Einen Schritt zuviel

 

Kapitel 1

 

Moritz Leitner x Mats Hummels

 

Moritz Pov

 

Kalte, stickige Luft durchflutete den Raum.

Ich versuchte die Augen zu öffnen, doch sie fühlten sich an wie zugeklebt.

Meine Lider waren schwer, als hätte mir jemand Blei daran gehängt und ich gab es auf zu versuchen sie zu öffnen.

Ich hatte das Gefühl nicht ganz bei mir zu sein, dabei bin ich doch am Abend ganz normal ins Bett gegangen.

Hatte nichts getrunken und nichts.

Dann spürte ich einen stechenden Schmerz in meinen Handgelenken.

Ich zwang mich dazu die Augen zu öffnen, was mir auch mehr oder weniger gelang.

Mein Blick fiel auch sogleich auf meinen Freund, der mir gegenüber hing.

Seine Handgelenke waren mit Lederriemen umfasst, die an Ketten von der Decke hingen.

Um diese Riemen befand sich zusätzlich noch Stacheldraht, der sich tief in sein Fleisch schnitt.

Mats schien ebenfalls nicht bei Bewusstsein zu sein.

Ich sah mich weiter in dem Raum um und musste mit entsetzen feststellen, dass noch mehr meiner Vereinskollegen hier hingen.

Neben mir erkannte ich Roman, Sebastian, Schmelle und Kuba.

Auf der anderen Seite neben Mats befanden sich noch Robert, Sven, Lukasz und Mitch.

Alle schienen sie bewusstlos zu sein und es lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken bei dem Gedanken.

Die Wände waren kalt und feucht, richtig modrig.

So roch es auch in dem Raum.

Nur eine spärliche Beleuchtung erhellte den Raum.

Gerade genug, um zu sehen, wer und was hier war.

 

 

Mein Blick wanderte weiter durch den Raum und dann an die Decke.

Musste es doch einen Weg geben, wie wir hier raus kamen und wenn die anderen nicht bei Bewusstsein waren, musste ich dafür sorgen, dass wir hier raus kamen.

Mein Blick fiel auf meine Handgelenke.

Sie waren anders wie bei den anderen nur mit dem Lederriemen und nicht mit Stacheldraht versehen.

Also versuchte ich mich aus diesen zu befreien.

Jedoch saßen sie so fest, das ich es so nicht schaffen konnte.

Ich sah zu Boden und musste einen Schrei unterdrücken.

Unter uns, unter jedem einzelnen lagen Bärenfallen. (https://www.webpla.net/attachments/gesetz-recht/8780-polizei-freund-helfer-ne-is-klar-baerenfalle.jpeg)

Dann ließen mit einem Ruck die Lederriemen um mein Handgelenk nach und ich fiel zu Boden.

Geschätzt 5 Meter waren es von meiner Position bis zum Boden.

Hart fiel ich auf den kalten Steinboden und gleich traten mir die Tränen in die Augen, als ich diesen unerträglichen Schmerz an meinem Bein spürte.

Ich war genau auf die Bärenfalle gefallen und nun bohrte sich jeder einzelne Zacken in mein Bein.

Das Blut schoss aus kleinen Fontänen hinaus und es bildete sich in kurzer Zeit eine Pfütze unter meinem Fuß.

Ich biss die Zähne zusammen, wollte nicht schreien.

Wollte die anderen nicht beunruhigen.

 

 

,,Schatz?“, kam es entsetzt von Mats.

,,Alles gut.“, sagte ich durch zusammengebissene Zähne ohne den Blick zu heben.

,,Was ist passiert?“

Ich antwortete nicht, zu groß war der Schmerz.

In der Zeit waren auch die anderen zu Bewusstsein gekommen und sahen sich schockiert, fassungslos und sprachlos im Raum um.

Unterdessen versuchte ich die Bärenfalle zu öffnen, wobei ich mir nur noch mehr Schaden zufügte, als das ich es besser machte.

Denn ich hatte mir einen der Zacken in das Handgelenk gerammt.

Auch hier blutete es nun unaufhörlich.

Die Tränen liefen mir mittlerweile in Strömen über die Wangen und ich hätte nicht mal sagen können ob vor Schmerzen oder aus Verzweiflung.

Wenn ich das dumme Ding nicht abbekommen würde, dann musste ich eben zusehen, dass ich die anderen mit dem Ding runter bekam.

Ich sah mich im Raum nach einem Hinweis um und fand an der Türe einen weißen Zettel oder ähnliches.

Unter Schmerzen versuchte ich dahin zu kommen.

Ich kroch mehr, als das ich lief und hinterließ eine Blutspur auf dem dreckigen Boden.

,,Was machst du da?“, schrie Mats verzweifelt und versuchte nun auch sich zu befreien.

,,Haltet still. Ich hole euch da runter. Wartet nur kurz.“, sagte ich bemüht ruhig.

Als ich die Türe erreicht hatte, zog ich den Zettel ab und sah ihn mir an.

Da stand etwas drauf und wenn mir die Sicht nicht verschwimmen würde, dann könnte ich es auch lesen.

Aber ich musste mich zusammenreißen.

Für die Jungs und mich, vor allem aber für meinen Schatz.

 

 

Ich blinzelte kurz und konnte die Buchstaben dann für einen Augenblick wieder klar erkennen.

,,Was hast du da?“, fragte nun Schmelle ängstlich.

,,Einen Brief. Wartet, ich lese ihn euch vor.“

Die Jungs nickten nur und ich begann zu lesen:

 

Hallo Moritz, Hallo Borussen,

 

wie ich feststelle, habt ihr den Brief gefunden. Freut mich für euch.

Euer Leben hängt nun am Seidenen Faden, im wahrsten Sinne des Wortes.

Verlasst euch auf den Jungen und ich seid gerettet.

Er wird wissen, was er zu tun hat.

 

Kleiner Tipp: Erst wenn alle Bärenfallen ausgelöst worden sind, befreist du die anderen. Aber lass dir nicht zu viel Zeit, denn die Lederbänder ziehen sich in regelmäßigen Abständen immer enger zu.

 

Frohes Schaffen!!!!“

 

 

,,Was hat das zu bedeuten?“, fragte Schmelle schrill und fing auch sogleich an sich heftig zu bewegen.

,,Schmelle nicht.“, rief ich ihm zu und schon erfüllte ein greller Schmerzensschrei die Stille.

Die Riemen um seine Handgelenke schienen sich fester zugezogen zu haben.

In der Zeit suchte ich den Raum nach etwas ab womit ich die Bärenfallen auslösen könnte.

Jedoch konnte ich nichts finden, denn hier war nirgendwo etwas, außer Staub und Dreck.

In meiner blinden Verzweiflung zog ich mich zu der Bärenfalle die unter Mats positioniert lag.

Mit einem kurzen Blick sah ich ihn an und hielt den anderen Fuß in die Falle.

Diese schnappte zu und Mats schrie verzweifelt auf.

,,Bist du bescheuert? Was soll die Scheiße denn? Hör sofort auf damit!“, schrie er mich an.

Aber ich ließ mich nicht beirren und zog mich gleich zur nächsten.

,,Und wenn das eine Falle ist? Wenn das gar nicht stimmt? Was ist wenn du uns so und mit dem was du tust nicht retten kannst? Scheiße Moritz hör auf! Ich brauche dich doch noch verdammt!“, brüllte Mats und ich konnte hören wie auch ihm die Tränen über die Wangen liefen.

Kurz stockte ich in meinem Tun und sah ihn an.

So verzweifelt hatte ich ihn noch nie zuvor gesehen.

Aber ich wusste auch, dass ich sie retten musste.

Also ging ich meinen Weg weiter und löste eine Falle nach der anderen aus, an sämtlichen Stellen meines Körpers.

 

 

Erst als die letzte Falle auch wirklich ausgelöst war, fielen die Jungs einer nach dem anderen runter auf den Boden.

Ich hatte es geschafft, ich hatte meine Jungs gerettet.

Auch wenn das bedeuten würde, dass ich es vielleicht nicht schaffen würde.

Reglos blieb ich am Boden liegen und schloss die Augen.

Zu entkräftet war ich, um meine Augen offen zu halten.

Sofort spürte ich Mats neben mir, der mich in seine Arme zog.

Die Worte die er schrie drangen von weit weg zu mir und ich hatte das Gefühl, dass ich in einer andere Welt abdriften würde.

Noch einmal machte ich meine Augen auf und sah ihn durch halb geöffnete Lider an.

Ich konnte Tränen sehen, die seine Wangen herabliefen.

In dem Moment wollte ich sie ihm einfach nur noch wegwischen, ihn küssen, ihn anlächeln und ihm sagen, dass alles wieder gut wird.

Aber ich war zu schwach.

Konnte in dem Moment meine Arme nicht bewegen.

,,Mats... ich... ich... liebe... dich...“, brachte ich schwer raus und konnte sehen, wie sich seine Lippen bewegten.

Was er sagte konnte ich nicht mehr deuten.

Dann fielen meine Augen zu und ich hatte das Gefühl in eine völlige Bewusstlosigkeit zu sinken, nur war mir klar, dass das keine Bewusstlosigkeit mehr war, sondern mein Tod.

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