Kapitel 43 - Paar Nummer 1

 

Ich hatte sofort erkannt, dass es sich um einen Arzt handelte, der zu ihr wollte.

Lara willigte ein und wir verabschiedeten uns noch schnell von ihr.

Schließlich wollten wir und nicht stören, bei dem Gespräch und wirklich was angehen tat es uns ja auch nicht.

Also machten Mario und ich uns auch schon kurze Zeit später wieder auf den Weg nach draußen.

,,So schlimm war es zum Schluss dann ja doch nicht mehr.“, sagte er nachdem er die Türe zu ihrem Zimmer geschlossen hatte.

,,Nein, dass ist wohl wahr. Wobei ich mir den Anfang doch schon hätte schöner vorstellen können.“

,,Ja, der Anfang war wirklich nicht gut. Aber nachher hat sie es ja auch eingesehen.“

,,Das ist wohl wahr. Ich bin dir übrigens dankbar für deine Hilfe.“

,,Was meinst du?“

,,Das du mich so in Schutz genommen hast und ihr gesagt hast, dass sie sich doch erst mal anhören soll, was ich zu sagen hab. Das hätte wohl nicht jeder gemacht.“

,,Für mich ist das Ehrensache.“, sagte Mario mit einem Lächeln und packte meine Hand um mich sanft mit sich in den Aufzug zu ziehen.

Wir waren alleine hier und ich lehnte mich gegen den kühlen Spiegel an der Wand.

,,Wieso ist es das?“

,,Was meinst du?“, fragte der blonde verwirrt.

,,Wieso ist es für die Ehrensache?“

,,Weil ich dich liebe und für seine Herzensdame macht man das doch, oder?“, stellte er schulterzuckend die Gegenfrage.

,,Ja, da hast du wohl recht.“, sagte ich und sah gen Boden.

Wusste ich doch, dass Mario mich liebte.

Wieso fragte ich noch nach?

 

 

Auch hätte ich eigentlich wissen müssen, dass ich ihn wohl wahrscheinlich mit dieser Aussage verletzt hatte.

Ich hatte ihn dazu gezwungen das auszusprechen und hatte ihm nicht wirklich eine Antwort darauf gegeben.

Nur die Frage nach dem wieso konnte ich mir selber nicht beantworten.

Ich spürte immer wieder deutlich, dass ich mich von dem Borussen angezogen fühlte, aber ich schaffte es einfach nicht, ihm zu sagen, was ich für ihn empfand.

Wahrscheinlich weil ich mir selber nicht eingestehen wollte, dass ich mich in ihn verliebt hatte.

Moment, hatte ich das jetzt wirklich gedacht?

In dem Moment hätte ich mir wohl am liebsten selber mit der Hand gegen den Kopf geschlagen, aber dazu kam ich nicht, denn Mario zog mich erneut sanft mit sich aus dem Aufzug.

Außerdem hätte das wohl auch ziemlich komisch ausgesehen, denn der Borusse hatte doch keine Ahnung von meinen Gedanken.

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu seinem Auto.

Das er meine Hand noch nicht wieder losgelassen hatte, störte mich nicht.

Eher im Gegenteil.

Ich genoss die Berührung seiner zarten Hände an meinen.

Erst als wir an seinem Auto angekommen waren, ließ er meine Hand wieder los.

Enttäuscht blickte ich dieser hinterher und sah Mario zu, wie er das Auto aufschloss und einstieg.

Fragend blickte er mich an, worauf ich dann auch einstieg.

Er ließ den Motor an und fuhr vom Parkplatz.

 

 

,,Ich bringe dich dann jetzt nach Hause.“, sagte er mit einem traurigen Unterton, der mir allerdings nicht verborgen blieb.

Sanft legte ich meine Hand auf seinen Oberschenkel, was ihn leicht zusammenzucken ließ.

Schnell zog ich meine Hand wieder weg und sah ihn entschuldigend an.

,,Es tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.“

,,Nein, schon gut. Mir tut es leid. Ich war einfach nur in Gedanken.“

,,Woran hast du gedacht?“

,,Ist das wichtig?“, stellte er die Gegenfrage.

,,Ja, ich würde es gerne wissen.“

,,Ich habe gerade daran gedacht, dass ich dich jetzt nach Hause bringe und dann wohl auch nach Hause fahren muss.“

,,Wieso? Also ich meine wieso musst du nach Hause fahren?“

,,Wo soll ich denn sonst hin?“, stellte er erneut die Gegenfrage.

