Mein armer Schatz

 

Heute war das erste Spiel der Bundesliga Rückrunde für die Schalker.

Bayern hatte gestern schon verloren.

3:1 gegen Mönchengladbach.

Peinliche Angelegenheit.

Vor allem wo Manuel nicht ganz unschuldig an der Sache war.

Heute jedenfalls hatte ich mich mit meinen Kumpels zum Schalke – Spiel – schauen getroffen.

Ich weiß das es ungewöhnlich ist als stolzer Dortmunder Schalke Spiele zu schauen.

Aber mein Freund war ein Schalker.

Meine Jungs brauchten lange bis sie das verstanden und akzeptierten.

Allerdings haben sie sich mittlerweile daran gewöhnt und nennen ihn nun liebevoll „Schlumpf“.

Meine Freunde sind natürlich auch Dortmunder.

Kevin Großkreutz, Marcel Schmelzer, Mario Götze und Sven Bender.

Die vier kamen also heute wie schon erwähnt zu mir das Spiel der Schalker gegen den VFB Stuttgart schauen.

Kevin ist auf die Idee gekommen, nachdem wir einen Tag zuvor bei ihm das Spiel gesehen hatten von den Bayern.

Er wollte meinen neuen Großbildfernseher einweihen.

Gute Idee Kevin.

 

 

So richtete ich gegen 14 Uhr mein Wohnzimmer her.

Die Jungs wollten um 14.30 Uhr bei mir sein.

Das Bier war kalt gestellt und es war genug Platz für alle.

Es klingelte an der Türe.

Ich sah erstaunt auf die Uhr.

Erst 14.15 Uhr.

Das konnte nur Marcel sein.

Er hasste es zu spät zu kommen und war immer zu früh.

Ich öffnete die Türe.

Es waren in der Tat Marcel und Mario.

,,Hey.“, begrüßte mich Marcel mit seinem üblichen Lächeln.

Auch Mario lächelte und beide schienen gute Laune zu haben.

,,Hey.“, begrüßte ich sie ebenfalls und gewährte ihnen Einlass.

,,Alles klar?“, fragte Mario.

Ich nickte.

,,Sicher. Bei euch auch?“

Marcel und Mario nickten.

Dann lotste ich die beiden in mein Wohnzimmer.

Die beiden machten es sich direkt auf meiner Couch bequem.

Bin ich froh das ich eine so große Couch habe.

,,Was wollt ihr denn trinken?“, fragte ich.

,,Ich nehme ein Bier.“, sagte Mario.

,,Ich auch.“, kam es von Marcel.

Ich ging in die Küche und holte den beiden ein Bier.

Zurück im Wohnzimmer stellte ich es den beiden hin und wollte mich setzten.

Daraus wurde aber nichts.

Er klingelte erneut an der Türe.

 

 

Ich ging zur Türe und erwartete Kevin allerdings war es Sven.

,,Hallo.“, begrüßte er mich und gab mir die Hand.

Auch ich gab ihm die Hand und begrüßte ihn.

Er betrat mein Haus.

,,Was trinkst du?“

,,Wenn du hast ein Bier.“

,,Ja, hab ich. Geh schon mal in das Wohnzimmer. Mario und Marcel sind auch schon da.“

Sven nickte und ging in das Wohnzimmer.

Ich nahm in der Küche noch schnell ein Bier aus dem Kühlschrank und ging dann auch in das Wohnzimmer.

Sven hatte sich neben Mario seinen Platz gesucht.

Ich setzte mich in den Sessel und sah auf die Uhr.

,,Komisch das Kevin noch nicht da ist. Es sind doch schon 15 Uhr.“, sagte ich.

,,Der kommt doch immer zu spät.“, lachte Mario.

Marcel nickte ebenfalls lachend.

,,Da hast du Recht.“, sagte Marcel immer noch lachend.

Auch Sven hatte sichtlich Spaß.

,,Mach mal Sky an. Da kommt gleich die Aufstellung und so doch schon.“, sagte Sven dann nachdem er sich beruhigt hatte.

Ich machte das Fernseher an und schaltete auf Sky Bundesliga.

Gerade als ich mich wieder gesetzt hatte klingelte es an der Türe.

Ich verdrehte die Augen und stand auf.

 

 

Vor der Türe stand natürlich: Kevin.

,,Sorry. Ich weiß das ich zu spät bin.“, sagte er völlig außer Atem.

,,Ja, ist ja kein Problem. Komm erst mal rein. Warum bist du denn so außer Atem?“, fragte ich erstaunt.

,,Mein Auto ist nicht angesprungen und da bin ich nach hier gelaufen.“, sagte er.

Ich lachte.

,,Na, dann komm mal rein. Die anderen sind schon da. Bekommst du auch ein Bier?“

Kevin nickte.

Er ging in das Wohnzimmer zu den anderen und ich holte noch ein Bier für Kevin und gönnte mir dann jetzt auch mal eins.

Ich gab Kevin das Bier, der sich neben Sven noch einen Platz sichern konnte und setzte mich dann mit meinem Bier wieder auf den Sessel.

Die Aufstellung der Schalker wurde gezeigt.

,,Nicht wirklich überraschend.“, stellte Kevin.

,,Dein Benni spielt ja gar nicht.“, sagte Marcel lachend.

Mein Kopf schnellte rum zu der Aufstellung.

,,Laber doch nicht. Kannst du nicht lesen? Da steht doch Höwedes.“, sagte ich gereizt da ich wirklich dachte Benni würde nicht spielen.

Marcel lachte sich halbtot und auch die anderen mussten lachen.

Da konnte ich auch nicht mehr anders und musste auch lachen.

 

 

Dann wurde es still.

Im Fernseher wurden die Spieler gezeigt, wie sie in den Katakomben standen.

,,Ach das Spiel ist auf Schalke.“, sagte Mario erstaunt.

,,Ja, wusstest du das nicht?“, fragte Kevin.

,,Nein, ich dachte das wäre in Stuttgart. Na dann denke ich werden die Blauen wohl gewinnen.“

Kevin verdrehte die Augen.

,,Ich hoffe ja nicht. Das wäre echt mies. Dann würden die vor uns stehen in der Tabelle.“

,,Aber ja auch nur bis morgen. Denn wir hauen morgen die Hamburger weg.“, sagte Sven.

,,Ja, das denke ich auch, das wir das schaffen werden.“, sagte Marcel.

Mario nickte nur zustimmend.

Dann wurde das Spiel angepfiffen.

Und mit dem Pfiff war es plötzlich auch in meinem Wohnzimmer still.

Wir sahen alle gebannt das Spiel und ich sah besonders hin wenn die Nummer 4 von Schalke gezeigt wurde.

Mein Benni

Ich musste bei dem Gedanken grinsen.

,,Bist du wieder bei deinem Benni?“, fragte Kevin.

Ich wurde rot.

,,Das sagt alles.“, grinste Mario.

Dann wurde es wieder stiller und die Jungs und ich sahen weiter das Spiel.

 

 

,,Höwedes steigt hoch und gewinnt das Kopfballduell zentral vor dem Tor von Sven Ulreich durch. Der Ball kommt direkt zu Joel Matip und der schiebt den Ball souverän zum 1:0 in das Tor.“, sagte der Kommentator ziemlich aufgeregt.

,,Das gibt es doch nicht!“, sagte Mario.

,,Scheiß Matip!“, kam von Kevin.

,,Das heißt doch noch nichts. Schalke kann immer noch verlieren.“, sagte Marcel ruhig.

,,Ja, aber das haben sie kaum. Ich denke das war es.“, sagte Mario.

Kevin schnaubte.

Dann sahen wir den Schalkern bei ihrem Torjubel zu.

Benni sah echt verdammt heiß aus in seinem Trikot.

