Es ist nicht alles Gold was glänzt

 

Jonas Pov

 

Ich konnte immer noch nicht glauben, dass ich mich auf diese Sache wirklich eingelassen hatte.

Aber Erik, Marco und Mats hatten wirklich mehr als gute Arbeit geleistet, indem sie mich überredet hatten.

Sie wollten mich unbedingt auf eine ihrer Sauftouren mitnehmen.

Ganz treffend nannten sie es dann auch noch Party machen, dabei war es doch nicht mehr außer einfach nur ein Hirnloses Besäufnis.

Eigentlich hatte ich auch so gar keinen Bock und das merkte man wohl auch mehr als deutlich an meiner Kleiderwahl.

Ich hatte keinen Bock mich raus zu putzen, wozu auch?

Nur weil die Jungs meinten mir eine Freundin suchen zu müssen?

Nein, die Suppe würde ich ihnen ordentlich versalzen.

So hatte ich mich fünf Minuten bevor die Jungs auf meiner Matte standen erst angezogen.

Ich hatte mich für eine schwarze etwas weitere Jeans entschieden und ein normales gelbes T – Shirt.

Nichts besonderes, aber das musste ja auch nicht wirklich sein.

Ich hätte sowieso viel lieber den Abend zu Hause verbracht und Fifa gezockt.

Vielleicht noch eine Pizza bestellt und in Trainingsklamotten auf der Couch gesessen.

Das war doch viel schöner als zu saufen.

Aber die drei von der Tankstelle waren ja anderer Meinung und ich hatte einfach ein zu großes Herz.

 

 

Aber mir wollte einfach nicht in den Kopf, wie man sich dann auch noch Stunden vorher, wie die es taten, vor den Spiegel stellen konnten.

Ich sah Mats vor meinem geistigen Auge, wie er sein Hemd perfekt bügelte, oder Marco, wie er Stundenlang an seinen Haaren zupfte, bis wirklich jede Strähne da saß, wo sie hin sollte.

Wieso das ganze eigentlich?

Ein paar normale Klamotten und ein bisschen die Haare gekämmt reichten doch, wieso dann das ganze Schauspiel mit ewiger Bügelei und Zupferei und was weiß ich alles, dass war doch vollkommen überbewertet und nicht nötig, wenn man auch so gut aussehen konnte.

Also setzte ich mich zurück in mein Wohnzimmer und wartete da auf die Jungs.

Still und heimlich schickte ich Stoßgebete gen Himmel, dass sie nicht kommen würden, aber als es dann an der Türe klingelte, wusste ich, dass es entweder keinen Gott gab, oder er mich hasste, dass er mir die Drei doch noch schickte.

Seufzend stand ich auf und ging zur Türe.

Nachdem ich diese geöffnet hatte, sah ich mir die Drei genau an und konnte es nicht glauben.

Alle Drei hatten sich fein raus geputzt und trugen enge Jeans und Hemden.

Mats trug eine schwarze enge Jeans und ein hellrotes enges Hemd.

Erik trug eine dunkelblaue enge Jeans und ein weißes enges Hemd und Marco trug eine enge weiße Hose und ein gelbes enges Hemd.

Alle drei hatten sich natürlich auch penibel gestylt und bei Marco saß wirklich jede Strähne, aber auch bei Mats saß jede Locke.

Um das ganze zu toppen trugen sie auch noch alle Drei eine Sonnenbrille.

 

 

Alle drei blickten mich mit hochgezogener Augenbraue an und dann tauschten Marco und Mats Blicke und nickten.

Fragend blickte ich die beiden an und auch Erik schien noch nicht so ganz zu verstehen.

,,Erik, du packst die Sachen zusammen und Marco und ich machen den Rest.“, sagte Mats und drückte mich auch gleich zurück in meine Wohnung.

Verwirrt stolperte ich zurück und wurde auch gleich in mein Schlafzimmer gedrückt, wo Mats mich auch gleich von meinen Kleidern, bis auf die Shorts befreite.

Das alles verwirrte mich nur noch mehr und ich hatte keine Ahnung, was die Jungs damit bezwecken wollten.

,,Was gibt das Mats?“, fragte ich dann, aber der Innenverteidiger ließ sich nicht beeindrucken, sondern legte die Sachen einfach über mein Bett und ging wortlos zu meinem Kleiderschrank.

Dort zog er eine schwarze enge Jeans raus und ein weißes ebenfalls enges Hemd.

Dies zog er mir auch gleich über und ich blickte ihn verwirrt an.

Mats reagierte gar nicht darauf, sondern zupfte an meinen Kleidern rum, bis er damit zufrieden war und diese bis auf den letzten Millimeter auch richtig saßen.

,,Perfekt. Jetzt geht es zu Marco ins Bad. Der kümmert sich um den Rest.“, sagte Mats grinsend und schob mich auch gleich schon in das Bad.

Dort wartete Marco auch schon mit einer Tube Haargel in der Hand auf mich und drückte mich auf den Badewannenrand.

Verwirrt blickte ich zu Mats und dann zu Marco, aber diese grinsten nur und ich zuckte die Schultern.

 

 

Die Jungs würden schon wissen, was sie hier machten.

Marco begann auch gleich mir das klebrige Zeug in die Haare zu schmieren und zupfte überall.

Ich hatte das Gefühl, dass er mehr als zwei Hände hatte, denn die schienen überall zu sein.

Wie ein Oktopus hatte er hier eine Strähne und da nochmal und da auf der anderen Seite.

Ich wusste nicht, ob ich schreien oder lachen sollte.

Aber ich blieb stumm und ließ das alles erst einmal über mich ergehen.

Wie lange ich jetzt dort mit dem Mittelfeldspieler gesessen hatte und der an mir gezupft hatte, wusste ich nicht, aber irgendwann war er dann tatsächlich zufrieden.

,,Schatz, kommst du mal bitte?“, fragte Marco und Mats kam auch schon kurze Zeit später fröhlich pfeifend in den Raum gehüpft.

,,Was denn Liebling?“

,,Schau mal die Haare. Was meinst du?“

,,Perfekt.“, sagte der Innenverteidiger und drückte Marco einen Kuss auf die Wange.

,,Dann können wir jetzt los, wenn Erik auch soweit ist.“

,,Der ist fertig. Ich war gerade nach ihm schauen. Der wartet im Wohnzimmer auf uns.

,,Perfekt, dann ab durch die Mitte.“, sagte Marco und gab Mats einen Klaps auf den Hintern.

Nun war ich so völlig bedient und hatte genau das, was ich eigentlich nicht wollte.

Dennoch machte ich mich dann mit den Dreien auf den Weg zu Mats´ Auto und anschließend auch in irgendeinen Klub, den die Jungs sich ausgesucht hatten und den man ja auch unbedingt mal gesehen haben musste.

 

 

Mats hielt seinen Wagen vor dem Dortmunder Szenelokal und ich wusste wirklich nicht, ob das das richtige für mich war.

Aber die Jungs schienen begeistert und wollten das auch unbedingt, also würde ich eben mitziehen und den einen Abend würde ich wohl auch überstehen.

Wir stiegen aus und machten uns gemeinsam auf den Weg zu einem Türsteher, den die Jungs scheinbar kannten, denn der winkte uns auch gleich durch.

Ich sah mich in dem Klub um und musste sagen, dass er ja schon schön war, aber immer wollte ich auch nicht hier sein.

War das eben einfach nicht mein Ding und ich nicht wirklich ein Feierbiest.

,,Ich gehe uns mal was zu trinken holen.“, warf Erik ein und die beiden anderen nickten.

Erik verschwand an eine Bar und Mats legte einen Arm um mich.

,,Wenn der Kurze gleich wieder kommt, dann machen Marco und ich die Tanzfläche unsicher und suchen die eine Freundin. Kann ja nicht sein, dass du mit 21 Jahren noch keine Freundin hattest.“

,,Aber das stört doch auch keinen, außer euch.“, verteidigte ich mich und hoffte, dass es reichen würde.

Aber Mats duldete keine Widerrede und schüttelte nur den Kopf.

Auch ich seufzte und wartete auf Erik.

Kurze Zeit später kam der auch schon wieder und drückte mir ein Glas mit einer bräunlichen Flüssigkeit in die Hand.

Als ich daran roch, wusste ich auch definitiv, dass meine Vermutung richtig war und dort Whisky drin war.

 

 

Seufzend trank ich einen Schluck und spürte den Alkohol auch gleich meine Kehle runter laufen.

Ich musste einen Hustenanfall unterdrücken, denn das war sicher nicht das, was ich immer wieder trinken würde.

,,Wir gehen dann jetzt mal nach einem Mädel für dich schauen.“, sagte Marco und ich verdrehte erneut die Augen.

Wieso konnten sie es denn nicht einfach so lassen wie es war?

Mir ging es doch gut dabei.

Mats und Marco verschwanden dann aber auch schon auf der Tanzfläche und ich sah Erik fragend an.

,,Wieso suchen sie dir eigentlich niemanden? Ich meine du bist doch auch noch Single.“, sagte ich empört und verstand die Ungerechtigkeit einfach nicht.

,,Oh, dass tun sie. Aber ich habe mich auf einen besonderen Kerl eingeschossen und da helfen die Jungs mir.“

,,Ach und wen?“

,,Ich hätte gerne Marvin und da helfen mir die Jungs bei.“

,,Duksch?“, fragte ich und konnte das ja mal so gar nicht glauben, aber als Erik dann den Kopf nickte, wusste ich, dass er den meinte.

,,Ja gut. Ich meine jedem das seine. Ist ja auch okay, wenn du dich in den verliebt hast.“

,,Ja, das habe ich. Schon länger. Aber ich traue mich einfach nicht ihn anzusprechen. Na ja und seit die Jungs mir helfen, klappt es auch schon wesentlich besser.“

,,Das ist doch schön. Das freut mich für dich und ich hoffe, dass du auch Erfolg haben wirst.“, sagte ich ehrlich und gönnte es ihm wirklich.

 

 

Erik wollte gerade antworten, als Mats und Marco auch schon mit zwei Damen im Schlepptau ankamen.

,,Ladys, dass ist Jonas. Jonas, dass sind Shiva und Jessica.“, sagte Marco und ich reichte beiden die Hand, bevor ich mich auch selbst nochmal vorstellte.

Ich sah mir beide genau an und unterschiedlicher hätten sie wohl auch nicht sein können.

Shiva war blond, hatte blaue Augen und war mehr als nur zu viel geschminkt.

Sie legte wohl etwas zu viel Wert auf die falschen Dinge.

Auch ihre Kleiderwahl ließ zu Wünschen übrig.

Sie trug ein kurzes tief ausgeschnittenes Kleid, wo man wohl weniger sehen würde, wenn sie nackt war.

Dazu noch so unglaublich hohe Stiefel und diese künstlichen Fingernägel waren auch nicht wirklich mein Ding.

Einfach von allem zu viel und von dem Kleid zu wenig.

Ich stand eben einfach nicht auf diese aufgebrezelten Tussen, deren Aussehen ihnen wichtiger war, als alles andere im Leben.

Jessica hingegen war so ganz anders.

Sie wirkte natürlich und war auch nicht so aufgebrezelt.

Auch sie war blond und hatte blaue Augen aber sie war viel natürlicher geschminkt.

Die Kleidung war auch eher bedächtig gewählt.

Eine kürzere Jeans, die einiges verriet, aber nicht zu viel und ein Top, was ebenfalls nur erahnen ließ, was sich darunter noch verbarg.

Zwar war sie still und nicht so schrill, aber definitiv angenehmer als Shiva.

 

 

Sie war doch wirklich eher meine Kragenweite.

Aber so wie es aussah hatten Marco und Mats es eher auf Shiva abgesehen und wollen mich mit dieser verkuppeln.

Was ich davon halten sollte, wusste ich noch nicht so wirklich, aber Jessica schien ziemlich zurück gezogen und schien auch nicht wirklich etwas sagen oder machen zu wollen, also musste ich wohl nehmen, was ich bekommen konnte.

Wieso auch immer ich gerade diese nehmen musste.

Mir gefiel Jessica eben einfach besser.

Aber es war ja auch kein Verbrechen auf normale und natürliche Frauen zu stehen und nicht auf diese, die so aussahen als hätte man sie gerade von der Straße aus einem besonderen Viertel geholt, um es vorsichtig auszudrücken.

Mats und Marco drückten diese Shiva aber auch immer wieder weiter zu mir und schienen diese wohl einfach auserkoren zu haben, als Frau an meiner Seite.

Das ich hier überhaupt nicht gefragt wurde, was ich eigentlich wollte oder ob mir das überhaupt recht war, kam wohl in der Planung der beiden nicht vor.

Wobei mir Jessica wirklich gefiel und ich mir auch vorstellen konnte, sie näher kennen zu lernen.

Schließlich musste man ja auch allen Menschen eine Chance geben.

Aber was brachte es mir denn, wenn ich schon von Anfang an merkte, dass es keinen Sinn hatte und die Wellenlängen nicht da waren.

Wir waren unterschiedliche Charaktere und da konnte es doch nicht klappen, oder?

So ganz mit Vorurteilen zu gepumpt wollte ich dann aber auch nicht agieren und vielleicht täuschte der erste Eindruck ja auch, weswegen ich ihr wohl doch eine Chance geben musste.

Also würde ich mich auf in das Getümmel stürzen mit Shiva und Jessica.

 

 

Jessica Pov

 

 

Shiva war meine beste Freundin, aber eigentlich waren wir grundverschieden.

Sie legte Wert auf Dinge, die mir eigentlich überhaupt nicht wichtig waren.

So musste sie jedes Wochenende in die angesagtesten Klubs in Dortmund, wogegen mir einfach die 90 Minuten auf der Südtribüne im wundervollen Westfalenstadion reichen.

Ich musste nicht von Klub zu Klub rennen und jedes Mal irgendwelche Typen anmachen um glücklich zu sein.

Shiva aber musste das.

Dennoch hatte sie irgendwas, was mich immer noch an ihr hielt und was es machte, dass wir uns nun auch schon seit 10 Jahren kannten und lieb hatten.

Wie auch immer wir das geschafft hatten.

Aber vielleicht war es auch einfach die unbändige Liebe zu meiner Borussia, die mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen holte.

Damit konnte ich sogar Shiva ausblenden oder ertragen oder wie auch immer man das nennen wollte.

Dann war es auch irgendwie doch noch okay, wenn ich mich immer wieder mit ihr am Wochenende in die Klubs schleppte.

Wollte ich sie ja auch nicht alleine lassen, wenn ihr dann etwas passierte, würde ich mir das wohl auch nicht verzeihen.

Aber da konnte ich ja auch noch nicht wissen, was noch passieren würde und das ich sogar noch auf einige Borussen traf.

 

 

Wir befanden uns gerade auf der Tanzfläche, als auch schon Mats Hummels und Marco Reus zu uns kamen.

Ich dachte ich sehe nicht richtig und fühlte mich wie in einem Traum.

Das konnte doch nicht sein.

Was machten die beiden denn hier und wieso kamen sie denn auch noch zu uns?

Die beiden sprachen kurz mit Shiva, aber durch die Musik bekam ich das nicht wirklich mit und traute mich auch nicht näher ran zu gehen.

Sie nickte und wirkte auch gleich mehr als begeistert, bevor sie dann zu mir kam.

Fragend blickte ich sie an und sie grinste mich nur breit an.

,,Die beiden gutaussehenden Herren sind hier, weil sie für ihren Freund eine Freundin suchen und da haben sie an mich gedacht. Ist das nicht toll? Willst du vielleicht mitkommen?“, fragte sie und ich nickte.

Das konnte doch wohl wirklich nicht wahr sein!

Wie konnte es denn sein, dass Mats und Marco hier waren und eine Freundin für einen Freund suchten und sich dann auch noch ausgerechnet für Shiva entschieden?!

Sie hatte doch keine Ahnung von Fußball, oder von allem anderen.

Das war schon wirklich mehr als unfair, aber ich hatte schon vorher gelernt, dass das Leben nicht immer fair war.

,,Um wen handelt es sich denn?“, fragte ich Shiva und sie zuckte die Schultern.

,,Jonas glaube ich heißt der Gute.“

,,Hofmann?“, fragte ich schockiert und Shiva zuckte erneut die Schultern.

,,Kann sein. Keine Ahnung. Aber ich schaue ihn mir mal an. Vielleicht ist das ja auch so ein Hübscher, wie die beiden hier.“

 

 

Ich verkniff mir ihr zu erklären, dass die beiden Homosexuell und zusammen waren, denn das würde wohl eh nicht in ihren Kopf gehen.

Das wusste ich, nachdem ich dabei war, als die Jungs sich geküsst hatten.

Sicher war das heimlich, aber ich gehörte auch zu dieser Familie und wollte es nicht an die große Glocke hängen.

Das würden die beiden schon selber tun, wenn sie der Meinung waren, dass es jetzt an der Zeit war.

So ließ ich mich darauf ein und ging mit zu Jonas.

Dort merkte ich dann auch, dass es sich tatsächlich um den Spieler Jonas Hofmann handelte.

Er gefiel mir und war genau das, was ich immer wollte, aber der sollte sich ganz offensichtlich an Shiva ran machen, da sollte ich mich vielleicht auch nicht einmischen und ihr einfach das Glück gönnen, auch wenn sie das nicht wirklich verdient hatte.

Es war wohl nicht wirklich nett so über meine beste Freundin zu denken, aber in dem Moment hatte ich wohl recht und war da auf der richtigen Seite.

Also ließ ich mich darauf ein und ging mit zu Jonas.

Nachdem der sich vorgestellt hatte, flirtete Shiva auch schon die ganze Zeit mit ihm.

Ich kam mir vor, wie das dritte Rad am Fahrrad und hatte auch wirklich keine Lust mehr.

Das merkte man mir dann auch recht schnell an.

Denn ich stand einfach nur noch in der Gegend rum, wie bestellt und nicht abgeholt.

Jonas und Shiva tuschelten etwas und ich spürte etwas Eifersucht in mir aufkeimen.

 

 

Hätte ich das doch auch gerne, denn Jonas gefiel mir wirklich mehr als gut und das auch nicht erst seit gerade.

Schließlich kannte ich Jonas als bekennende Borussin ja auch schon etwas länger und besser, genauso wie Mats und Marco, die sich wieder auf die Tanzfläche verzogen hatten.

Auch Erik stand dort rum und redete mit einer jungen Dame.

Selbst mit dem konnte ich mich nicht unterhalten.

