Kapitel 19

 

Jürgen Pov

 

Ich konnte es wirklich nicht fassen.

Da hatte ich doch wirklich den Termin mit Michael um einen Tag zu früh wahr nehmen wollen.

Das konnte ja auch nur mir passieren.

Mit einem Kopfschütteln ging ich wieder zu meinem Wagen und machte mich erneut auf den Weg nach Hause.

Nachdem ich das Haus betreten hatte, kam Alexa auch schon zu mir.

Ich erzählte ihr, dass ich den Termin heute gar nicht hatte, sondern erst morgen.

Dann kam sie mir mit dem Gras.

Und erst dann fiel mir ein, dass ich es wohl einfach vergessen hatte aus meiner Hosentasche zu holen.

Ich versuchte mich raus zureden, denn ich wollte Selenia nicht in die Scheiße reiten.

Wusste ich doch, dass sie schon genug um die Ohren hatte.

Aber dann verdächtigte Alexa mich.

Das schockierte mich mehr als nur ein wenig.

Ich konnte nicht nachvollziehen, wie sie mir das anhängen konnte.

Wie sie glauben konnte, dass es mein Gras sei.

Erst hatte ich mich ebenfalls versucht raus zureden, aber ich kam leider nicht weit.

Also versuchte ich es mit der Wahrheit und sagte ihr, dass ich das Gras bei Selenia gefunden hatte und es deswegen an mich genommen hatte.

Wollte ich doch nur verhindern, dass sie es weiterhin raucht.

Reichte es doch schon, dass sie normale Zigaretten rauchte.

 

 

Aber das glaubte Alexa mir gar nicht.

Sie sprang auf und ging auf der Stelle in unser Schlafzimmer.

Ich folgte ihr und sah mit immer größer werdendem Schock, dass sie ihre Koffer packte.

Sofort wollte ich wissen, wo sie hin wollte, aber sie sagte nur, dass sie weg wollte.

Die Verzweiflung hatte mich gepackt.

Hatte ich doch keine Ahnung, was ich machen sollte.

Sie konnte mich doch nicht wirklich einfach so verlassen.

Nur, weil ich die Wahrheit gesagt hatte.

Ich hatte ihr gesagt, dass das Gras von Selenia kam und das ich es nur hatte, weil ich nicht wollte, dass sie es raucht.

Aber es schien ihr egal zu sein.

Was sollte ich denn noch tun?

Ich konnte doch auch nicht mehr machen, als die Wahrheit sagen.

Das hatte ich doch auch getan.

Ich konnte einfach nicht verstehen, wieso sie mir nicht glaubte.

Hatte ich ihr doch nie einen Grund gegeben mir zu misstrauen.

Mit schnellen Schritten hatte sie dann auch schließlich schon die Koffer gepackt und das Haus verlassen.

Ich konnte es nicht fassen.

Sie hatte mich wirklich verlassen, dass konnte ich nicht fassen.

Schwer ließ ich mich auf das Bett sinken und legte mein Gesicht in meine Hände.

Die Verzweiflung kroch immer weiter durch meinen Körper und hatte bald schon von meinem ganzen Körper Besitz genommen.

Ebenso spürte ich die Tränen in meinen Augen brennen, die sich unaufhaltsam über meinen Wangen den Weg in meine Hände bahnten.

 

 

Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, was ich tun sollte.

So weit war sie noch nie gegangen.

Schon öfter hatte sie es mir angedroht, aber noch nie hatte sie es auch in die Tat umgesetzt.

Auch hier dachte ich erst, dass sie bluffen würde, aber als sie dann tatsächlich auch noch ihre Sachen packte und ging, wusste ich, dass sie es ernst meinte.

Es brach mir das Herz.

Was sollte ich denn nur ohne sie machen?

Wie sollte ich ohne sie leben?

Ich liebte sie doch mehr als alles andere.

Das hatte ich doch auch immer und immer wieder versucht ihr zum Ausdruck zu bringen.

Aber scheinbar hatte das nicht funktioniert.

Und nun saß ich alleine hier mit einer pubertierenden Tochter, die nur Scheiße im Kopf hatte.

Der ich zu verdanken hatte, dass meine Frau nun weg war.

Halt Jürgen, jetzt gehst du zu weit.

Du hast es dir selber zuzuschreiben.

Es ist ganz alleine deine Schuld, dass Alexa gegangen ist.

Hättest das Gras ja einfach wie du es auch vorhattest verschwinden lassen können.

Das hast du nicht getan, also Pech gehabt.

Seufzend ging ich zurück in das Wohnzimmer.

Hatte ich doch keine Ahnung, was ich ohne Alexa machen sollte.

 

 

Im Wohnzimmer legte ich erneut meine Hände auf mein Gesicht und spürte erneut Tränen in meinen Augen brennen.

Hatte ich doch einfach keine Ahnung was ich nun machen sollte.

Erst als ich oben eine Regung hörte, wusch ich mir schnell die Tränen weg und schaltete den Fernseher an.

Ich hatte keine Ahnung, was da lief.

War mir in dem Moment auch egal.

Wollte ich einfach nicht, dass Selenia meine Tränen sah.

Ich würde wohl auch so in Erklärungsnöte kommen, wenn sie mitbekam, dass Alexa weg war und das würde sie wohl auch früher oder später rausbekommen.

Spätestens wohl, wenn ich alleine ins Bett gehen würde.

Oder wenn sie runterkommen würde und sehen würde, dass ich hier alleine saß.

Und als hätte sie es geahnt, kam sie dann auch runter und setzte sich neben mich.

Erst hatte ich vor sie zu ignorieren, aber das brachte ich dann doch nicht über´s Herz.

,,Kann ich dir helfen, Kleine?“

,,Ja, dass kannst du vielleicht. Aber sag mir bitte erst mal wo Mum ist?!“

,,Nicht da.“

,,Wo ist sie denn?“

,,Sie ist eben gegangen.“

,,Wohin?“

,,Ich habe keine Ahnung. Ich nehme an, dass sie in ein Hotel gegangen ist.“

,,Wieso?“, fragte sie schockiert.

,,Wir haben uns gestritten. Aber das sollte nicht deine Sorge sein. Sag mir lieber, was ich für dich tun kann.“

,,Ich würde gerne nochmal mit dir reden wegen der Gras Sache.“

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