Kapitel 35 - Und noch mehr Streit

 

Lara Pov

 

,,Da hast du es!“, brüllte ich auch schon direkt los.

Robert und Nadine zuckten augenblicklich zusammen.

Hatten sie wohl nicht damit gerechnet, dass ich so reagieren würde.

,,Das gibt es doch nicht! Das kann doch nicht sein! Was soll die Scheiße denn eigentlich?! Du kannst doch nicht erst mich schwängern und dann sie!“, brüllte ich und zeigte abschätzig auf Nadine.

Mit einem Satz stand ich auch schon vor Robert.

Bevor ich meine Handlung überhaupt überdenken konnte, hatte ich ihm auch schon eine reingehauen.

Keine Ohrfeige, dass wäre wohl zu einfach gewesen, nein, ich benutzte gleich die Faust.

Schließlich sollte es ja auch weh tun und er sollte es merken.

Fassungslos sahen Robert und Nadine mich an.

Ich konnte es im ersten Moment selber nicht realisieren und lief zur Haustüre.

Mit einer gekonnten Bewegung hatte ich diese auch schon aufgerissen und stolperte aus dieser.

Ich konnte im Nachhinein nicht mehr sagen, wie ich mein Auto erreicht hatte, aber in genau diesem fand ich mich wieder.

Tränen strömten mir über das Gesicht und ich hatte einfach eine unbändige Wut in mir.

Sofort griff meine Hand zum Schlüssel und ich wollte den Motor starten.

Ich entschloss mich dann aber doch mich ein wenig zu beruhigen.

Als ich dann durch ein klopfen an der Scheibe erschreckt wurde, sah ich mit großen Augen auf.

Ich sah Robert vor dem Fenster stehen.

Er schien mir gefolgt zu sein runter.

 

 

Ich ließ die Scheibe runter und wischte mir mit den Arm über die Augen.

,,Was willst du denn noch von mir?“

,,Ich möchte mit dir reden. Du kannst doch nicht einfach so gehen, nachdem du mir dann auch noch eine abgezogen hast.“

,,Das ich dir eine abgezogen habe, hast du ja wohl verdient! Wie kannst du das nur tun?!“

,,Jetzt lass mich doch mal erklären, bevor du hier direkt eine riesige Welle schiebst.“

,,Was soll ich mir denn erklären lassen?! Das du Nadine fickst nachdem du mich geschwängert hast?! Du hast sie doch wohl echt nicht mehr alle, oder? Ich kann das auch gar nicht glauben! Ich meine du hast doch jetzt den Beweis! Sie hat doch einen Test gemacht! Sie ist schwanger! Von DIR!“, fauchte ich Robert auch sogleich an.

,,Das ist mir bewusst, aber ich verstehe nicht, wieso du da jetzt so ein Drama draus machst. Wir sind doch nicht zusammen.“, sagte Robert locker.

,,Das ist auch wahrscheinlich der einzige Grund, wieso ich dich nicht schon lange kastriert habe.“

,,Wieso? Ich meine was soll der Scheiß denn? Dann ist sie jetzt eben schwanger, okay. Muss es von mir sein? Gott weiß mit wie vielen Kerlen die noch gevögelt hat. Vielleicht ist das Kind ja auch nicht von mir und dann machst du dir hier die Szene komplett umsonst.“

,,Und wenn das Kind doch von dir ist, Robert?“

,,Dann ist es eben so.“

,,Hmh von wegen dann ist es eben so!“

 

 

Immer noch fassungslos von seinen Aussagen, startete ich kopfschüttelnd den Motor und ließ das Fenster wieder hoch.

Die Rufe von Robert das Fenster doch bitte unten zu lassen, weil er mit mir reden wollte, ignorierte ich vollständig und sah gerade aus.

Die ersten Tränen waren zwar in der Aufregung mit Robert getrocknet, aber ich konnte deutlich spüren wie sich weitere zu bilden drohten.

Aber ich wollte jetzt nicht schon wieder weinen.

Wollte nicht schon wieder Schwäche zeigen.

Das hatte ich ja schon zu genüge getan, als ich den Wutausbruch bekam.

Alleine das, waren schon zu viele Gefühle, die ich von mir preis gegeben hatte.