Besser konnte der Abend wirklich nicht mehr werden und da spürte man wohl deutlich die Ironie.

,,Jessica?“, fragte Shiva und drehte sich zu mir rum.

Fragend blickte ich diese an und Shiva lächelte mich breit an.

,,Geh Jonas und mir doch bitte mal etwas zu trinken holen.“

Das war ja wohl die Höhe!

Am liebsten hätte ich ihr das Glas was ich holen sollte ins Gesicht geschüttet, aber das traute ich mich nicht.

Dafür war ich eben einfach doch zu zurückhaltend.

Also nickte ich brav und machte mich auf den Weg zur Bar und holte dort zwei Whisky, die ich den beiden dann auch gleich gab.

Jonas lächelte mich dankend an und wollte gerade das Glas annehmen, als Shiva mir das beinahe aus der Hand riss und Jonas gab, um so seine ganze Aufmerksamkeit erneut auf sich zu ziehen.

Seufzend stellte ich mich wieder Abseits und wartete.

So ging es den ganzen Abend und mehr als der Laufbursche war ich nicht, aber das war ich eigentlich immer, also war das auch nichts Neues mehr für mich.

 

 

Als es langsam Richtung morgens ging, entschied sich Jonas langsam nach Hause zu gehen.

Die beiden hatten offensichtlich schon eine Menge Spaß bis dahin und ich stand da einfach nur rum.

Was sollte ich auch sonst tun, außer da stehen und warten, dass ich gebraucht wurde.

Mats, Marco und Erik waren auch schon weg und Jonas wollte sich jetzt auch auf den Weg machen.

Shiva kam zu mir und zupfte an meinem Ärmel.

,,Wir wollen jetzt gehen. Kommst du?“, fragte sie und ich nickte, bevor ich mit den beiden nach draußen ging und dort in ein Taxi steigen sollte.

,,Sagst du dem Taxifahrer wo du wohnst? Dann kann der dich als erstes nach Hause bringen. Ich bezahle das natürlich.“, sagte Jonas zu Shiva und diese gab dem Taxifahrer auch gleich ihre Adresse.

Sofort fuhren wir los und ich witterte meine Chance.

Vielleicht konnte ich ja nochmal mit Jonas reden, wenn Shiva weg war, denn Jonas würde mich sicher auch nach Hause bringen wollen.

Während der Fahrt war es sonst still, denn Shiva hatte sich an Jonas gehangen und war auch penibel darauf bedacht, dass ich ihm nicht zu nahe kam.

Als wir dann vor Shiva´s Haustüre parkten verabschiedete sie sich mit einem Kuss auf die Wange von Jonas und sah mich auffordernd an.

,,Du musst schon aussteigen, oder willst du noch eine Rundreise durch Dortmund?“, fragte sie ziemlich unfreundlich und ich stieg wortlos aus.

 

 

,,Ich bringe Jessica jetzt auch noch heim und dann fahre ich auch nach Hause.“, sagte Jonas, doch Shiva winkte ab, bevor ich etwas sagen konnte.

,,Das ist nicht nötig. Jessica hat es von hier aus nicht mehr weit, bis nach Hause und ich kümmere mich drum, dass sie heil nach Hause kommt. Danke Süßer. Wir schreiben dann, ja? Ich habe ja deine Nummer.“

Jonas nickte nur und der Taxifahrer fuhr auch gleich wieder los und mit Jonas weg.

Das war es dann wohl von wegen nochmal mit Jonas alleine reden.

,,Du kannst doch zu Fuß gehen, oder?“, fragte Shiva und machte sich auf den Weg zu ihrer Haustüre.

,,Das sind vier Kilometer.“, sagte ich leise, aber scheinbar nicht leise genug, denn Shiva blieb abrupt stehen und drehte sich rum.

,,Das schaffst du aber doch, oder?“, fragte sie mit einem zuckersüßen Lächeln und sah mich auch so an.

,,Sicher.“, sagte ich und machte mich auch gleich auf den Weg.

Allerdings nicht nach Hause, sondern zum nächsten Bahnhof.

Dann würde ich eben mit dem Zug nach Hause fahren, aber ich konnte doch nicht vier Kilometer laufen, dass war dann vielleicht doch etwas zu viel.

Glücklicherweise war der Bahnhof nicht wirklich weit und ich erreichte ihn in wenigen Minuten.

Hier hatte ich dann nochmal Glück und Fortuna schien auf meiner Seite zu sein, denn der Zug, der mich nach Hause bringen würde, stand auf den Gleisen.

Sofort lief ich dahin und stieg ein.

Ich suchte mir einen Platz und ließ mich schwer auf den Sitz sinken.

Immer noch konnte ich es nicht wirklich fassen.

Wie konnte ich das alles nur mit mir machen lassen?

 

 

Aber ich schaffte es einfach nicht den Mund aufzumachen und mich zu wehren.

Das wusste auch Shiva und nutzte es auch immer wieder schamlos aus.

Ich war eben einfach nicht der Typ dafür.

Einfach so aus sich raus zu gehen und mit der Faust auf den Tisch hauen schaffte ich nicht.

Dafür war ich wohl einfach zu schüchtern.

Ich legte den Kopf gegen den Sitz und schloss gequält die Augen.

Einfach hatte ich es wirklich nicht, aber ich hatte es mir wohl auch ein Stück weit so ausgesucht.

Als der Zug an der Haltestelle hielt, an der ich aussteigen musste, tat ich das auch und ging die 100 Meter noch zu Fuß, die mich nun noch von meiner Wohnung trennten.

Diese überwindete ich auch noch und schloss meine Wohnungstüre auf.

Mein Weg führte mich auch gleich in mein Schlafzimmer, wo ich mich meiner Kleidung entledigte und diese zusammenfaltete und auf einen Stuhl legte.

Ich ließ mich auf das weiche Bett fallen und starrte an die Decke.

Immer wieder dachte ich an Jonas und konnte ihn einfach nicht aus meinen Gedanken streichen.

Wieso konnte ich ihn denn nicht einfach vergessen?

Ich musste ihn vergessen, denn er würde sich sicher mit Shiva zusammen tun und dann hatte ich sowieso keine Chance mehr.

Mit dieser Erkenntnis schloss ich die Augen und kuschelte mich eng in die Decke.

Schließlich schlief ich dann auch ein und verfiel in einen mehr als unruhigen Schlaf, aus dem ich immer wieder hochschreckte.

 

 

Am nächsten Morgen wurde ich durch eine Melodie geweckt, die ich als BVB Lied identifizierte.

Da ich keinen Wecker gestellt hatte, wusste ich, dass es mein Handy sein musste.

Gequält streckte ich meine Hand aus und tastete mit geschlossenen Augen nach meinem Handy.

Auch das Gespräch nahm ich an, ohne auf das Display zu achten.

,,Hallo?“, fragte ich immer noch mehr als müde und hoffte, dass das Gespräch nicht wichtig war.

,,Wunderschönen guten Morgen, Jessica.“, hörte ich auch gleich die liebliche Stimme von Shiva und wusste nicht, ob ich mich freuen und lachen oder mich ärgern und weinen sollte.

,,Morgen Shiva.“, murmelte ich und bereute jetzt schon, dass ich angenommen hatte.

,,Na na, sei mal ein bisschen erfreuter, dass ich dich anrufe. Hast du heute schon etwas vor?“

,,Was habe ich?“

,,Hast du heute schon etwas vor?“, fragte sie erneut und ich schüttelte den Kopf.

Bis mir dann auffiel, dass sie das nicht sehen konnte und seufzte.

,,Nein, ich habe nichts vor und glaub mir ich mache auch heute nichts. Ich werde den ganzen Tag im Bett bleiben und schlafen. Ich habe mehr als beschissen....“

,,Ja ja, dass kannst du mal voll vergessen. Wird nicht mehr geschlafen. Wenn du nichts mehr vor hast heute, dann kannst du mich doch auch sicher begleiten, oder?“, unterbrach sie mich und ich sah auf die Uhr.

Hatte die Frau eigentlich nicht gesehen, dass es noch mitten in der Nacht war, oder warum schmiss die mich bereits um 8.30 Uhr aus dem Bett?

 

 

,,Wohin soll ich dich denn begleiten?“, fragte ich und wusste, dass ich es bereuen würde.

,,Ich wollte mich heute nochmal mit Jonas treffen. Da würde ich dich gerne mitnehmen.“

Jetzt war ich auf einen Schlag wach.

Sie wollte sich nochmal mit Jonas treffen, würde bedeuten, dass sie auch bald zusammen waren und dann konnte ich mir den Borussen sowieso aus dem Kopf schlagen.

Seufzend fuhr ich mit mir der Hand durch die Haare.

,,Wo und wann willst du dich denn mit ihm treffen?“

,,Keine Ahnung. Ich werde ihn gleich mal anrufen. Vielleicht gehen wir ein Eis essen oder ins Kino. Oder vielleicht beides?!“

So hyperaktiv hatte ich sie selten erlebt und es nervte mich jetzt schon, auch wenn ich ihr das so nicht sagen würde.

,,Klar, dann ruf Jonas doch erst einmal an und dann kannst du mir ja auch immer noch Bescheid sagen, oder?“

,,Ja, mache ich. Dann melde ich mich später nochmal.“

,,Hmh. Mach das.“, sagte ich und legte ohne ein weiteres Wort wieder auf.

Das Handy landete neben meinem Kissen und ich drehte mich wieder rum.

So fing der Tag doch schon wunderbar an und es konnte doch auch nicht mehr besser sein, oder?

Dummerweise schlief ich aber wieder ein, obwohl ich nur noch in Ruhe wieder wach werden wollte.

 

 

Erst als das BVB Lied erneut durch den Raum schallte, schreckte ich hoch und sah, dass Shiva erneut anrief.

,,Ja.“, sagte ich, als ich den Anruf entgegennahm.

,,Ich bin´s wieder.“, sagte Shiva noch fröhlicher als vorher und ich war sicher, dass Jonas ja gesagt hatte und wir später etwas mit ihm unternehmen mussten.

,,Und?“, fragte ich und kletterte vorsichtig aus dem Bett.

,,Jonas hat eingewilligt. Er wollte mit uns später ein Eis essen gehen und danach gehen wir noch ins Kino. Du kommst ja auch mit, oder?“, fragte sie und ich seufzte, aber diesmal innerlich.

,,Ja, ich gehe auch mit.“, sagte ich und machte mich auf den Weg in meine Küche und dort erst einmal zur Kaffeemaschine.

War ich ohne Kaffee doch kein Mensch und auch nicht wirklich aufnahmefähig.

Das wusste auch Shiva und deswegen nutzte sie das wahrscheinlich jetzt mal wieder schamlos aus.

,,Wann willst du dich denn treffen?“, fragte ich und gähnte, während ich mich ausgiebig streckte.

,,In zwei Stunden. Ich muss mich noch fertig machen.“

,,Das muss ich dann ja auch.“

,,Reichen dir denn zwei Stunden?“, fragte Shiva und lachte ironisch.

,,Ja, mir würden auch 30 Minuten reichen. Zumindest zum duschen und anziehen.“

,,Ich weiß. Aber zieh dir bitte etwas hübsches an, ja? Ich möchte ja nicht, dass Jonas einen falschen Eindruck von mir bekommt. Immerhin bist du doch meine beste Freundin und er soll ja nicht denken, dass ich mit einem asozialen Menschen zu tun habe.

 

 

,,Natürlich.“, sagte ich genervt und setzte mich mit dem Kaffee an den Tisch.

,,Ich bin dann in zwei Stunden da.“, sagte ich dann, als von ihr nichts mehr kam.

,,Gut. Sei pünktlich. Das bist du ja auch nicht immer.“

,,Ich weiß. Ich bin pünktlich. Bis gleich.“

,,Bis gleich.“

Bevor ihr noch etwas einfiel legte ich schnell auf und das Handy auf den Tisch.

Hatte ich eigentlich so gar keine Lust dazu mich mit ihr und Jonas zu treffen, aber ich musste es wohl einfach tun, so als beste Freundin.

Erst einmal würde ich aber meinen Kaffee trinken, denn so viel Zeit musste ich auf jeden Fall noch investieren.

Nachdem ich die Tasse geleert hatte, stellte ich sie auf den Tisch zurück und ging in mein Bad.

Dort entledigte ich mich noch meiner Unterwäsche, die ich noch immer trug, warf sie in den Wäschekorb und stellte mich unter die Dusche.

Ich schaltete das Wasser an und drehte den Duschkopf beiseite, bevor das kalte Wasser mich traf.

Als es dann warm wurde, zog ich den Duschkopf wieder über mich und seifte meine Haare und meinen Körper ein.

Beides spülte ich auch direkt danach ab und stieg aus der Dusche, wo ich mich in ein Handtuch wickelte und mich abtrocknete.

Das Handtuch legte ich dann über den Badewannenrand und ging nackt wie ich war in mein Schlafzimmer, wo ich meine Kleidung zusammensuchte.

Ich entschied mich für etwas eher schlichteres, denn ich würde sowieso nicht im Mittelpunkt stehen und das musste und wollte ich aber auch gar nicht.

 

 

Also entschied ich mich für eine hellblaue ¾ Hose und ein weißes Top.

Das würde ja wohl reichen um gut genug auszusehen für Shiva und nicht zu sehr aufgemotzt, dass es nicht mehr zu mir passte.

Anschließend ging ich wieder ins Bad und richtete mich dort weiter her.

Schminkte mich, machte meine Haare und alles was sonst noch so anfiel.

Als auch das erledigt war, machte ich mich auf den Weg in mein Wohnzimmer und packte dort noch meine Sachen, bevor ich mich auf den Weg machte zum Bahnhof und anschließend auch zu dem Zug, der mich zu Shiva bringen würde.

Erst als ich im Zug saß, fragte ich mich, ob ich wirklich bescheuert war.

Wieso tat ich das alles eigentlich?

Ich quälte mich doch selber, indem ich jetzt da auch noch hinging.

Aber was machte man nicht alles für seine beste Freundin.

Seufzend stieg ich aus dem Zug aus, als dieser an der Haltestelle hielt und machte mich auf den Weg zu Shiva.

Auf dem Weg dorthin zündete ich mir eine Zigarette an und inhalierte den Qualm tief.

Als ich dann meinen Namen hörte, sah ich mich fragend um.

Dann sah ich Jonas neben mir, der in seinem Auto neben mir her fuhr.

,,Soll ich dich mitnehmen?“, fragte er mit einem Lächeln und beinahe war ich versucht ja zu sagen, aber dann kam mir Shiva in den Kopf und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, danke. Ich würde gerne noch rauchen und es ist ja auch nicht mehr weit.

,,Okay, dann bis gleich.“

Jonas fuhr dann weiter und ich blickte ihm hinterher.

Wie gerne hätte ich jetzt ja gesagt und konnte es nicht, es war furchtbar.

 

 

Die letzten Meter ließ ich auch noch hinter mir und klingelte dann an die Türe.

Jonas öffnete mir die Türe, mit einem Lächeln und ließ mich eintreten.

,,Shiva ist noch im Bad, aber sie kommt gleich.“, sagte er und ich nickte, während ich eintrat.

,,Ich bin schon da.“, kam es hinter Jonas und Shiva kam mal wieder perfekt gestylt und in vollkommen übertriebenen Klamotten die Treppe runter stolziert.

,,Meinetwegen können wir jetzt auch gleich gehen.“, sagte sie und harkte sich bei Jonas unter.

Gemeinsam gingen wir dann in die Stadt, die nicht wirklich weit von Shiva´s Wohnung weg war.

Jonas und Shiva gingen vor und ich folgte, wie ein braver Schoßhund.

Die beiden unterhielten sich angeregt, aber das bekam ich auch nicht wirklich mit.

Aber ich gehörte ja auch eigentlich nicht dazu.

Wieso sollte ich mich denn auch in Gespräche einbringen?

Als wir dann die Eisdiele erreicht hatten, wollte ich mich gerade auf einen der Stühle setzen, aber da Jonas sich neben mich setzen wollte, schubste Shiva mich unbemerkt auf Seite, damit ich mich nicht neben ihn setzen konnte.

Also setzte ich mich einen Stuhl weiter und saß so neben Shiva und nicht neben Jonas.

Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn sie mir wenigstens das gelassen hatte.

,,Erzähl mir mehr von dir Jonas. Was machst du beruflich?“, fragte Shiva und Jonas lächelte.

,,Ich bin Fußballprofi und was machst du von Beruf?“

,,Ich arbeite in einem Kosmetikstudio. Aber vom Fußball habe ich keine Ahnung.“

 

 

,,Okay, aber das musst du ja auch nicht. Ist halt nicht jeder begeistert von.“

,,Nein, dass stimmt. Ich will mich jetzt selbstständig machen mit einem eigenen Kosmetikstudio und hoffe, dass mir das auch gelingt.“

,,Ich drücke dir die Daumen.“, sagte Jonas und lächelte.

Ich schüttelte nur leicht den Kopf, denn offensichtlich bemerkte sie nicht, dass er sich überhaupt nicht für ihr Kosmetikstudio interessierte.

Aber sollte mir auch egal sein, denn es konnte ja auch sein, dass ich das einfach nur falsch interpretiert hatte.

Also nahm ich mir stattdessen lieber die Karte und blickte hinein.

Wollten wir ja schließlich ein Eis essen.

Aber noch bevor ich die Karte aufschlagen konnte, hatte Shiva mir die Karte aus der Hand geklaut.

,,Wolltest du nicht abnehmen, Jessica?“, fragte sie in scharfem Ton und ich nickte.

Gerade wollte Jonas etwas sagen, da fiel ihm Shiva auch gleich wieder ins Wort.

,,Ich habe ihr direkt gesagt, dass sie das nicht nötig hat. Aber sie meinte ja, dass sie das unbedingt müsse und hat mich damit beauftragt sie davor zu schützen, wenn sie Blödsinn machte und das habe ich jetzt getan.“, erklärte sie an Jonas gewandt und dieser nickte.

Ich seufzte nur, denn so hatte sie mir jetzt ja auch noch das Eis genommen.

Da blieb doch die Frage, warum sie mich überhaupt noch mitnahm.

,,Ich weiß ja nicht, aber ich glaube ich sollte auch kein Eis essen. Schließlich muss ich ja auch auf meine Figur achten.“, sagte Shiva und streckte Jonas auch gleich ihre Titten entgegen, während sie über ihre Seiten streichelte.

,,Das hast du doch wirklich nicht nötig, Shiva.“, kam es von Jonas.

