Kapitel 7 - Klärende Gespräche

 

Ich räusperte mich und sah Lara wehleidig an.

Plötzlich war ich mir nicht mehr sicher, ob ich es ihr wirklich sagen sollte.

Schließlich wollte ich ja nicht, dass sie mich für den Rest ihres Lebens hasste.

Aber ich wusste auch, wenn ich es ihr nicht sagen würde, dann würde ich ihr nicht mehr in die Augen schauen können.

Also musste die Wahrheit nun raus, ob ich wollte oder nicht.

,,Zecke... Lara... Ich... Ich kann das nicht verdammt!“

,,Du kannst mit mir über alles reden, das weißt du doch, oder?“

,,Ja, das weiß ich. Aber du wirst mich hassen, wenn ich dir das sage.“

,,Quatsch. Ich könnte dich nie hassen. Dafür habe ich dich doch viel zu lieb.“

,,Das macht es nicht besser. Aber ich habe dich auch lieb, Zecke.“

,,Tut mir leid, aber es ist nun mal die Wahrheit.“

,,Ich weiß.“

Eine kleinere Pause kehrte ein.

Ich versuchte mir die Worte zurecht zu legen.

Doch in dem Moment hatte ich einfach das Gefühl egal wie lange ich noch darüber nachdachte und egal wie gut ich mir die Worte auch zurecht zu legen versuchte, es kam immer wieder Scheiße dabei raus.

,,Also, was willst du mir denn nun sagen? Du bist doch sonst nicht auf den Mund gefallen.“

,,Da habe ich ja auch keine Scheiße gebaut.“, nuschelte ich vor mich her.

,,Was hast du gesagt?“

,,Ich sagte das ich Scheiße gebaut habe.“

,,Mit Mario?“

,,Nein, nicht mit Mario.“

,,Was hast du denn dann gemacht?“

 

 

Wieder eine längere Pause.

,,Schlumpf?“

,,Ja?“

,,Was hast du denn gemacht?“

,,Marco...“

,,Was ist mit ihm?“, fragte sie nachdem ich längere Zeit nicht mehr weiter gesprochen hatte.

,,Marco und ich... Wir... haben uns... geküsst.“, sagte ich uns wurde zum Ende hin immer leiser.

,,Ihr habt was?“

Das Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben.

,,Es tut mir leid.“

,,Wann?“

,,Gestern Abend.“

,,Da war ich doch bei.“

,,Marco kam nachdem ihr ins Bett gegangen seid nochmal zu mir und hat mir Fragen gestellt zu Mario.“

,,Wieso denn zu Mario? Vor allem wo ist da der Zusammenhang?“

,,Marco wollte wissen ob ich mehr von Mario will und ob ich ihn vielleicht mehr mag als andere und so. Mich hat das auch gewundert. Na ja. Jedenfalls habe ich ihm seine Fragen soweit beantwortet. Er war schon an der Türe, als er dann wieder zurück kam und dann haben wir uns geküsst.“

,,War es nur der Kuss oder ging es noch weiter?“

,,Nein, es war nur der Kuss.“

,,Hmh.“

,,Es tut mir...“

,,Ich will das nicht hören.“, unterbrach sie mich.

,,Aber...“, setzte ich an.

,,Nein, lass gut sein.“, unterbrach sie mich erneut.

,,Ich glaube es ist besser, wenn du jetzt gehst.“

Ich nickte und stand auf.

 

 

Ich ging in das Gästezimmer und packte dort meine Sachen zusammen und zog mich an.

Nachdem ich fertig war ging ich raus ins Wohnzimmer.

Dort traf ich allerdings nur Mario an.

,,Wo ist denn Lara hin?“

,,Im Schlafzimmer, Marco wecken.“

,,Sie wird wohl auch sauer auf ihn sein.“

,,Da gehe ich auch mal von aus. Sie ging eben ziemlich schnell ins Schlafzimmer.“

,,Na super.“

,,Ich werde mich später um sie kümmern, wenn sie aus dem Schlafzimmer wieder raus kommt.“

,,Danke, dass ist lieb.“

,,Ich mache das gerne. Magst du dich vielleicht nochmal mit mir auf einen Kaffee treffen?“

,,Klar, gerne.“

,,Warte, ich gebe dir meine Nummer und dann kannst du dich gerne bei mir melden.“

,,Mache ich.“

Ich gab Mario mein Handy und er tippte mir seine Nummer ein.

