Zufällig verliebt

 

Kapitel 1

 

Marco Pov

 

Mein erstes Derby in meinem neuen und doch alten Verein.

Sicher hatte ich schon Derbys gespielt, aber keins war wohl so spektakulär wie Borussia Dortmund gegen den FC Schalke 04.

Heute durfte ich ran und zwar von Anfang an.

Den Trainer hatte ich schon lange von meinen Leistungen überzeugt, auch wenn ich mehr als harte Konkurrenz hatte, glaubte er, dass ich gegen den Reviernachbarn etwas erreichen konnte.

Als ich diese Nachricht erfahren hatte, schlug mein Herz gleich noch höher.

Gleich war ich zu Mario geeilt und hatte ihm die freudige Botschaft überbracht, denn auch er würde gegen die Schalker von Anfang an spielen.

Er freute sich wahnsinnig und wir schworen uns darauf ein, dass wir auch gleich mal ein paar Tore schießen würden.

Ob es gleich ein paar würden, wusste ich nicht wirklich, aber ich versuchte natürlich eins zu schießen.

Die ganze Nacht vor besagtem Derby konnte ich nicht wirklich schlafen und war mehr als nervös.

Nun stand ich vor meinem Spiegel und richtete mich her, denn heute war es soweit.

Nachdem ich mit meinem Aussehen zufrieden war und auch wirklich jede Haarsträhne an ihrem Platz war, nickte ich zufrieden und machte mich auf den Weg zu meinem Auto und anschließend in das wohl wundervollste Stadion der Welt: den Westfalenstadion.

Schon lange war es mein Traum hier mal ein Derby zu spielen und nun würde er endlich wahr.

 

 

Mehr als nervös machte ich mich auf den Weg in die Kabine und hatte die größte Mühe dem Trainer bei seinen Anweisungen zu folgen.

Auch das umziehen gestaltete sich mit zitternden Händen recht schwierig und selbst als ich im Spielertunnel stand, kurz bevor es auf den Rasen ging war ich immer noch mehr als nervös.

Aber ich war Profi und sollte mich auch so verhalten.

Ich mahnte mich selber zur Ruhe und beschwor mich innerlich, dass ich doch zumindest ruhig stehen bleiben sollte und nicht ständig hin und her tippeln, denn das würde sich wohl nur auf die Mannschaft übertragen und wir mussten, gerade in dem Spiel doch alles geben.

Langsam kam ich auch tatsächlich zur Ruhe und schaffte es still zu stehen.

Allerdings waren dann auch schon alle versammelt und es ging mit Kindern an der Hand raus auf de Platz.

Das kleine blonde Mädchen an meiner Seite lächelte mich an und ich erwiderte es nur zu gerne.

,,Du brauchst nicht nervös sein. Ihr haut die Blauen weg.“, flüsterte sie leise und zwinkerte mir zu, was mich erneut zum lächeln brachte.

Wahrscheinlich hatte die Kleine sogar Recht, also wieso sollte ich mich denn nur so verrückt machen?

Als ich den ersten Fuß auf den Rasen gesetzt hatte, war die Nervosität wie weggeblasen und in meinem Körper breitete sich eine vollkommene Konzentration aus.

Ich war motiviert und konzentriert und nur noch auf die kommenden 90 Minuten fokussierte.

 

 

Nach der Platzwahl ging es auch gleich los.

Die Schalker hatten sich dazu entschlossen erst auf unsere Südkurve zu spielen.

Sollte mir nur recht sein, denn so hatte ich immer wenn ich auf das Tor zulaufen würde diese unbeschreibliche gelbe Wand vor mir, der ich nur zu gerne ein Tor von mir schenken würde.

Die Stimmung war mehr als toll, aber ich hatte auch nichts anderes erwartet, denn das war sie doch bei jedem Spiel.

Die Fans gaben eben doch immer wieder alles und haben viele Auswärtsspiele durch ihre Mühe, Gesänge und alles, was sie sich einfallen ließen für uns zu einem Heimspiel gemacht.

Immer wieder toll, so einen Rückhalt zu spüren, denn gerade das peitscht mich doch immer wieder nach vorne.

Mario schmiss mir nochmal einen Blick zu und grinste keck.

,,Bereit zum Angriff?“, fragte er, als wir uns auf unsere Plätze stellten und ich nickte.

Bereit war ich und das mehr als nur das.

Ich wollte das Spiel, den Sieg und vor allem wollte ich dieses Tor.

So war es nicht wirklich verwunderlich, dass ich mich immer wieder um den Ball bemühte, mich ständig frei spielte und anbot, wenn einer meiner Kollegen am Ball war und ich nur eine minimale Chance gesehen hatte, diesen auch zu bekommen.

Die Schalker standen gut, verteidigten hervorragend und hatten auch die ein oder andere Chance, aber wir hatten ja auch zum Glück immer noch Roman, der seinen Kasten immer wieder problemlos sauber halten konnte, wenn Mats und Neven nichts mehr retten konnten.

 

 

,,Marco!“, hörte ich eine Stimme und sah mich um.

Ich erblickte Mario, der den Ball hatte und lief ohne zu antworten los.

Mario legte den Ball an der Mittellinie zu mir ab und ich lief Richtung Süd.

Mit einem doppelten Übersteiger ließ ich Joel Matip stehen, der mir in die Quere kam und spielte kurz nochmal auf den mitgelaufenen Mario ab, um Benedikt Höwedes zu entgehen, der auf mich zu kam.

Nachdem ich auch den hinter mir gelassen hatte, spielte Mario durch einen einzigen Blick wieder zu mir und ich schoss den Ball ohne zu überlegen, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern in die Richtung von Timo Hildebrand.

Platziert, ohne große Schnörkel in das obere rechte Eck.

Es kam mir vor wie Stunden, bis der Ball endlich im Tor war und ich unser Fans jubeln und die Torhymne hörte.

Ich hatte es geschafft, das Tor was ich so sehr wollte, hatte ich endlich geschossen.

Sofort rannte ich zu unserer Süd, ließ mich feiern und formte mit meinen Händen ein Herz.

Ich liebte sie und sie liebten mich, dass wusste ich, seid ich wieder hier war.

Hier hatte ich immer mein zu Hause und würde es auch immer haben, auch wenn ich die Jahre in Gladbach auch nicht vermissen wollte.

Aber auch das schien mir hier keiner übel zu nehmen.

Mein Blick schweifte über die Tribüne und ich erblickte ein Mädchen, dass mein Herz erwidert hatte.

Ich kannte sie nicht, aber sie war mir auf den ersten Blick sympathisch und ich hoffte, dass ich sie irgendwann und irgendwo einfach nochmal sehen würde.

Denn das hatte ich auch noch nicht erlebt.

Ich nahm meinen Blick auch erst von ihr, als ich Arme um meinen Hals spürte und in die strahlenden Augen von Mario blickte.

Der Weg war geebnet und das erste Tor gefallen, nun hieß es genau da weiter machen.

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