegen bewegte, drang ich der vollen Länge nach in ihn ein, was wir beide mit einem heftigen Stöhnen quittierten.

,,Alles okay?“, fragte ich zur Sicherheit nach.“

Sicher war Julian nicht der erste Kerl mit dem ich vögelte, aber ich wollte ihm dennoch nicht weh tun.“

,,Ja, ist alles okay. Kannst dich bewegen.“, sagte er und ich nickte, auch wenn er das nicht sah.

Ich begann mich zu bewegen und beschleunigte stetig mein Tempo.

Immer mehr versuchte ich aus mir herauszuholen, bis ich irgendwann an dem Punkt war, wo nicht mehr ging.

Zusätzlich dazu ließ ich noch eine Hand zu seinem wieder steifen Schwanz wandern und umfasste diesen mit festem Griff, um ihn im Takt meiner Stöße zu massieren.

Ich spürte seinen Schwanz kurze Zeit später in meiner Hand zucken und wusste, dass er nicht mehr lange brauchen würde.

 

 

Auch sein Stöhnen und seine Atmung hatten sich deutlich beschleunigt.

Aber mir ging es auch nicht anders.

Kurze Zeit später kam Julian aber auch schon zu seinem Höhepunkt und ergoss sich in meiner Hand.

Auch ich kam zu meinem ersehnten Höhepunkt und ergoss mich in ihm.

Schwer atmend ließ ich mich auf seinen Rücken sinken und verharrte so noch einen Augenblick, bevor ich mich aus ihm zurück zog und mich neben ihn legte.

,,Du bist wirklich unglaublich.“, hauchte Julian immer noch atemlos und ich grinste schief.

,,Dankeschön.“

,,Nichts zu danken, mein Liebling. Hätte ich gewusst, dass du so gut bist, dann hätte ich doch schon längst mal mit dir gevögelt.“

,,Ich bin nur so gut, weil ich dich liebe.“

,,Das hast du schön gesagt.“

,,Das habe ich auch so gemeint.“

,,Noch schöner.“, sagte er und legte seine Lippen erneut auf meine.

Sanft spielte ich mit meiner Zunge an seinen Lippen und er gewährte mich auch gleich den gewünschten Einlass.

Unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus und ich war sicher, dass ich mich ab jetzt definitiv nicht mehr alleine fühlen musste, denn nun hatte ich ja wirklich alles was ich brauchte und immer wollte an meiner Seite.

So hatte ich sicher auch genug Motivation um mit den Drogen aufzuhören, denn jetzt mit Julian als meine Droge, brauchte ich keine anderen mehr.

Umfrage

Hat euch der Oneshort gefallen?

Ja, war gut (0)
0%

Joa, war ganz okay (0)
0%

Es ging so, eher nicht (0)
0%

Nein, überhaupt nicht (0)
0%

Stimmen insgesamt: 0

Thema: Einsam - oder doch nicht?

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag