Kapitel 41

 

Kevin Pov

 

Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich geschlafen hatte, aber es war mehr als gut.

Meine Gedanken waren nun viel geordneter und ich hatte das Gefühl endlich etwas klarer denken zu können und vielleicht auch besser urteilen zu können, über das was noch kommen würde.

Ich spürte Manuel in meinem Rücken und war auch sogleich dankbar, dass er bei mir war.

Hätte ich ohne ihn doch einfach nicht gewusst, was ich machen sollte.

Ich war schon wirklich mehr als froh, dass ich ihn an meiner Seite wissen konnte.

Sogleich hatte ich mich auch enger an ihn gekuschelt, als es an der Türe klingelte.

Manuel sprang augenblicklich auf und sah aus, als hätte er ein Gespenst gesehen.

,,Was ist denn mit dir los?“

War sein Anblick einfach mehr als süß und ich konnte einfach nicht anders als zu grinsen.

,,Ich habe mich erschrocken. Was war das denn?“

Seine Aussage zeugte wirklich davon, dass er sich erschrocken hatte und keine Ahnung hatte was das war und wovor er sich erschrocken hatte.

,,Das war die Klingel, Liebling. Es hat an der Türe geklingelt.“, sagte ich immer noch grinsend.

Konnte ich es doch einfach nicht unterdrücken das niedlich zu finden.

Sofort sprang Manuel auch schon auf und machte sich auf den Weg zur Türe.

Ich hatte vor ihm zu folgen, schaffte es dann aber doch nicht, da mein Kreislauf das scheinbar zu verhindern wusste.

Meine Sicht verschwamm und ich hatte keine Ahnung wieso das so war.

Also entschied ich mich dazu sitzen zu bleiben und einfach zu warten, denn wenn es wichtig war, dann würde Manuel den Besuch schon rein bitten.

 

 

Ich hörte seine Stimme und kurze Zeit später erkannte ich auch mit wem er sprach.

Das war unverkennbar die Stimme meines Trainers.

Er war also bei meinen Eltern fertig und eigentlich dauerte es für eine Wiedervereinigung mit Lenny nicht lange genug.

Also hatte er wohl anscheinend kein Glück und ich würde Lenny nicht wieder sehen.

Betroffen ließ ich meinen Blick auf den Boden sinken und hatte keine Ahnung, was ich machen sollte.

Ich hörte die Schritte von Jürgen und Manuel näher kommen und langsam klärte sich auch meine Sicht wieder auf.

Nachdem ich wieder klar sehen konnte blickte ich zur Türe und sah wie ich es bereits erwartet hatte Jürgen.

Erneut ließ ich meinen Blick sinken und sah vor mir auf den Boden.

Manuel ließ sich gleich wieder neben mich sinken und tätschelte meinen Oberschenkel.

Diese wohlgemeinte Berührung nahm ich mit einem gequälten Grinsen hin.

,,Was hast du denn bei Pia und Martin erreichen können?“, hörte ich die Stimme von Manuel.

,,Ich habe mit ihnen geredet und habe gesagt, dass wir Bescheid wissen und na ja sie waren natürlich ganz und gar nicht begeistert. Aber das war ja klar. Jedenfalls habe ich ihnen dann gesagt, dass Kevin einen Anspruch auf seinen Sohn hätte und er diesen auch bei sich haben will.“

,,Das werden sie aber nicht zugelassen haben.“, sagte ich ohne den Blick zu heben.

 

 

,,Das sagst du. Ich habe anderes erlebt.“, hörte ich die Stimme von Jürgen und sah überrascht auf.

,,Was meinst du?“

Das wollte ich jetzt doch genauer wissen.

Jürgen schien mir darauf aber nicht mehr antworten zu wollen, sondern blickte zur Türe.

Nach einer Weile folgte ich seinem Blick und sah ebenfalls zu der Türe, zu der ich mit dem Rücken gewandt saß.

Im ersten Moment dachte ich, dass ich meinen Augen nicht trauen könnte, als ich da wirklich meinen kleinen Lenny stehen sah.

Ein paar Mal hatte ich die Augen zusammen gekniffen und sie wieder geöffnet und dennoch stand er immer noch da.

,,Lenny.“, sagte ich mehr als überwältigt und spürte auch sogleich Tränen in meinen Augen brennen.

Ohne auf meinen Kreislauf oder meine Umwelt zu achten sprang ich auch sogleich auf und stürzte mich auf meinen Sohn.

Schnell war ich vor ihm auf die Knie gegangen und hatte meine Arme ausgebreitet.

Nun lag es an ihm, ob er zu mir kommen würde oder nicht.

Und zu meiner großen Freude hatte er das auch tatsächlich getan und hatte sich in meine Arme geschmissen.

Sofort hatte ich ihn eng in meine Arme geschlossen und nun liefen die Tränen in Strömen meine Wangen hinab.

Ich machte mir nicht die Mühe diese wegzuwischen, zu überwältigt war ich von diesem Moment.

 

 

Viel zu lange hatte ich schon darauf gewartet meinen Sohn endlich wieder in meine Arme schließen zu dürfen.

Eine ganze Weile hatten wir so da gehockt und uns einfach in den Armen gehalten.

In dem Moment hatte ich mir einfach gewünscht, dass die Zeit stehen blieb.

Wollte ich dieses Bild und vor allem diese ganzen Gefühle die in dem Moment auf mich einprasselten nie mehr vergessen und am liebsten in Stein meißeln, dass ich sie immer und immer wieder hatte.

Noch einmal drückte ich Lenny fest an mich, bevor ich mich dann mit ihm auf die Couch setzte.

Manuel zog mich sogleich eng in seine Arme und drückte mir einen Kuss auf den Kopf.

Ich hatte Lenny mit zu Manuel in die Arme gezogen und der Kleine musste sich auf meinem Schoß breit machen.

Sofort hatte er sich enger an mich gekuschelt.

,,Darf ich jetzt bei euch bleiben?“, fragte Lenny auch sogleich und sah mich hoffnungsvoll an.

Ich sah Manuel an, der nur nickte.

,,Ja, du darfst hier bleiben, wenn du das willst.“, sagte ich mit einem Lächeln im Gesicht.

War ich doch wirklich mehr als froh, dass Lenny das alles so gut aufgefasst hatte und auch noch scheinbar hier bleiben wollte.

Ihm schien es hier zu gefallen, was es auch für mich einfacher machte.

Ich blickte auf zu Jürgen, der sich mittlerweile auf den Sessel uns gegenüber nieder gelassen hatte und mich fragend anblickte.

,,Danke Jürgen, ich schulde dir was.“, sagte ich mit einem Lächeln und musste erneut die Tränen unterdrücken.

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