Kapitel 6

 

Ich schloss hinter mir die Türe und schaltete das Licht an.

Mario sah auf seine Hand runter.

Seinem Blick folgend sah ich, dass ich immer noch sein Handgelenk festhielt.

,,Tut mir leid.“, sagte ich verlegen und ließ ihn los.

,,Schon okay.“

Ich ging an ihm vorbei und setzte mich auf das Bett.

Erwartungsvoll blickte ich zu Mario auf, der immer noch wie angewurzelt an der Türe stand.

,,Willst du dich nicht zu mir setzen, wenn du reden willst?“

,,Ich weiß nicht.“

,,Ich beiße auch nicht.“, sagte ich mit einem Augenzwinkern.

Mario lächelte und kam näher zu mir.

Er setzte sich neben mich auf das Bett und starrte auf seine Hände, die er in seinen Schoß gelegt hatte.

,,Worum geht es denn?“

,,Eigentlich habe ich kein Problem oder so. Ich kann einfach nicht schlafen dahinten alleine und dachte vielleicht magst du mir ja Gesellschaft leisten oder du könntest hier noch etwas Gesellschaft brauchen.“

,,Wie kommst du denn darauf?“

,,Ich dachte nur. Außerdem habe ich gesehen wie Marco eben zu dir gekommen ist. Ich wollte eigentlich da schon zu dir kommen. Habe dann aber doch gewartet, bis er weg war.“

,,Wärst du doch nur mal früher gekommen.“, nuschelte ich vor mich hin.

,,Wieso?“

Scheiße, hatte Mario es doch mitbekommen?!

,,Weil ich gerne auf Marco´s Anwesenheit verzichtet hätte.“

,,Wieso?“

Ich ließ eine Pause eintreten.

 

 

Eigentlich wollte ich nicht drüber reden.

Mario wäre wohl auch nicht der richtige dazu.

,,Was ist denn los?“, hakte er weiter nach.

,,Als Marco eben hier war, hat er mich geküsst. Ich glaube er wäre auch noch weiter gegangen, wenn ich ihn gelassen hätte.“

,,Aber du wolltest nicht?“

,,Nein, weil er doch schließlich mit Lara zusammen ist und das geht doch dann nicht.“

,,Magst du Marco? Ich meine mehr als du eigentlich solltest?“

,,Nein.“

,,Sicher?“

,,Ja, Marco ist für mich der Freund meiner Zecke und ein Spieler bei euch nicht mehr und nicht weniger. Ich würde nicht mal soweit gehen zu sagen, dass er ein Freund von mir ist. Er ist einfach Marco, der Freund meiner Zecke.“

,,Okay. Das klingt überzeugend.“

,,Das ist auch so.“

,,Ja, ich glaube es dir ja auch. Und jetzt hast du ein schlechtes Gewissen?“

,,Ja, weil ich weiß, dass es falsch war und das ich das nicht hätte machen dürfen. Oh Gott, Lara wird mich hassen.“

,,Sie wird dich nicht hassen. Sie wird sauer sein, okay. Aber sie wird dich nicht hassen, da bin ich sicher. Außerdem wird sie auch nicht lange sauer sein. Das kann sie nicht, wenn sie jemanden gerne hat. Vertrau mir.“, sagte Mario mit einem Augenzwinkern.

 

 

,,Ich hoffe du hast Recht.“, sagte ich nach einer kurzen Pause.

,,Natürlich habe ich Recht. Vertrau mir.“

,,Dir vertrauen? Du bist Borusse.“

,,Und?“

,,Ich bin Schalkerin. Da ist das mit dem Vertrauen Borussen gegenüber so eine Sache.“

,,Aber Lara ist auch Borussin und der vertraust du, oder?“

,,Ja, klar. Aber Lara ist meine Zecke und da ist das was anderes. Wobei sie das nach der Scheiße die ich abgezogen habe wohl nicht mehr sein will.“, sagte ich traurig und senkte den Blick.

Mario kam etwas näher und legte seinen Arm um mich.

,,Mach dir keinen Kopf. Das geht vorbei und dann ist sie auch wieder deine Zecke.“

Ich legte den Kopf auf seine Schulter und hoffte einfach, dass er Recht hatte.

,,Magst du dich nicht wieder hinlegen? Es ist schon spät und du solltest versuchen mal zu schlafen.“

,,Und was ist mit dir?“

,,Ich komme schon klar.“

,,Du hast gesagt, dass es nur darum geht, dass du nicht alleine bist. Was hält dich davon ab hier zu bleiben? Ich meine das Bett ist doch groß genug für zwei.“

,,Willst du denn, dass ich hier bleibe?“

,,Ja, warum nicht?“

,,Gut, dann bleibe ich hier.“, sagte Mario mit einem Lächeln.

Er stand auf, machte das Licht aus und legte sich wieder neben mich.

,,Darf ich mich vielleicht etwas an dich kuscheln?“, fragte ich nachdem er richtig lag.

,,Klar.“

Ich kuschelte mich an ihn und genoss die Anwesenheit von ihm in vollen Zügen.

Leider hielt das nicht sehr lange, denn in Mario´s Armen konnte ich so schön und vor allem schnell entspannen, dass ich kurz darauf einschlief.

 

 

Am nächsten Morgen wurde ich durch sanftes Streicheln über meinen Unterarm geweckt.

,,Ich wünsche dir einen wunderschönen guten Morgen.“, sagte Mario nachdem ich die Augen aufgeschlagen hatte.

,,Dir auch einen wunderschönen guten Morgen.“

,,Hast du gut geschlafen?“

,,Ja. Du auch?“

,,Ja.“

Ich streckte mich ausgiebig und sah Mario an, der gerade aufgestanden war.

,,Ich gehe jetzt gleich ein wenig das Wohnzimmer aufräumen. Dann braucht Lara das nicht mehr machen wenn sie wach wird. Es ist noch ziemlich still draußen. Ich denke die beiden schlafen noch.“

,,Soll ich dir helfen?“

,,Brauchst du nicht. Kannst du aber gerne machen.“

,,Dann komme ich dir helfen.“

Ich stand auf und zog mir eine Jogginghose über und folgte Mario ins Wohnzimmer.

Dort räumte ich ein wenig auf und Mario klappte in der Zeit die Couch wieder zusammen.

Als wir damit fertig waren setzten wir uns auf die Couch.

,,Hast du Hunger?“, fragte Mario.

,,Ein wenig, wieso?“

,,Ich habe mir gerade überlegt Frühstück zu machen. Dann können die beiden auch essen, wenn sie wach werden.“

,,Ja, das ist eine tolle Idee. Kann ich dir helfen?“

,,Leiste mir Gesellschaft. Den Rest mache ich.“

,,Okay.“

 

 

Ich stand auf und folgte Mario in die Küche um ihm Gesellschaft zu leisten.

Damit ich ihm nicht im Weg stand, lehnte ich mich gegen den Türrahmen.

So konnte ich ihn auch immer sehen und mir ein paar Gedanken zu ihm machen.

Das ist eigentlich der total falsche Weg.

Ich konnte mir doch keine Gedanken zu Mario machen, wenn ich Lara noch etwas beichten musste.

Es wäre definitiv besser, mir darüber Gedanken zu machen.

Aber das war mal gar nicht so leicht, wenn da so ein verdammt gutaussehender Kerl durch die Küche sprang.

Es war egal was er machte, ob er am Herd stand und Eier briet oder ob er den Tisch deckte, Mario sah immer gut aus.

Gerade als Mario fertig war mit dem Frühstück, ging im Schlafzimmer die Türe auf und Lara trat heraus.

,,Guten Morgen.“, sagte sie und schnappte sich einen Kaffee.

,,Morgen.“, kam es von Mario und mir gleichzeitig.

Ich wollte nicht mit der Türe ins Haus fallen, aber ich musste es Lara beichten, sonst würde ich noch sterben.

,,Zecke, wir müssen reden.“

Lara sah mich mit großen Augen an.

,,Ist etwas passiert?“

,,Nein, nicht direkt. Also doch. Oh Gott, ich weiß doch auch nicht.“

,,Lass mich meinen Kaffee trinken, dann bin ich richtig wach und dann gehen wir ins Wohnzimmer und dann können wir reden.“

Ich nickte zustimmend.

Nachdem Lara ihren Kaffee getrunken hatte, stand sie auf.

,,Lass uns ins Wohnzimmer gehen und dann reden wir da.“

,,Okay.“

Ich ging mit Lara ins Wohnzimmer und setzte mich ihr gegenüber auf den Sessel, da sie auf der Couch Platz genommen hatte.

,,Schön, dass ihr schon aufgeräumt habt.“

,,Hmh.“

,,Was ist denn los, Schlumpf? Worüber willst du mit mir reden?“

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