Kapitel 23 - Geständnisse

 

Selenia Pov

 

In meinem Zimmer hatte ich mich auch gleich auf mein Bett gekuschelt und die Decke über den Kopf gezogen.

Irgendwas in mir sagte mir, dass mein Dad mir wohl gleich folgen würde und dann würde es wohl ein riesiges Donnerwetter geben.

Das kannte ich doch schon von meinem Dad und wusste doch, wie der abgehen würde.

Wahrscheinlich war seine liebevolle und ruhige Art einfach nur die Ruhe vor dem Sturm.

Und tatsächlich klopfte es auch kurze Zeit später schon an meiner Zimmertüre und mein Dad stand davor.

Ich hatte die Türe als ich hochgegangen war vorsichtshalber abgeschlossen, denn ich wollte nicht wirklich mit ihm reden.

Er klopfte freundlich an die Türe und bat um Einlass.

Antwort meinerseits bekam er erst mal nicht.

Wollte ich doch erst wissen, ob er seine Wut nicht unterdrückte und das Donnerwetter kam, wenn er drinnen war.

Jedoch schien er dennoch völlig entspannt zu sein, worauf ich ihn auch reinließ.

Zumindest schloss ich die Türe auf und kuschelte mich auch gleich wieder unter die Decke.

Dad kam relativ schnell in mein Zimmer und setzte sich neben mich.

Er sagte er sei nicht böse und erneut redeten wir über die Vorkommnisse und das Gras.

Diesmal redeten wir auch über die Sache mit Mum und was genau passiert ist.

Ich war mir sicher, dass ich da etwas tun musste, denn es war ja auch meine Schuld oder zumindest Mitschuld, dass sie nun weg war.

 

 

Oft hatte ich mir andere Eltern gewünscht.

Ich hatte auch öfter das Bedürfnis sie auf den Mond zu schießen und dennoch wollte ich doch nie, dass sie sich trennen und dann erst recht nicht meinetwegen.

Nun wollte ich sehen, dass ich meine Mum erreicht bekam.

Denn ich hatte da doch einiges klar zustellen.

Ich stand auf und nahm mein Handy von meinem Schreibtisch.

Schnell hatte ich mich damit wieder neben meinen Dad auf das Bett gesetzt.

Nach einer weiteren kleinen Diskussion über die Handykosten und einer Erklärung meinerseits das ich eine Flat hatte, wählte ich dann die Nummer meiner Mutter.

Nachdem ich auf anrufen gedrückt hatte, hörte ich Freizeichen und wartete, bis sie sich meldete.

Jedoch tat sie das nicht und ich legte nachdem die Mailbox dran ging wieder auf.

,,Nichts?“, fragte Dad auch direkt.

,,Nein, Mum geht nicht ans Telefon. Tut mir leid, Dad.“, sagte ich mit einem Schulterzucken.

Dad ließ direkt den Kopf sinken und starrte gen Boden.

In dem Moment tat er mir wirklich leid und ich wusste nicht, was ich machen sollte.

Nur zu gerne hätte ich ihm etwas anderes gesagt oder ihm geholfen, aber ich hatte einfach keine Ahnung, wie ich das machen sollte.

Wenn Mum nicht ans Handy ging, konnte ich nichts tun.

Solange ich nicht wusste, wo Mum war, konnte ich auch nicht persönlich mit ihr reden.

Das wäre ja noch eine Alternative gewesen.

Aber so wie Dad die Sache geschildert hatte, würde der auch sicher nicht wissen wo Mum hin ist.

 

 

,,Ich werde es später sofort nochmal versuchen, Dad. Vielleicht ist sie ja auch gerade nur unter der Dusche oder so.“

,,Ja, vielleicht hast du ja recht. Wenn wir nichts mehr zu reden haben, dann gehe ich jetzt runter.“

,,Mach das, Dad. Sobald es etwas neues gibt komme ich sofort runter und sage dir Bescheid.“

,,Danke, Kleine.“, sagte er und wuschelte mir durch die Haare.

,,Dad.“, sagte ich eindringlich.

,,Was denn?“

,,Nicht durch die Haare.“

,,Tut mir leid Prinzessin.“

,,Schon okay.“

Mit diesem Satz ging mein Dad dann auch schon aus dem Raum und anschließend nach unten.

Eine ganze Weile lang saß ich in meinem Zimmer auf dem Bett und überlegte was ich machen sollte.

Mir fiel einfach nichts ein, solange ich nicht wusste wo Mum war konnte ich auch nichts unternehmen, außer sie ständig anzurufen.

Das würde ich dann jetzt auch machen.

Erneut wählte ich die Nummer und versuchte sie zu erreichen.

Diesmal hatte ich erst gedacht, sie sei dran gegangen, aber dann kam doch wieder die Mailbox.

Aber diesmal ließ es mir keine Ruhe und ich rief direkt noch einmal an.

Diesmal hatte ich wieder Freizeichen und meine Mutter ging auch diesmal wirklich dran.

 

 

,,Ja, bitte?“, fragte sie leicht genervt.

,,Mum! Wo steckst du?“

,,Ich bin in einem Hotel, wieso?“

,,Was zur Hölle machst du da? Wieso bist du nicht bei Dad und mir zu Hause?“

,,Du sollst nicht fluchen. Das habe ich dir aber schon öfter gesagt.“

,,Man Mum, ich bin keine 5 mehr. Das habe ich dir auch schon mal gesagt.“

,,Aber auch noch nicht erwachsen.“

,,Aber ich habe dich nicht angerufen um mit dir zu streiten. Ich wollte wissen wo du bist und wann du wieder nach Hause kommst.“

,,Ich komme erst wieder nach Hause, wenn dein Dad sich bei mir entschuldigt hat. Da hat der das Gras von ihm doch tatsächlich auf dich abwälzen wollen. Das musst du dir mal vorstellen. Ich meine es ist doch klar, dass du das nie tun würdest. Da hat der dich aber einfach beschuldigt. Das gibt es doch wirklich nicht.“

,,Meinst du nicht, dass du vielleicht ein bisschen überreagierst?“

,,Wieso sollte ich? Hallo? Selenia? Dein Dad hat das einfach an dich abgeschoben und du sagst mir, dass ich vielleicht überreagiere?“

,,Ja, das tust du ja auch.“

,,Wieso reagiere ich über? Findest du das etwa okay, wenn er das einfach so auf dich abschiebt?“

,,Nein, aber du hast nicht mal gefragt, ob er das wirklich abschiebt.“

,,Was meinst du?“

,,Das Gras war nicht von Dad. Es war wirklich von mir.“, ließ ich die Bombe platzen.

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