Kapitel 7 - Streit mit Folgen?

 

Jürgen Pov

 

Nachdem wir das Frühstück beendet hatten, sah Alexa mich fragend an.

,,Was ist denn mit Selenia los, dass sie sich heute nicht zu uns setzt und mit uns frühstückt?“, fragte sie verwundert.

,,Ich habe keine Ahnung. Kannst ja gleich mal nach ihr schauen gehen.“

,,Ja, das werde ich auch tun. Das kommt mir dann doch etwas komisch vor. So ist sie ja sonst nicht.“

,,Vielleicht hatte sie Streit mit Melanie. Das passiert in dem Alter doch schon mal öfter.“, sagte ich schulterzuckend.

,,Ja, dass kann auch sein. Ich räume jetzt noch schnell den Tisch ab und dann gehe ich mal hoch.“

Alexa stand auf und wollte gerade den Tisch abräumen, als ich ebenfalls aufstand und sie von hinten in den Arm nahm.

,,ich räume den Tisch ab, geh du nach der Kleinen schauen.“, sagte ich und biss ihr verspielt in den Nacken.

,,Danke, Schatz.“, sagte sie lächelnd, drehte sich in meinen Armen um und drückte mir ihre Lippen auf.

Ihre Zunge spielte direkt an meinen Lippen und ich gewährte ihr den gewünschten Einlass.

Unsere Zungen fochten einen sanften Kuss aus.

Als wir uns voneinander lösten, machte Alexa sich auf den Weg nach oben und ich räumte den Tisch ab.

In Gedanken ging ich noch einmal die Aufstellung für das heutige Spiel durch und überlegte ob ich noch etwas tun musste.

Als der Tisch dann abgeräumt und alles andere in Spülmaschine und Kühlschrank verstaut war, machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer.

 

 

Jedoch beschlich mich erneut ein ungutes Gefühl, schlimmer noch als an dem Abend zuvor.

Ich hatte keine Ahnung, wo es herkam oder was es sollte, aber es drängte mich förmlich dazu, nach oben zu gehen und dort nach dem Rechten zu sehen.

Wahrscheinlich machte Selenia mal wieder Streß und Alexa kam damit nicht klar.

Das machte sie in letzter Zeit öfter und Alexa wirkte oft überfordert.

Ich konnte es ihr nicht verübeln, denn Selenia schlug in letzter Zeit gerne mal öfter über die Strenge und das nicht nur zu ihrem Besten.

Sie davon abzuhalten war schwierig, fast unmöglich.

Also machte ich mich auf den Weg nach oben, um zu sehen, was dort los war und ob ich vielleicht, wie ich es eigentlich immer tat, schlichten konnte.

Hatte ich doch schon öfter erlebt, dass die beiden sich in den Haaren hatten, meistens wegen bedeutungsloser Dinge.

Oben angekommen, stand die Türe zu Selenia´s Zimmer ein Stück offen und ich blickte hinein.

Wenn sich mein Gefühl getäuscht hatte, brauchte ich ja auch nicht dazwischen gehen.

Doch was ich da gesehen hatte, schockierte mich zu tiefst.

Da stand meine Frau doch tatsächlich mit erhobener Hand vor unserer Tochter.

,,Alexa!!!!“, schrie ich und stieß die Türe heftig auf, dass sie gegen die Wand knallte und die beiden zusammenzuckten.

,,Was soll das?“, fragte ich und zog sie auch sogleich am Handgelenk mit mir aus dem Raum und mit runter ins Wohnzimmer, wo ich sie unsanft rückwärts auf die Couch drückte.

 

 

,,Kannst du mir mal bitte sagen, was das da oben werden sollte? Alexa, du weißt, dass ich in fast allem hinter dir stehe. Ich bin mir auch durchaus im Klaren, dass Selenia im Moment wirklich schwierig ist und sicherlich auch vieles sagt oder tut, was vielleicht weh tut oder nicht korrekt ist, aber mit Schlägen ist noch keiner weitergekommen. Ich dachte ich habe mich verstehen. Da steht meine Frau doch tatsächlich mit erhobener Hand unserer Tochter gegenüber. Was hättest du gemacht, wenn ich nicht hochgekommen wäre? Hättest du ihr dann ernsthaft eine abgezogen?“, polterte ich auch gleich drauf los.

,,Nein... ich... Jürgen...“

,,Was denn? Man Alexa, dass geht so wirklich nicht!!!!“

,,Ich weiß, Jürgen... Ich... ich... weiß doch auch nicht... was... mit... mir... los... war...“

,,Wir reden später. Ich muss raus, bevor ich noch was sage oder tue, was ich nachher noch bereuen könnte.“

Mit schnellen Schritten ging ich in den Flur und schnappte mir meine Jacke von der Garderobe.

Noch einmal ging ich ins Wohnzimmer, wo Alexa saß und mich aus verheulten Augen ansah.

,,Lass die Finger von unserer Tochter. Wenn du sie anpackst, bekomme ich das raus.“, sagte ich mit erhobenem Zeigefinger und machte mich auch sogleich auf dem Weg nach draußen.

Ich steuerte meinen Porsche an und setzte mich hinter das Steuer.

Planlos fuhr ich durch die Gegend.

Wahrscheinlich würde ich direkt zum Spiel durchfahren, denn nach Hause wollte ich so wie ich im Moment drauf war nicht mehr.

Erst mal musste ich Frust abbauen und das ging wohl am besten auf der Autobahn.

 

 

Ich steuerte diese an und wusste nicht, wie lange ich darauf unterwegs war.

Einige Abfahren zogen an mir vorbei, die ich nicht beachtete.

Immer der Nase entlang und glücklicherweise waren die Straßen frei, sodass ich auch wirklich Gas geben konnte.

Die nächste Ausfahrt nahm ich und fuhr von der Autobahn ab.

Wollte ich doch nicht zu weit weg, wegen dem Spiel später.

Ich suchte die Straßen nach einem Ortsschild ab und sah, dass ich in Gelsenkirchen gelandet war, ausgerechnet hier.

Seufzend fuhr ich die Straßen entlang und gab zeitweilig wieder Gas, wo ich konnte.

Das ich mich in dem Moment in keinster Weise an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten hielt, war mir in dem Moment egal.

Ich erreichte eine Landstraße.

Wo auch immer diese mich hinführen würde, ich würde sie nehmen.

Es ging ja nicht darum einen Ort zu finden, sondern nur um meinen Frust abzubauen.

Erneut gab ich Gas und fuhr die Landstraße entlang.

Doch eine kleine Unachtsamkeit, ließ mich die Kontrolle über meinen Porsche verlieren und ich fuhr irgendwo gegen.

Mein Schädel dröhnte und ich versuchte mich zu orientieren, was mir nicht so richtig gelingen wollte.

Und dann nahm nur noch ein Gedanke Besitz von mir: Mein Porsche, mein Baby. Schon wurde ich in ein tiefes schwarzes Loch gerissen und ich verlor das Bewusstsein.

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