Vor allem wenn er etwas verschwitzt war sah er einfach nur geil aus.

Ich musste aufpassen das meine Gedanken nicht zu sehr abschweifen sonst würde mir gleich ein kleines Missgeschick in meiner Hose passieren.

Aber was sollte es?

Ich liebte meinen Freund nun mal.

Und gerade weil er in jeder Lebenslage so unverschämt gut aussah sollte er verboten werden und nur noch für mich gut aussehen.

Nein, das war auch Blödsinn.

Dann würde ja niemand meinen gutaussehenden Freund sehen können.

Nein, sie sollten ihn alle sehen mit seiner geilen Ausstrahlung.

Aber er würde nur mir gehören.

Denn ich wusste dieser Mann liebt nur mich.

Welch schöner Gedanke.

 

 

Ich schüttelte den Gedanken ab und kümmerte mich wieder um das Spiel.

Mein Interesse lag eben nicht darin hier mit einer Latte hier zu sitzen.

Das sollte dann doch Benni vorenthalten bleiben.

Also konzentrierte ich mich wieder auf das Spiel.

Wir befanden uns in der 29. Minute.

Es war ein schönes Spiel von den Schalkern.

Torchancen gab es aber bis dahin keine mehr.

,,Höwedes am Boden. Ohhh das sieht gar nicht gut aus. Der Schalker Kapitän liegt wie benommen am Boden.“, sagte der Kommentator.

Ich kam auf den Boden der Tatsachen zurück und hatte mich ohne es zu merken nach vorne gebeugt.

,,Scheiße, das sieht nicht gut aus.“, sagte Mario.

,,Schauen wir uns noch einmal die Wiederholung an. Was da mit dem Schalker passiert ist. Ahhh da steigt er hoch und prallt mit seinem Mitspieler zusammen. Das ist Marco Höger der seinen Kapitän da ungünstig mit dem Ellbogen trifft. Er liegt immer noch am Boden. Sieht etwas benommen aus.“, sagte der Kommentator weiter.

,,Das sieht wirklich übel aus.“, sagte Marcel und verzog das Gesicht.

,,Da, Benni steht schon wieder.“, sagte Mario und man sah ein kleines Lächeln.

Auch wenn Mario ein Dortmunder war, er mochte Benni

Ich nickte.

,,Nach einer kurzen Behandlung des Schalker Verteidigers wird er mit einem Eisbeutel vom Platz geführt. Ob es für ihn weiter geht steht noch nicht fest.“, sagte der Kommentator.

Die Worte drangen nur von weit her zu mir.

Ich machte mir Gedanken um meinen Freund.

Wäre ich doch mal besser mit ins Stadion gefahren.

 

 

,,Benni steht am Spielfeldrand. Der wird wohl jetzt wieder reinkommen.“, sagte Sven.

Ich nickte.

,,Ja, scheint doch nicht so schlimm gewesen zu sein.“, sagte ich erleichtert.

Ich hatte den Satz gerade ausgesprochen, da kam Benni auch schon wieder in das Sichtfeld der Kamera und lief auf den Platz.

,,Er spielt also doch weiter.“, sagte Mario.

Sven und Marcel nickten.

Ich sah zu Kevin.

Der saß die ganze Zeit nur stumm da und sagte nichts.

Wieso nicht?

Stevens schickt seine Auswechselspieler. Da wird wohl bald schon eine Auswechslung sein.“, sagte Kevin.

,,Ist wohl bei Benni doch schlimmer als wir dachten.“, sagte Marcel.

,,Scheint so.“, sagte Mario.

,,Nach nur 5 Minuten die der Schalker Kapitän wieder zurück im Spiel war muss er nun ausgewechselt werden. Er signalisierte dem Schiedsrichter das es nicht mehr geht. Höwedes geht und für ihn kommt Christoph Metzelder in der 42. Minute des Spiels.“, kam es von dem Kommentator.

,,Ich muss Benni anrufen.“, sagte ich und wollte aufstehen.

