Kapitel 24 - Die Wahrheit

 

Alexa Pov

 

Ich schreckte hoch, als ich mein Handy klingeln hörte.

Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich eingeschlafen war.

Das hatte ich nicht geplant, denn ich wollte doch wach bleiben und wissen, ob Jürgen sich bei mir melden würde.

Ich fischte mein Handy aus meiner Handtasche und sah auf den Display.

Zu meinem Erstaunen war es nicht mein Mann sondern Selenia, die mich anrief.

In der Sorge, dass es ihr nicht gut gehen könnte, oder sie etwas angestellt hatte, entschied ich mich dran zugehen.

Nach einer kurzen Diskussion war ich steckte, sagte sie mir, dass sie mit mir reden wollte über die Sache mit dem Gras.

Ich konnte mir schon denken, was sie mir sagen wollte.

Aber da würde ich nicht drauf eingehen.

Es war doch klar, dass Jürgen Selenia dazu gedrängt haben musste, mir diese Lüge zu erzählen, damit nicht raus kam, dass er das Gras geraucht hatte und nicht Selenia.

Und genau das erzählte sie mir dann auch.

Ich sagte ihr, dass ich mich darauf nicht einlassen würde und beendete das Thema.

Auf die Frage hin wann ich wieder nach Hause kommen würde, sagte ich ihr, dass ich das noch nicht wüsste.

Wahrscheinlich auch erst, wenn ihr Dad mir die Wahrheit sagen würde und mich nicht mehr anlog.

Es war doch wirklich unfassbar.

Wie konnte er nur soweit gehen?

Nachdem dann auch das Thema erledigt war, war auch das Telefonat beendet.

Wir verabschiedeten uns noch voneinander und ich legte auf.

Immer noch fassungslos legte ich das Handy neben mich.

 

 

Ich konnte einfach nicht verstehen, dass Jürgen das tat.

Was sollte das denn?

Doch dann bekam ich einen Geistesblitz, den ich selber nicht erklären konnte.

Was wäre, wenn es doch der Wahrheit entsprach und das Gras wirklich von Selenia war?

Dann hätte ich Jürgen ganz umsonst beschuldigt.

Das wollte ich doch auch nicht.

Ich liebte meinen Mann doch und wirklich trennen wollte ich mich auch nicht von ihm.

Langsam spürte ich wirklich eine Verzweiflung in mir aufkeimen.

Denn ich wollte doch keinem zu nahe treten.

Nach langem hin und her fasste ich einen Entschluss und packte meine Sachen zusammen.

Schnell hatte ich das Zimmer unten bezahlt und ging zu meinem Auto.

Mein erster Weg führte, mich auch sogleich in eine nahegelegene Apotheke.

Dort kaufte ich auch gleich zwei Drogenschnelltests und machte mich damit auf den Weg nach Hause.

Die beiden würden damit nicht rechnen, somit würde ich wohl raus finden, wer der beiden nun hier konsumierte und wer nicht.

Ich stellte den Wagen vor die Haustüre und ließ meine Sachen vorsichtshalber noch im Wagen.

Wenn sich nun doch raus stellen würde, dass das Gras von Jürgen war und er mich angelogen hatte, dann würde ich auch wieder gehen.

Wenn das Gras von Selenia kommen würde, dann würden wir uns gemeinsam etwas einfallen lassen.

 

 

Ich schloss die Haustüre auf und ging erst ins Wohnzimmer.

Dort fand ich allerdings niemanden und rief durch das Haus, dass ich wieder zu Hause war.

Es dauerte auch nicht lange, da kamen auch schon Selenia und Jürgen zu mir.

,,Ich habe mir etwas überlegt.“, begann ich auch sogleich.

,,Was denn?“, fragte Jürgen neugierig.

,,Ich habe Drogenschnelltests in der Apotheke besorgt und ich würde die auch gerne machen. Dann weiß ich auch endlich, wer von euch die Wahrheit gesagt hat und wer nicht.“

,,Das ist aber doch nicht nötig, Mum.“

,,Doch, dass ist nötig. Ich will wissen, wem ich hier noch vertrauen kann und wem nicht.“

Seufzend ließen die beiden dann doch den Test über sich ergehen.

Ich hatte die Test vorher schon markiert, sodass eine Verwechslung ausgeschlossen werden konnte.

Nun mussten wir auf das Testergebnis warten.

Ich war mir sicher, dass es negativ für Jürgen werden würde.

Denn ich konnte mir einfach beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Gras von Selenia kommen würde.

Nach einigen Minuten hatte ich dann auch schon das Testergebnis und das schockierte mich wirklich sehr.

Das Gras war in der Tat von Selenia und nicht von Jürgen.

Denn Jürgen´s Test war negativ, das heißt, dass er tatsächlich zumindest in den letzten Tagen nichts geraucht haben konnte.

 

 

Fassungslos sah ich Selenia an.

,,Du hast das Gras wirklich geraucht und nicht dein Dad?!“, fragte ich mehr als das ich es feststellte.

Sie nickte nur leicht und blickte auf den Boden.

,,Geh hoch in dein Zimmer. Ich kümmere mich später um dich. Jetzt würde ich erst gerne mit deinem Vater reden.“

Erneut nickte sie nur leicht und stand auf.

Nachdem sie das Zimmer verlassen hatte, sah ich Jürgen entschuldigend an.

,,Es tut mir wirklich leid, Jürgen. Ich habe wirklich geglaubt, dass du das gewesen bist. Ich habe es in deiner Hosentasche gefunden und war mir so sicher.“

,,Ich kann verstehen, dass es für dich eben so aussah, aber ich kann nicht verstehen, dass du mir nicht vertrauen kannst. Wenn du mir vertrauen würdest, dann hättest du mir auch so geglaubt, dass ich damit nichts zu tun hatte.“

,,Aber du hast mich angelogen.“

,,Das musste ich doch. Ich wollte Selenia schützen. Was hätte ich denn machen sollen? Hätte ich gleich zu dir rennen sollen wie ein kleines Kind im Kindergarten und hätte dir das gleich an den Kopf knallen sollen?“

,,Das wäre doch definitiv besser gewesen, als zu lügen, oder?“

,,Ja vielleicht, aber ich bin nun mal niemand, der gleich petzen rennt.“

,,Das hat doch damit nichts zu tun.“, sagte ich aufgebracht.

Es verletzte mich, dass Jürgen mir das nicht gesagt hatte und mich angelogen hatte.

Aber ich konnte wohl auch nichts anderes von ihm erwarten in der Situation.

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