Kapitel 59

 

Campino Pov

 

Sicher war es immer wieder amüsant mir das Schauspiel zwischen den beiden anzusehen.

Aber ich konnte die beiden auch verstehen, dass sie nichts mehr sagten, zumindest Ritchie gegenüber.

War er das doch selber Schuld, wenn er so abging.

Ich konnte mir vorstellen, dass die beiden trotzdem zusammen waren, aber es vielleicht einfach nicht sagen konnten, aus Angst, dass Ritchie da wieder etwas gegen hatte.

Obwohl das ja auch eigentlich Blödsinn war, denn die beiden durften und konnten es ja, aber das würde ich Ritchie auch noch richtig klar machen.

Auch wenn ich noch nicht wusste wie.

Seufzend stand ich auf und Ritchie sah mich fragend an.

,,Wo gehst du hin?“, fragte er und ich schüttelte den Kopf.

,,Ich gehe das ausbaden, was du verkackt hast. Ich gehe mit den Jungs reden.“

,,Aber das habe ich doch auch gerade getan.“

,,Ja, aber wie. Nein, ich gehe richtig mit denen reden. Vor allem gehe ich auf sie ein. Ich mache es anders als du.“

Ritchie seufzte und ließ mich dann aber doch gehen.

Sofort machte ich mich auf den Weg nach oben und klopfte erst bei Lenn an die Zimmertüre.

Es dauerte einige Zeit, bevor ich das leise “Ja“ hörte und die Türe öffnete.

Lenn und Jez saßen beide auf dem Bett und schienen zu lesen.

Eigentlich ein ganz normales Bild im Leben zweier Teenies, wenn da nicht eine kleine Tatsache wäre, die das Bild trübte.

 

 

,,Verarscht mich nicht, Jungs. Dann gibt es Ärger.“, sagte ich grinsend und Jez sah mich unschuldig an.

,,Was gibt es, Dad? Wir haben gerade den Spieleberater gelesen zu dem Spiel, was wir uns gekauft haben.“

Ich ging zu Lenn und nahm ihm das Heft aus der Hand, drehte es rum und drückte es ihm wieder in die Hand.

,,Probier es mal so rum, dann verstehst du vielleicht auch, was du da liest, denn auf dem Kopf lässt es sich schlecht lesen.“, lachte ich und Lenn seufzte.

,,Du bist so ein Idiot!“, kam es von Jez und ich setzte mich zwischen die beiden.

War es doch wirklich schon mehr als auffällig, dass einer oben und einer unten auf der Couch saß und neben den beiden wirklich mehr als zwei Meter Platz war.

,,Wenn ihr mich jetzt weiter anlügt, dann streiche ich euch das Taschengeld. Ich bin nicht böse, wenn ihr mir die Wahrheit sagt, aber ich mag es nicht, wenn man mich anlügt. Das weiß Lenn aber auch. Ich würde gerne wissen, ob ihr jetzt zusammen seid. Denn so wie ich die Sache sehe, waren die Armbänder nicht nur aus Freundschaft. Ihr habt auch wahrscheinlich gerade entweder gekuschelt oder es ging weiter, weswegen das ja länger gedauert hat. Vor allem ist es sehr auffällig, dass Lenn eben den Spieleberater falsch herum gehalten hat.“

,,Dad!“, kam es genervt von Lenn und Jez stupste mich an.

,,Vielleicht sollten wir deinem Dad ja auch die Wahrheit sagen. Ich meine der scheint ja korrekter zu sein, als mein Dad.“, kam es von Jez und Lenn schüttelte schnell den Kopf.

,,Nein, dass ist peinlich. Ich glaube auch nicht, dass es so gut ist.“

 

 

,,Nein, ich finde schon, dass wir das machen sollten.“

Lenn seufzte und sah Jez abwartend an.

,,Wenn du meinst, dann sag es ihm eben.“, sagte Lenn mit einem Schulterzucken und Jez nickte.

