Kapitel 33 - Hilferuf

 

Heute waren es genau 3 Wochen an denen ich mich das letzte Mal mit Nadine unterhalten hatte.

Das sie öfter vor meiner Haustüre stand und auch mehr als oft angerufen hatte, entging mir nicht.

Aber zu tief saß der Schmerz und ich fühlte mich einfach nicht in der Lage mich mit ihr zu unterhalten.

Auch heute hatte sie wieder vor meiner Haustüre gestanden.

Das unerbittliche Klingeln konnte ich immer schlechter überhören.

Sie tat mir ja schon leid und eigentlich wollte ich ja auch mit ihr reden, aber ich konnte einfach nicht anders.

Ich hatte ihr den Ausrutscher mit Robert immer noch nicht verziehen und ich wusste mittlerweile, dass sie wirklich mit ihm gevögelt hatte.

Warum genau wusste ich nicht, aber ich konnte es ihr einfach nicht verzeihen.

Sehr zu meiner Überraschung stand das Telefon seit sie von hier weggefahren ist still.

Langsam machte ich mir doch Sorgen.

Solange sie anrief wusste ich wenigstens, dass es ihr gut ging.

Aber das sie jetzt solange nicht mehr angerufen hatte, passte mir gar nicht.

Vielleicht sollte ich ja doch über meinen eigenen Schatten springen und sie anrufen.

Ich überlegte lange und war mir absolut nicht sicher, ob ich das richtige tat.

Aber dann entschloss ich mich doch das Telefon zu holen.

Damit setzte ich mich in das Wohnzimmer und sah mir das Telefon genau an.

Die Nummer war auch schon gewählt, aber anrufen konnte ich einfach nicht.

Sauer darüber legte ich das Telefon etwas härter als beabsichtigt auf den Tisch und sah es böse an.

Mir war klar, dass es dem Telefon recht egal war, aber mir half es in dem Moment.

 

 

Erneut spürte ich eine Übelkeit in mir aufsteigen.

Schnell lief ich ins Bad und musste mich erneut übergeben.

Die Schwangerschaft hatte ich jetzt schon mächtig satt.

Es machte doch jetzt schon keinen Spaß mehr, wenn man ständig so aufpassen musste, ständig eine Toilette in der Nähe zu haben.

Als ich gerade fertig war und mich frisch machte hörte ich das Telefon erneut klingeln.

Doch in dem Moment war ich einfach nicht in der Lage dran zu gehen und so ließ ich es klingeln.

Ich konnte ja später zurückrufen.

Kurze Zeit später hörte ich, wie mein Handy klingelte.

Der Ton war aber kein Anruf, sondern eine SMS.

Die würde ich ebenfalls später lesen.

Nadine konnte es ja eigentlich nicht sein, denn sie hatte die ganze Zeit noch keine SMS geschrieben.

Wieso sollte sie das jetzt tun?

Nachdem ich dann endgültig fertig war, ging ich zurück ins Wohnzimmer und schnappte mir mein Handy was neben dem Telefon auf dem Tisch lag.

Tatsächlich war die SMS von dem Schlumpf.

Seufzend machte ich diese auf und las was sie geschrieben hatte.

 

´Hey Zecke, könntest du vielleicht bei mir vorbei kommen? Würde gerne mit dir reden und mich mit dir vertragen. Ich halte es bald nicht mehr aus. Dein Schlumpf´

 

 

Da ich ja nun mal auch kein Herz aus Stein hatte, entschied ich mich sie anzurufen und auszumachen, wann wir uns denn treffen wollten.

Ich wählte die Nummer von meinem Schlumpf.

Es dauerte auch nicht lange, da hatte ich sie auch schon am Telefon.

,,Hey... Zecke... Danke, dass du angerufen hast.“

,,Schon okay. Was ist denn los?“

,,Ich würde gerne nochmal mit dir reden. Ich meine ich möchte mich vertragen. Ich halte es so einfach nicht mehr aus.“

,,Okay.“

,,Ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe mit Robert und wahrscheinlich ist es alles noch viel schlimmer, als wir erst dachten, aber ich bereue es wirklich.“

,,Was heißt schlimmer als gedacht?“

,,Mario ist hier bei mir und meinte eben, dass es vielleicht sein könnte, dass ich schwanger bin.“, schluchzte sie.

