Mein kleiner Weihnachtsengel

 

Kapitel 1 - Heiligabend

 

Einige Tage nachdem ich die Frau meiner Träume getroffen hatte und doch wieder gehen gelassen habe, starteten wir unsere Reise ins Trainingslager vom BVB.

Jeden Abend hatte ich an meinem Fenster in der Küche gesessen und von ihr geträumt.

Ich malte mir aus, wie sie plötzlich bei mir vor der Türe stehen würde.

Und wenn es nur für einen Kaffee ist.

Aber meine Warterei war umsonst.

So sehr ich mir einen erneuten Blick in ihre wunderschönen Augen auch herbeisehnte, der Wunsch wurde mir nicht erfüllt.

Nun saß ich in Dortmund am Flughafen in einem Flugzeug, dass mich Kilometer weit von meiner Traumfrau trennen würde.

,,Alter, ist die schlechte Laune ansteckend?“, wurde ich aus meinen Träumen gerissen.

Ich blickte auf und sah Mario vor dem Sitz stehen, der sich mit seinem Handgepäck beschäftigte, mich dennoch fragend ansah.

,,Nerv mich nicht und setz dich einfach.“, sagte ich gereizter als ich wollte.

Mario ließ sich seufzend auf den Platz neben mich fallen und sah mich erwartungsvoll an.

,,Was ist nur los mit dir?“, wollte er dann wissen.

,,Nichts. Lass mich einfach in Ruhe.“

Mario kam dieser Bitte ohne ein weiteres Wort nach zog seine Kopfhörer an und hörte Musik.

Ich wusste Mario meinte es nur gut.

Er war schließlich einer meiner besten Freunde und wollte mir sicher nichts böses.

Aber im Moment war mir einfach nicht nach reden.

Ich vermisste Emma einfach.

 

 

Der Flug war recht angenehm und ruhig.

Ein Hoch auf Mario, der ständig und überall Musik hörte, so hatte ich meine Ruhe.

Selbst wenn ich die ganze Zeit an diese Schönheit dachte, wollte ich trotzdem nicht gestört werden.

Als wir angekommen sind, stiegen wir in einen Bus um, der uns zu unserem Hotel bringen sollte.

Auch die Fahrt war ruhig, da ich wieder Mario neben mir sitzen hatte.

Ort angekommen trafen wir uns im Foyer des Hotels und ich sah mich um.

Recht nobel und modern eingerichtet.

Aber das sollte nicht mein Problem sein.

Ich hoffte einfach nur, das Kloppo mir einen guten Zimmernachbarn zuteilen würde, damit ich wenigstens außerhalb der Trainingseinheiten meine Ruhe hatte.

Wie es der Zufall dann wollte, hatte ich das Glück wohl tatsächlich auf meiner Seite, denn ich bekam mit Mario doch einen stillen Zimmernachbarn.

Über das schnarchen würde ich wohl noch drüber stehen können.

Ein Schmunzeln breitete sich auf meinen Lippen aus, als ich daran denken musste.

Nachdem die Zimmer dann alle verteilt waren und wir jeder unsere Zimmerkarten bekommen hatten durften wir gehen und unsere Sachen auspacken.

Heute stand glücklicherweise nicht direkt Training auf dem Plan, sodass ich genügend Zeit haben würde, an meine kleine Schönheit zu denken.

Mit Koffer und Mario im Schlepptau gingen wir dann hoch in unser Zimmer.

Nach kurzer Zeit hatte ich meinen Koffer ausgepackt und mit Mario ausgemacht wer wo schlafen würde.

Ich ließ mich schwer auf das Bett fallen und starrte Löcher an die Decke.

 

,,Ich mache mir langsam wirklich Sorgen um dich.“, begann Mario ein Gespräch, nachdem er seine Musik ausgemacht und seine Kopfhörer verstaut hatte.