 

 

,,Danke, dass ist wirklich sehr charmant von dir.“, lachte sie und ich wurde auf meinem Stuhl immer kleiner.

Merkte sie denn gar nicht, dass mir das alles weh tat und mir ein Stich ins Herz versetzte?

,,Ich habe zugelegt und muss noch etwas abnehmen. Vielleicht ist es besser, wenn wir uns ein Eis teilen. Ich will ja nicht viel essen. Nur ein bisschen naschen. Ich meine ich muss auf meine Figur achten, Jonas.“

Ich verdrehte die Augen, nachdem ich mich weggedreht hatte.

Klar, eine Frau von 1,70 und 60 Kilo hatte es ja auch nötig auf ihre Figur zu achten und hatte ja auch ganz sicher zugenommen.

Wahrscheinlich unter der Zunge oder am Ohrläppchen.

,,Magst du denn vielleicht etwas trinken, Jessica?“, fragte Jonas und ich blickte ihn verwirrt an.

Scheinbar hatte er gemerkt, dass ich auch noch da war.

,,Ja, sie trinkt ein Wasser. Nicht wahr, Jessica?“, fragte Shiva und ich nickte.

,,Ja, Wasser klingt gut.“

Jonas nickte und bestellte dann auch den Eisbecher, den Shiva sich ausgesucht hatte, zwei Cola und ein Wasser.

Als der Kellner dann kam, stellte er uns alles hin und ich nippte an meinem Wasser.

,,Fütterst du mich?“, fragte Shiva an Jonas gewandt und dieser nickte, bevor er das auch tatsächlich tat.

Ich verschluckte mich beinahe an meinem Wasser, als ich das sah.

Wieso mussten die denn ausgerechnet jetzt hier turteln?

Das konnte doch wohl nicht wahr sein.

 

 

Jonas und Shiva aßen ihr Eis und ich nippte die ganze Zeit an meinem Wasser.

Die restlichen Gespräche zwischen den beiden belauschte ich nicht mehr, sondern hielt Ausschau, ob ich nicht vielleicht auch noch einen Mann fand, so wie Shiva jetzt offensichtlich Jonas.

Als die beiden dann endlich fertig waren, machten wir uns auch weiter auf den Weg zum Kino.

,,Was schauen wir denn für einen Film?“, fragte Jonas und sah uns fragend an.

,,Einen Horrorfilm.“, warf Shiva ein und ich blickte sie leicht schockiert an.

Solange ich Shiva kannte, hatte die nicht einen Horrorfilm besessen, geschweige dann gesehen.

Wieso wollte sie das jetzt?

,,Bist du einverstanden?“, fragte Jonas an mich gewandt und ich nickte.

Ich schaute für mein Leben gerne Horrorfilme, also war das für mich kein Problem, aber ich dachte mir, dass es das wohl für Shiva werden könnte, denn die machte sich doch schon in die Hose, wenn es in gewissen Filmen nur schon dunkel wurde.

Dann würde sie bei einem Horrorfilm doch sterben.

Mit einem Schulterzucken gingen wir rein und Jonas holte die Karten.

Er reichte uns diese und wir machten uns auf den Weg in den Kinosaal.

Dort achtete Shiva ebenfalls penibel darauf, dass ich Jonas nicht zu nahe kam und sie zwischen uns saß.

Mich auf die andere Seite von Jonas zu setzen, würde sie nicht erlauben.

Dabei würde ich den sicher nicht auffressen oder zu nahe kommen.

Das sollte sie auch eigentlich wissen, denn dazu war ich viel zu schüchtern, was Shiva aber eigentlich auch wissen sollte, nach zehn Jahren Freundschaft.

 

 

Den kompletten Film über saß ich gelangweilt da rum und blickte mir den Film an.

Dieser war nicht besonders gut, aber ich hatte ja auch sonst nichts zu tun.

Shiva hatte sich an Jonas gekuschelt und rutschte immer näher, je gruseliger der Film wurde.

Wenn sie so weiter machen würde, dann würde sie bald auf seinem Schoß sitzen.

Kurze Zeit später tat sie das auch tatsächlich und tat dann so, als wäre es ein Versehen gewesen und sie hätte sich erschrocken.

Super schauspielerisches Talent, dachte ich ironisch und verdrehte die Augen.

Hier war es ja dunkel und es konnte niemand sehen.

Den Rest des Films passierte glücklicherweise nicht mehr viel und ich hatte nichts mehr, was ich noch zu beobachten hatte.

Als der Film dann aus war, machten wir uns auf den Weg nach draußen und wieder zu Shiva nach Hause.

,,Es war wirklich ein schöner Tag.“, sagte Shiva und Jonas nickte.

,,Ja, hat mir auch sehr gut gefallen. Wir müssen mal schauen, ob wir das mal wiederholen können. Vielleicht nächste Woche. Morgen muss ich arbeiten.“

,,Das ist sehr schade. Aber dann vielleicht nächste Woche.“, lächelte Shiva und Jonas nickte.

,,Magst du vielleicht noch mit rein kommen?“, fragte Shiva und Jonas schüttelte den Kopf.

,,Nein, tut mir leid, aber ich muss nach Hause. Ich muss morgen Abend fit sein, wegen dem Spiel.“

,,Okay, dass ist mehr als schade. Aber ich verstehe das natürlich.“

 

 

Man konnte deutlich merken, dass Shiva so überhaupt nicht einverstanden war, aber es so akzeptieren musste.

Die beiden verabschiedeten sich und Shiva drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange.

Jonas verabschiedete sich auch noch von mir und machte sich dann auch schon auf den Weg zu seinem Auto und fuhr anschließend Heim.

,,Dann brauchst du mich ja morgen nicht, oder?“, fragte ich an Shiva gewandt, als Jonas außer Sichtweite war, auch wenn der uns im Auto nicht hören konnte, wollte ich kein Risiko eingehen.

,,Wieso? Wie kommst du drauf, dass ich dich nicht brauche? Ich meine Jessica, du bist meine beste Freundin.“

,,Ja, aber ich bin morgen im Westfalenstadion. Morgen spielt die Borussia.“

,,Du und dein scheiß Fußball. Such dir lieber mal ein richtiges Hobby.... Moment! Fußball. Jonas spielt doch auch Fußball. Wo spielt der?“, fragte sie und ich schüttelte leicht den Kopf.

Konnte ich ja aber auch nicht lügen, denn dann würde ich ja auffallen, konnte sie es ja schließlich jeder Zeit, wann immer sie es wollte im Internet nachlesen.

,,Beim BVB.“, sagte ich kleinlaut und blickte auf den Boden.

,,BVB ist der Verein hier in Dortmund, oder?“

Ich verdrehte die Augen, konnte einfach nicht verstehen, wie jemand 20 Jahre in einer Stadt wohnen konnte, und nicht mal wusste, wie der Fußballverein der Stadt hieß und wir reden ja auch hier nicht von einem kleinen Verein, sondern von einem Bundesligisten.

,,BVB steht für Ballspielverein Borussia 09 Dortmund und ja, dass ist der Fußballverein hier aus Dortmund.“

 

 

Man konnte förmlich sehen, wie es in ihrem Kopf begann zu rattern.

,,Und du gehst morgen zum Fußball?“, fragte sie weiter und ich nickte.

,,Gehst du auch zu diesem BVB?“

Erneut nickte ich und wusste nicht, worauf sie raus wollte.

,,Dann kannst du mich doch morgen mitnehmen, oder?“

Schockiert blickte ich sie an.

War das doch die einzige Möglichkeit die ich noch hatte, mich wirklich auszuleben.

Auf der Südtribüne mit 20.000 Leuten ging ich vollkommen auf und konnte mich gehen lassen.

Jetzt wollte sie auch noch in diese Welt eindringen, dass wollte ich nicht zulassen.

,,Morgen ist ein Derby.... Das.... das.... geht.... nicht....“, stotterte ich und sah sie immer noch schockiert an.

,,Ich habe keine Ahnung, was ein Derby ist, aber ich bin sicher, dass es geht.“

,,Nein, dass ist ein verdammt wichtiges Spiel und das kann ich nicht verpassen. Außerdem gibt es doch auch sicher keine Karten mehr. Die Spiele sind immer Wochen, wenn nicht sogar Monate vorher ausverkauft.“, versuchte ich es weiter.

,,Lass das mal meine Sorge sein. Rein komme ich auf jeden Fall. Nimmst du mich denn mit?“

,,Du kommst da nicht einfach so rein.“, versuchte ich es dennoch weiter und hoffte einfach, dass sie locker lassen würde.

,,Willst du mich etwa nicht mitnehmen?“, fragte sie mit einem enttäuschten Unterton und ich seufzte.

Das war gemein, aber diese Karte spielte sie immer aus, wenn sie nicht bekam, was sie wollte, weil sie wusste, dass ich dann weich werden würde.

 

 

,,Doch natürlich will ich dich mitnehmen. Aber die Spiele sind ausverkauft. Wie ich bereits gesagt hatte.“

,,Aber ich komme da rein. Keine Sorge. Nur wirkt es so, als wolltest du mich nicht mitnehmen. Dabei dachte ich, dass du mich lieb hast und das du mit mir alles teilst. Vielleicht finde ich ja auch an dem Sport Spaß und komme dann mal öfter mit.“

Ich konnte die unbändige Freude kaum noch unterdrücken.

Mir musste schnell etwas einfallen, wie ich sie davon abhalten konnte, denn ich wollte sie nicht mitnehmen.

Sie blickte mich traurig an und ich sah auf den Boden.

Wieso schaffte sie es immer wieder mir ein schlechtes Gewissen zu machen?

,,Du willst nicht. Okay, tolle beste Freundin bist du. Ich gehe dann jetzt mal rein.“, sagte sie und drehte sich auch gleich um und ging Richtung Haustüre.

,,Shiva, warte. Wenn du dich drum kümmerst, dann nehme ich dich morgen mit.“

Sie blieb stehen, drehte sich rum und strahlte mich überglücklich an.

,,Das ist wirklich mehr als toll von dir, danke.“

,,Nichts zu danken. Kümmere dich drum, dass du rein gelassen wirst und dann sehen wir uns morgen. Ich fahre jetzt auch heim.“

,,Mache ich. Wann treffen wir uns denn morgen?“

,,Um 14 Uhr am Westfalenstadion.“

,,Wie komme ich dahin?“, fragte sie und stellte sich jetzt wirklich dümmer, als sie war.

,,Du hast ein Navi, dass redet mit dir. Stell das ein und dann kommst du da schon hin. Ich fahre wie immer mit dem Zug.“

Manchmal glaubte ich, dass sie sich absichtlich dumm stellte, wie jetzt.

 

 

,,Okay, dann bis morgen.“

,,Bis morgen.“

Mit einem erneuten Augenverdrehen machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof und schließlich auch mit dem nächsten Zug nach Hause.

Im Zug legte ich meine Stirn gegen die kühle Fensterscheibe und fragte mich immer, was ich da getan hatte.

Jetzt würde ich sie auch noch in das Letzte, was mir noch blieb und was ich liebte lassen.

Jetzt hatte ich nichts mehr, was ich liebte und was alleine mir gehörte.

Erst schnappte sie mir Jonas weg und jetzt auch noch die Borussia.

Was kam als nächstes?

Wollte sie dann auch noch meine Wohnung oder mein Hab und Gut?

Ich stieg aus und machte mich auch gleich auf den Weg zu meiner Wohnung.

Dort setzte ich mich in mein Wohnzimmer und überlegte, was ich machen sollte.

Entschied mich dann aber auch dafür, dass ich ins Bett ging.

Also machte ich mich auf den Weg in mein Schlafzimmer und entledigte mich dort meiner Kleidung und legte diese auf einen Stuhl.

Anschließend kuschelte ich mich in meine Decke und starrte noch eine ganze Weile an die Decke.

Immer wieder musste ich an Jonas denken und an Shiva.

Es war wirklich mehr als unfair, dass die beiden nun so viel zusammen machten, aber das nützte ja nichts.

Ich konnte es doch auch nicht ändern.

Über diesen Gedanken schlief ich schließlich auch ein und verfiel in einen unruhigen und nicht wirklich erholsamen Schlaf, inklusive beschissenem Traum.

 

 

Als ich am nächsten Morgen durch meinen Wecker wach wurde, den ich regelmäßig auf die Spieltage der Borussia gestellt hatte, blickte ich mich verwirrt um.

Der Traum das Jonas und Shiva zusammen in meinem Bett lagen und dort rum machten, war wohl wirklich nur ein Traum.

Zumindest war hier niemand und ich hoffte, dass ich auch niemanden finden würde, im Rest meiner Wohnung.

Ich blickte auf die Uhr und musste feststellen, dass es schon 13 Uhr waren.

In einer Stunde musste ich schon am Westfalenstadion sein und stand auf.

Mein erster Weg führte mich in die Küche um dort erst einmal einen Kaffee zu machen.

In der Zeit wo der durchlief machte ich mich auf den Weg in mein Bad und machte mich dort fertig und duschte mich.

Nachdem ich dort soweit war, ging ich in mein Schlafzimmer und zog mich dort an.

Eine schwarze enge Jeans, einen schwarzen Kapuzenpulli und ein Kevin Trikot drüber.

Im Flur zog ich noch meine Springerstiefel an und war nun bereit zum gehen.

Aber als erstes ging ich in meine Küche, trank noch einen Kaffee und rauchte eine Zigarette, denn dafür hatte ich auch noch Zeit.

Als auch das erledigt war, packte ich meine Zigaretten und alles was ich sonst noch brachte in meine Hosentaschen und machte mich auf den Weg zum Zug und anschließend auf den Weg ins Westfalenstadion.

Ich freute mich wahnsinnig, denn gerade Derbys waren auch für mich immer noch etwas ganz besonderes und das obwohl ich seit 15 Jahren auf die Süd ging.

 

 

Im Zug war reges Treiben und ich freute mich wahnsinnig.

Die Jungs und Mädels um mich herum hatten verdammt gute Laune und ich war sicher, dass wir heute den mit Abstand besten Support abgeben konnten und würden.

Sicher war die Stimmung sonst auch mehr als gut, aber heute wirkte sie noch besser als sonst.

Als wir dann endlich an der Haltestelle waren, stieg ich aus und machte mich auf den Weg zum Stadion.

Ich wusste, dass ich Shiva direkt erkennen würde.

Heute würden alle hier in schwarz gelb rumlaufen und ich wusste, dass Shiva das ganz sicher nicht tat, denn sie wusste ja nicht mal, was der BVB für Farben hatte.

Blieb nur zu hoffen, dass sie nicht gerade Blau an hatte, sonst würde sie auf der Süd wohl nicht lange leben.

Aber vielleicht hatte Jonas ihr das irgendwann mal beigebracht.

Ich blickte mich fragend um, als ich am Stadion war und diesmal war ich verwundert, dass Shiva nicht so sehr aus der Masse stach wie ich erwartet hatte.

Sie trug ein dezentes schwarzes Minikleid und ebenfalls schwarze High Heels.

Nicht unbedingt das Beste für die Süd, aber sie hatte ja auch keine Ahnung.

Blieb nur zu hoffen, dass sie nicht auch noch Modefan wurde, wegen Jonas, denn so was brauchte der BVB wohl wirklich nicht.

Seufzend ging ich zu ihr und umarmte sie.

,,Bereit für 90 Minuten geilstes Erlebnis ever?“, fragte ich und Shiva verdrehte die Augen.

,,Die habe ich wohl nur, wenn ich mit Jonas vögeln würde. Aber das dauert sicher auch nicht mehr lange.“, grinste sie breit.

 

 

Sofort drehte ich mich rum und hoffte, dass das niemand gehört hatte.

Da aber niemand zu uns blickte, außer die üblichen Blicke, die ich schon kannte, zog ich sie mit zum Eingang der Südtribüne und ging mit ihr nach drinnen.

,,Du solltest hier vielleicht nicht so laut rum schreien, dass du einen der Jungs kennst.“, mahnte ich sie an und Shiva sah mich fragend an.

,,Wieso?“

,,Weil hier alles Fans sind, die denken, dass du spinnst.“

,,Oh.“

Erneut verdrehte ich nur die Augen und wusste, dass Frauen wie sie die typischen Klischees über blonde Frauen alle erfüllte.

Was ich immer sehr schade den Frauen gegenüber finde, die ebenfalls blond aber eben nicht dumm sind.

Seufzend stellte ich mich mit ihr in die Südkurve und sie blickte sich fragend um, da schon einige Fans da waren.

,,Wieso haben die denn alle diese komischen T – Shirts an?“, fragte sie und ich blickte mich um.

Hatte ich von komischen T – Shirts noch nichts gesehen, bis ich dann sah, was sie meinte.

,,Das sind keine komischen T – Shirts, sondern Trikots und die trägt man nun mal um seine Mannschaft zu unterstützen.“

,,Also ich halte ja nicht viel davon. Wie da 10 Idioten hinter einem Ball her rennen.“

,,Es sind 22 insgesamt. 11 von jeder Mannschaft. 10 Feldspieler und einen Torhüter.“

 

 

,,Und der hütet das Tor wie der Schäfer die Schafe? Das bewegt sich doch gar nicht. Fußball ist echt ein Sport für Idioten.“

Ich musste mich zusammenreißen, dass ich mir nicht die Hand vor den Kopf schlug.

,,Nein, der steht hinten in dem Tor und verhindert, dass die gegnerische Mannschaft den Ball dort rein schießt.“, erklärte ich und hatte das Gefühl, dass ich ein kleines Kind neben mir stehen hatte und keine 20 jährige Frau.

,,Und wenn das doch passiert?“

,,Dann bekommen die Gegner ein Tor gut geschrieben und führen. Wenn sie das Spiel dann gewinnen, dann bekommen sie Punkte.“

,,Okay. Wie Payback?“

,,Ja, so ähnlich.“, sagte ich und hoffte, dass sie jetzt Ruhe halten würde.

Einen kurzen Moment kehrte Stille ein und ich hatte Hoffnung, dass sie es verstanden hatte und nichts mehr fragte.

,,Ist Jonas auch Hüter?“

,,Nein, Jonas ist kein Torhüter.“, sagte ich und hoffte einfach, dass das Spiel bald anfangen würde.

,,Was ist Jonas denn?“

,,Ein Mensch.“, sagte ich schneller als ich denken konnte und hoffte, dass sie nicht merkte, dass ich genervt war.

