Kapitel 4 - Der Besucher

 

Ein kurzes Stimmengewirr war zu hören und dann betrat Marco mit Mario das Wohnzimmer.

,,Hallo.“

,,Hallo.“, kam es von Lara und mir gleichzeitig.

Mario setzte sich auf einen freien Platz auf die Couch und wirkte ziemlich durch den Wind.

,,Was ist denn los? Was ist so wichtig, dass du heute noch nach hier kommen musst?“

,,Ich habe Scheiße gebaut. Aber so richtig.“

,,Was hast du denn gemacht?“

,,Ich habe eine Frau kennengelernt und wollte mich etwas mit ihr vergnügen und das hat die Presse glaube ich mitbekommen.“

,,Sag mir bitte, dass das nicht dein Ernst ist, Mario.“, kam es von Marco.

,,Doch, dass ist mein Ernst.“

Mario senkte den Blick und schien verlegen.

So wie er da saß war er ja schon Recht niedlich.

Gott, was dachte ich hier?

Das war ein Borusse!

Da durfte ich solche Gedanken einfach nicht haben.

Auf solche Gedanken stand quasi die Todesstrafe.

Aber auch das änderte nichts daran, dass ich fand, dass er verdammt heiß aussah.

Wieso war mir das nicht schon längst aufgefallen?

Könnte wo daran liegen, dass Mario zu den Feinden des BVB gehörte.

 

 

Plötzlich wurde ich durch eine Hand die mir vor dem Gesicht hin und her gewedelt wurde aus meinen Gedanken gerissen.

,,Schlumpf?!“, kam es besorgt von Lara

,,Ja?“, fragte ich leicht verwirrt.

,,Alles okay?“

,,Ja, ja klar doch.“, grinste ich.

,,Sicher?“

,,Hmh.“

,,Okay, wir reden später. Da ist doch mehr.“

,,Nein, schon okay. Ist alles gut.“

,,Das glaube ich dir aber nicht. Also werden wir später reden.“

,,Wenn du meinst, dass das nötig ist.“

,,Ja, das meine ich und jetzt keine Diskussionen.“, stellte Lara fest.

Ich entschloss mich da jetzt besser nichts mehr drauf zu sagen.

Denn diskutieren wollte ich ja nun mal wirklich nicht mit meiner Zecke.

Vor allem nicht, wenn die Jungs da auch noch bei saßen.

Zwischen den beiden schien das Gespräch aber auch nicht so zu laufen, wie es sollte.

Mario druckste mehr rum, als das er einen klaren Satz raus brachte und Marco schien immer genervter davon.

,,Das geht so nicht.“, stellte er nach einer Weile fest.

,,Was meinst du?“, fragten Lara und Mario gleichzeitig.

,,Ich gehe mit Mario mal kurz in die Küche. Sonst werde ich hier nie fertig.“

Lara nickte zum Einverständnis und die beiden erhoben sich um in die Küche zu gehen.

Das nutzte Lara auch direkt mal aus um mit mir das Gespräch zu suchen.

Erwartungsvoll blickte sie zu mir rüber.

 

 

,,Also, was ist los? Ist es immer noch das “Marco Problem“?“

,,Nein, ich sagte ja bereits, dass das für mich okay ist.“

,,Aber du hast doch noch etwas anderes und jetzt sag mir nicht nichts.“

,,Und wenn aber doch wirklich nichts ist?“

,,Dann starrst du nicht so vor dich her. Man Schlumpf, du bist doch völlig in deine Gedanken vertieft, da kannst du mir doch nicht sagen, dass nichts ist.“

,,Aber es ist doch auch nichts. Zumindest nichts schlimmes.“

,,Aber selbst wenn es nichts schlimmes ist, ist es aber etwas und ich würde gerne wissen was.“

Ich seufzte und ließ mich in den Sessel auf dem ich saß zurückfallen.

,,Muss das wirklich sein?“

,,Ja, ich will dir doch helfen.“

,,Mir ist eben nur aufgefallen, dass Mario ja doch eigentlich ein ganz hübsches Kerlchen ist.“, ließ ich dann die Bombe platzen in der Hoffnung, dass Lara die Aussage jetzt so stehen ließ.

Doch diesen Gefallen tat sie mir natürlich nicht.

,,Du stehst auf unser Wunderkind?“

Sie wirkte aufrichtig überrascht.

,,Was heißt stehen? Das kann man so nicht sagen. Ich finde es ist einfach ein hübsches Kerlchen.“

,,Soll ich da was für dich drehen? Vielleicht steht Mario ja auch auf dich?!“, fragte Lara nun voller Euphorie.

