Kapitel 6 - Der Morgen danach

 

Die Party war wirklich der Bringer.

Wir hatten viel Spaß und vor allem hatten wir eine Menge zu trinken.

Am meisten aber hatte ich Spaß mit den Kerlen dort.

Jeder der mich kannte, wusste, dass ich kein Blatt vor den Mund nahm und auch gerne schon mal über die Strenge schlug.

Aber was soll´s?

Ich konnte es mir leisten und das die Kerle verrückt nach mir waren, war ja auch ein offenes Geheimnis.

Sie liebten mich und ich liebte es mit ihnen zu spielen.

Ein bisschen flirten hier und ein bissen flirten da und wenn mir der Sinn danach stand und der Kerl auch einiges zu bieten hatte auch gerne mehr.

Mit “kleinen Fischen“ gab ich mich selten ab.

Es gab schon einen gewissen Standard, den ich brauchte und wollte.

Zumindest was gewisse Körperteile der Kerle anging.

Der Kerl mit dem ich gevögelt hatte um an das Gras zu kommen, hatte diesen Standard und ich war mehr als zufrieden damit.

Er konnte sich wirklich sehen lassen.

Und auch beim vögeln, hatte er doch eigentlich ganz gut abgeschnitten, was mich dazu brachte mehrmals an diesem Abend mit ihm “ins Bett“ zu gehen um an mein Gras zu kommen und auch um meinen Spaß zu haben.

Lars war an dem Abend nicht mehr wirklich ansprechbar.

Er saß die ganze Zeit nur rum und heulte.

Was ein Spießer, denn war das Leben nicht viel zu kurz, um nur zu heulen und alles grau zu sehen?

Die Welt war bunt und aufregend und ich wollte alles an ihr entdecken und das am liebsten sofort.

 

 

Irgendwann schlief ich total übermüdet und mehr als dicht von dem ganzen Whiskey und Gras auf der Couch ein.

Das ich meine Klamotten noch an hatte, störte mich nicht.

Mein Schlaf hielt nicht lange, denn ich wurde unsanft geweckt, als Lars an mir rüttelte.

,,Selenia! Scheiße, steh auf, man. SELENIA!!!!“

,,Schieb mal nicht so nen Streß, Alter. Was´n los?“, fragte ich und hielt mir den Kopf.

Hatte ich keinen Kater mehr, sondern schon eine ausgewachsene Raubkatze.

,,Meine Eltern haben angerufen. Scheiße, die kommen in ner Stunde her. Kannst du mir helfen aufräumen?“, fragte er aufgeregt.

,,Lass mich erst mal wach werden.“, sagte ich verschlafen, setzte mich auf und nahm einen Schluck Whiskey aus der Flasche und zündete mir den letzten Joint an, der noch von der Nacht in meinem Besitz war.

,,Scheiße, Selenia!!!! Wir haben nur eine Stunde Zeit.“

Erneut nahm ich einen Schluck aus der Flasche und sah ihn fragend an.

,,Haben wir?“

,,Ja, meine Eltern verdammt. Du hilfst mir doch, oder?“

Nach ein paar weiteren tiefen Schlucken, um den Kater zu vertreiben, stand ich auf und sah Lars an.

,,Ja, dann sieh mal zu, dass du das Chaos hier beseitigt bekommst.“, sagte ich und sah mich um.

,,Hilfst du mir nicht?“, fragte er schon mehr als verzweifelt.

,,Sorry, keine Zeit.“, sagte ich, stand auf und verließ mit schnellen Schritten die Wohnung.

 

 

Draußen wurde ich erst mal vom Licht geblendet.

Scheiße, war das schon wieder hell heute.

Das fiel einem im abgedunkelten Wohnzimmer gar nicht so auf.

Schnell hatte ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle gemacht und wartete auf den Bus.

Lange musste ich glücklicherweise nicht warten, denn ich hatte das Gefühl, dass mir der Kopf platzte.

Der Bus war voll lärmender Kinder, nicht besonders gut, bei den krassen Kopfschmerzen.

Also entschied ich mich lieber von meinem Handy Musik zu hören, als die Kinder.

Ca. eine halbe Stunde später, fand ich mich auch schon vor unserer Haustüre wieder.

Irgendwie musste ich mich selbstständig gemacht haben, denn ich hatte keine Ahnung, wie ich das gemacht hatte.

Ich schloss die Türe auf und machte mich auch gleich auf den Weg in mein Zimmer.

Das meine Eltern in der Küche frühstückten, störte mich reichlich wenig.

Wollte ich einfach keinen Streß am frühen morgen und sicher auch nicht mit den Kopfschmerzen.

Aber den würde es wohl geben, wenn die beiden da unten in der Küche rausbekommen würden, wo ich wirklich war.

In meinem Zimmer schmiss ich die Tasche in eine Ecke und schnappte mir meinen Laptop.

Mal sehen, was es so neues gab und ob Lars noch lebte, oder ob seine Eltern ihn umgebracht hatten.

Leider war die Ruhe nur von kurzer Dauer, denn meine Mum klopfte und betrat auch ohne meine Antwort abzuwarten auch schon mein Zimmer.

 

 

,,Und? Wie war deine Pyjama Party bei Melanie?“, fragte sie auch sogleich, als ob sie es geahnt hätte.

,,Gut.“

,,Nur gut?“

,,Ja, wir hatten viel Spaß, wie immer eben.“, sagte ich schulterzuckend.

Das meine Mum immer näher kam, gefiel mir gar nicht, denn so würde sie wohl gleich wohl oder übel riechen, dass ich was getrunken hatte.

,,Was gibt es denn so Neues bei Melanie und ihren Eltern?“

,,Nicht viel.“

,,Bist du nicht gut drauf?“

Wie konnte ich das sein, mit diesen Kopfschmerzen und kaum Schlaf?

,,Doch, sicher.“

,,Du bist so kurz angebunden.“

,,Hm.“, sagte ich Schulterzuckend.

Wünschte ich mir in dem Moment doch nicht mehr, als dass meine Mutter einfach aus dem Raum verschwand und mich mit ihren selten dämlichen Aussagen in Ruhe ließ.

,,Was ist los?“, fragte sie und setzte sich auf die Bettkante.

Eindeutig zu nah, denn nun hatte sie es scheinbar doch noch gerochen.

Wusste ich doch, dass es sich nicht vermeiden ließ, wenn sie so nervig war.

,,Du hast getrunken, oder?“, fragte sie und sprang direkt vom Bett auf und hatte die Hand gegen mich erhoben.

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