,,Blödsinn. Wieso denn?“

,,Weil du dich so komisch verhältst. Kann ich dir helfen?“

,,Mir ist nicht mehr zu helfen.“

,,Bist du da sicher?“

,,Ja, Mario.“

,,Wieso?“

,,Weil ich weiß, dass mir nicht mehr zu helfen ist. Ich habe wahrscheinlich den größten Fehler meines Lebens gemacht.“

,,Was hast du denn gemacht?“

,,Ich glaube nicht, dass ich darüber reden will.“

,,Aber dann kann ich dir vielleicht sagen ob es einer war oder nicht.“

,,Das es was war?“, fragte ich verwirrt.

Jetzt hatte Mario mich leicht aus dem Konzept gebracht oder war es doch Emma?

,,Na ob es ein Fehler war. Sag mal, hörst du mir überhaupt zu? Ich glaube dir ist wirklich nicht zu helfen, was?“, sagte Mario lachend.

,,Ja doch, ich höre dir doch zu. Aber ich sagte doch schon, dass mir nicht zu helfen ist.“

,,Du bist verliebt.“, stellte Mario nüchtern fest.

,,Wie kommst du denn auf so einen Scheiß?“

,,Du verhältst dich so komisch. Da kann doch nur eine Frau hinter stecken.“

Ich konnte Mario´s Grinsen förmlich aus seiner Aussage raus hören.

,,Ja, vielleicht geht es ja auch um eine Frau. Aber das ist doch auch egal.“

Mario setzte sich auf meine Bettkante neben mich und sah mich eindringlich an.

Ich hasste diesen Blick.

,,Nun sag schon, was ist los mit dir?“

,,Du hältst mich für bekloppt wenn ich dir das sage.“

,,Quatsch. Jetzt erzähl schon.“

Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich Mario dann die ganze Story des Heiligabend´s inklusive der Begegnung mit Emma erzählte.

 

 

,,Und du hast dich in die Kleine verliebt?“, fragte Mario nachdem ich meine Erzählung beendet hatte.

,,Sie ist der Traum schlechthin. Sie hat alles was man nur will. Man Mario, du müsstest sie mal sehen, dann würdest du mich verstehen. Sie ist einfach nur wow.“

,,Dich hat es ja echt erwischt.“, lachte der Kleinere.

Ich strafte ihn mit einem bösen Blick, was ihm nicht wirklich abhielt weiter zu grinsen.

,,Und du bist ihr dann wirklich noch hinterher und hast sie aber nicht mehr gefunden? Also hast du auch keine Nummer und nichts?“

,,Nein, leider nicht.“, schüttelte ich seufzend den Kopf.

,,Du bist echt ein Idiot. Wenn sie doch so toll ist, dann lässt man sich doch wenigstens die Nummer geben.“

,,Ja, ich weiß doch auch nicht. Es ging auf einmal alles so schnell und dann war sie weg und ich wollte doch auch noch gar nicht, dass sie geht.“

,,Aber sie ist Borussin sagtest du?“

,,Ja, sie hatte es extra betont. Ich glaube sie legt sehr viel wert darauf.“

,,Dann hast du vielleicht Glück und findest sie bei unserem nächsten Heimspiel in der Süd wieder.“

,,Alter, weißt du wie viele Menschen da stehen? Wie groß ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass ich ausgerechnet dort Emma wieder sehe?“

,,Emma heißt die Kleine also?“, fragte Mario interessiert nach.

,,Hmh. Toller Name oder?“, schwärmte ich vor mich hin.

Erneut kamen mir ihre wunderschönen Augen in den Sinn.

,,Ja, sehr schön.“, sagte Mario sarkastisch.

,,Mario, wir müssen auf jeden Fall was machen. Du musst mir irgendwie helfen. Ich muss sie wiedersehen. Ich kann doch nicht einfach so meine Traumfrau gehen lassen.“

,,Man man Marco, dich hat es ja echt erwischt, was?“, grinste die Nummer 10.

,,Du müsstest sie mal sehen. Wenn du sie siehst, dann wirst du mich verstehen. Sie sieht aus wie ein Engel.“

,,Wie ein Engel?“

,,Ja, wie ein richtig kleiner süßer Weihnachtsengel.“, sagte ich und tauchte erneut in meine Gedanken ein.

Mario konnte nur noch lachend den Kopf schütteln, über so viel Verliebtheit.

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Thema: Mein kleiner Weihnachtsengel

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