Kapitel 16

 

,,Man Zecke, natürlich bin ich jetzt nicht zufrieden, aber ich musste doch was tun. Das konnte doch nicht ewig so weiter gehen. Allerdings wollte ich doch auch nicht, dass du jetzt ganz alleine da stehst.“

,,Das hast du aber erreicht. Marco hasst mich sowieso schon, weil er dich ja liebt und Robert? Du hast ihn doch gehört. Er wird sich auch nicht mehr bei mir melden, weil er jetzt denkt, dass ich ihm das Kind anhängen will.“

Lara wirkte mehr als verzweifelt.

Das sie leicht zitterte, entging mir nicht.

Auch nicht, dass sie Tränen in den Augen stehen hatte und diese wohl krampfhaft versuchte zu unterdrücken.

Der Anblick tat mir einfach weh.

So konnte ich sie da nicht sitzen lassen.

Also stand ich auf ging zu ihr rüber und zog sie in meine Arme.

Sie legte den Kopf gegen meine Schulter und in dem Moment brachen bei ihr sämtliche Dämme und sie fing an zu weinen.

Ich strich ihr sanft über den Rücken und versuchte sie so zu beruhigen.

,,Es tut mir leid, Zecke. Das wollte ich wirklich nicht. Du weißt doch, dass ich dich verdammt doll lieb habe und das ich dir doch niemals bewusst schaden wollen würde.

,,Nein, natürlich nicht. Du hast ja auch Recht. Es musste ja auch raus. Ich bin nur einfach selber etwas überfordert mit der ganzen Sache. Ich bin mir einfach nicht sicher, ob ich das alles schaffe.“, schluchzte sie.

,,Ich bin an deiner Seite und ich werde dir helfen, wo ich nur kann. Das weißt du doch, oder?“

,,Ja, sicher weiß ich das und du bist ja auch toll, aber ich bin jetzt schwanger und ganz auf mich alleine gestellt und ich habe einfach Angst, dass ich da versagte.“

,,Das wirst du schon nicht. Ich bin sicher, dass du eine tolle Mutter bist.“

,,Meinst du?“

,,Weiß ich.“

 

 

Die beste Entscheidung die Lara in dem Moment wohl treffen konnte, war einfach darauf nichts mehr zu sagen.

Wir saßen eine Weile einfach nur so da, in der ich sie in meinen Armen hielt, ihr beruhigend über den Rücken streichelte und sie sich ausweinte.

Als sie sich wieder beruhigt hatte, löste sie sich aus der Umarmung und setzte sich wieder gerade hin.

,,Danke, Schlumpf. Du bist wirklich mehr als toll.“

,,Danke, du auch. Aber wofür bedankst du dich denn jetzt?“, fragte ich verwirrt.

,,Für deine Hilfe und deine Unterstützung. Ich finde es wirklich toll, dass du für mich da bist trotz, dass ich eben so gemein zu dir war.“

,,Ich mache das gerne. Ich verstehe dich da ja auch. Ich meine du hast nun mal auch eine schwere Zeit vor dir. Aber ich bin sicher, dass du das auch schaffen wirst und wenn du Hilfe brauchst, weißt du doch, wo ich wohne.“, sagte ich lächelnd.

,,Ja, das weiß ich. Danke auch dafür.“

,,Kannst du dich jetzt mal endlich aufhören dich für Sachen zu bedanken, die selbstverständlich sind?“, fragte ich gespielt sauer.

,,Aber für mich ist das doch nicht selbstverständlich.“

,,Für mich ist es das aber.“

,,Aber für mich...“

,,Klappe Zecke!“, unterbrach ich sie.

Auch darauf sagte Lara nichts mehr.

Wohl auch hier die beste Entscheidung die sie treffen konnte.

 

 

,,Ich gehe uns jetzt mal einen Kaffee und dann quatschen wir noch etwas über schönere Dinge.“

Lara nickte nur stumm und ich stand auf, um in der Küche zwei Kaffee zu machen.

Als diese fertig waren, ging ich zurück ins Wohnzimmer.

Ich stellte die dampfenden Tassen auf den Tisch und setzte mich wieder Lara gegenüber in den Sessel.

,,Jetzt lass uns mal über schönere Dinge reden. Was läuft da eigentlich zwischen dir und Mario?“, fragte Lara neugierig.