,,Ja, dass ist schon klar. Aber wenn er kein Hüter ist, was ist er denn dann?“

Konnte der Frau mal bitte einer sagen, dass es ein Torhüter oder Keeper war und kein Hüter.

Hier stehen schließlich keine Schafe auf dem Platz und Quidditsch spielten wir hier auch noch nicht.

,,Jonas ist Mittelfeldspieler“

 

 

Erneut kehrte Stille ein und ich dachte erneut ich hätte es geschafft.

,,Und was haben die für eine Aufgabe?“, fragte sie weiter und ich seufzte.

,,Wer?“

Hatte ich die Gedanken daran doch schon wieder vergessen.

,,Na die Mittelspieler.“

Ich seufzte, das konnte doch wohl wirklich nicht mehr wahr sein.

War die Frau wirklich so blöd?

,,Das sind Mittelfeldspieler und die sind dazu da die Bälle zu den Stürmern zu bringen. Nein, die stürmen nicht die ganze Zeit über den Platz, die heißen so, weil sie die Spitze der Aufstellung sind und eigentlich für die Tore zuständig sind, aber es passiert auch, dass Spieler im Mittelfeld wie zum Beispiel Jonas Tore schießt.“

,,Okay, und dann führt ihr.“

,,Genau.“

,,Ach, dass ist ja doch nicht so schwer.“, sagte sie und hüpfte leicht auf und ab.

Blieb nur zu hoffen, dass sie nicht merkte, wenn der Schiri auf Abseits entschied, denn dann würde es wohl wirklich verdammt hart und schwer ihr das zu erklären.

,,Und wann geht es los?“

Wenn die Einlaufmusik kommt, Nobby die Aufstellung vorliest und die Jungs auf dem Platz sind.“

,,Wer ist Nobby?“

,,Der Stadionsprecher.“

,,Was macht der?“

,,Der sagt dem Stadion was passiert.“

 

 

Wieder kehrte Stille ein und ich dachte sie hätte jetzt endlich genug gefragt, aber dann ging es auch gleich weiter.

,,Aber das sehen die Leute doch.“

,,Ja, aber es gibt ja auch blinde, oder die, die nicht gut sehen. Nobby sagt ja aber auch Dinge, die man nicht sehen kann.“

,,Zum Beispiel?“

,,Die Zuschauerzahl. Oder wenn man gerade etwas zu trinken oder zu essen holen ist, oder meinetwegen auch auf Toilette, dann kannst du aber Nobby hören und weißt was passiert.“

,,Hier gibt es etwas zu trinken? Das ist ja toll. Dann will ich einen Champagner. Wann kommt denn hier ein Kellner?“

Nun schlug ich mir wirklich die Hand vor die Stirn.

Man merkte eben, dass sie so keine Ahnung hatte und auch noch nie in einem Stadion war.

,,Hier gibt es keinen Champagner und hier kommen auch keine Kellner. Du kannst ein Brinkhoffs haben, aber das musst du dir selber holen.“

,,Was ist das denn?“, fragte sie weiter.

,,Was ist was?“

In dem Moment schickte ich Stoßgebete gen Himmel, dass das Spiel doch endlich los gehen sollte.

,,Brinkhoffs. Was ist das?“

,,Bier.“

,,Du weißt, dass ich kein Bier trinke.“, sagte sie und verzog das Gesicht.

Erneut seufzte ich, konnte die Frau nicht einfach zwei Minuten die Klappe halten?

 

 

,,Dann musst du wohl verdursten oder trinkst etwas ohne Alkohol.“

Darauf sagte sie nichts mehr, was aber auch einfach daran liegen könnte, dass die Einlaufmusik ertönte und die Jungs auf den Platz kamen.

Lautstark sang ich mit und wurde kurze Zeit später auch schon von ihrem Quietschen neben mir unterbrochen.

Fragend blickte ich sie an, denn ich verstand den Gesang von 80.000 Leuten nicht mehr, so laut war sie.

,,Da ist Jonas, da ist Jonas.“, sagte sie und deutete wie wild auf den Mittelfeldspieler.

,,Ich habe ihn gesehen. Den wirst du wenn Kloppo zulässt die nächsten 90 Minuten sehen.“

,,Wer ist Kloppo?“

,,Sag mal, liest du eigentlich keine Zeitung?“

,,Doch sicher. Die Kosmopolitin und Joy und Freundin und....“

,,Okay, vergiss es einfach. Kloppo ist der Trainer der Dortmunder Fußballmannschaft.“, unterbrach ich sie.

Sie nickte und blickte weiterhin auf das Spielfeld.

,,Jonas ist ja schon ein verdammt süßes Kerlchen. Ich glaube als wir gestern Eis essen waren und danach im Kino hat es richtig zwischen uns gefunkt. Ich bin auch sicher, dass ich nicht mehr lange brauche, bis ich den ins Bett bekomme. Der steht total auf mich.“

,,Das ist doch schön.“, sagte ich kurz angebunden und wollte mich jetzt auf das Spiel konzentrieren, denn das hatte bereits angefangen.

,,Ja, dass ist doch wahnsinnig toll, oder?“

 

 

,,Sicher, ich meine das ist doch wirklich mehr als schön.“

Sie merkte aber auch kein Stück, dass es mich überhaupt nicht interessierte.

,,Glaubst du er ist gut im Bett?“, fragte sie und ich verschluckte mich an dem Bier, was ich mir vor dem Spiel geholt hatte.

,,Das weiß ich nicht, aber wenn ich es wüsste, dann würde ich es dir auch nicht sagen. Über so etwas redet man nicht.“

,,Sei nicht so verklemmt. Ich bin sicher, dass Jonas bei dem Körper und vor allem bei der Ausdauer sicher verdammt gut ist.“

,,Hmh.“

,,Schau ihn dir doch mal an. Er ist leicht verschwitzt und dann das enge T – Shirt, da würde man ihn doch am liebsten anfassen, ihm die Kleider vom Körper reißen und ihn leidenschaftlich....“

,,Es ist okay, Shiva. Ich habe es verstanden.“, sagte ich und hoffte, dass sie jetzt die Klappe halten würde.

,,Er hat mir gesagt, dass er sich auch mit mir alleine treffen will. Meinst du ich soll das tun?“

,,Das musst du doch wissen. Es ist deine Sache. Darf ich jetzt bitte das Spiel schauen?“

,,Ja, dann guck doch, ich halte dich doch nicht davon ab. Ich schaue das ja auch. Immerhin ist ja auch Jonas auf dem Platz und den will ich doch auch sehen.“

Ich nickte nur und versuchte mich auch gleich wieder auf das Spiel zu konzentrieren, wo glücklicherweise noch nicht so viel passiert war, dass ich etwas verpassen konnte.

 

 

,,Deine Freundin da nervt dich aber ziemlich, was?“, hörte ich eine mir bekannte Stimme, die ich erst einmal nicht einordnen konnte, aber auch gleich erkannte, als ich mich zu dieser umdrehte.

,,Kevin.“, sagte ich überrascht und dieser nickte.

,,Was machst du denn hier und wieso spielst du nicht oder bist nicht zumindest im Kader?“

,,Ich habe mir eine Verletzung zugezogen. Nichts schlimmes, aber der Trainer meinte, dass es vielleicht besser sei und Spiel zu pausieren. Na ja und wenn ich dann schon eine Zwangspause machen muss, dann eben in der Süd.“

,,Ja, dass ist wirklich mehr als toll. Ich freue mich dich zu sehen. Wie geht es dir?“

,,Gut und dir?“

,,Na ja, geht so, neh.“

Kevin und ich hatten uns öfter schon in der Süd getroffen und einen kleinen Smaltalk gehalten. Nichts tiefgründiges oder so. Einfach nur wie geht’s und was machst du so.

,,Kann ich verstehen bei deiner nervigen Begleitung. Wie hast du die denn hier rein bekommen. Vor allem wusste die überhaupt wo das Stadion steht wenn die so keine Ahnung von Fußball hat. Verzeih, aber ich habe euer Gespräch mitbekommen.“

,,Das ist schon okay. Ja, sie hat es durch´s Navi gefunden, sonst hätte sie es wohl nicht geschafft. Sie hat sich in Jonas verliebt und deswegen ist sie hier.“

,,Wie kann man sich denn in einen Spieler verlieben, wenn man keine Ahnung von Fußball hat?“, fragte Kevin verwirrt und blickte mich auch so an.

,,Das ist eine lange Geschichte. Die erzähle ich dir irgendwann mal, wenn wir etwas mehr Zeit haben und nicht gerade bei einem Derby sind.“

 

 

Kevin nickte zustimmend und sah mich fragend an.

Ich erwiderte den Blick genauso und Kevin schien zu überlegen.

,,Hast du heute Abend schon etwas vor?“, fragte er dann und ich blickte ihn überrascht an.

,,Nein, wieso?“

,,Ich schmeiße heute Abend eine Party. Mache ich nach jedem Derby. Entweder es wird eine Siegesfeier oder ein Trauerbesäufnis. Aber die Party steigt immer. Hast du nicht vielleicht Lust mit zu kommen?“

,,Zu dir?“, fragte ich überrascht.

,,Klar, bei mir zu Hause. Ich habe einen großen Partykeller. Alle Borussen sind da. Ich meine du bist doch auch Borussin und da kannst du doch auch kommen, oder?“

Ich überlegte kurz und eigentlich gab es ja auch keinen Grund nein zu sagen.

,,Ja, wieso eigentlich nicht? Ich würde gerne zu deiner Party kommen.“

,,Dann komm doch einfach. Heute Abend um 21 Uhr geht es los. Soll ich dir meine Adresse geben?“

,,Ja, bitte. Dann bin ich heute Abend auf jeden Fall mit von der Partie.“

,,Das freut mich doch.“, sagte er und reichte mir eine Visitenkarte.

,,Am besten siehst du zu, dass du deine Freundin da aber nicht mitbringst. Die hat doch keine Ahnung von uns.

Außerdem sind das interne Feiern und eigentlich sind da keine Fans zugelassen. Aber dir vertraue ich einfach mal und hoffe, dass du mich nicht enttäuschst.“

,,Das tue ich nicht. Ich habe Informationen über einige Spieler, die die Presse nicht hat und ich habe diese auch nicht verraten.“, beteuerte ich, war es ja auch schließlich die Wahrheit.

 

 

,,Keine Sorge, ich glaube es dir ja auch. Dann sehen wir uns auf jeden Fall heute Abend. Ich verschwinde gleich kurz in die Kabine in der Halbzeit, aber dann komme ich danach wieder.“

,,Okay, ich freue mich.“, sagte ich ehrlich und lächelte Kevin nochmal an, was er auch gleich erwiderte.

Gerade als Kevin gehen wollte, gab es einen Konter von uns und Marco stürmte auf das Tor zu.

Allerdings stand der nicht gut und gab auf den vollkommen freistehenden Jonas ab und dieser verwandelte den Ball eiskalt zum 1:0.

Sofort jubelte ich und schrie drauf los.

Sang die Torhymne mit und gab Nobby Antwort.

In dem Moment fiel eine unglaubliche Last von mir ab und ich ließ mich einfach treiben von dem Jubel der 20.000 Leute in meinem Rücken und um mich herum.

Wobei, eigentlich nur 19.999, denn Shiva blickte sich verwirrt um und verzog angewidert das Gesicht, als ihr Hintermann ihr das Bier über den Rücken schüttete.

Aber all das störte mich nicht, denn jetzt war ich frei, vergaß alles um mich herum und war einfach nur noch ich und eins mit der Borussia.

Dafür liebte ich den Verein und alles andere hier in diesem Stadion.

Als der Schiri dann zur Halbzeit pfiff und die Jungs in die Kabine gingen blickte Shiva mich fragend an.

,,Wo rennen die denn jetzt alle hin? Das waren doch noch keine 90 Minuten oder?“, fragte sie empört und schien wohl im Moment mir nichts zufrieden zu sein.

,,Nein, dass waren 45 Minuten. Aber jetzt ist Pause. Danach kommen die Jungs für weitere 45 Minuten wieder auf den Platz.

 

 

,,Wie lange geht die Pause?“

,,15 Minuten.“

,,Das ist aber lang.“

,,Ja, aber die Spieler müssen sich umziehen und der Trainer gibt dann ja auch noch neue Anweisungen und einige gehen sicher auch nochmal auf Toilette.“

,,Ja, dass kann sein.“

,,Das wird so sein.“, sagte ich mit einem Schulterzucken und wünschte mir jetzt Kevin wieder herbei.

,,Das was Jonas eben gemacht hat, war wirklich sehr schön. Aber das danach gefiel mir nicht.“

,,Was meinst du?“, fragte ich verwirrt, denn mir war nichts aufgefallen, was nicht normal war.

,,Ich bin geduscht worden. Oder besser gesagt mein Rücken.“

Verwirrt blickte ich sie an und verstand nicht so recht, was sie meinte.

,,Ich habe Bier über meinen Rücken geschüttet bekommen. Das war nicht gerade nett.“

,,Das kann passieren, wenn man jubelt. Du bist ja auch nicht wirklich passend angezogen für ein Fußballspiel.“

,,Das habe ich gemerkt. Aber das hast du mir ja auch nicht gesagt. Du hättest mir ja auch sagen können, dass man dazu einen Kartoffelsack anziehen muss.“

,,Sehe ich aus wie ein Kartoffelsack?“

,,Ja, die sind auch gelb und mit dem Pulli siehst du richtig fett aus. Eben wie ein Kartoffelsack.“

Wie immer die Freundlichkeit in Person, selten hatte ich etwas schöneres gehört.

 

 

,,Danke, Shiva. Wirklich sehr nett.“

,,Tut mir leid, aber das ist einfach so.“, zuckte sie mit den Schultern und dann kamen auch die Spieler schon wieder auf den Platz und ich war froh, dass die zweite Halbzeit begann.

Auch Kevin fand sich schnell wieder ein und kam wieder zu mir.

Während der zweiten Halbzeit unterhielt ich mich weiter mit Kevin und sah nebenbei das Spiel.

Als weitere Tore fielen, jubelte ich natürlich wieder mit und gab auch Nobby Antwort.

Das Shiva immer wieder auf´s neue geduscht wurde, interessierte mich in dem Moment nicht wirklich.

Für mich zählte jetzt nur die Borussia und der Sieg, der uns so gut wie sicher war, mit einer 3:0 Führung in der 89. Minute.

Die Tore hatten Jonas, Marco und Robert gemacht. Eigentlich perfekt.

Als der Schiedsrichter 2 Minuten Nachspielzeit anzeigte und auch Nobby die verkündete, war ich mir sicher, dass wir diesen Derbysieg eingefahren hatten.

Weitere zwei Minuten später pfiff der Schiedsrichter das Spiel dann auch ab und es war amtlich.

Wir, Borussia Dortmund, hatten das Derby mit 3:0 gewonnen.

Sofort sprang Kevin mich an und ich jubelte mit ihm zusammen.

Auch die anderen auf der Süd jubelten, grölten und sangen.

Es war einfach traumhaft hier zu stehen und das auch noch mit Menschen, denen es genauso ging wie mir, wie Beispielsweise Kevin.

Der war eben ein richtiger Dortmunder Jung und konnte mich da voll verstehen.

 

 

Die Jungs drehten noch ihre Runde und wir jubelten ihnen nochmal zu.

Auch als sie schon alle in der Kabine verschwunden waren und das Stadion immer leerer wurde, standen wir drei immer noch in der Süd und genossen den Sieg.

,,Ich werde dann jetzt auch mal gehen. Wir sehen uns ja heute Abend.“, sagte Kevin und als ich nickte verschwand er auch schon aus der Süd.

,,Das Spiel ist vorbei. Wir haben gewonnen und jetzt können wir nach Hause.“, sagte ich dann an Shiva gewandt und diese nickte.

,,Ich bin nass uns ich stinke.“

,,Dann geh später duschen und dann geht das auch wieder weg.“

,,Meinst du?“

,,Nein, weiß ich. Denn Bier geht mit Wasser und Seife wieder ab, keine Sorge.“

,,Dann ist ja gut. Was machst du eigentlich heute Abend?“

Verwirrt blickte ich sie an und hatte keine Ahnung, wie sie nun da wieder drauf kam.

,,Wieso? Was soll ich machen?“

,,Na ja, der Mann mit dem du eben geredet hast, hat gesagt, dass ihr euch heute Abend seht. Hast du etwa ein Date?“, fragte sie mit breitem Grinsen.

,,Nein, dass war Kevin. Der spielt auch beim BVB. Der ist aber verletzt und deswegen war er hier und nicht auf dem Platz. Der schmeißt heute Abend eine Party und hat mir eingeladen. Ich habe zugesagt und gehe heute Abend dahin. Mehr ist nicht.“

,,Wie mehr ist nicht?“, fragte Shiva schockiert.

,,Willst du mich denn etwa nicht mitnehmen? Du weißt doch, wie gerne ich Party mache.“

,,Ja, dass weiß ich, aber Kevin hat dich doch gar nicht eingeladen.“

 

 

,,Macht doch nichts. Ich bin sicher, dass dieser Kevin da sicher nicht böse ist, wenn du mich mitbringst.“

,,Das weiß ich nicht.“, sagte ich ehrlich, denn Kevin wirkte nicht besonders begeistert von ihr.

,,Ach komm schon, Jessica. Ich bin deine beste Freundin und du kannst doch unmöglich ohne mich gehen. Nein, ich bestehe darauf, dass du mich mitnimmst. Immerhin muss ich ja auch darauf achten, dass du keine Scheiße baust. Da werden sicher auch noch andere Kerle sein, oder?“

,,Ja, der ganze Kader ist da, das hat Kevin eben zumindest gesagt. Ich gehe auch auf jeden Fall hin, aber ich kann dich doch nicht einfach so mitnehmen.“

,,Doch, du nimmst mich mit. Ich meine wenn der ganze Kader da ist, dann muss ich doch auch mit. Wie soll ich denn einen Bezug zu dem Verein aufbauen, wenn ich keinen Spieler kenne und die auch nicht kennenlernen darf?“

Das war eine verdammt gute Frage, auf die ich leider keine Antwort hatte.

,,Komm schon Jessica. Du hast mich lieb und du weißt, dass du mir damit auf mehrere Arten eine Freunde machen würdest.

Ich nicke vorsichtig, denn das wusste ich wirklich.

,,Also schön, dann komm halt mit. Ich hoffe nur, dass es dann keinen Streit gibt. Ich will es mir mit Kevin wirklich nicht verscherzen.“

,,Das kann ich verstehen, aber das wirst du auch nicht, keine Sorge.“

Ich nickte und hoffte, dass sie recht behielt, bevor ich mich dann auch mit ihr nach draußen und auf den Weg zu ihrem Auto machte.

