Kapitel 18 - Neuer Ärger

 

Alexa Pov

 

Ich konnte es einfach nicht glauben.

Wusste ich doch, dass Jürgen öfter mal, zu unfairen Mitteln greift in verschiedenen Situationen, aber das er gleich soweit gehen würde, hätte ich nicht gedacht.

Brauchte er jetzt wirklich schon Drogen um mit Selenia und mir klar zu kommen?

Denn die hatte ich gerade in der Hand.

Und es mussten seine sein, denn ich hatte sie aus seiner Hosentasche.

Ich konnte es nicht glauben.

Wie konnte er nur soweit gehen?

Dabei dachte ich doch immer, dass er etwas gegen Drogen hatte und nun fand ich Marihuana bei ihm.

Das konnte doch wohl wirklich nicht sein Ernst sein!

Da würde ich gleich direkt mit ihm reden sobald er nach Hause kam.

Als ob ich es geahnt hätte, hörte ich auch gleich unten die Haustüre.

Selenia konnte es nicht sein, denn sie hatte ja Hausarrest.

Es konnte nur Jürgen sein und dem würde ich jetzt gleich direkt mal die Hölle heiß machen.

Das konnte doch wohl wirklich nicht sein Ernst sein!

Ich wollte gerade zu ihm gehen, als er auch schon nach mir rief.

Sofort machte ich mich auf den Weg zu ihm und sah ihn böse an.

Vielleicht hatte er es ja auch schon gemerkt und würde etwas sagen, bevor ich etwas sagte.

,,Schatz, du glaubst nicht, was mir gerade passiert ist.“, sagte er auch sogleich.

,,Du glaubst auch nicht, was mir passiert ist.“

,,Was ist dir denn passiert?“, fragte er unruhig.

,,Erzähl du es mir und ich sage dir dann, was mir passiert ist.“

Er nickte nur und führte mich sanft mit ins Wohnzimmer.

 

 

,,Ich bin zur Geschäftsstelle gefahren, weil ich der Meinung war, dass ich doch heute einen Termin mit Michael hatte. Aber die Geschäftsstelle war abgeschlossen. Da habe ich Michael angerufen und der sagte mir dann, dass ich mich im Tag vertan hatte. Du hättest mir doch eben auch sagen können, dass heute Sonntag ist. Dann hätte ich doch gar nicht weg gemusst.“

,,Dann solltest du vielleicht mal weniger Drogen nehmen und dann kannst du dir auch den Tag merken.“, sagte ich sauer.

Fand ich das, was er mir da erzählt hatte so gar nicht lustig.

,,Weniger Drogen?“, fragte er verwirrt.

,,Ja, weniger Drogen. Jetzt tu bloß nicht so, als ob du keine Ahnung hättest, wovon ich rede. Ich habe sie bei dir gefunden. Also leugne es erst gar nicht.“, sagte ich und schmiss ihm auch sogleich das Gras hin, was ich aus seiner Hosentasche hatte.

Jürgen blickte es ungläubig an und schien zu verstehen.

,,Du hast das aus meiner Hosentasche? Du hast es da gefunden, oder?“

,,Ja, allerdings. Also leugne es nicht. Das kann dann ja nur von dir sein.“

,,Das ist aber nicht von mir.“

,,Ach nein? Du willst mir sagen, dass ich in deiner Hosentasche Gras finde, es aber nicht von dir ist? Wem willst du das denn jetzt erzählen? Jürgen, so blöd bin ich nicht, verdammt!“

,,Das habe ich doch auch gar nicht gesagt. Ich weiß, dass du nicht blöd bist, Liebling. Aber das gehört mir wirklich nicht.“, beteuerte Jürgen weiter.

,,Wem gehört es denn dann?“, fragte ich nun mehr als ungehalten.

 

 

Eine ganze Weile herrschte Stille und ich hatte keine Ahnung, was Jürgen mir versuchte zu sagen.

Wieso sollte es denn von jemand anderem sein und vor allem von wem?

,,Also? Von wem ist es? Wem hängst du es an?“

,,Ist das wichtig? Kannst du mir nicht einfach glauben, dass es nicht von mir ist?“

,,Nein, denn ich will wissen, ob es wirklich nicht von dir ist. Ich glaube es dir nicht Jürgen. Wieso solltest du denn das Zeug von den anderen haben?“

,,Weil ich die Person schützen will.“

,,Wieso schützt du andere Leute? Oder ist es eine Frau? Du hast eine andere Frau, oder?“, fragte ich beinahe schon hysterisch.

,,Nein, habe ich nicht.“

,,Aber wen willst du dann schützen? Denn das tust du doch. Das hast du doch gesagt! Was soll die Scheiße denn? Wieso schützt du denn andere? Das geht doch nicht! Du kannst doch nicht andere schützen und deine Frau anlügen!“

,,Das muss ich, Schatz. Versteh doch.“

,,Ach, dass ist doch alles nicht wahr! Du willst einfach nicht zugeben, dass du ein verdammtes Drogenproblem hast.“

,,Das habe ich nicht, verdammt. Dann lass uns doch einen Test machen. Dann wirst du sehen, dass ich nichts geraucht habe, außer meine normalen Kippen und die sind ja wohl nicht verboten und das weißt du doch auch alles.“

,,Sag mir, wen du schützt! Ich will keinen Test! Die Leute kannst du bestechen oder den Test fälschen!“, schrie ich mittlerweile.

,,Ich kann es dir nicht sagen.“, wurde er nun auch lauter.

Am liebsten hätte ich in dem Moment mit der Faust auf den Tisch geschlagen.

Wieso sagte er es mir denn nicht einfach, wenn er keine Affäre hatte?

 

 

,,Sag mir für wen du das aufbewahrst!“, schrie ich erneut.

,,Das kann ich wirklich nicht.“

,,Sag´s mir, sonst gehe ich und dann kannst du mich mal gerne haben, denn dann komme ich nicht mehr wieder!“, schrie ich ihm entgegen, ballte meine Hände zu Fäusten und sprang auf.

,,Es gehört Selenia.“, sagte er und wurde immer leiser.

Zum Schluss hin nuschelte er so, dass ich mir nicht sicher war, ob ich ihn richtig verstanden hatte.

,,Du willst mir sagen, dass du das Gras für Selenia aufgehoben hast?“

,,Nein, ich habe es bei ihr gefunden und ich wollte nicht, dass sie es raucht, deswegen habe ich es an mich genommen und einfach vergessen es zu entsorgen.“

,,Das glaube ich ja wohl wirklich nicht! Wie kannst du das tun? Jürgen, wie kannst du deine Tochter da mit rein ziehen? Das nur, weil du nicht eingestehen kannst, dass du ein verdammtes Drogenproblem hast?! Ich glaube es wirklich nicht! Es reicht mir!“, schrie ich und machte mich auch sogleich auf den Weg nach oben.

Dort schmiss ich einen Koffer auf das Bett und packte so schnell wie möglich alles ein, was ich finden konnte und was für mich als wichtig zählte.

,,Alexa, was soll das denn? Das hat doch keinen Sinn. Wo willst du denn hin? Ich habe dich nicht angelogen. Ich habe wirklich die Wahrheit gesagt.“, beteuerte er weiterhin.

,,Raucht Selenia denn angeblich selber? Selenia macht das nicht! Sie ist nicht so! Anders als ihr Vater ist sie wenigstens ehrlich! Ich kann nicht glauben das du es wirklich wagst, mich nach all den Jahren so anzulügen!“, schrie ich ein letztes Mal und rauschte samt Koffer an ihm vorbei nach unten und dann nach draußen zu meinem Wagen.

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