,,Wir sind zusammen. Eigentlich wollten wir wirklich nur miteinander vögeln, um es auszuprobieren. Ich meine Lenn ist eben ein heißes Kerlchen und dann haben wir gevögelt. Es war das erste Mal für uns beide und es hat uns beiden gut gefallen. Na ja, danach hatten wir eben beide dieses komische Gefühl und haben gesagt, dass wir es versuchen wollen. Vielleicht hat es auch deswegen nie mit einem Mädchen geklappt. Wir sind dann eben shoppen gewesen und haben dann die Armbänder gesehen und dachten das wäre vielleicht weniger auffällig, aber doch origineller, statt Ringe. Und ja, wir haben auch eben gekuschelt. Wir dachten es sei Dad und deswegen haben wir uns geeinigt, dass wir uns schnell hinsetzen, wenn einer kommt. Aber du scheinst das alles ja auch viel lockerer zu sehen, als Dad.“

,,Ich hab da auch kein Problem mit, solange ihr mich nicht anlügt. Ich will aber mal sehen, dass ich deinen Dad davon überzeugt bekomme, ich habe nur keine Ahnung wie. Ich habe ihm aber gerade schon gesagt, dass es so nicht sein kann und er sich auch nicht wundern braucht, wenn ihr nicht mehr zu ihm kommt und ihm so was sagt. Das kann ich dann auch voll und ganz verstehen. Aber ich finde es einfach schade, denn wir wollen ja auch beide für euch da sein.“

,,Das finden wir auch toll. Aber offensichtlich kann Ritchie das nicht. Ich meine immerhin bist du cooler drauf. Das ist ja auch nicht so schlecht. Ich hätte nicht gedacht, dass mein alter Herr so cool drauf ist.“, lachte Lenn und ich schlug ihm leicht gegen den Hinterkopf, was ihn nur noch mehr lachen ließ.

 

 

Jez und ich stimmten in das Lachen ein und hielten uns nach einer Weile die Bäuche.

,,Ich werde schauen, was dein Dad da unten macht und dann werde ich es nochmal versuchen.“, sagte ich, nachdem ich mich beruhigt hatte.

,,Ich hoffe, dass du was erreichen kannst. Ich hätte auch gerne so einen coolen Dad wie du.“

,,Dein Dad ist auch cool. Ich glaube er hat einfach nur Angst, dass du etwas tun könntest, was du später bereust. Aber ich bin sicher, dass er es nicht böse meint und das er dir das Glück auch gönnt, wenn er merkt, dass du glücklich bist und das du das auch wirklich willst.“

,,Sicher will ich das. Ich bin ja auch keine fünf mehr. Ich weiß, was ich will und Lenn macht mich eben einfach glücklich. Kann das dann so falsch sein?“

,,Nein, dass ist es auch sicher nicht. Aber wie gesagt, ich werde mit ihm reden und ich bin sicher, dass sich dann auch alles klärt. Mach dir da mal keine Sorgen. Ich gehe jetzt auch wieder runter und rede dann nochmal mit ihm, dann könnt ihr weiter kuscheln. Lasst euch da von mir nicht stören.“

,,Tun wir aber, Dad.“, sagte Lenn immer noch genervt und ich wuschelte ihm durch die Haare.

,,Ich wollte damit eigentlich auch nur sagen, dass ich voll und ganz hinter euch stehe und das ich euch unterstütze, so gut es geht. Ich liebe euch, Jungs.“, sagte ich und drückte erst Jez und dann Lenn einen Kuss auf den Kopf.

,,Wir lieben dich auch.“, kam es im Chor von den beiden und ich fand es wirklich mehr als süß, dass sie sich so eine Mühe gaben, mich glücklich zu machen.

Ich stand auf und machte mich auch gleich auf den Weg nach unten.

Nun war es wohl doch einfach an der Zeit nochmal mit Ritchie zu reden und dem vielleicht jetzt ein für allemal die Augen zu öffnen und ihm zu zeigen, wo es lang geht.

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