,,Du spinnst doch. Außerdem stehe ich doch auch gar nicht auf ihn. Ich habe doch nur gesagt, dass er ein hübsches Kerlchen ist. Nicht mehr und nicht weniger.“

,,Ja, aber das kommt ganz sicher auch noch. Das wird sicher toll, dann hast du auch wieder einen Freund und dann auch einen vernünftigen, weil es ein Borusse ist.“, sprudelte es aus ihr her raus.

Noch bevor ich etwas sagen konnte, kamen auch schon Marco und Mario wieder zurück.

Also entschloss ich mich das alles nur mit einem kopfschüttelnden Grinsen abzutun.

 

 

,,Baby, hast du etwas dagegen, wenn Mario die Nacht hier bleibt?“

Marco und Mario setzten sich wieder auf das Sofa und sahen Lara erwartungsvoll an.

,,Nein, ich habe da kein Problem mit. Ist das für dich auch okay?“, fragte Lara an mich gewandt.

Ich glaube in dem Moment hätte ich Lara am liebsten geschlagen, getreten, umgebracht.

Das war doch wieder Absicht von ihr.

Da ich aber ja auch schlecht was dagegen haben konnte, willigte ich dann ein.

,,Aber dann musst du diese Nacht auf der Couch schlafen. Das Gästezimmer nimmt mein Schlumpf in Anspruch.“

,,Kein Problem.“

,,Können wir dann jetzt den Film weiter schauen?“, fragte Marco dann immer noch leicht genervt.

,,Ja, können wir.“

Lara machte den Film erneut an und wir schauten weiter.

Nachdem der Film dann beendet war, entschlossen wir uns noch einen zu schauen.

Diesmal fiel die Wahl auf Toy Boy.

Kein wirklich überzeugender Name eines Filmes zu einem Videoabend.

Aber Lara schien den Film auch nur zu haben, weil Marco ihn toll fand.

Lara legte den Film ein und kuschelte sich wieder an Marco.

Was sie sowieso schon die ganze Zeit getan hatte.

Den Film über war es still.

Mario schien voll konzentriert auf den Film.

Das versuchte ich dann auch.

Wäre denn nicht ständig der Gedanke an Mario.

 

 

Nachdem auch der Film zu Ende war, entschlossen sich Lara und Marco ins Bett zu gehen.

Was mir auch ziemlich gelegen kam, denn ich glaube noch einen Film hätte ich wohl auch nicht geschafft.

Nicht in einem Raum mit Mario.

,,Wir räumen morgen früh auf. Ich gehe jetzt nur noch schnell Schlafsachen für dich holen und ziehen die Couch aus und dann sind wir weg.“, sagte Lara müde.

Marco zog in der Zeit die Couch aus, in der Lara Decke und Kissen für Mario holte.

Dankend nahm Mario das ihm gegebene an und fing an sich auszuziehen.

Schnell drehte ich mich rum und nuschelte noch eine gute Nacht bevor ich in dem Gästezimmer verschwand.

Nachdem ich die Türe hinter mir geschlossen hatte atmete ich erst mal tief durch und fuhr mir mit der Hand durch das Gesicht.

Noch einmal tief durch geatmet zog ich mich dann auch um und legte mich ins Bett.

Ich lag eine Weile wach und starrte an die Decke.

War ich eben doch so müde, konnte ich jetzt einfach nicht mehr schlafen.

Meine Gedanken wanderten einen Raum weiter ins Wohnzimmer.

Was Mario wohl jetzt machen würde?

Der würde wie es sich gehörte wohl einfach schon im Bett liegen und schlafen.

Das sollte ich auch jetzt tun.

Entschlossen nun zu schlafen legte ich mich anders hin und schloss die Augen.

 

 

Bis es an der Türe klopfte.

Ich war schon fast eingeschlafen.

In dem Glauben, dass es Lara war, die etwas vergessen hatte oder mir doch nochmal richtig eine gute Nacht wünschen wollte, ließ ich den Besucher rein.

,,Komm ruhig rein.“

Die Türe wurde geöffnet und ein kleiner Lichtschein drang hinein.

Als die Türe etwas weiter aufging konnte ich auch die Umrisse einer Person erkennen.

Diese Umrisse passten allerdings nicht wie erwartet zu Lara.

Die Person trat näher und schloss die Türe hinter sich.

Mit wenigen Schritten war er auch schon an meinem Bett und ließ sich auf die Bettkante nieder.

Im ersten Moment wusste ich nicht wie ich reagieren sollte oder was ich tun sollte.

Hatte ich doch fest mit Lara gerechnet.

Aber ich musste und wollte raus finden, was das hier sollte.

,,Was machst du hier?“, fragte ich zögernd.

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