Damit hatte ich mal wieder zu viel Angriffsfläche geboten, um mich verletzen zu lassen.

Aber das sollte ja nicht wieder passieren.

Also startete ich den Motor und ließ Robert einfach da stehen.

Im Rückspiegel konnte ich sehen, dass Robert noch an der Straße stand.

Es war sicher nicht die feine Art ihn da jetzt einfach so stehen zu lassen, aber ich wusste mir einfach keinen anderen Ausweg.

Und jetzt spürte ich auch, wie die Tränen wieder aus meinen Augen traten, aber jetzt war es mir egal.

Jetzt würde es keiner mehr sehen und jetzt konnte ich auch die Schwäche zeigen.

Die Tränen rannen mir in dünnen Rinnsalen über die Wangen, doch diesmal machte ich mir nicht die Mühe sie wegzuwischen.

Wieso auch?

Es interessierte doch eh keinen und es würde sich auch zukünftig niemand mehr dafür interessieren.

Das war mein einziger Gedanke.

 

 

Nadine würde sich jetzt wohl Robert schnappen, wo sie doch jetzt auch von ihm schwanger war.

Das Mario und Marco auf sie standen war ja mittlerweile ein offenes Geheimnis und auch die würden sich nicht mehr für mich interessieren.

Ich würde dann wohl mit dem Kind, wenn ich es überhaupt behalten würde alleine da stehen.

Das war übrigens eine mehr als gute Frage.

Würde ich das Kind wirklich behalten wollen?

Was sollte ich ihm dann sagen, wenn es irgendwann nach seinem Vater fragen würde?

Sollte ich dann wirklich sagen `Tut mir leid, Schatz, aber dein Vater war ein Arschloch und wollte dich damals nicht, deswegen hat er sich für eine andere Frau entschieden, die damals ebenfalls von ihm schwanger war.´

Nein, das wollte ich meinem Kind nun wirklich nicht antun, und ich wusste auch, dass mein Kind das nicht verdient hatte.

Die Situation war mehr als Scheiße und ich hatte beim besten Willen keine Ahnung, was ich machen sollte.

Aber das Kind jetzt wegen Robert aufgeben wollte ich auch nicht.

Immerhin war es doch auch mein Fleisch und Blut, was dort in mir ran wuchs.

Das sollte so ein blöder Idiot wie Robert nun wirklich nicht kaputt machen.

Und hieß es nicht immer Blut sei dicker als Wasser?

Nach dem Satz würde ich nun auch leben und mein Kind bekommen, ob mit oder ohne Robert.

 

 

Es hatte schon angefangen zu dämmern, als ich aus Gelsenkirchen raus auf die Autobahn Richtung Dortmund fuhr.

Ich hasste Fahrten in der Dunkelheit.

Die meisten Autounfälle geschahen nachts oder nach Einbruch der Dunkelheit.

So ein Autounfall konnte ich jetzt weiß Gott nicht auch noch gebrauchen.

Aber immerhin hatte ich bald die Autobahn erreicht und konnte dort etwas mehr Gas geben, so würde ich dann auch bald zu Hause sein.

Dort würde ich dann erst mal entspannen.

Ich würde mir ein heißes Bad einlaufen lassen und mich in die Badewanne legen.

Dann konnte ich mir immer noch Gedanken zu meinem weiteren Vorgehen machen.

Gerade als ich dabei war meine Tränen zu trocknen und mich einigermaßen beruhigt hatte, sah ich wie vor mir das Auto abbremste.

Schnell stieg ich ebenfalls auf das Gaspedal, doch zu spät.

Es gab einen lauten Rums und dann war alles ruhig.

Völlige Dunkelheit war eingekehrt und ich brauchte einen Moment um mich zu orientieren.

Mein Kopf tat höllisch weh, und ich merkte, dass mir etwas nasses über die Wangen lief.

Doch bevor ich die Situation richtig einschätzen konnte, merkte ich, wie meine Sicht verschwamm.

Alles um mich herum fing an sich zu drehen und es war, als würde ich in einen tiefen schwarzen Strudel gezogen.

Ich wollte mich wehren, schreien, doch ich bleib stumm und auch meine Gliedmaßen gehorchten mir nicht.

Langsam überkam mich eine völlige Leere und alles um mich herum tauchte in ein tiefes schwarz.

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