,,Meld dich, ja?“, sagte er und gab mir mein Handy wieder.

,,Ja. Sag Lara bitte, dass ich weg bin. Ich werde warten, bis sie sich meldet.“

,,Mache ich.“

,,Danke. Bis dann.“

,,Bis dann.“

Ich verließ das Wohnzimmer und ging zur Wohnungstüre.

Mit schwerem Herzen und noch schlechterem Gewissen öffnete ich die Haustüre.

Ich atmete noch einmal tief durch und verließ dann die Wohnung.

 

 

Ich ging zu meinem Auto und setzte mich hinter das Steuer.

Erst jetzt schien mir richtig bewusst zu werden, was da eigentlich passiert war.

Tränen brannten in meinen Augen.

So sehr ich mich auch dagegen zu wehren versuchte, bahnten sie sich dennoch unaufhaltsam ihren Weg aus meinen Augen.

Schluchzend vergrub ich meinen Kopf in meine Hände.

Eigentlich hatte ich kein Recht zu heulen.

Ich war doch selber Schuld.

Es hat mich doch schließlich keiner dazu gezwungen, den Kuss zu erwidern.

Mit einem weiteren Schluchzen ließ ich die Hände sinken und suchte mir aus dem Handschuhfach ein Taschentuch.

Ich wischte die Tränen weg und verstaute das Taschentuch in meiner Hosentasche.

,,Du hast die Scheiße gebaut und nun komm gefälligst auch klar damit.“, sagte ich zu mir selber und ließ den Motor an.

Ohne Umschweife fuhr ich nach Hause und ließ mich schwer auf das Sofa fallen.

Irgendwie musste ich mich die nächste Zeit ablenken.

Lara würde sich die nächste Zeit erst mal nicht mehr melden, was mir gar nicht gefiel.

Ich legte mich auf die Couch und versuchte mich abzulenken.

Was nicht einfach war, denn meine Gedanken wanderten immer wieder zu Lara.

Hoffentlich bekam Mario das auf die Kette.

Das sie wenigstens keinen Blödsinn machte.

 

 

Ich schreckte zusammen, als es an der Türe klingelte.

Wer kam denn jetzt vorbei?

Eigentlich erwartete ich doch keinen.

Erst überlegte ich, einfach nicht zu öffnen, doch als es dann nochmal klingelte, ging ich doch zur Türe.

Ich öffnete sie und war erstaunt, dass Marco vor der Türe stand.

,,Was machst du denn hier?“

,,Kann ich mit dir reden?“

,,Willst du die ganze Situation etwa noch schlimmer machen?“

,,Nein, natürlich nicht. Aber wir müssen doch drüber reden, oder?“

,,Ja, vielleicht. Aber doch nicht jetzt. Warum bist du nicht bei Lara?“

,,Sie hat mich rausgeschmissen.“

,,Dann fahr in deine Wohnung. Ich möchte jetzt nicht mit dir reden.“

,,Aber...“, setzte Marco an, doch ich schloss die Türe und ließ ihn davor stehen.

Er klingelte erneut.

Ich ging zurück ins Wohnzimmer und ignorierte das Klingeln.

Das schien auch Marco verstanden zu haben, denn er schien gegangen zu sein.

Zumindest klingelte er nicht mehr.

Ich legte mich erneut auf mein Sofa und starrte Löcher in die Decke.

Wieder klingelte es.

Genervt verdrehte ich die Augen.

Lernte der Kerl es denn eigentlich nie?

Und wieder klingelte es.

Mit einem weiteren genervten Augenverdrehen stand ich auf, ging zur Türe und riss sie auf.

,,Marco, ich habe dir eben schon gesagt, dass ich nicht mir dir reden will!“

,,Ähm... Ich bin nicht Marco...“

Als ich sah, wer da vor der Türe stand, wäre ich am liebsten im Erdboden versunken.

,,Ich möchte aber auch mit dir reden.“

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