,,Die Party geht um 21 Uhr los. Komm mich einfach abholen und dann zeige ich dir den Weg, okay?“, fragte ich und Shiva nickte.

 

 

Ich verabschiedete mich noch von ihr und machte mich dann auf den Weg zur Bahn.

In die nächst beste die kam stieg ich auch gleich ein und hoffte einfach, dass es wirklich heute Abend keinen Streit geben würde.

Denn das konnte ich doch wirklich nicht noch verkraften.

Nicht auch noch Kevin, den wollte ich nicht auch noch verlieren.

Als der Zug dann endlich hielt und ich aussteigen konnte, merkte ich jetzt erst, dass das Abteil fast leer war.

Das war mir vorher gar nicht aufgefallen.

Ich stieg aus und machte mich auch gleich auf den Weg zu meiner Wohnung.

Dort ging ich auch gleich in mein Schlafzimmer und legte mir die Sachen für heute Abend raus.

Ich entschied mich für eine schwarze Jeanspants und ein gelbes Top.

Darauf würde ich ein paar High Heels anziehen und dann würde das schon passen.

Entweder schwarze oder gelbe, dass würde ich dann heute Abend sehen.

Ich legte die Sachen säuberlich auf das Bett und legte noch frische Unterwäsche dazu.

Natürlich hatte ich die auch heute morgen schon gewechselt, aber wenn ich gleich nochmal duschen gehen würde, wäre es wohl auch besser, diese nochmal zu wechseln.

Bis es an der Zeit war mich fertig zu machen, setzte ich mich noch etwas in mein Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein.

Ich rauchte vor Nervosität viele Zigaretten und sah einfach irgendeinen Scheiß im Fernsehen, in der Hoffnung, dass die Zeit schnell vergehen würde und ich zu Kevin konnte, denn ich wusste, dass auch Jonas da sein würde und das alleine war Ansporn genug.

 

 

Als es dann an der Zeit war, eilte ich schon förmlich in mein Schlafzimmer und zog mich an.

Anschließend ging es auch gleich in mein Bad und dort wurden meine Haare noch gemacht und ich noch geschminkt und nachdem ich dann auch noch meine Tasche gepackt hatte, setzte ich mich auf die Couch und wibbelte hin und her.

Ich hatte das Gefühl ich saß auf heißen Kohlen.

Warum kam Shiva denn nicht?

Nicht, dass sie mich jetzt auch noch versetzte.

Das würde ich ihr aber verdammt übel nehmen.

Vielleicht hatte sie das auch genutzt und machte sich jetzt alleine auf den Weg zur Party, denn auch sie wusste sicher, dass Jonas auch da war.

Nein, so weit sollte ich nicht denken.

Shiva ist immer noch meine beste Freundin und so weit würde sie auch nicht gehen.

Ich schüttelte den Gedanken ab, denn so sollte ich nicht denken und wartete weiter.

Als es dann nach gefühlten weiteren Stunden endlich an der Türe klingelte, sprang ich auch gleich auf und rannte schon förmlich nach draußen.

Shiva stand mal wieder perfekt gestylt vor meiner Wohnung, und ich musste die Augen verdrehen.

Scheinbar hatte sie herausgefunden, dass man bei den Borussen schwarz gelb trug, denn sie hatte ein schwarzes Kleid mit einer großen gelben Schleife um die Hüfte an.

Dazu ein paar schwarz gelbe High Heels und ich verdrehte erneut die Augen.

Wieso trug die Frau überhaupt noch etwas?

 

 

Ich stieg zu Shiva ins Auto und begrüßte diese, bevor ich ihr die Adresse gab und sie diese in das Navi eintippte.

Immerhin hatte sie jetzt nicht die Adresse von Jonas, sondern von Kevin.

Den würde sie ja wohl nicht auf noch anbaggern, oder?

Zumindest hoffte ich das und gemeinsam machten wir uns dann auch schon zu Kevin´s Haus nach Dortmund Eving.

Glücklicherweise hatten wir es nicht weit und hatten die paar Kilometer schnell hinter uns gebracht.

Shiva hielt vor seiner Haustüre und ich sah mich fragend um.

Es standen schon einige Autos hier, aber ich konnte keines entdecken, dass aussah wie das von Jonas und auch kein Nummernschild verriet mir das.

Aber vielleicht kam er ja auch noch oder hatte sich von einem der anderen Jungs mitnehmen lassen.

Sonst wäre es wohl auch mehr als scheiße, wenn plötzlich über 30 Autos vor der Türe stehen würden.

,,Können wir?“, fragte Shiva und ich nickte, bevor ich auch gleich ausstieg und mit ihr gemeinsam zur Türe ging.

Dort klingelte ich und kurze Zeit später öffnete Kevin mir auch schon die Türe.

Er strahlte mich an und als er Shiva sah, erstarb das Lächeln auf der Stelle.

,,Es tut mir leid, Kevin.“

,,Schon okay, kommt rein.“, sagte er und zog mich auch gleich in seine Arme.

Ich kuschelte mich an ihn und er drückte mir einen Kuss auf jede Wange, bevor er mir sanft über den Rücken streichelte und mit uns zusammen in den Partykeller ging.

 

 

Dort war schon einiges los und es waren tatsächlich alle Borussen da, soweit ich das beurteilen und überblicken konnte.

Aber Jonas hatte ich noch nicht gesehen, aber ich war sicher, dass er auch noch kommen würde, wenn er nicht vielleicht schon da war und ich ihn einfach nur nicht gesehen hatte.

Dann stürmte Shiva auch gleich los und ich sah ihr fragend hinterher.

Was auch immer sie gesehen hatte, musste wichtig sein.

Aber dann sah ich es auch und konnte es nicht fassen.

Sie hatte sich auch gleich an Jonas geschmissen, was mir eigentlich hätte klar sein sollen.

So schwand meine Chance immer mehr auch auf dieser Party mit ihm zu reden.

Ich zuckte heftig zusammen, als mich jemand an stupste und dann sah ich Kevin neben mir.

,,Nimm dir etwas zu trinken.“, sagte er und hielt mir eine Flasche Bier unter die Nase.

,,Das feinste Brinkhoffs. Ich weiß ja, dass du es trinkst.“, zwinkerte er mir zu und ich lächelte ihn an.

Kevin erwiderte es auch gleich und entschuldigte sich bei mir, da auch noch woanders sein Typ verlangt wurde.

Ich sagte ihm, dass es okay war und setzte mich in die nächste Ecke, die ich finden konnte.

Von dort würde ich Jonas und Shiva beobachten.

Die führte nämlich sicher nichts Gutes im Schilde und das wollte ich mir nun auch mal genauer ansehen.

Vielleicht dann auch dazwischen gehen, wenn es zu schlimm wurde.

 

 

Wobei ich das wohl wahrscheinlich auch nicht tun würde.

Nein, wahrscheinlich würde ich es einfach ertragen und hinnehmen.

Eine ganze Weile hatte ich die beiden im Auge und mir fiel deutlich auf, dass Shiva immer darauf bedacht war, dass Jonas immer etwas zu trinken hatte.

Es sah beinahe so aus, als wolle sie ihn abfüllen.

Das konnte sie doch wohl bitte nicht ernst meinen, oder?

Waren das jetzt ihre neuen Methoden?

Mit einem Kopfschütteln blickte ich mir das Schauspiel noch eine Weile an, bis mir jemand ein neues Bier unter die Nase hielt.

Ich schreckte heftig zusammen und musste einen Aufschrei unterdrücken.

,,Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.“, sagte Nuri und lächelte mich sanft an.

,,Nein, schon okay. Danke.“, sagte ich und nahm die Flasche Brinkhoffs an.

,,Du trinkst doch Brinkhoffs, oder?“

,,Ja, danke.“

,,Darf ich vielleicht deinen Namen erfahren und was du hier machst?“

Er war wirklich mehr als freundlich, aber so kannte ich ihn auch und daher konnte ich seinen Wunsch auch nicht abschlagen.

,,Ich heiße Jessica und ich bin eine Bekannte von Kevin. Also nicht direkt eigentlich. Ich kenne Kevin aus der Süd. Wir haben uns ein paar Mal unterhalten und eben auch bei dem Spiel und da hat er mich eingeladen für jetzt.“

,,Das ist doch schön. Also gehe ich davon aus, dass du auch Borussin bist?“, fragte er und machte Anstalten sich zu setzen, blieb dann aber doch noch stehen.

 

 

,,Du kannst dich ruhig setzen. Das ist schon okay. Ich beiße auch nicht. Aber ja, ich bin auch Borussin. Seit ich denken kann.“

,,Das finde ich immer wieder schön. Freut mich auf jeden Fall deine Bekanntschaft zu machen.“

,,Mich freut es auch. Vor allem jetzt wo du wieder da bist. Es wurde Zeit.“

,,Ja, da hast du wohl Recht. Aber lass uns nicht von der Arbeit reden. Sag mir lieber, wen du mit deinen Blicken töten möchtest und wen du da so anstarrst.“

Nuri ließ sich neben mich sinken und ich blickte noch einmal kurz zu Jonas und Shiva, bevor ich mich Nuri zuwandte.

,,Ach, dass ist doch auch nicht wichtig.“

,,Ich würde es aber gerne wissen. Wobei deinem Blick zu urteilen, war es wohl wahrscheinlich Jonas, oder? Ich verstehe aber auch nicht, was er sich da für eine Tussi an den Hals gehangen hat. Hübsch ist die nicht.“

,,Es ist meine beste Freundin.“, sagte ich locker und Nuri blickte mich schockiert an.

,,Das tut mir leid, dass wusste ich doch nicht. Oh mein Gott, ist das peinlich.“

,,Nein, es ist schon okay. Ich finde es auch nicht gut. Zumal finde ich es nicht gut, dass sie Jonas so einnimmt.“

,,Was meinst du?“

,,Ach ich war vor ein paar Tagen mit ihr in einem Klub und da waren Marco, Mats, Erik und Jonas auch da. Mats und Marco haben Shiva dann mit Jonas bekannt gemacht und seitdem bin ich die Dumme. Dabei hat sie nicht mal Ahnung von Fußball. Sie weiß wirklich gar nichts. Ich musste ihr heute im Stadion alles erklären. Na ja und seit Mats und Marco sie gewählt haben, um sie mit Jonas zu verkuppeln, lässt sie ihn nicht mehr aus den Augen und aus den Händen.“

 

 

,,Das ist ja mies.“, sagte Nuri ehrlich und ich nickte.

,,Ja, dass ist es. Vor allem habe ich das Gefühl, dass sie ihn abfüllen will, so wie die beiden da sitzen. Ich weiß nicht. Sie stellt mich eben als der letzte Doof hin und lässt mich nicht mit ihm reden und solche Spielchen. Dabei würde ich mich doch auch gerne mal mit Jonas unterhalten und ihn kennenlernen. Ich meine man hat ja auch nicht immer die Chance Spieler seiner Lieblingsmannschaft kennenzulernen.“

,,Nein, dass stimmt leider. Aber was ist denn, wenn du ihr das einfach mal sagst?“

,,Das kann ich nicht. Ich bin nicht so mutig. Ich bin da eher schüchterner und lasse alles über mich ergehen.“

,,Das ist wirklich sehr schade. Aber wenn du möchtest, dann kann ich es ja auch mal versuchen. Also mit ihm zu reden meine ich.“

,,Aber das bringt doch nichts, denn dann ist Shiva doch auch noch da.“

,,Die bekomme ich auch noch abgelenkt, vertrau mir. Soooo schlecht sehe ich nun auch nicht aus, oder?“, sagte er und zwinkerte mir zu.

Ich schüttelte leicht den Kopf und Nuri stand auf.

,,Ich gehe jetzt rüber und werde mit den beiden reden. Vertrau mir. Wir werden ganz sicher gleich beide unseren Spaß haben.“, sagte er und zwinkerte mir zu.

Unsicher nickte ich und hatte keine Ahnung, was ich jetzt machen sollte.

Am liebsten wäre ich wohl im Erdboden versunken.

Aber das konnte ich einfach nicht, denn der wurde sich sicher nicht auftun und mich verschlingen.

Ich sah dabei zu, wie Nuri mit Jonas sprach und dann mit Shiva.

Jonas nickte, stand auf und kam zu mir rüber.

Vielleicht war jetzt der Richtige Zeitpunkt, lieber Erdboden um aufzugehen.

 

 

Aber das passierte nicht und Jonas kam immer näher.

,,Hey Jessica.“, sagte er und ich sah ihn mit leicht roten Wangen an.

,,Hey Jonas. Was machst du denn hier?“, fragte ich und war doch leicht verwirrt.

,,Nuri sagte mir eben, dass du hier alleine sitzt und das du dich gerne mal mit mir unterhalten würdest. Also kümmert er sich jetzt um Shiva und ich habe Zeit für dich.“

,,O.... okay....“, sagte ich immer noch mit roten Wangen und Jonas streichelte über meine Hand.

,,Warte kurz hier, ja? Ich komme sofort wieder.“

Ich nickte verwirrt und blickte ihm nach, als er aufstand und zu der Theke ging, die Kevin in seinem Partykeller aufgebaut hatte.

Dort stand der Gastgeber auch und mit diesem redete er kurz.

Kevin deutete nach oben und Jonas nickte.

Ich hatte keine Ahnung, was er da mit ihm redete aber scheinbar hatte er was er wollte, schnappte sich zwei Flaschen Brinkhoffs und kam damit auch gleich wieder zu mir.

Er gab mir eine Flasche und ich nahm diese dankend an.

Mit einem tiefen Blick in seine unglaublichen graublauen Augen stießen wir zusammen an und ich trank einen Schluck aus der Flasche.

,,Wollen wir hoch gehen? Ich meine hier ist es recht laut. Ich habe Kevin gefragt und der hat nichts dagegen, wenn wir uns hoch in sein Wohnzimmer setzen oder so. Ich dachte nur, dass wir uns da besser unterhalten können.“

Ich nickte und stand auf, als er es auch tat.

 

 

Ich hatte keine Ahnung, was er im Schilde führte und wieso er sich jetzt um mich kümmerte, obwohl er doch eigentlich für Shiva bestimmt war, aber dennoch ging ich mit.

Jonas führte mich nach oben in das Wohnzimmer von Kevin und blieb dort stehen, den Blick starr in den Garten gerichtet.

,,Alles okay?“, fragte ich und er nickte.

,,Ja, mir ist nur gerade eine Idee gekommen. Hast du nicht Lust mit mir in den Garten zu gehen?“, fragte er und ich blickte ihn verwirrt an.

,,Wir nehmen uns eine Decke mit und dann setzen wir uns in den Garten.“

,,Klingt verdammt gut.“, willigte ich ein und Jonas schnappte sich zwei Decken von Kevin´s Couch.

,,Bist du auch kein Fußballfan, so wie Shiva?“

,,Nein, ich habe Ahnung von Fußball und bin sogar Fan.“

Jonas sah mich überrascht an und ich lächelte.

,,Wirklich? Finde ich gut. Hoffe ich zumindest. Von wem bist du denn Fan?“

,,Von der Borussia natürlich.“

Jonas grinste breit, schien ihm das also doch zu gefallen.

,,Gefällt mir definitiv.“, sagte er und öffnete die Türe, bevor er mir andeutete in den Garten zu gehen.

Ich kam seiner stummen Aufforderung nach und ging nach draußen, während Jonas mir folgte und eine Decke auf das saftige grüne Gras legte.

,,Dann stört es dich ja nicht, dass es BVB Decken sind, oder?“

,,Nein, natürlich nicht.“, lächelte ich und setzte mich dann als er mich anwies auf die Decke.

 

 

Auch Jonas setzte sich neben mich und sah nach oben.

Er deutete mir an ebenfalls auf zu blicken, was ich dann auch gleich tat.

Es war ein wunderschöner Abend und keine eine Wolke war zu sehen.

Stattdessen nur Sterne und der Mond, der den Garten in ein sanftes Licht tauchte.

,,Es ist wirklich zu schön.“, sagte ich und lächelte Jonas an.

,,Ja, weißt du, was ich manchmal mache? Aber bitte halt mich jetzt nicht für bescheuert oder so und lach mich bitte auch nicht aus, ja?“

Ich nickte und war nun wirklich gespannt, was er mir zu sagen hatte oder was er da vor mir verheimlichte.

,,Vertraust du mir?“, fragte er und ich nickte.

,,Leg dich mal hin.“

Verwirrt blickte ich ihn an und verstand nicht so recht, was er von mir wollte.

,,Vertrau mir. Das ist kein Trick oder so. Ich will dir etwas zeigen, ohne dir zu nahe zu kommen.“, sagte er sanft und ich legte mich auf den Rücken.

Jonas legte sich neben mich und sah in den Himmel.

Ich tat es ihm nach und musste feststellen, dass der Ausblick so noch viel schöner war.

,,Weißt du was ich mir immer vorstelle in solchen Nächten?“, fragte er leise und ich schüttelte den Kopf.

,,Ich stelle mir immer vor, dass der Himmel wie eine Decke ist und ich mich damit zudecke.“

Das war wirklich ein schöner Gedanke, der mir auch gleich ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

So viel Romantik hätte ich Jonas nicht zugetraut.

 

 

Eine ganze Weile hatten wir so noch da gelegen und nichts gesagt oder getan.

Jonas hatte sich so gelegt, dass er mir auch nicht zu nahe kam.

,,Jonas?“, fragte ich nach einer Weile und er drehte sich zu mir rum.

Fragend blickte er mich an und ich seufzte.

,,Wieso machst du das hier eigentlich? Ich meine du bändelst doch die ganze Zeit mit Shiva an. Wieso kümmerst du dich jetzt um mich und nicht um sie?“, fragte ich leise und vorsichtig.

Wollte ich ja nichts falsches sagen oder machen und ihn vor allem ja aber nicht verärgern.

,,Ich mag sie nicht wirklich. Sie ist viel zu oberflächlich. Sie legt zu viel Wert auf Dinge, die mir nicht wichtig sind. Die Kleidung die sie trägt ist auch nicht unbedingt mein Fall. Ich stehe eben mehr auf natürliche Frauen. Wie dich zum Beispiel.“

,,Ja, dass kann ich verstehen. Sie schminkt sich ein bisschen stark und ihre Kleidung gefällt mir auch nicht, aber sonst ist sie.... Moment! So wie mich? Jonas.... das.... geht.... nicht....“, sagte ich schnell und sah ihn schockiert an.

