Kapitel 36 - Sorge und Beruhigung

 

Alexa Pov

 

Ich war immer noch nicht wirklich sicher, ob es eine gute Idee war, Selenia alleine in Gelsenkirchen zu lassen.

Sicher, sie war keine 5 mehr, aber eben auch noch keine 18 und wer weiß, wen sie da getroffen hatte.

Denn das das so war, hatten wir durch das Telefonat mit ihr raus gefunden.

Vielleicht war ich auch einfach zu über vorsichtig, aber es ging hier schließlich um meine Tochter und da wollte ich nun mal sicher gehen, dass es ihr auch wirklich gut ging.

Konnte ich doch nicht zulassen, dass ihr etwas passierte.

Ich kuschelte mich enger an Jürgen und hoffte, dass der noch nicht eingeschlafen war.

Das war er glücklicherweise wohl noch nicht, denn er zog mich auch gleich enger in seine Arme.

,,Was ist los, mein Engel?“, fragte er auch schon und ich wusste jetzt sicher, dass er noch nicht eingeschlafen sein konnte.

,,Ich bin mir nicht sicher wegen Selenia. Meinst du das war die richtige Entscheidung? Ich meine sie ist mit irgendeinem in Gelsenkirchen unterwegs. Was ist wenn ihr da was passiert?“

,,Was soll ihr denn da passieren? Vielleicht ist sie ja mit Melanie dorthin gefahren. Dann wird sicher nichts passieren.“

,,Und wenn es nicht Melanie war, sondern einer dieser komischen Kerle mit den Drogen?!“

,,Dafür wird sie sicher nicht nach Gelsenkirchen fahren. Ich bin sicher, dass da nichts passiert.“

 

 

Ich seufzte leise vor mich her und hoffte, dass Jürgen das nicht mitbekam.

Hatte er auch scheinbar nicht, denn er war nicht drauf eingegangen oder hatte es absichtlich so stehen lassen, um nicht noch eine Diskussion vom Zaun zu brechen.

Vielleicht machte ich mir ja wirklich zu viele Gedanken?!

Es wäre ja wirklich auch denkbar, dass sie nur mit einer guten Freundin weg ist.

Alt genug war sie dazu ja, immerhin war sie schon 16 und es war doch heller Tag und nicht mitten in der Nacht.

Dennoch blieb natürlich immer noch die Angst, dass sie sich mit jemandem treffen könnte, der nicht gut für sie ist oder der wieder Drogen an sie verkaufen würde.

Ich glaube das war in dem Moment meine größte Angst.

Als Mutter wollte ich natürlich nicht, dass meine Tochter wieder etwas mit Drogen zu tun hatte.

Das wäre wohl wahrscheinlich in der Situation fatal, zumal wir sie, so wirkte es zumindest, langsam soweit hatten, dass sie aufhören wollte.

Ich für meinen Teil glaubte zumindest fest daran.

So völlig in Gedanken versunken bekam ich nicht mit, wie Jürgen mich ansprach.

Erst als er mich an stupste, schreckte ich zusammen und sah ihn mit großen Augen an.

,,Verzeih, ich wollte dich nicht erschrecken.“, sagte er und zuckte mit den Schultern.

,,Das ist schon okay. Mir tut es leid. Ich war eben einfach nur in Gedanken.“

,,Das habe ich gemerkt und das wollte ich ändern, weshalb ich dich angesprochen hatte, du aber nicht reagiert hattest.“

,,Tut mir leid.“, sagte ich und senkte den Blick.

 

 

,,Schon okay. Musst dich nicht entschuldigen. Ich würde es aber trotzdem gerne ändern. Ich meine du musst doch nicht die ganze Zeit hier sitzen und dir den Kopf zerbrechen.“

,,Nein, dass ist wohl wahr. Ich habe einfach nur gerade darüber nachgedacht, was sie wohl in Gelsenkirchen wollte, aber andererseits ist sie ja auch alt genug. Ich meine sie ist ja auch keine 5 mehr und es ist ja auch noch nicht spät.“

,,Das ist die richtige Einstellung mein Schatz. Ich bin sicher, dass Selenia es verstanden hat und das sie keinen Blödsinn mehr macht.“

Ich setzte mich auf und zündete eine Zigarette an, die ich dann an Jürgen weitergab.

Er blickte mich dankend an und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Anschließend zündete ich mir auch noch eine an und er zog mich enger in meine Arme.

,,Hast du nicht noch Bock was zu machen? Ich meine den ganzen Tag hier sitzen und nichts tun ist doch auch mies.“

,,Ja, dass ist wohl wahr. Ich überlege auch schon die ganze Zeit.“

,,Lass uns doch an den See fahren. Nehmen wir Emma mit, dann kann die im See schwimmen gehen.“

Sofort war die Hündin auch schon an unserer Seite, als ob sie meine Worte verstanden hätte.

,,An den See? Jetzt noch?“, fragte ich mit einem zweifelnden Blick.

,,Ja, wieso denn nicht?“

,,Du hast ja Recht. Ich gehe meine Sachen packen und dann fahren wir an den See.“, gab ich dann doch nach, gefiel mir die Idee ja auch.

 

 

Gemeinsam gingen wir ins Schlafzimmer und packten die Sachen.

Jürgen war vor mir fertig und sah mich fragend an.

,,Schreiben wir Selenia einen Zettel oder eine SMS?“

,,Ich denke eine SMS ist besser, dann weiß sie gleich Bescheid. Bei dem Zettel weißt du nicht, ob sie den liest und findet.“, gab ich zu bedanken.

,,Okay, dann schreibe ich ihr jetzt eine SMS.

Sofort hatte Jürgen auch schon sein Handy gezückt und schrieb ihr eine SMS.

,,Was hast du denn geschrieben?“, wollte ich dann doch wissen.

,,Nur das wir an den See gefahren sind und das wir Emma mitgenommen haben.“

,,Dann ist ja gut. Ich denke das wird wohl auch reichen.“

Jürgen nickte zustimmend, legte das Handy beiseite und ging ins Bad.

Wie es der Teufel dann auch scheinbar wollte, klingelte in dem Moment sein Handy.

Kurz überlegte ich, ob ich nicht einfach so schauen sollte, entschied mich dann aber doch dagegen.

,,Schatz? Dein Handy klingelt.“, rief ich stattdessen Richtung Bad und hoffte, dass er es gehört hatte.

,,Dann geh mal bitte dran, ich bin auf Toilette.“

Ich blickte auf das Display und sah das es eine SMS von Selenia war.

,,Es ist eine SMS von Selenia.“, rief ich erneut in die Richtung des angrenzenden Raumes.

,,Dann lies sie doch.“, bekam ich zur Antwort und zuckte die Schultern.

Schnell hatte ich die SMS geöffnet und deren Inhalt gelesen.

 

`Viel Spaß euch dreien. Bin noch in Gelsenkirchen. Kaffee trinken mit Jule Draxler <3<3<3<3´

 

Ein lächeln schlich sich auf meine Lippen, wusste ich doch schon länger, dass sie eine Schwäche für den Schalker hatte und wenn sie nun mit ihm einen Kaffee trinken ging, konnte ich mir ja auch ruhigen Gewissens einen schönen Tag mit Jürgen und Emma am See machen.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (0)
0%

Joa, war ganz okay (0)
0%

Es ging so, eher nicht (0)
0%

Nein, überhaupt nicht (0)
0%

Stimmen insgesamt: 0

Thema: Kapitel 36 - Sorge und Beruhigung

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag