Kapitel 30 - Ungewollte Geständnisse

 

,,Ich möchte mit dir reden. Darf ich vielleicht reinkommen?“

,,Woher weißt du, wo ich wohne?“

,,Lara hat es mal erwähnt und ich habe es mir einfach gemerkt.“, sagte ich schulterzuckend.

,,Also gut. Dann komm rein.“

Ich trat an Mario vorbei in sein Haus und blieb im Flur stehen.

,,Wohnzimmer ist den Flur entlang und dann rechts. Magst du was trinken?“

,,Nein, danke.“

Ich ging den Flur entlang, wie Mario es beschrieben hatte und dann rechts ins Wohnzimmer.

Unsicher ließ ich mich auf der Couch nieder und sah mich im Raum um.

Mario hatte ein schönes, modern eingerichtetes Wohnzimmer, in dem man sich direkt wie zu Hause fühlen konnte.

Er setzte sich neben mich und sah mich ebenfalls unsicher an.

,,Alles okay?“, fragte ich daher.

,,Ja, bei dir?“

,,Auch.“

Stille kehrte ein.

Aber diesmal war es keine angenehme sondern eher eine unangenehme Stille.

Ich konnte nicht wirklich mit der Situation umgehen und suchte fieberhaft nach etwas, was ich sagen konnte.

Dadurch wurde ich nervös und spielte mit meinen Händen in meinem Schoß.

Mario schien es ähnlich zu gehen, denn auch er wirkte angespannt.

 

 

,,Wie war es denn gestern auf der Party?“, fragte er nachdem auch er die Stille scheinbar nicht mehr ertragen konnte.

,,War ganz gut. Hab gehört du warst nur kurz da. Wieso?“

,,Weil ich dann nachher doch keine Lust mehr hatte.“

,,Aber ich habe genau das Gegenteil von dir gehört. Eben das du eigentlich keine Party auslässt, wenn es eine gibt an der du teilnehmen kannst.“

,,Ja, vielleicht.“

,,Was ist los, Mario?“

,,Ich habe dich mit Robert gesehen. Was läuft da? Seid ihr jetzt zusammen, oder was?“

Geschockt sah ich ihn an.

Damit hatte ich jetzt ja nun mal gar nicht gerechnet.

Woher wusste er denn jetzt davon?

,,Zwischen mir und Robert läuft doch nichts. Wie kommst du denn auf den Schwachsinn?“, fragte ich nachdem ich die Fassung wieder erlangt hatte.

,,Ich habe es gesehen. Ich habe dich und Robert gesehen und ich weiß ganz sicher, dass es mehr war als nur ein bisschen Smal Talk.“

,,Ich verstehe mich halt gut mit ihm. Aber da spricht doch nichts gegen, oder? Ich meine muss gleich mit jedem, mit dem ich mich gut verstehe was laufen?“

,,Nein, das natürlich nicht. Aber es sah einfach nach mehr aus, als einfach nur gut verstehen.“

,,Da ist aber nicht mehr.“

Mario schien immer unruhiger zu werden.

Er rutschte auf dem Sofa hin und her.

,,Hast du mit Robert gevögelt?“

Die Frage traf mich hart und unvorbereitet.

Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.

 

 

Scheinbar dauerte Mario die Zeit die ich zum Antworten brauchte zu lange, denn er sprang vom Sofa auf und stand nun vor mir.

,,Ich wusste es doch! Du hast doch mit Robert gevögelt! Von wegen da läuft nichts! Da läuft viel zu viel zwischen euch! War es gut? Wie lange geht das denn schon? Eine Affäre? Ein One – Night – Stand oder doch mehr und ihr seid zusammen?“

,,Mario bitte, beruhige dich doch ein bisschen. Wieso regst du dich denn so auf?“

,,Mich beruhigen? MICH BERUHIGEN? Ich kann mich nicht beruhigen. Was ist es denn jetzt zwischen euch? Nein, sag es mir nicht! Ich glaube ich will es doch nicht wissen! Es ist mir zu viel! Ich gehe ein paar Minuten vor die Türe! Wenn ich wieder komme, möchte ich, dass du mir eine vernünftige Erklärung liefern kannst.“

,,Aber Mario...“

,,Nichts aber Mario! Es reicht mir langsam wirklich!“

,,Aber ich...“

,,Ich muss an die frische Luft!“

Mario ging mit schnellen Schritten zu seiner Terrassentüre, öffnete sie und knallte sie auch gleich nachdem er raus getreten war hinter sich zu.

Als die Türe zufiel zuckte ich zusammen.

Hatte ich doch ein schlechtes Gewissen wegen Robert?

Vielleicht war es ja doch keine so gute Idee mit ihm zu schlafen.

Leicht verzweifelt fiel mir in dem Moment nichts besseres ein, als meine Zecke anzurufen.

Die wusste doch eigentlich immer Rat und würde mir auch sicher diesmal weiterhelfen können.

Ich musste ihr ja nicht sagen, dass ich was mit Robert hatte, ich konnte ja einfach irgendeinen anderen Mann nehmen.

Mit schnellen Bewegungen hatte ich das Handy aus meiner Handtasche gefischt und wählte die Nummer von Lara.

 

 

Ich ließ lange klingeln, doch sie ging einfach nicht dran.

Nach einer Weile legte ich auf und versuchte es auf Handy.

Auch hier ließ ich eine längere Zeit klingeln, ohne Erfolg.

Sie ging weder auf Festnetz noch auf Handy dran, was eigentlich gar nicht Lara´s Art war.

Normalerweise war sie auf einem der beiden Nummern immer erreichbar.

Es sei denn sie war sauer.

Vielleicht hatte sie das mit Robert ja auch mitbekommen?

Wenn Mario das in ein paar Minuten schon mitbekommen hatte und richtig gedeutet hatte, dann dürfte es Lara ja erst Recht aufgefallen sein, denn sie war ja nun mal den ganzen Abend anwesend.

Nach ein paar weiteren Anrufen legte ich resigniert auf und steckte das Handy zurück in meine Handtasche.

Wenn sie das wirklich mitbekommen hatte, wovon ich nach gefühlten 100 Anrufen auf die sie nicht reagierte ausging, dann war sie jetzt verdammt sauer.

Genau das war doch das, was ich damit gar nicht erreichen wollte.

Ich wollte sie doch nicht verletzten und noch weniger sie so verärgern.

Eine ganze Weile stand ich ratlos im Raum und hatte wirklich keine Ahnung, was ich machen oder sagen sollte.

Plötzlich ging die Terrassentüre erneut auf und Mario kam erneut in den Raum und sah mich erwartungsvoll an.

 

 

,,Hast du jetzt eine Antwort für mich?“

,,Worauf?“

,,Hast du was mit Robert gehabt?“

,,Ist das wirklich wichtig?“

,,Ja.“

,,Wieso?“

,,Weil es mich interessiert.“

,,Mario, wieso interessiert es dich? Ich meine wir sind weder zusammen noch sonst was. Ist es da nicht egal mit wem ich wann was habe? Ich meine ich bin ja auch nicht umsonst Single.“

,,Nein, dass ist nicht egal. Ich will es trotzdem wissen.“

,,Also schön, ja. Ja, ich hatte was mit Robert. Ich habe letzte Nacht mit ihm gevögelt. Ein harmloser One – Night – Stand ohne Bedeutung. Geht es dir jetzt besser?“

,,Nein, jetzt geht es mir immer noch nicht besser.“

,,Wieso nicht? Du hast jetzt das was du wolltest. Mario, dass war die ganze Wahrheit. Mehr kann ich dir jetzt auch nicht sagen.“

,,Aber glücklicher bin ich jetzt auch nicht.“

,,Wieso nicht? Was passt dir an der Wahrheit nicht?“

,,Mir passt an der Wahrheit nicht, dass sie mir verdammt weh tut.“, schrie mir der Borusse schon fast entgegen.

,,Wieso tut es dir denn weh?“, fragte ich verwirrt.

,,WEIL ICH DICH LIEBE VERDAMMT!“, schrie mir der Borusse entgegen.

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