,,Wieso geht das nicht? Du bist mir an dem Abend in dem Klub schon aufgefallen, aber leider hatte ich keine Möglichkeit an dich ran zu kommen, weil Shiva sich immer in den Vordergrund gestellt hatte. Aber ich hätte dich viel lieber kennengelernt, als sie.“

,,Aber.... aber Jonas.... das.... geht nicht....“

,,Wieso geht das denn nicht? Hast du etwa einen Freund?“

,,Nein.... ich....“

,,Du stehst auf Frauen? Ich hätte es wissen müssen. Die tollsten Frauen sind entweder vergeben oder lesbisch.“, sagte er und schlug sich die Hand vor die Stirn.

 

 

,,Nein, Jonas, dass ist es auch nicht.“

,,Aber dann verstehe ich dein Problem nicht. Ich meine wenn du doch Single bist und auf Männer stehst, dann könnten wir es doch mal versuchen, oder? Ich habe mich in dich verliebt, Jessica. Es war liebe auf den ersten Blick.“

,,Ich habe mich doch auch in dich verliebt, Jonas. Aber ich kann das nicht. Ich würde Shiva unglücklich machen, wenn ich jetzt etwas mit dir anfangen würde. Sie ist meine beste Freundin, dass kann ich doch nicht machen. Ich würde sie so sehr verletzen.“

Ich sah Jonas verzweifelt an und wusste doch auch nicht, was ich noch machen sollte.

Klar könnte ich jetzt etwas mit ihm anfangen, aber dann würde ich da stehen und Shiva verletzen.

Wollte ich das Risiko wirklich eingehen?

,,Süße, schau doch mal, was sie dir alles angetan hat. Glaubst du wirklich, dass sie da Rücksicht auf deine Gefühle genommen hat? Nicht im Geringsten. Das solltest du jetzt auch nicht tun. Du kannst doch nicht unglücklich sein, nur um andere Menschen glücklich zu machen, die es dann nicht mal verdient haben. Wenn sie die Chance bekommen würde, dann würde sie diese auch direkt nutzen und sich nicht um dich scheren. Auch wenn sie deine beste Freundin ist und es mir auch leid tut, so über sie zu reden, aber es ist leider die Wahrheit. Das habe ich oft genug ja auch mitbekommen.“

Ich nickte traurig, denn ich wusste ja auch, dass er recht hatte, aber ich war eben einfach kein Mensch, der anderen mutwillig weh tat.

Tränen brannten in meinen Augen und bahnten sich ihren Weg über meine Wangen.

 

 

Jonas kam näher und küsste die Träne sanft weg, was mich zu einem kleinen Lächeln brachte.

Das ist wirklich süß von ihm und dennoch hatte ich immer noch Shiva in meinem Kopf.

,,Ich glaube es wird einfach Zeit, dass du dich auch mal etwas traust, findest du nicht?“, fragte er und ich setzte mich auf.

Auch Jonas setzte sich auf und kam immer näher.

Er legte einen Arm um mich und ich kuschelte mich vorsichtig an ihn.

Ich spürte seine Lippen an meiner Stirn und er hauchte mir einen Kuss darauf.

Lächelnd blickte ich ihn an und wir kamen uns näher.

Unsere Gesichter kamen sich so nahe, dass ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte.

Ich konnte ihn tief in die Augen blicken und genoss es einfach.

Seine Nähe, seinen Duft, ich wollte das nicht wieder vergessen und erst recht nicht wieder verlieren.

Jonas nahm die letzte Hürde noch und ich spürte seine Lippen auf meinen.

Kurz verharrte er so, bevor er mit seiner Zunge vorsichtig an meinen Lippen spielte.

Meine Augen fielen wie von alleine zu und ich gewährte ihm den gewünschten Einlass.

Unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus und ich dachte mein Körper explodiert.

Ich stand in Flammen, überall kribbelte es und ich genoss diesen Moment.

Wünschte mir, dass er wohl niemals enden würde.

 

 

Aber wie alles Schöne, hatte auch der Kuss leider viel zu schnell ein Ende und wir mussten ihn lösen.

Jonas sah mich lächelnd an, hob die Hand und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor er seine Hand an meine Wange legte und mit dem Daumen sanft darüber streichelte.

,,War es sehr schlimm?“, fragte er immer noch lächelnd und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, war sehr schön.“

,,Bereust du es?“

,,Nein, auf keinen Fall.“

,,Dann solltest du uns vielleicht eine Chance geben, oder?“

,,Du gibst aber auch nicht auf, oder?“

,,Nein. Ich bin Borusse. Ich kämpfe immer bis zum Schluss.“

Dieser Satz brachte mich zum lachen, aber er hatte ja recht.

,,Okay, dann gebe ich uns eine Chance.“, sagte ich leicht unsicher und lächelte ihn an.

,,Wegen Shiva musst du dir wirklich keine Sorgen machen. Ich bin sicher, dass wir das auch noch hinbekommen. Zusammen. Wir beide.“

Ich nickte und wenn er mich so unterstützen würde, dann konnte es doch auch nur gut gehen.“

Erneut legte er seine Lippen auf meine und spielte wieder sanft mit seiner Zunge daran.

Diesmal gewährte ich ihm auch gleich Einlass und unsere Zungen fochten erneut einen sanften Kampf aus, der diesmal aber etwas leidenschaftlicher wurde.

Mit Jonas würde ich alle Hürden meistern, da war ich mir jetzt schon sicher.

 

 

..Legen wir uns wieder hin?“, fragte Jonas und ich nickte, bevor ich mich aus seiner Umarmung lösen wollte.

Aber der ließ mich nicht los, sondern legte sich mit mir hin, sodass ich meinen Kopf auf seine Brust legen konnte und in seinen Armen lag.

Ich spürte seine Hand auf meinem Rücken und wie er sanft darüber streichelte.

Meine Hand wanderte fast schon automatisch zu seinem Bauch und ich streichelte sanft darüber.

Eine ganze Weile lagen wir so da und genossen einfach die Ruhe, bevor Jonas meine Hand festhielt und diese unter sein T – Shirt schob.

Währenddessen drückte er mir einen Kuss auf die Stirn und lächelte mich an.

Vorsichtig streichelte ich über seinen Bauch und seine Brust und es fühlte sich wirklich mehr als gut an.

Immer wieder streichelte ich sanft darüber, bis ich plötzlich etwas tiefer streichelte und unter seine Hose und somit zum Bund seiner Boxershorts kam.

Jonas seufzte genüsslich und ich lächelte ihn entschuldigend an, sah aber dann erst, dass er die Augen geschlossen hatte.

,,Es tut mir leid.... das.... das wollte ich nicht....“

Ich spürte erneut die Röte in meine Wangen stiegen und wäre am liebsten zum zweiten Mal an diesem Tag im Erdboden versunken.

,,Was tut dir denn leid, mein Schatz?“, fragte Jonas und blickte mich an.

Er hatte mein Schatz gesagt und es fühlte sich verdammt gut an.

,,Ich wollte nicht.... in.... die Hose....“

,,Kein Problem. Ich habe es genossen.“, zwinkerte er mir zu und ich lächelte mit roten Wangen.

 

 

,,Jonas?“, fragte ich zögernd und er sah mich fragend an.

,,Hast du das schon mal gemacht?“, fragte ich weiter und er blickte mich verwirrt an.

,,Was meinst du, Liebes?“

,,Ich meine hast du schon mal mit einer Frau geschlafen?“, fragte ich erneut mit roten Wangen, war mir das Thema doch recht peinlich.

,,Ja, das habe ich. Ich hatte zwar noch keine feste Freundin, du bist die erste, aber ich habe schon mit Frauen geschlafen. Aber wieso fragst du, meine Hübsche?“

Sanft streichelte er mir durch die Haare und ich sah auf den Boden.

,,Hey, was ist denn los?“, fragte er und zog mich auch gleich wieder in seine Arme, da ich mich aufgesetzt hatte, bevor ich fragte.

,,Hast du auch.... mit.... Shiva?“, fragte ich vorsichtig und Jonas lachte leise.

,,Nein, habe ich nicht. Ich sagte doch, dass sie nicht mein Typ ist. Außerdem schlafe ich ja auch nicht gleich mit jeder Frau, mit der ich etwas trinken gehe.“

Ich nickte, denn das leuchtete mir ein.

,,Aber wieso fragst du mich das alles?“

Nun war es wohl an der Zeit ihm die Wahrheit zu sagen.

,,Jonas, ich....“

Weiter kam ich nicht, denn ich brachte kein Wort mehr raus.

Es war mehr als peinlich und ich wusste nicht mal wie Jonas reagierte.

,,Was denn los, meine Schönheit? Du kannst mit mir über alles reden. Ich nehme das vollkommen ernst, dass verspreche ich dir.“

Es war schön diese Worte von ihm zu hören und ich glaubte ihm sie.

Vielleicht war es jetzt dann eben auch genau der richtige Zeitpunkt.

 

 

,,Ich liebe dich wirklich sehr, aber ich.... ich.... habe.... nicht viel.... Erfahrung....“, ließ ich die Bombe dann platzen und Jonas sah mich mit einem Schulterzucken an.

,,Das ist kein Problem für mich, mein süßer Engel. Sex ist etwas schönes, aber doch nicht der Inhalt einer Beziehung. Ich wähle diese nicht danach, wie gut oder eben nicht jemand im Bett ist. Es ist schön, wenn es passt, aber wenn nicht, ist das für mich kein Grund die Beziehung zu beenden. Daran kann man arbeiten.“

Das hatte er wirklich schön gesagt und ich nickte.

Wusste, dass ich mich da auch auf seine Worte verlassen konnte.

,,Genau genommen habe ich erst einmal. Aber ich bin froh, dass du das so siehst.“

,,Für mich ist das immer noch kein Problem. Wie ich bereits sagte, daran kann man arbeiten. Aber ich weiß immer noch nicht, wie du darauf gekommen bist.“

,,Ich würde gerne.... mit dir.... schlafen....“

,,Was spricht dagegen, meine Prinzessin?“

,,Nichts. Ich wollte es dir nur sagen. Nicht das du nachher von mir enttäuscht bist oder so. Ich habe nun mal nicht so viel Erfahrung wie Shiva und bin eben auch nicht so toll wie sie.“

,,Nein, da hast du Recht, denn du bist noch viel viel toller.“

,,Danke, Schatz.“, sagte ich und lächelte ihn ehrlich an, tat es doch wirklich gut, dass von ihm zu hören.

,,Nichts zu danken, nur die Wahrheit. Aber jetzt zurück zu deinem Thema. Du willst mit mir schlafen, was ja kein Problem ist, wie wir festgestellt haben, bleibt die Frage wann und wo.“

,,Jetzt und hier.“, hauchte ich gegen seine Lippen und legte meine dann auf seine.

 

 

Jonas zog mich auf gleich auf sich und spielte zeitgleich mit seiner Zunge an meinen Lippen.

Nur zu gerne gewährte ich ihm Einlass und unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus, der immer leidenschaftlicher wurde.

,,Erschreck dich nicht.“, hauchte er dagegen, bevor er uns beide rum drehte und er nun über mir lag.

Sofort legten sich Jonas´ Lippen wieder auf meine und er küsste sich von dort aus weiter runter über meinen Hals, soweit es das Top zuließ.

Genießerisch schloss ich die Augen und streichelte durch seine Haare.

Er fuhr mit seiner Hand vorsichtig unter mein Top und streichelte über meinen Bauch und meine Brust.

Das ich noch einen BH trug, schien ihn nicht zu stören, denn er streichelte da einfach drüber.

Ich setzte mich ein Stück auf und half ihm dabei mich von meinem Top zu befreien und befreite ihn dann auch gleich von seinem Oberteil.

Beides legten wir zusammen neben uns auf die Decke und Jonas küsste sich erneut meinen Hals entlang.

Wieder streichelte ich ihm durch die Haare und schloss genießerisch die Augen, während ich vor mich hin seufzte.

Jonas küsste sich weiter runter über meine Schulter zu meiner Brust und hob mich ein kleines Stückchen an, damit er meinen BH öffnen konnte.

Auch diesen zog er mir vorsichtig und sanft aus und legte ihn neben uns auf die Decke.

Anschließend küsste er sich weiter runter zu meiner Brust und umkreiste dort mit seiner Zungenspitze meine Brustwarzen.

 

 

Von dort aus küsste er sich weiter runter zu meinem Bauch und umkreiste auch dort mit seiner Zungenspitze meinen Bauchnabel und von dort aus weiter runter zu meinem Hosenbund und daran entlang.

Sofort überzog sich mein Körper mit einer Gänsehaut und ich genoss es wirklich in vollen Zügen.

So schön hatte ich mein erstes Mal nicht gehabt.

Schade, dass ich nicht gewartet hatte und es jetzt mit Jonas feiern konnte.

Er knabberte sich an meinem Hosenbund entlang und ich seufzte genüsslich vor mich hin, war es doch einfach zu schön.

Vorsichtig blickte er zu mir hoch, als er seine Hand an meine Hose gelegt hatte und wollte sich scheinbar vergewissern, ob ich auch einverstanden war.

Ich nickte und er öffnete meine Hose, bevor er mir sie auszog, wobei ich ihm natürlich auch gerne half.

Auch diese legte er neben mich auf die Decke und küsste sich weiter meinen Unterbauch entlang.

Vorsichtig drückte ich mich ihm entgegen und Jonas küsste sich weiter runter über meine Mitte und meine Unterwäsche zu meinen Oberschenkeln.

Er küsste sich auf dem einen Bein über die Oberseite runter und über die Innenseite wieder hoch.

Anschließend küsste er sich erneut über meine Mitte und den Stoff meiner Unterwäsche rüber zu der anderen Seite und dann wieder den Oberschenkel entlang.

Solange ich dran kam, streichelte ich ihm noch durch die Haare und krallte mich dann in die Decke, auf der ich lag.

 

 

Als Jonas dann wieder oben angekommen war, befreite er mich vorsichtig von meiner Unterwäsche und auch hier half ich ihm liebend gerne dabei.

Nachdem er das letzte Stück Stoff von meinem Körper befreit hatte, legte er das ebenfalls weg und sich zwischen meine Beine.

Augenblicklich begann er auch schon mich mit seiner Zunge und seinem Mund zu verwöhnen und ich krallte mich in seine Haare.

Liebend gerne bewegte ich mich ihm entgegen, um ihm zu zeigen, dass mir gefiel, was er machte.

Meinen Lippen entfuhr ein Stöhnen und ich krallte mich fester in seine Haare, als Jonas sein Tempo erhöhte.

Immer mehr schien er aus sich herauszuholen und immer schneller zu werden, was mich wiederum auch immer lauter stöhnen und immer schneller atmen ließ.

Ich spürte deutlich, dass ich nicht mehr lange brauchen würde, und wollte es nun auch Jonas mitteilen.

,,Liebling.... ich....“

Weiter kam ich aber nicht mehr, bevor ich auch schon zu meinem ersehnten Höhepunkt kam.

Aber der Mittelfeldspieler ließ sich davon nicht beeindrucken, denn er machte noch eine Weile weiter, bevor er sich wieder neben mich legte und ich immer noch versuchte zu Atem zu kommen.

,,Das war wirklich unglaublich.“, sagte ich immer noch atemlos und Jonas drückte mir einen Kuss auf die Lippen.

,,Schön, wenn es dir gefallen hat.“

Ich nickte, denn das hatte es wirklich, da konnte und brauchte ich nicht lügen.

 

 

Ich legte eine Hand auf seine mittlerweile nackte Brust und streichelte sanft drüber.

,,Du bist wirklich wie ein Traum. Ich hoffe nur, dass ich nicht irgendwann wach werde und das alles gar nicht wahr ist.“

,,Das wirst du nicht, Engelchen. Das alles ist wahr und die Realität.“

Ich lächelte zufrieden und ließ meine Hand zu seiner Mitte wandern.

Sanft streichelte ich darüber und konnte deutlich spüren, dass er ein Problem hatte.

,,Da sollten wir uns doch auch noch drum kümmern, oder?“, fragte ich und Jonas nickte.

,,Wenn du das möchtest, liebend gerne.“

Ich nickte und öffnete seine Hose.

Sogleich zog ich ihm diese aus, wobei er mir auch half und faltete diese zusammen.

Auch seine Shorts folgten kurze Zeit später und ich war im ersten Moment etwas erschrocken, über das, was er so in der Hose hatte.

War das doch schon ordentlich und ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so viel war.

,,Alles okay?“, fragte er und ich nickte mit roten Wangen, denn erst jetzt fiel mir auf, dass ich die ganze Zeit auf seinen Schwanz gestarrt hatte.

,,Keine Sorge, ich kann damit umgehen.“, grinste er frech und ich lächelte verlegen.

,,Aber jetzt Scherz beiseite. Ist wirklich alles okay?“

,,Ja, alles gut.“, sagte ich ehrlich und legte mich auf den Rücken.

Jonas legte sich über mich, stützte sich aber mit den Armen links und rechts neben mir ab.

,,Sicher, dass du das tun willst?“, fragte er nochmal und ich nickte.

,,Ja, ich bin mir ganz sicher.“

 

 

Jonas nickte, beugte sich runter und legte seine Lippen auf meine.

Sanft spielte er mit seiner Zunge an meinen Lippen und ich gewährte ihm auch gleich Einlass.

Unsere Zungen fochten einen leidenschaftlichen Kampf aus, während Jonas mit seiner Schwanzspitze an meinem Eingang spielte.

,,Liebling, bitte.... quäl mich nicht so....“, flehte ich meinen Schatz beinahe schon an und Jonas nickte.

,,Erschreck dich nicht.“, sagte er und ich nickte, bevor er mit der Schwanzspitze sanft und vorsichtig in mich eindrang.

Sofort drückte ich mich ihm entgegen und schaffte es so, zumindest bis zur Hälfte.

Jonas grinste und schob sich dann der vollen Länge nach in mich, was wir beide mit einem heftigen Stöhnen quittierten.

Noch einen Moment ließ Jonas sich Zeit, bevor er dann begann sich zu bewegen, wobei ich mich ihm immer wieder entgegen bewegte.

Er erhöhte sein Tempo nicht, sondern blieb bei der Geschwindigkeit, was mich dazu brachte genießerisch die Augen zu schließen und immer wieder leise vor mich hin zu stöhnen.

Aber auch Jonas ging es nicht anders und ich ließ meine Hände über seinen Rücken wandern.

Der Mittelfeldspieler nahm noch eine Hand dazu, um mich im Takt seiner Stöße zu massieren und ich spürte, dass ich nicht mehr lange brauchen würde.

Still und heimlich, hoffe ich, dass es Jonas nicht anders ging und kam kurze Zeit später auch schon zu meinem ersehnten Höhepunkt.

Aber auch Jonas ging es nicht anders, denn auch der kam zu seinem Höhepunkt und ergoss sich in mir.

 

 

Er bewegte sich noch einen Augenblick weiter um die Nachwehen noch zu genießen und schob dann einen Arm unter mich, um uns gemeinsam rum zudrehen.

Ich kuschelte mich auch gleich eng an ihn und Jonas legte eine Decke über uns.

,,Hast du dafür die zweite Decke mitgenommen?“, fragte ich und sah ihn grinsend an.

,,Nein, eigentlich hatte ich die mitgenommen für den Fall, dass es uns kalt wird.“

,,Okay, aber dafür kann man sie ja auch nutzen.“, grinste ich und er drückte mir noch einen Kuss auf die Lippen.

Schöner hätte der Abend wirklich nicht sein können.

Jonas hatte alles, was ich brauchte und wollte, eben einfach ein perfekter Traummann.

,,Worüber denkst du nach?“, fragte er und ich grinste.

,,Darüber, dass du eben ein richtiger Traummann bist und das ich dich liebe. Mit dir habe ich das große Los gezogen.“

,,Danke, dass hast du schön gesagt. Ich mit dir aber auch.“, sagte er und drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn.

,,Willst du gleich rein gehen? Ich finde es wird kalt.“

,,Ja, mir wird auch kalt. Aber Kevin hat doch auch sicher nichts dagegen, wenn wir uns noch etwas in sein Wohnzimmer setzen, oder?“

,,Nein, da gehe ich nicht von aus. Ich hatte ihm ja Bescheid gesagt und er hatte mir auch gesagt, dass ich mit dir nach oben in sein Wohnzimmer gehen soll. Er sagte nur, dass wir keine Schweinereien auf seiner schwarzen Ledercouch machen sollten, aber das haben wir ja auch nicht.“

 

 

Ich nickte und stand dann auch auf.

Wollte ich nach drinnen, denn da konnte ich auch mit Jonas noch reden und kuscheln, aber da war es wärmer.

Ich zog mich wieder an und Jonas tat es mir gleich.

Nachdem wir beide wieder angezogen waren, gingen wir wieder nach drinnen und setzten uns dort kuschelnd auf die Couch.

,,Wir haben eben das Gummi vergessen.“, sagte ich erschrocken und blickte Jonas auch so an.

,,Das macht doch nichts Schönheit. Ich gehe zwar nicht davon aus, dass ich getroffen habe, aber wenn dann freue ich mich und werde doch auch weiterhin an deiner Seite sein. Darauf kannst du dich verlassen.“

Ich nickte und hoffte, dass er das auch wirklich noch genauso sehen würde, falls er doch getroffen hatte, obwohl ich eigentlich in dem Alter noch nicht unbedingt ein Kind wollte.

,,Ich gehe gleich nochmal kurz auf Toilette und dann bin ich wieder ganz für dich da, okay? Mach dir keine Sorgen und nicht zu viel Streß wegen dem vögeln. Ich glaube nicht, dass das so schnell geht und ich getroffen habe und wenn doch, dann sind wir eben eine kleine glückliche Familie. Wen stört es?“, fragte er und drückte mir noch einen Kuss auf die Lippen.

,,Ja, du hast ja recht. Dann geh du jetzt mal auf die Toilette, damit ich dich nicht zu lange vermissen muss.“

,,Werde ich. Ich beeile mich.“, sagte er, drückte nochmal einen Kuss auf meinen Kopf und verschwand dann auch schon auf die Toilette.

Ich setzte mich auf die Couch und wartete dort darauf, dass er wieder kam.

 

 

Eine ganze Weile saß ich in dem Wohnzimmer und fragte mich, wo Jonas so lange blieb, aber vielleicht hatte er Kevin oder einen der anderen Jungs noch getroffen und sprach noch mit denen.

Befanden sich im Keller ja immer noch die ganzen Borussen.

Ich sah mich in der Zeit in Kevin´s Wohnzimmer um, als dieser plötzlich mehr als aufgeregt in sein Wohnzimmer kam.

,,Du bist ja noch hier. Weißt du wo Jonas ist?“, fragte er und ich sah ihn überrascht an.

,,Ja, der wollte auf Toilette. Ist etwas passiert?“

,,Nein, nicht direkt. Hat der Scheiße gebaut mit dir?“, fragte er weiter und nun war ich vollkommen verwirrt.

,,Nein, wieso sollte er denn auch? Wir sind zusammen seit eben.“

,,Ihr seid was?“, fragte er schockiert.

,,Wir sind zusammen. Kevin, wo ist das Problem? Was ist passiert?“

,,Komm mal mit.“, sagte er und zog mich auch gleich am Handgelenk hinter sich her.

Vollkommen planlos folgte ich dem Urborussen, zu einer Türe, die ich noch nicht kannte.

,,Kevin was....“

Allerdings kam ich nicht weiter denn unsere Nummer 19 hielt mir den Mund zu und deutete auf die Türe.

Dort hörte ich eindeutige Geräusche und zuckte die Schultern.

,,Da vögeln welche, und?“, fragte ich in Flüsterton und Kevin verdrehte die Augen.

,,Hör doch mal genauer hin.“, flüsterte er zurück und ich ging einen Schritt näher an die Türe.

 

 

Erst da erkannte ich auch, was Kevin meinte.

Das war eindeutig Shiva, die die ganze Zeit stöhnte und das nicht nur so, denn sie hätte ja auch mit Nuri vögeln können, nein, sie stöhnte die ganze Zeit den Namen meines Freundes.

,,Was ist das für ein Zimmer?“, fragte ich etwas lauter an Kevin gewandt.

,,Das Bad.“

,,Hast du noch ein anderes?“

,,Ja, aber das ist oben. Das ist aber mein Privates. Das hier ist das für die Gäste. Ich habe sonst nur noch ein Gäste WC im Keller, aber das war eben besetzt. Deswegen bin ich hergekommen, aber hier war auch besetzt und dann hatte ich Shiva gehört. Erst dachte ich, dass du das bist, aber als ich dich oben gesehen hatte, wusste ich, dass es nur Shiva sein kann, denn außer euch sind hier keine Frauen.“

Ich nickte und konnte es nicht fassen.

Jonas hatte mir doch erzählt, dass er mich liebte und das er mit mir zusammen sein wollte und sich nicht für Shiva interessierte.

Wie konnte er dann jetzt mit diesem Miststück vögeln?!

,,Ich muss hier weg, Kevin.“, sagte ich wieder in normalem Ton und wollte gehen, aber dann ging die Türe von dem Bad auf und Shiva kam heraus spaziert.

,,DU!!!!“, schrie ich sie auch gleich an und ging auf sie los.

,,Du hast mir genug kaputt gemacht!!!! Du bist die längste Zeit meine beste Freundin gewesen!!!!“, schrie ich sie an und sie zuckte leicht zurück.

,,Was ist denn mit dir los? Mensch Jessica, entspann dich, es war doch nur Sex.“

,,Ich denke es ist besser, wenn du jetzt gehst.“, sagte Kevin zu Shiva.

 

 

Wie um seine Worte zu bestärken, packte er sie am Arm und ging mit ihr nach oben.

Dankend blickte ich Kevin hinterher und ging dann in das Bad, wo Jonas immer noch vollkommen fassungslos und mit Lippenstift verschmierten Lippen, heruntergelassener Hose und hochgeschobenem T – Shirt stand.

,,Du bist wirklich das Allerletzte, Jonas Hofmann!!!! Ich dachte du liebst mich und dann machst du hier mit Shiva rum!!!! Von wegen nicht dein Typ!!!! Du hast mich verarscht!!!!“, schrie ich ihn an, hob meine Hand und verpasste ihm eine Ohrfeige.

Sein Kopf flog zur Seite und ich verließ fluchtartig den Raum auf den Weg nach oben.

Doch da lief ich Kevin um, aber dieser hielt mich davon ab zu fallen und sich auch auf den Beinen.

,,Komm, ich bring dich in das Wohnzimmer. Dann reden wir in Ruhe.“

,,Ich will nicht mehr reden.“, sagte ich schluchzend und sah Kevin mit Tränen verschleierten Augen an.

,,Er hat mich belogen und betrogen und das nachdem wir zusammen gekommen sind.“

Kevin hob mich hoch, auf seine Arme und ich krallte mich auch gleich weinend an ihn.

Er brachte mich in das Wohnzimmer und setzte sich dort mit mir auf die Couch.

Immer mehr Tränen rannen über meine Wangen und ich war nicht mehr in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.

,,Vielleicht war es ja auch gar nicht so, wie es aussah, beziehungsweise es sich angehört hatte.“, versuchte Kevin mich zu trösten, aber ich winkte nur ab.

Wollte ich jetzt keine Ausreden von einem Freund, der Jonas wahrscheinlich decken würde.

 

 

Jonas kam zu uns und kniete sich vor mich.

,,Lass mich bitte mit dir reden. Ich möchte es dir erklären. Es ist nicht so, wie es ausgesehen hat, Liebling. Das schwöre ich dir.“, flehte er mich an und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, ich will das gar nicht wissen.“, schluchzte ich weiter und drehte Jonas den Rücken zu.

Kevin streichelte mir sanft über den Rücken und ich drückte meinen Kopf gegen seinen Hals.

Ich war immer noch fassungslos, denn ich wollte es einfach nicht glauben.

Das konnte doch auch alles gar nicht wahr sein.

,,Bist du dir sicher, dass du nicht nochmal mit Jonas reden willst?“, fragte Kevin und ich nickte.

,,Aber wenn er es dir erklären kann, dann solltest du vielleicht nochmal mit ihm reden. Ich meine es nur gut und ich will euch doch alle glücklich sehen. Ich warte auf dich in meiner Küche und wenn es dir zu viel wird oder sonst was, dann rufst du mich und dann komme ich zu dir oder du kommst zu mir, wenn du fertig bist.“

Ich zuckte die Schultern und wusste nicht, ob ich das gut finden sollte.

,,Du schaffst das. Ich bin in der Nähe.“, sagte er, drückte mich nochmal einen Kuss auf den Kopf und setzte mich neben ihn, stand auf und ging in den besagten, angrenzenden Raum.

Schluchzend blickte ich Jonas an und war gespannt, was er jetzt zu sagen hatte.

Denn auf diese Erklärung war ich doch wirklich gespannt.

Vor allem rechnete ich mit einer fadenscheinigen Ausrede oder ähnlichem.

 

 

Ich blickte Jonas auffordernd an und wollte nun jetzt auch hören, was er zu sagen hatte, wenn er mich schon darum bat, es mir zu erklären.

,,Ich habe nicht mit ihr geschlafen. Das schwöre ich dir. Sie hat das alles nur so hingestellt. Sie hat die ganze Zeit gegen den Schrank geschlagen, damit es sich so anhört, das wir vögeln. Jessica, du hast vorher mit mir geschlafen. Du weißt, wie ich mich dabei anhöre. Hast du das auch gehört? Ich stand vollkommen fassungslos daneben und habe ihr zugesehen. Sie hat das alles inszeniert. Das musst du mir bitte glauben.“

,,Aber wie kommt dann der Lippenstift auf deinen Mund?“, fragte ich schluchzend und sah ihn fragend an.

,,Weil sie versucht hat mich zu küssen und ich habe sie weg geschubst. Ich wollte das nicht. Ich liebe doch nur dich.“

Nun schien auch Jonas den Tränen nahe zu sein und sah mich verzweifelt an.

Sie hat mich danach ausgezogen, ich wollte sie hindern, aber sie hatte ein Messer bei sich, mit dem hat sie mich bedroht, deswegen musste ich das doch alles zulassen. Es hat mir alles doch auch nicht gepasst. Ich muss mich auch nicht unbedingt vor der ausziehen.“, sagte er und nun lief eine einzelne Träne über seine Wange.

Vorsichtig strich ich diese weg und ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen.

Das was er sagte, würde auch zu dem fassungslosen Blick passen, den er drauf hatte, als ich in das Bad ging.

Vielleicht hatte er ja auch die Wahrheit gesagt und ich hatte ihn umsonst beschuldigt.

 

 

,,Du hast gesagt du schwörst es mir?“

,,Ja, ich schwöre es dir alles auf die Borussia. Du weißt, wie wichtig sie mir ist. Aber ich kann dir sagen, dass ich das alles nicht wollte und auch sicher so nicht gemacht habe. Sie muss uns draußen im Garten beobachtet haben, denn sie sagte, dass ich nie wieder mit dir vögeln würde. Woher sollte sie das sonst wissen?“

Ich nickte und sah Jonas mitleidig an.

Wenn er es mir nun schon auf die Borussia schwor, dann konnte ich ihm auch glauben.

,,Glaubst du mir?“, fragte er nochmal unsicher und ich nickte.

,,Ja, wenn du es mir sogar auf die Borussia schwörst, dann glaube ich es dir natürlich.“

Sofort sprang Jonas mich an und legte seine Lippen auf meine.

Den Lippenstift hatte er natürlich weg gewaschen, ich nehme an, bevor er zu uns gekommen ist.

Sanft spielte er mit seinen Lippen an meinen und ich gewährte ihm nur zu gerne Einlass.

Unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus.

Erst aus Atemnot lösten wir diesen und ich sah Jonas entschuldigend an.

,,Ich muss nochmal zu Kevin und dem Bescheid sagen. Was hältst du davon, wenn wir danach zu mir nach Hause fahren?“, sagte ich dann und Jonas schüttelte den Kopf.

,,Das halte ich für keine gute Idee, Engelchen.“

,,Wieso nicht?“, fragte ich und war enttäuscht.

,,Weil Shiva weiß, wo du wohnst. Aber nicht, wo ich wohne. Vielleicht sollten wir besser zu mir gehen, denn da weiß sie nicht, wo sie hin muss.“

 

 

Ich überlegte kurz, eigentlich war das eine viel bessere Idee, als das, was ich vorgeschlagen hatte.

,,Ja, dann machen wir das so. Ich muss aber trotzdem erst mal zu Kevin.“

,,Das kannst du ja auch machen. Ich warte hier.“

Ich nickte, drückte Jonas nochmal einen Kuss auf die Lippen und ging dann in die Küche.

Kevin saß dort mit einer Flasche Brinkhoffs am Tisch und sah mich fragend an.

,,Alles okay? Hat Jonas dir etwas getan?“, fragte er auch gleich als er mich sah.

,,Nein, es ist alles okay. Jonas hat mir nichts getan. Er hat es mir erklärt und wir haben uns vertragen. Er hat mir auf die Borussia geschworen, dass das alles nur von Shiva inszeniert war. Ich glaube es ihm, aber wir wollen jetzt gleich auch fahren.“

,,Das könnt ihr ja auch, obwohl ich es schade finde, dass ihr schon fahren wollt. Aber ich bin froh, dass ihr euch wieder vertragen habt. Du solltest das vielleicht bei Gelegenheit noch mit Shiva klären, wobei ich dir da raten würde, dich von ihr fern zu halten.“

,,Das werde ich in Zukunft auch machen. Ich lasse mir meine Beziehung nicht nochmal von ihr kaputt machen.“

,,Das ist die richtige Einstellung.“, grinste Kevin und ich nickte, bevor ich aufstand und wieder zu Jonas ins Wohnzimmer ging.

,,Ich bin fertig, Liebling.“

Jonas nickte und stand ebenfalls auf.

Gemeinsam gingen wir zu der Türe und verabschiedeten uns dort noch mit einer Umarmung von Kevin, bevor wir zu Jonas´ Auto gingen.

 

 

Ich setzte mich auf die Beifahrerseite und Jonas stieg auf der Fahrerseite ein, bevor wir uns auf den Weg zu Jonas´ Wohnung machten.

Dort angekommen stiegen wir aus und gingen rein.

,,Magst du noch etwas wach bleiben oder willst du direkt ins Bett?“, fragte Jonas als wir in seinem Flur standen.

,,Nein, ich würde gerne direkt ins Bett. Du musst ja auch sicher morgen wieder früh raus, oder?“

,,Nein, ich habe morgen frei. Haben wir immer, wenn wir gewonnen haben. Sonst hätten wir heute auch nicht feiern können. Aber da hat der Trainer auch nichts gegen. Der ist ja auch da gewesen.“

,,Das habe ich nicht gesehen. Aber das macht ja auch nichts.“, sagte Jonas und brachte mich in sein Schlafzimmer.

Dort befreiten wir uns auch gleich von den Kleidern und ich legte mich nachdem ich meine Klamotten über einen Stuhl gehangen hatte ins Bett.

Jonas kam ebenfalls zu mir und zog mich auch gleich in seine Arme.

,,Ich bin so froh, dass ich dich habe und wir alles geklärt haben.“, hauchte er und ich nickte.

,,Da bin ich auch wirklich froh drüber. Aber jetzt wünsche ich dir eine wunderschöne gute Nacht, schlaf gut und träum was süßes. Ich liebe dich.“

,,Ich wünsche dir auch eine wunderschöne gute Nacht. Schlaf du auch gut und träum du auch was süßes. Ich liebe dich auch. Über alles.“, sagte er und drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn.

Mit einem Lächeln kuschelte ich mich enger an ihn und schlief auch bald ein, bevor ich in einen ruhigen und mehr als erholsameren Schlaf verfiel.

 

 

2 Tage später

 

Den Tag nach der Party hatten wir gemütlich bei Jonas auf der Couch verbracht.

Wir hatten uns etwas zu Essen bestellt und und Filme geschaut.

Nachmittags sind wir noch etwas spazieren gegangen und danach hatten wir uns wieder auf die Couch gekuschelt, bevor wir dann gegen Abend wieder ins Bett gegangen sind, wo ich dann über einen Film in Jonas´ Armen eingeschlafen bin.

Alles in allem ein mehr als schöner Tag, den ich in vollen Zügen genießen konnte.

Zwischendurch hatte ich Shiva angerufen, die sich zwar entschuldigt und auch eingeräumt hatte, dass sie das nur inszeniert hat, aber verziehen hatte ich ihr noch nicht.

Das wollte und konnte ich auch nicht.

