Kapitel 17 - auf der Suche nach einem Alibi

 

Selenia Pov

 

Ich konnte nicht sagen, wie froh ich war, als Lars endlich da war.

Sofort klammerte ich mich an ihn und wollte ihn auch erst mal nicht wieder los lassen.

,,Was machst du denn hier?“, fragte er überrascht aber auch erfreut.

,,Ich muss dringend mit dir reden.“

,,Okay. Ich nehme mein Essen mit in mein Zimmer und dann können wir reden. Magst du auch was haben?“

,,Nein, ich möchte nichts, danke. Ich möchte nur reden.“

,,Okay, dann komm.“

Lars nahm sich sein Essen und Besteck aus der Küche und machte sich auf den Weg mit mir in sein Zimmer.

Nachdem er die Türe zugemacht hatte, sah er mich auch gleich böse an.

,,Ich habe dir doch gesagt, dass du nicht einfach so hier auftauchen sollst.“

,,Ja, ich weiß, aber es ist ein Notfall. Sonst hätte ich das doch auch nicht getan.“, sagte ich mehr als verzweifelt.

Jetzt erst schien Lars das zu verstehen und gesehen zu haben, denn er kam zu mir und zog mich direkt in seine Arme.

Sanft streichelte er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und zog mich mit ihm auf das Bett.

Ich fiel auf seinen Schoß und er zog mich enger in seine Arme.

,,Was ist denn passiert?“

,,Mein Vater hat das Gras gefunden.“

,,Was?“, fragte er entsetzt.

,,Er hat das Gras gefunden.“

,,Aber ich dachte du hast es versteckt.“

,,Habe ich ja auch.“

 

 

Eine Weile kehrte Ruhe ein und Lars fuhr sich verzweifelt durch die Haare.

,,Hat dein Dad viel Terror geschoben?“

,,Es ging. Er war eher viel zu leise für so was.“

,,Erzähl mir mal alles, damit ich mich rein versetzen kann.“

,,Ich kam nach dem Spiel nach Hause und mir fiel auf dem Weg ein, dass ich noch Grad zu Hause versteckt hatte. Also ging ich direkt nach oben und suchte es. Kurze Zeit später stand mein Dad in der Türe und fragte ob ich was suche. Ich sagte ja und er meinte vielleicht hätte er ja, was ich suchte. Ich sagte ihm, dass ich das nicht glauben würde und dann hielt er mir das Paket unter die Nase.“

,,Scheiße.“

,,Das kannst du wohl laut sagen. Na ja ich hab mich dann raus geredet und gesagt, dass es nicht meins ist und das ich das nur für jemanden aufgehoben habe.“

,,Wem gehört es denn? Also was hast du deinem Dad gesagt?“

,,Nichts. Aber das ist ja gerade das Schlimme.“

,,Wieso?“

,,Mein Dad sagte wenn es nicht mir gehören würde, dann würde er es behalten. Ich habe zugestimmt. Mir blieb ja auch nichts anderes übrig.“

,,Also hat er es jetzt?“

,,Ja. Er hat mir Hausarrest gegeben.“

,,Wieso?“

,,Weil er natürlich wissen wollte, wem es gehört. Er sagte, dass ich solange Hausarrest haben würde, bis ich ihm gesagt hätte von wem es ist.“

,,Das ist ja mehr als scheiße.“

 

 

Erneut trat Stille ein.

Langsam wusste ich echt nicht mehr, was ich machen sollte.

Ich konnte meinem Dad doch unmöglich sagen, dass es wirklich von mir war und das ich das auch noch konsumierte.

Dann würde er mich wohl umbringen.

,,Was machen wir denn jetzt?“

,,Ich habe keine Ahnung. Aber ich weiß, dass ich irgendwie wieder nach Hause muss.“

,,Wie bist du denn hergekommen?“

,,Ich habe meine Bettlaken zusammen geknotet und die aus dem Fenster gehangen.“

,,Wieso machst du auch so einen Scheiß?“

,,Ich habe keine Ahnung gehabt, wie ich sonst raus kommen soll. Ich konnte ja schlecht aus der Haustüre marschieren, wenn mein Dad im Wohnzimmer sitzt, oder?“

,,Nein, dass ist wohl war. Aber du musst dir einen suchen, der dir ein Alibi gibt, sonst wirst du nie wieder raus kommen.“

,,Das ist es ja. Ich habe keinen, den ich fragen kann. Wenn ich sage, dass es von dir ist, dann steht mein Dad hier auf der Matte und das gibt Ärger mit deinen Ellis.“

,,Das ist ja das Problem. Ich bin auf der Suche nach einer Wohnung. Aber das habe ich dir ja auch gesagt. Vielleicht solltest du solange noch warten. Dann kann ich dir ein Alibi geben.“

,,Aber das dauert doch noch, Lars. Solange wollte ich eigentlich nicht zu Hause versauern. Am Wochenende steht ein wichtiges Spiel an und da brauchen mich die Jungs.“

,,Ja, das Derby.“

,,Deswegen ja.“

Lars nickte nur.

 

 

Und erneut kehrte Stille ein.

Ich spürte deutlich, wie die Verzweiflung in mir wuchs und ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte.

Irgendwie musste ich doch eine Lösung finden.

Vor allem hatte ich nicht viel Zeit, denn wenn mein Dad rausbekam, dass ich weg war, dann würde der Streit nur noch mehr werden.

,,Geh nach Hause.“, sagte Lars dann.

,,Ich kann nicht nach Hause gehen. Ich habe kein Alibi und mein Dad wird mich nicht raus lassen.“

,,Versuch es mit Tränen. Sag deinem Dad das es deins ist und fange an zu heulen. Das kannst du doch so gut. Ich meine auf Kommando heulen. Wenn dein Dad dir das nicht glaubt, dann bin ich dein Alibi. Dann sag, dass du es für mich aufgehoben hast.“

,,Aber deine Ellis....“

,,Scheiß drauf. Ich mache das schon.“

,,Danke Lars, du bist ein wahrer Freund.“, sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.

Sofort sprang ich auf und machte mich auf den Weg nach Hause.

Nun galt es keine Zeit mehr zu verlieren und einfach hoffen und beten, dass mein Dad noch nicht festgestellt hatte, dass ich nicht mehr zu Hause war.

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