Kapitel 40 - Unverhoffter Krankenhausbesuch

 

Lara Pov

 

Da hatte ich jetzt gar keine Lust drauf und das kam auch gerade überhaupt nicht gut, wenn wir jetzt auch noch erwischt werden würden.

Ich atmete tief durch und sah gespannt zur Türe.

Doch es tat sich eine quälend lange Zeit nichts und ich dachte erst, ich hätte mich verhört, aber dann ging sie doch auf und der Arzt trat hinein.

,,Guten Tag, die Herrschaften.“, sagte er freundlich.

,,Tag.“

Die Polen nickten dem Arzt nur zu und verabschiedeten sich dann mit einem kurzen Blick noch von mir.

,,Meldet euch, ja?“, fragte ich sehnsüchtig.

Die drei nickten stumm und verließen dann den Raum.

,,Ich wollte Ihren Besuch aber nicht verjagen.“

,,Das ist schon okay.“

Was sollte ich denn auch sonst sagen?

Eben hatte ich noch Terror geschoben, weil ich den Arzt unbedingt haben wollte und das die drei gehen würden, wenn der kam war ja auch eigentlich klar.

Und dennoch hätte ich mir die drei lieber gewünscht, als den Arzt.

Aber man musste wohl nehmen was kam.

Wenn der wenigstens noch hübsch wäre, aber selbst das war er nicht.

Alt, grau und hässlich, locker schon an die 60.

Also so gar nichts für mich und meine Augen.

Aber vielleicht hatte er ja gute Nachrichten und ich konnte vielleicht bald schon wieder nach Hause.

Da konnte ich mir die Polen dann ja auch wieder zu mir holen.

Vor allem mit Robert würde ich dann ganz sicher nochmal reden müssen nach der Aktion gerade.

 

 

Der Arzt sah mich an und wartete.

Worauf auch immer, er sollte mir einfach sagen was ich habe und wie lange ich noch hier bleiben musste und dann wollte ich gehen.

,,Sie hatten mehr als Glück. Ihnen ist nichts schlimmeres passiert. Sie müssen Millionen Schutzengel mit dabei gehabt haben.“

,,Wieso?“, fragte ich verwirrt.

Wirklich verstanden hatte ich was er mir jetzt zu sagen hatte nicht.

,,Ihnen ist nichts passiert. Also keine größeren Verletzungen. Sie hatten unglaubliches Glück. Wenn die letzten Untersuchungen jetzt noch positiv ausgehen, dann können Sie spätestens morgen das Krankenhaus wieder verlassen.“

,,Morgen erst?“, fragte ich niedergeschlagen.

,,Es wäre auch möglich, dass wir das heute noch schaffen. Das kommt ganz drauf an was in der Notaufnahme los ist.“

,,Okay. Dann habe ich also noch Hoffnung, dass es heute noch klappt.“

,,Die können Sie auch noch haben.“, sagte der Arzt lächelnd.

,,Gut. Was ist mit dem Kind?“, fragte ich besorgt.

,,Dem geht es gut.“

Er schrieb noch etwas in seine Unterlagen und wandte sich dann wieder zum Gehen.

,,Wenn noch was sein sollte, melden Sie sich bitte bei den Schwestern.“

Ich nickte und der Arzt verließ den Raum.

Nun war ich wieder alleine.

Eigentlich war das nicht schlimm, hatte ich mich doch schon dran gewöhnt, alleine zu sein, aber gerade jetzt und hier wollte ich das nicht mehr sein.

Nur zu gerne hätte ich mir jetzt die Polen zurück gewünscht.

 

 

Ich versank in meine Gedanken und wanderte zu Robert.

Das ein Gespräch mittlerweile unausweichlich war wusste ich und dennoch hätte ich es am liebsten ganz weit weggeschoben.

Hatte ich noch nicht wirklich eine Ahnung, was ich dem Polen nun sagen sollte.

Vor allem spukte mir immer wieder der Gedanke an das eben durch den Kopf.

Wir hatten ja schon viel Blödsinn gemacht, aber mit allen dreien gevögelt auf einmal hatte ich auch noch nicht.

Es hatte Spaß gemacht und ich bereute es auch nicht, aber es war einfach ungewohnt.

Ob ich vielleicht doch noch eine Chance bei Robert hatte?

Der Arzt hatte gesagt, dass es auch dem Kind gut geht und eigentlich wollte ich es doch auch behalten.