Ich hörte Mario im Hintergrund, wie er versuchte sie zu trösten.

,,Schwanger?“, fragte ich ungläubig.

,,Ja, das ist doch schlimm.“

,,Das ist es wohl. Aber dann musst du einen Test machen.“

,,Ja, das weiß ich. Aber ich möchte den nicht alleine machen. Ich schaffe das nicht. Ich habe so Angst. Ich kann doch nicht schwanger sein.“

,,Wann soll ich denn vorbei kommen?“

,,Am besten wäre ja sofort, oder?“

,,Ja, dann komm jetzt schon.“

,,Okay. Bis gleich.“

,,Bis gleich.“

 

 

Ich legte auf und musste erst mal verdauen was Nadine mir da gesagt hatte.

Sie hatte jetzt die Vermutung von Robert schwanger zu sein?

Das konnte doch alles nur ein schlechter Scherz sein.

Oder ein Albtraum.

Das musste es sein.

Es war alles nur ein Albtraum, aus dem ich sicher früher oder später aufwachen würde.

Aber noch hatte ich einfach Hoffnung, dass sie nicht schwanger war.

Also ging ich in mein Schlafzimmer um mich anzuziehen.

Das war schnell erledigt und ich war angezogen.

Auf das Schminken verzichtete ich heute komplett.

Viel zu eilig hatte ich es zu Nadine zu kommen.

Ich brauchte endlich die Gewissheit, dass sie nicht schwanger war.

Wenn sich raus stellen würde, dass sie schwanger ist, würde ich wohl den Kontakt ganz zu ihr abbrechen.

Dann könnte sie mich wirklich mal am Arsch lecken!

Freundschaft hin und Freundschaft her.

Aber das würde dann wirklich zu weit gehen.

Und das würde ich ihr dann wohl auch einfach nicht verzeihen können.

Wobei ich es Robert dann wohl auch nicht wirklich verzeihen konnte.

Er konnte doch auch nicht einfach mal so zwei Frauen schwängern.

Kopfschüttelnd suchte ich mir meine Sachen zusammen und machte mich dann auf den Weg zu meinem Auto.

Nachdem ich eingestiegen und angeschnallt war, startete ich den Motor und fuhr los.

 

 

Schnell hatte ich die Haustüre von Nadine erreicht.

Ich war mir absolut nicht mehr sicher, ob ich das richtige getan hatte, aber ich musste einfach wissen, was da los ist.

Als ich das Auto parkte, sah ich, dass Mario scheinbar auch noch bei ihr war.

Denn sein Auto stand noch vor der Haustüre.

Seufzend schaltete ich den Motor aus und ging zu der Haustüre.

Ich klingelte und wartete nur einen kurzen Augenblick, da hatte sie auch schon die Türe geöffnet.

Schnell hatte ich die Treppen passiert und stand vor ihr.

,,Hey.“, sagte ich knapp.

,,Hey.

Nadine trat auf Seite und ließ mich ein.

Ich kam der stummen Aufforderung nach und trat ein.

,,Geh ins Wohnzimmer. Mario ist auch noch da. Magst du etwas trinken?“

,,Nein, danke.“, sagte ich knapp und ging dann ins Wohnzimmer.

,,Hey.“, kam es von Mario, als ich das Wohnzimmer betrat.

Er stand auf und nahm mich in den Arm.

Ich erwiderte die Umarmung und setzte mich neben ihn.

Nadine folgte uns direkt und setzte sich uns gegenüber auf den Sessel.

,,Also? Hast du einen Schwangerschaftstest?“, fragte ich ohne Umschweife.

,,Nein. Ich muss erst einen holen.“

,,Dann lass uns fahren. Wir können mit meinem Wagen fahren.“, sagte ich und stand auch schon auf.

,,Ich fahre dann nach Hause. Meldest du dich bei mir?“, fragte Mario.

Ich nickte und stand ebenfalls auf.

Gemeinsam gingen wir nach draußen.

Mario zu seinem Auto und ich ging mit Lara zu ihrem Auto.

Jetzt gab es kein zurück mehr und ich hatte bald Klarheit.

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