Vielleicht würde ich das auch nie können, dass wusste ich nicht, aber das würde die Zeit wohl einfach zeigen.

Jonas und ich waren auf jeden Fall erst einmal froh, dass sie das zugegeben hatte und für mich jetzt erst Recht kein Grund mehr bestand an seiner Liebe zu zweifeln, obwohl ich das auch nach seiner Erklärung nicht mehr getan hatte.

Dennoch hatten wir uns entschieden erst einmal bei Jonas zu bleiben, damit Shiva nicht noch mehr planen konnte.

Natürlich war ich einverstanden und wir hatten dann am Abend bei unserem Spaziergang noch ein paar Sachen aus meiner Wohnung geholt, die ich noch brauchte, um bei Jonas zu bleiben.

Musste ich mich schließlich ja auch mal umziehen und so was.

 

 

An diesem Morgen wurde ich mit einem sanften Kuss geweckt.

,,Wunderschönen guten Morgen, meine Schönheit.“, hauchte er gegen meinen Kopf und ich lächelte.

,,Ich wünsche dir auch einen wunderschönen guten Morgen, mein Schatz.“

,,Hast du gut geschlafen?“

,,Wie ein Stein und du?“

,,Ebenfalls. Wie ist es mit Frühstück?“, fragte er und ich nickte, bevor ich aufstehen wollte, aber Jonas hielt mich zurück.

,,Warte.“, sagte er und stellte mir ein Tablett auf die Beine.

,,Hmm. Frühstück im Bett.“, grinste ich und begann gemeinsam mit ihm zu frühstücken.

Er hielt mir eine gelbe Rose unter die Nase und ich nahm sie dankend an, bevor ich an ihr roch.

,,Sie ist wunderschön. Danke.“

,,So wie du. Nichts zu danken, Liebling. Ich muss gleich zum Training. Magst du nicht mitgehen?“, fragte er und ich sah ihn überrascht an.

,,Aber die Presse und so. Ich nehme an, dass das Training öffentlich ist.“

,,Ja, aber das macht doch nichts. Ich würde dich dennoch gerne mitnehmen.“

,,Okay, dann gehe ich gleich schnell duschen und dann komme ich auch mit.“, sagte ich mit einem Lächeln und Jonas nickte zufrieden.

Er nahm das Tablett von meinem Schoß und ich stand auf.

Da ich nackt geschlafen hatte, suchte ich mir nur Sachen raus, die ich zum Training anziehen konnte und ging damit dann ins Bad, wo ich mich auch gleich unter die Dusche stellte und das Wasser anstellte.

Als es warm wurde, stellte ich mich unter den Strahl und schloss die Augen.

 

 

Ich seifte meinen Körper und meine Haare ein, spülte das danach wieder ab und stieg aus der Dusche.

Lächelnd nahm ich zur Kenntnis, dass Jonas sich auf den Badewannenrand gesetzt hatte und mich beobachtete.

Ich wickelte mich in ein Handtuch und trocknete mich ab, bevor ich meine Kleidung anzog.

Diesmal hatte ich mich für eine Trainingshose vom BVB und ein Top ebenfalls vom BVB entschieden.

Dazu hatte ich mir ein paar Chucks angezogen, und sah Jonas fragend an.

,,Du siehst super aus.“, sagte er und nahm mich von hinten in den Arm.

,,Danke, Liebling.“, sagte ich durch den Spiegel und schminkte mich noch.

Meine Haare waren dann auch noch schnell gemacht und dann drehte ich mich in Jonas´ Armen um.

,,Ich bin dann jetzt soweit, Liebling.“

,,Dann lass uns fahren.“

Ich nickte und machte mich gemeinsam mit Jonas auf den Weg zu seinem Auto und anschließend auch auf den Trainingsplatz.

Dort hielt er seinen Wagen auf den für ihn vorgesehenen Parkplatz und wir stiegen aus.

Gemeinsam gingen wir zur Kabine und ich wartete dort, bis Jonas umgezogen wieder raus kam.

Durfte ich nicht mit in die Kabine, aber das war schon okay so, denn das verstand und akzeptierte ich auch.

 

 

Als die Jungs dann aus der Kabine kamen, liefen diese an uns vorbei und begrüßten mich, zumindest die, die mich schon kannten, wie Nuri und Kevin.

Als dann Jürgen auch noch kam, stellte dieser kurz freundlich vor und wies die Jungs dann an, laufen zu gehen, was sie auch gleich taten.

Ich hielt mich im Hintergrund auf und mischte mich unter die Fans, während ich das Training beobachtete.

Dies ging recht schnell vorbei, da die Jungs alles taten, was Jürgen ihnen auftrug, aber das kannte ich ja auch nicht anders, von den anderen Trainingseinheiten, die ich hier schon beobachtet hatte.

Als Jürgen dann das Training beendete, rief er die Jungs zusammen und sagte denen noch etwas, was ich allerdings nicht verstehen konnte.

Aber die Jungs nickten und schienen offensichtlich mit dem aufgetragenen einverstanden.

Anschließend machten sich die Jungs auf zu Interviews, schrieben Autogramme und machten mit den Fans Fotos.

Allerdings stand Jonas noch bei Jürgen, also würde ich noch warten, bis der dann auch zu mir kam.

Lange musste ich darauf nicht warten und er stellte sich vor mich, bevor er einen Kuss auf meine Lippen drückte.

,,Ich muss mich noch um die Fans kümmern, aber dann bin ich ganz für dich da.“

Ich nickte und ließ ihn zu den Fans gehen.

,,Herr Hofmann, ein kurzes Interview bitte.“, sagte einer der Reporter und er nickte.

,,Bitte.“, sagte er dann und der Reporter blickte mich fragend an.

,,Ist das Ihre neue Freundin?“, fragte er und Jonas nickte stolz.

,,Ja, wir sind erst seit kurzem zusammen, aber sie ist meine neue Freundin.“

 

 

Überrascht blickte ich ihn an, denn damit hätte ich nicht gerechnet.

,,Also noch ganz frisch?“, fragte der Reporter und Jonas nickte erneut mehr als stolz.

,,Dann herzlichen Glückwunsch zu der jungen Dame und natürlich auch gestern zum Derbysieg. Wie sehen Sie die Chancen auf die kommende Meisterschaft für Borussia Dortmund?“, fragte der Reporter weiter, aber ich bekam leider nicht mehr mit, was Jonas sagte, also wartete ich so, bis er wieder zu mir kam.

Als das der Fall war, drückte er mir noch einen Kuss auf die Lippen und ging in die Kabine sich anziehen.

Eine ganze Weile hatte ich da gestanden und gewartet.

Jonas brauchte verdammt lange, dass hatte er sonst nie.

Aber er würde wohl seine Gründe haben.

Vielleicht unterhielt er sich auch noch mit Jürgen.

Wie gerufen, stand der Trainer dann auch plötzlich schon vor mir.

,,Jonas lässt sich noch kurz entschuldigen. Aber er wird sicher gleich kommen.“, sagte er und lächelte.

,,Danke, Jürgen.“

Ich erwiderte das Lächeln und er sah mich fragend an.

,,Ich habe dich auf der Party gar nicht gesehen vorgestern.“

,,Ich habe mich auch etwas versteckt. Ich hatte Stress mit meiner damaligen besten Freundin.“

,,Ja, dass habe ich gehört. Scheiß Sache. Aber wenn du jetzt mit Jonas zusammen bist, dann hast du ein gutes Los gezogen. Er ist wirklich ein guter Junge.“

 

 

Ich wollte gerade antworten, als Jonas auch schon aus der Kabine kam und einen Arm um mich legte.

,,Flirtest du etwa mit dem Trainer?“, fragte er gespielt eifersüchtig und ich zwickte ihm grinsend in die Seite.

,,Ich lasse euch dann jetzt mal alleine. Morgen gleiche Uhrzeit ist Training. Bis morgen.“

,,Bis morgen.“, kam es von Jonas und mir aus einem Munde und Jürgen ging grinsend zu seinem Auto.

,,Wieso hast du denn noch so lange gebraucht, Liebling?“

,,Ich musste noch etwas erledigen.“

Er grinste verschwörerisch und ich nickte, auch wenn ich keine Ahnung hatte, worum es ging.

Gemeinsam gingen wir dann zu seinem Auto und er fuhr los.

Allerdings nicht wie ich dachte zu sich nach Hause sondern ins Westfalenstadion.

,,Was machen wir denn hier im Westfalenstadion, Liebling? Wohnst du neuerdings hier?“, fragte ich verwirrt und Jonas nickte grinsend.

,,Klar, ist mein zweites Wohnzimmer.“

,,Du bist doch verrückt.“

,,Ja, nach dir.“

Ich lächelte und stieg dann gemeinsam mit ihm aus.

Er brachte mich zu dem Eingang unserer Südtribüne und gemeinsam gingen wir rein und in den Block.

Was ich da zu sehen bekam, war wirklich mehr als schön und ich dachte erst, dass ich mich verstehen hatte, aber auch als ich mir die Augen rieb war immer noch alles so, wie Jonas es herrichten gelassen hatte.

 

 

Er hatte im ganzen Stadion, außer vor der Süd große Plakate mit einem Sternenhimmel aufhängen lassen und mitten in der Süd lag eine BVB Decke.

Die gleiche, wie wir auch in der Nacht der Party bei Kevin hatten.

Er hatte das alles nochmal nachgestellt und das an dem wohl für uns beide wichtigsten Ort.

,,Das ist wirklich traumhaft.“, sagte ich und lächelte Jonas an.

,,Danke, ich hatte gehofft, dass es dir gefällt.“

,,Das tut es auf jeden Fall.“, sagte ich und ging gemeinsam mit Jonas zu der Decke.

,,Setz dich.“, sagte er und ich kam seiner Aufforderung nach.

Auch Jonas setzte sich und zog mich eng in seine Arme, bevor er mir eine Flasche Brinkhoffs in die Hand drückte.

,,Ich dachte so hat es angefangen und so machen wir es auch weiter, oder?“, fragte er mit einem Blick auf die Sterne gegenüber auf der Tribüne.

,,Ja, dass stimmt.“, sagte ich und kuschelte mich auch gleich enger an ihn.

,,Aber wir haben an dem Abend noch ganz andere Sachen gemacht und nicht nur Sterne geschaut.“

,,Stimmt.“, sagte er und küsste sich auch gleich meinen Hals entlang.

Ich legte den Kopf etwas schief, damit er besser dran kommt und er küsste sich daran entlang.

Vorsichtig drückte er mich zurück und legte sich über mich.

Sofort legte ich meine Arme um ihn und er stützte sich wieder neben mir auf seine Hände ab.

Er beugte sich zu mir runter und legte seine Lippen auf meine.

 

 

Sanft spielte er mit seiner Zunge an meinen Lippen und nur zu gerne gewährte ich ihm auch gleich Einlass.

Unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus, während Jonas seine Hand unter mein Top wandern ließ.

Auch ich ließ meine Hand unter sein T – Shirt wandern und spürte noch die leicht feuchte Haut vom Duschen unter meinen Fingern.

Vorsichtig zog ich ihn das T – Shirt hoch und über den Kopf.

Jonas befreite mich ebenfalls von meinem Top und streichelte über meinen Oberkörper.

Er küsste sich sanft über meinen Hals runter zu meiner Schulter und von dort runter zu meiner Brust.

Er hob mich leicht an und öffnete meinen BH, den er mir sanft über die Arme schob und dabei mit seinen Fingerspitzen meinen Arm streichelte, was mir auch gleich eine Gänsehaut bescherte.

Vorsichtig küsste er sich weiter runter zu meinem Bauch und an meinem Hosenbund entlang.

Jonas ließ seine Zungenspitze daran entlang gleiten und sofort überzog sich mein Oberkörper mit einer erneuten Gänsehaut und ich drückte mich ihm entgegen.

Er öffnete meine Hose und zog mir diese sanft hinunter und legte diese auf Seite.

Seine Lippen fanden meinen Unterbauch und er küsste sich weiterhin daran entlang weiter runter zu meiner Mitte und auch daran entlang zu meinen Oberschenkeln.

Dort küsste er sich auch gleich über die Oberseite runter und über die Innenseite wieder hoch.

Nachdem er nochmal über meine Mitte geküsst hatte, ging es auf der anderen Seite genauso weiter.

 

 

Solange ich dran kam, streichelte ich ihm durch die Haare, und krallte mich sonst in die Decke auf der ich lag.

Als Jonas wieder oben ankam, befreite er mich noch von meiner Unterwäsche und legte sich auch gleich zwischen meine Beine und begann mich mit seiner Zunge und meinem Mund zu verwöhnen.

Immer wieder drückte ich mich ihm entgegen und krallte mich in seine Haare.

Einen Moment genoss ich das noch so, aber dann hielt ich ihn fest.

,,Liebling, so hast du nichts davon. Traditionen müssen auch schon mal gebrochen oder erneuert werden.“, sagte ich und drücke Jonas sanft von mir weg und auf den Rücken.

Dieser blickte mich verwirrt an und wusste nicht, was er machen sollte.

Vorsichtig öffnete ich seine Hose und zog ihm diese auch gleich von den Beinen.

Mit einer Hand streichelte ich sanft über seine Mitte und spürte, dass er ein Problem hatte.

Grinsend zog ich ihm auch noch die Boxershorts runter und aus und legte mich verkehrt herum auf ihn.

Gleich nahm ich seinen Schwanz tief in den Mund und auf Jonas begann mich weiterhin mit seinem Mund und meiner Zunge zu verwöhnen.

Ich beschleunigte mein Tempo und Jonas tat es mir gleich, solange, bis wir beide alles aus uns herausholten.

Dazu nahm ich noch zusätzlich eine Hand und massierte ihm im Takt meiner Bewegungen.

Langsam spürte ich, dass ich nicht mehr lange brauchen würde und spürte aber, dass es Jonas nicht anders zu gehen schien, denn sein Schwanz zuckte verdächtig in meinem Mund.

 

 

Kurze Zeit später kam ich auch schon zu meinem Höhepunkt und auch Jonas kam zu seinem und ergoss sich in meinem Mund.

Liebend gerne schluckte ich, was er mir zu geben hatte und machte noch einen Augenblick weiter, damit er noch die Nachwehen genießen konnte.

Erst dann legte ich mich wieder neben ihn und streichelte sanft über seinen Bauch und seine Brust.

,,Das war wirklich mehr als schön.“, grinste Jonas und ich nickte zustimmend.

,,Das war es wirklich.“

,,Aber gevögelt haben wir immer noch nicht.“

,,Das machen wir auch noch.“, sagte ich und ließ meine Hand zu seiner Mitte wandern.

Ich umfasste seinen Schwanz mit hartem Griff und begann meine Hand auf und ab zu bewegen.

Kurze Zeit später schon, hatte sich sein Schwanz der vollen Länge nach wieder aufgestellt und ich grinste zufrieden.

Noch bevor Jonas reagieren konnte, setzte ich mich auf seine Hüften und nahm seinen Schwanz in die Hand, mit dem ich auch gleich der vollen Länge nach in mich Eindrang.

Wir quittierten das beide mit einem heftigen Stöhnen und ich begann auch gleich mich zu bewegen.

Stetig beschleunigte ich mein Tempo und stöhnte immer heftiger und lauter.

Aber auch meine Atmung hatte sich mit und mit immer mehr beschleunigte, aber es ging Jonas in dem Fall auch nicht anders.

 

 

Immer wieder beschleunigte ich meine Bewegungen und Jonas kam mir zur Unterstützung noch zusätzlich entgegen.

Als ich dann alles aus mir herausholte und nicht mehr ging, nahm Jonas noch eine Hand dazu und ich stöhnte erneut heftig auf.

Aber auch ihm ging es nicht anders und seiner Atmung zu Folge, brauchte er wohl auch nicht mehr lange.

Mir ging es nicht anders und kurze Zeit später kam ich auch schon zu meinem ersehnten Höhepunkt.

Auch Jonas kam zu seinem und ergoss sich in mir.

Schwer atmend ließ ich mich auf ihn sinken und er streichelte mir durch die Haare.

Genießerisch schloss ich die Augen und kuschelte mich enger an ihn.

Wir lagen noch eine ganze Weile so da, bis es an der Zeit wurde, wieder nach Hause zu fahren.

,,Liebling?“, fragte Jonas und ich blickte ihn fragend an.

,,Was hältst du davon, wenn wir uns langsam mal wieder auf den Weg machen nach Hause?“, fragte er und ich nickte.

,,Irgendwann müssen wir ja. Willst du das jetzt machen?“

,,Ja, ich denke es wird Zeit, oder? Es ist bestimmt schon spät.“

Ich nickte erneut und stand dann von ihm auf, was wir beide mit einem enttäuschten Seufzen zur Kenntnis nahmen.

Gemeinsam zogen wir uns an und ich sah Jonas fragend an.

,,Müssen wir das nicht aufräumen?“

,,Nein, dass machen die, die das auch aufgebaut haben.“

,,Dann ist ja gut.“, lächelte ich und gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach draußen.

 

 

Vor dem Westfalenstadion blieb ich stehen und drehte mich rum.

Jonas nahm mich von hinten in den Arm und gemeinsam sahen wir uns das Stadion an.

Es war schon dunkel und die Stahlkonstruktion in das Mondlicht getaucht.

Meine zwei großen Lieben zusammen und vereint: Jonas und der BVB.

Ich bereute die Entscheidung nicht, dass ich Jonas und mir eine Chance gegeben hatte.

Was jetzt mit Shiva ist, war mir egal, die zählte nicht mehr für mich und hatte in meinem Leben keinen Platz mehr.

Dafür hatte ich jetzt Jonas und der war mir mehr wert als jede beste Freundin der Welt, die eigentlich keine war.

Ich drehte mich in Jonas´ Armen um und sah ihm tief in die Augen.

,,Ich liebe dich über alles.“, hauchte ich ihm entgegen und er lächelte.

,,Ich liebe dich auch über alles.“

Sofort legte ich meine Lippen auf seine und spielte sanft mit meiner Zunge an seinen Lippen.

Nur zu gerne gewährte er mir Einlass und unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus.

Vor wohl der schönsten und besten Kulisse, die man sich wünschen konnte.

Zwei Borussen, die sich lieben vor dem ebenfalls geliebten Westfalenstadion, was in das Mondlicht getaucht war und so unscheinbar wirkte, obwohl es eine mehr als große Anziehungskraft hatte, die wohl auch nur wahre Borussen mit echter Liebe im Herzen spüren konnten.

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