Wenn ich jetzt vielleicht doch noch eine Chance bei Robert bekommen konnte, dann würde sicher alles gut gehen und ich würde auch endlich glücklich werden können.

Mario würde sicher, falls sie es nicht schon waren, mit dem Schlumpf zusammen kommen und dann war sie ja auch nicht mehr alleine.

So konnten wir doch alle glücklich sein, oder etwa nicht?

Mit dem Schlumpf würde ich auch noch reden müssen.

Hatte ich doch mit ihr auch einen heftigen Streit, den sie mir sicher auch noch nicht verziehen hatte.

Da war sie stur, dass wusste ich und da machte sie auch bei mir keinen Halt vor.

Aber das waren wir beide und irgendwie schafften wir es doch uns wieder zu vertragen.

Ich hatte sie eben doch lieb und über die Jahre war sie doch mehr Schwester als gute Freundin geworden und da gehörte Streit doch auch nun mal dazu.

 

 

Es klopfte an der Türe und eine Schwester betrat den Raum.

,,Ist alles zu Ihrer Zufriedenheit, soweit?“, fragte sie freundlich.

Was kann in einem Krankenhaus schon zufriedenstellend sein?

,,Ja, danke.“, sagte ich dennoch ebenfalls freundlich.

Die Schwester verließ dann auch kurze Zeit später mit einem Lächeln auf den Lippen den Raum und ich war wieder alleine.

Ich suchte in meinen Sachen nach meinem Handy.

Hatte im Stillen Hoffnung, dass mir irgendeiner mein Handy mitgegeben hatte, damit ich mir jemanden rufen konnte um nicht alleine zu sein.

In dem Moment hätte ich glaube ich jeden genommen.

Da wäre ich wohl auch mit Marco zufrieden gewesen.

Selbst den hätte ich mir noch her geholt, wenn ich keinen anderen gefunden hätte, wobei der wohl auch eher die falsche Wahl gewesen wäre.

Doch so sehr ich auch suchte, fand ich leider kein Handy.

Also aus, dass hoffen doch noch jemanden zu mir zu holen.

Musste ich also doch alleine bleiben und hier versauern.

Seufzend legte ich mich wieder in das Bett zurück und sah an die Decke.

So ein Krankenhausaufenthalt hatte echt nichts Gutes.

Es war langweilig und einfach nur zum kotzen.

Was sollte man denn hier auch den ganzen Tag machen?

Ich hoffte, dass ich heute noch entlassen werde, damit ich zumindest wieder nach Hause konnte, auch wenn ich dort ebenfalls alleine sein würde.

Es war doch besser, als den ganzen Tag hier rum zu liegen.

 

 

Erneut klopfte es an der Türe und ich sah auf.

Vielleicht hatten die drei Polen ja weitergegeben, dass ich hier war und nun kamen die anderen und wollten mich ebenfalls besuchen.

,,Herein.“, sagte ich daher und sah gespannt auf die Türe, die sich nun öffnete.

Zu meinem Erstaunen, sah ich erst Mario und dann Nadine, wie sie den Raum betraten.

Die beiden wirkten unsicher und wussten scheinbar nicht so ganz, wie sie mit der Situation umgehen sollten.

Nur zögernd näherten sie sich dem Bett und sahen mich an.

,,Ist es okay, wenn wir dich auch besuchen?“, fragte Mario.

Nadine hatte sich neben ihn gestellt und hatte scheinbar Mühe mit der Situation klar zu kommen.

,,Klar.“, sagte ich knapp.

Wusste ich doch selber nicht, wie ich damit umgehen sollte, denn mit den beiden hatte ich gar nicht gerechnet.

,,Wie geht es dir?“, fragte nun Nadine ebenfalls zögernd.

,,Der Arzt hat gesagt, dass ich verdammtes Glück hatte und das ich vielleicht heute schon wieder raus kann. Wenn nicht heute, dann vielleicht morgen. Sie müssen jetzt die letzten Ergebnisse von den Untersuchungen abwarten.“

,,Das klingt ja schon mal gut.“, kam es von Mario, worauf ich nur nickte.

,,Wie geht es dem Kind?“, fragte Nadine nun.

,,Der Arzt sagt ist alles okay.“

Die beiden nickten nur und es kehrte Stille ein.

Es war eine unangenehme Stille, was wohl auch die beiden als solche empfanden.

Denn es war ihnen anzusehen, dass sie versuchten ein erneutes Gespräch in Gang zu setzen.

,,Ich glaube wir sollten uns mal unterhalten.“, sagte Nadine zögernd.

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