Kapitel 28

 

Ritchie Pov

 

Beinahe schon mit einem breiten Grinsen hatte ich mich auf den Weg nach draußen gemacht und war mit schnellen Schritten zu meinem Auto gegangen.

Ich wusste, dass es sicher nicht die feine Englische Art war, den Sänger jetzt einfach da so sitzen zu lassen, aber ich wollte es so.

Campino schien Gefühle zu haben.

Zumindest hatte er sich anders verhalten als sonst und genau das würde ich mir nun zum Vorteil machen.

Er hatte mich viele Jahre ausgenutzt und sich immer wieder genommen was er wollte.

Jedoch hatte er sich danach nicht wirklich erkundigt, wie es mir dabei ging.

Das schien ihn auch gar nicht zu interessieren.

Jedenfalls hatte er nie den Eindruck gemacht.

Ganz im Gegenteil.

Oft genug hatte er mit mir gevögelt und sich danach verpisst.

Wie es mir dabei ging war ihm immer egal gewesen.

Das hatte ihn auch nicht interessiert, sonst hätte er ja mal gefragt.

Ich hatte mich wieder entschuldigt, ja und ich hatte auch erneut mit ihm gevögelt, dass aber auch nur, um ihm nahe zu sein und meinen Plan in die Tat umzusetzen.

Immer wieder hatte ich gelitten, als er mich stehen oder sitzen gelassen hatte.

Er war nicht immer nett zu mir.

Oftmals hatte es sogar weh getan, wenn er mich nur um seinen Frust abzubauen besucht hatte.

Da hatte Campino keine Rücksicht für andere übrig und das auch nicht für mich.

Weder für mich, noch für meine Gefühle.

 

 

Doch all das würde sich jetzt ändern.

Sicher hatte ich immer noch Gefühle für den Älteren, diese verschwanden nun mal nicht von jetzt auf gleich und die Taten würden auch mir weh tun, aber manchmal würden die Leute eben nur schlau, wenn man ihnen antat, was sie anderen angetan hatten.

Ich stieg in meinen Wagen und wartete dort noch eine Weile, blickte gespannt auf die Türe und erwartete eigentlich schon, dass unser Frontmann nochmal raus kommen würde und sich bei mir beschwerte.

Allerdings wurde ich enttäuscht, denn er kam nicht mehr raus.

Ich dachte im Stillen, dass er wahrscheinlich eingeschlafen sei und vielleicht erst morgen das große Donnerwetter kommen würde.

Denn dann würde er wahrscheinlich erst realisieren, dass ich zwar noch kurz mit ihm gekuschelt hatte, ihn aber danach sitzen gelassen hatte.

Direkt nach dem vögeln gehen hatte ich noch nicht übers Herz gebracht.

Das würde ich noch nicht schaffen, denn ich hatte immer noch zu große Gefühle für ihn, aber ich war mir auch sicher, dass diese noch gehen würden und dann würde ich es vielleicht auch schaffen direkt nach dem Sex zu gehen.

Mit einem weiteren Blick auf die Türe und der Ernüchterung, dass er immer noch nicht raus gekommen war, ließ ich den Motor an und machte mich auf den Weg zu meiner Wohnung.

Ich hatte es nicht besonders eilig, denn da wartete niemand auf mich.

War ich doch alleine und sollte mir vielleicht jemand anderen suchen, der wenigstens auf mich wartete, wenn ich nach Hause kam.

 

 

Schon vor längerer Zeit hatte ich darüber nachgedacht, ob ich mir vielleicht einen Hund zulegen sollte.

Der war ja auch schön und gut, allerdings wohl nicht wirklich toll, wenn wir auf Tour waren, denn wirklich mitnehmen konnte ich ihn dann nicht und der redete auch nicht mit mir.

Viele sagten zwar, dass er auf mich hören würde und das ich mich mit ihm unterhalten konnte, aber der würde nicht fragen wie mein Tag war, wenn ich abends nach Hause kommen würde.

Der würde mir wohl auch keine Freude machen und für mich kochen und mit ihm essen gehen würde wohl auch komisch aussehen.

Ich jedenfalls hatte noch keinen Menschen gesehen, der mit seinem Hund zusammen in einem Restaurant saß, anstelle seiner Frau oder seinem Mann.

Über diesen Gedanken musste ich lachen, als ich mir vorstellte, wie ich in einem Restaurant sitzen würde und mir gegenüber ein Hund, der sich als meine Frau verkleidet hatte.

Ich schüttelte den Gedanken ab, wie kam ich nur wieder an so eine Scheiße?!

Schnell hatte ich meinen Wagen in meiner Einfahrt geparkt und mich auch gleich auf den Weg in mein Haus gemacht.

Dort ging ich erst ins Schlafzimmer und entledigte mich meiner Klamotten.

Diese warf ich achtlos auf einen Stuhl der dort stand und stellte mich vor den Spiegel.

Eine Hand fuhr unwillkürlich in meine Haare und krallte sich fest.

Gequält schloss ich die Augen, denn es tat mir einfach jetzt schon leid.

 

 

Ich wusste wie weh es tat, nach dem vögeln sitzen gelassen zu werden und wie oft ich Campino dafür verflucht hatte, wenn er mich sitzen gelassen hatte.

Immer wieder aufs neue kam ich mir vor wie eine Hure.

Oder einen Gegenstand, den man nur brauchte, wenn man gerade Bock drauf hatte und wenn man keine Lust mehr hatte es einfach wegstellte.

Ich spürte Tränen in meinen Augen brennen und ließ meine Hand sinken.

Nur in Boxershorts bekleidet machte ich mich auf den Weg zurück in mein Wohnzimmer und ließ mich dort auf die Couch sinken.

Was hatte ich nur getan?

Wieso hatte ich mich jetzt genauso scheiße verhalten wie Campino es immer getan hatte?

Nur um es ihm heimzuzahlen?

Vielleicht um ihm zu zeigen, wie weh es tat wenn er das mit mir machte?

Es hatte ihn verletzt, dass wusste ich.

Aber wieso hatte ich ihn denn mutwillig verletzt?

Das war doch eigentlich gar nicht meine Absicht, oder doch?

Wollte ich das vielleicht wirklich?

Erneut spürte ich Tränen in meinen Augen brennen, aber diesmal hielt ich sie nicht zurück.

Sie liefen unaufhaltsam meine Wangen herunter und hinterließen kleine Tropfen auf meinen nackten Oberschenkeln.

Ich schallte mich in Gedanken einen Idioten.

So sollte ich hier nicht sitzen, denn ich hatte es ja in Kauf genommen ihn so zu verletzten.

Aber ich wollte eben auch einfach, dass er merkte, dass es so nicht weitergehen konnte, er sollte merken, wie scheiß weh es immer wieder tat.

Ich legte mich auf die Couch und rollte mich auch sogleich zusammen und ließ den Tränen nun vollends freien Lauf.

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Thema: Kapitel 28

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