,,Da läuft nichts.“

,,Deswegen war Mario auch hier, oder was? Weil da nichts läuft? Schlumpf, verkauf mich nicht für blöd. Ich habe Mario doch deine Adresse noch gegeben, weil er dich unbedingt wiedersehen wollte. Das er dich heute noch besuchen kommt, konnte ich ja nicht ahnen, aber da ist doch definitiv mehr.“

,,Wie da ist definitiv mehr?“

,,Ja, ich meine da geht doch was zwischen euch oder etwa nicht? Ich meine das würde doch jedem auffallen.“

,,Das ist doch Blödsinn. Ich meine Mario ist ein toller Kerl und er sieht auch gut aus, aber deswegen ist da doch nicht gleich mehr.“

,,Ich bin sicher, dass da mehr ist. Pass mal auf, du kommst am Ende noch mit ihm zusammen. Da bin ich mir sogar schon fast sicher.“

,,Du glaubst auch noch an Wunder, was? Ich glaube da nicht dran. Außerdem was will Mario denn mit mir? Ich meine der kann doch ganz andere Frauen haben, da falle ich doch vollkommen durch das Raster.“

,,Aber wenn Mario nun mal auf dich steht, dann steht er nun mal auf dich. Da können auch noch tausend andere Frauen kommen, das interessiert Mario nicht. Glaub mir, so gut kenne ich unser Wunderkind mittlerweile.“

,,Wenn du das sagst.“

,,Ja, das sage ich. Außerdem finde ich hast du das auch wirklich verdient. Ich meine, du bist schon so lange Single und mit Mario hättest du wirklich einen guten Mann an deiner Seite.“

 

 

Diesmal entschloss ich mich nichts mehr dazu zu sagen.

Ich glaube das war wohl in dem Moment auch das sinnvollste, was ich tun konnte.

Die Diskussion jetzt noch weiter anzuheizen würde wohl eher ins Negative laufen und das war ja nun mal nicht meine Absicht.

Das Mario ein toller Kerl war, wollte ich ja auch nie bestreiten, dass hatte ich die letzten Stunden ja auch schon feststellen können, jedoch konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass Lara da Recht behalten sollte.

So hingen wir beiden unseren Gedanken nach, bis diese durch ein Klingeln unterbrochen wurden.

,,Schlumpf? Es hat geklingelt.“

,,Ich habe es gehört.“

Ich stand auf und ging überrascht zur Türe, da ich nicht damit gerechnet hätte, dass heute noch jemand zu mir kommen würde.

Mit einigen Schritten war ich auch schon angekommen und öffnete diese.

,,Mario.“, sagte ich erstaunt, also ich eben diesen vor meiner Türe stehen sah.

,,Ich würde gerne nochmal mit dir reden, wenn du Zeit hast.“

,,Natürlich, komm doch rein. Ich habe wohl noch Lara hier.“

,,Das stört mich nicht, wenn sie nichts dagegen hat, dass ich jetzt da bin.“

,,Ich denke nicht, das werden wir aber ja jetzt sehen.“

Mario ging durch ins Wohnzimmer und begrüßte Lara.

Danach setzte er sich neben sie auf die Couch.

Ich setzte mich zurück in meinen Sessel und sah Mario erwartungsvoll an.

,,Ich gehe dann jetzt auch mal. Es ist schon spät. Ich rufe dich dann an.“, sagte Lara und stand auf.

,,Du brauchst aber jetzt nicht extra gehen.“

,,Schon okay. Kein Thema.“, winkte sie ab und ging zur Türe.

Ich begleitete sie noch die Schritte bis dahin um sie zu verabschieden.

An der Türe drehte sie sich nochmal um und sah mich mahnend an.

,,Wenn Mario schon nach hier kommt um sich zu entschuldigen, dann nimm es an und zick nicht so mit ihm rum.“

,,Ja, ich habe es verstanden. Ich werde mein Bestes geben.“

,,Gut so.“

Ich nahm Lara um mich von ihr zu verabschieden nochmal in den Arm und schloss dann nachdem sie draußen war die Türe hinter ihr und atmete noch einmal tief durch.

Dann ging ich ins Wohnzimmer zurück und sah Mario an.

,,Magst du was trinken?“

,,Nein, danke. Ich möchte einfach nur noch mit dir reden.“

,,Okay. Dann leg mal los.“

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