Das schien der Borusse gerne zu tun, aber auch das störte mich nicht.

Eher im Gegenteil, denn es gefiel mir.

Für mich war das ein Zeichen, dass er nicht einfach sagte was er dachte, sondern auch auf das einging, was seine Mitmenschen zu sagen hatten oder dachten.

,,Na ja, du kannst doch auch noch bei mir bleiben, wenn du nicht nach Hause willst, oder?“

Überrascht sah er mich kurz an, widmete sich dann aber auch gleich wieder dem Verkehr.

,,Willst du das denn?“

,,Sonst hätte ich es dir doch nicht angeboten. Ich würde mich freuen, wenn du noch was bei mir bleiben würdest.“

Daraufhin nickte der Borusse nur.

 

 

Er machte den Eindruck, als wolle er noch etwas sagen, ließ es dann aber doch bleiben.

Ich hatte keine Ahnung wieso, denn er hätte mir alles sagen können, aber scheinbar wollte er es nicht.

Vielleicht empfand er es auch einfach als nicht wichtig.

Aber bevor ich nachfragen konnte, hatte Mario auch schon seinen Wagen vor meiner Haustüre geparkt.

Gemeinsam stiegen wir nun also aus und machten uns auch gleich auf den Weg zu meiner Haustüre.

Nachdem ich unten die Haustüre und oben die Wohnungstüre aufgeschlossen hatte, setzte er sich gleich in meinem Wohnzimmer auf die Couch.

,,Du fühlst dich hier schon wie zu Hause, was?“, fragte ich grinsend.

,,Klar, ich würde mich überall zu Hause fühlen, wo du bist.“

,,Das hast du schön gesagt.“, lächelte ich erneut und streichelte ihm kurz sanft durch die Haare.

Eine kurze Geste, die meine Hand in Flammen stehen ließ.

Ich hatte keine Ahnung wieso und was das sollte, aber von ihm ging scheinbar eine Macht aus, die ich noch nicht so ganz zu deuten wusste.

,,Magst du was trinken?“

,,Eine Cola bitte.“

,,Klar, gehe ich dir holen. Warte kurz.“

,,Danke.“

,,Nichts zu danken.“

 

 

Sofort machte ich mich auf den Weg in die Küche und nahm dort eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank.

Noch zwei Gläser aus dem Schrank und ging damit zurück zu Mario.

Ich stellte alles auf dem Tisch ab und setzte mich neben ihn.

,,Es tut mir leid, wenn ich dich eben verletzt habe.“, sagte ich und blickte gen Boden.

,,Wieso? Du hast mich doch gar nicht verletzt.“

,,Ich habe aber das Gefühl, dass ich das getan habe.“

,,Wieso solltest du? Vor allem womit?“

,,Ich habe dich gefragt wieso das Ehrensache ist und du hast gesagt das du mich liebst. Ich habe das Gefühl, dass ich dich damit verletzt habe, weil ich dir keine Antwort geben konnte.“

,,Ich habe mich dran gewöhnt, dass du mich nicht liebst. Sicher ist es nicht schön und sicher tut es auch immer noch weh, aber ich kann es ja auch nicht erzwingen. Aber das heißt nicht, dass ich es deswegen nicht gerne sage. Ich liebe dich und das sage ich auch gerne. Auch wenn du mir da keine Antwort drauf geben kannst.“

,,Aber genau das ist doch mein Problem.“, sagte ich immer noch mit gesenktem Blick.

,,Wieso ist das denn ein Problem für dich?“

,,Weil ich dich eben auch liebe und es einfach nicht auf die Reihe bekomme, es dir zu sagen.“, sagte ich mit Tränen in den Augen und blickte ihn an.

Sofort zog Mario mich in seine Arme und legte seine Lippen auf meine.

Er freute sich, das war deutlich zu spüren.

Kurze Zeit später spielte er sanft mit seiner Zunge an meinen Lippen.

Nur zu gerne gewährte ich ihm Einlass und unsere Zungen fochten einen sanften Kuss aus.

Lara hatte Recht, nun hatten wir es endlich geschafft und waren zusammen.

Das wurde auch wirklich mehr als Zeit.

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