,,Warte noch. Er ist ja noch bei dem Arzt. Ruf in der Halbzeit an.“, sagte Marcel.

Ich nickte.

,,Ich setzte mich wieder zurück und versuchte dem Spielverlauf zu folgen.

Meine Gedanken jedoch blieben nur bei Benni

Der sieht wirklich schlimm aus.

Ich hoffe es sieht schlimmer aus als es ist.

Der arme Kerl.

Er tut mir wirklich richtig leid.

 

Halbzeit.

,,Ich geh mal Benni anrufen.“

Ich sprang auf und schnappte mir mein Handy.

Meine Füße trugen mich so schnell sie konnten in mein Schlafzimmer.

Ich schmiss mich auf das Bett und wählte die Nummer von Benni

Es klingelte einige Male bis Benni sich endlich meldete.

,,Mats. Hallo.“, sagte Benni

,,Mein Gott Benni, wie geht es dir? Ist alles okay? Du musstest runter, was...“

,,Es geht. Mach dir keine Sorgen. Ich bin beim Arzt. Der wird mich jetzt untersuchen. Je nachdem was der sagt kann es sein das ich noch ins Krankenhaus. Aber mach dir keine Sorgen. Kannst du mir einen gefallen tun?“, fragte er.

,,Natürlich. Jeden. Was denn?“, fragte Mats.

,,Schreib mir bitte SMS und halt mich auf dem laufenden bei dem Spiel ja?“, fragte er.

Ich musste lachen.

,,Ist das deine einzige Sorge?“, fragte ich.

,,Ja, der Rest wird schon. Die kümmern sich darum. Tust du mir den Gefallen?“, fragte er erneut.

,,Ja, sicher. Ich halte dich auf dem Laufenden. Kennst du mich auch auf dem Laufenden halten was bei dir los ist?“, fragte ich besorgt.

Nun musste Benni grinsen.

,,Mache ich. Mach dir keine Sorgen. Unkraut vergeht nicht.“, sagte er lachend.

,,Dann mache ich mir jetzt erst recht Sorgen.“, sagte ich ernst.

,,Mach dir keine Gedanken. Halt du mich wegen dem Spiel auf dem Laufenden und ich wegen den Untersuchungen.“, sagte Benni

,,Okay.“, sagte ich.

,,Bis gleich und mach dir keine Sorgen.“

Ich brummte.

,,Bis gleich.“

Dann legte ich auf.

 

 

Mein weg führte mich erneut zu den Jungs ins Wohnzimmer.

,,Wie geht es Benni?“, fragte Sven direkt.

,,Es geht. Er ist jetzt beim Arzt. Er hält mich auf dem Laufenden wie es bei ihm aussieht und ich halte ihn auf dem Laufenden wie es bei Schalke aussieht. Aber so ganz wohl dabei fühle ich mich nicht.“, gab ich zu.

Kevin verdrehte seine Augen.

,,Stell dich nicht so an.“, sagte er.

Mario und Marcel sahen Kevin böse an.

Sven stupste Kevin sogar in die Rippen.

,,Was denn?“, fragte Kevin.

,,Musste das sein?“, fragte Mario.

,,Schon okay. Danke.“, sagte ich schnell.

Kevin hatte es nicht leicht.

Seit er sich von Manuel getrennt hat als der nach München gegangen ist, hatte er keinen Freund mehr und reagierte eben etwas empfindlich auf solche Dinge.

Ich konnte ihn ja verstehen.

Mir würde es wohl wahrscheinlich nicht anders gehen wenn Benni sich von mir trennen würde.

Manuel war seine große Liebe und das hat er auch nach fast einem Jahr noch nicht überwunden.

Wir hatten uns einiges überlegt unseren Freund aus der Reserve zu locken.

Aber nichts hatte wirklich geholfen.

Ich war schon froh als Kevin mir das Angebot machte bei mir das Spiel zu schauen.

Genauso wie das Bayern Spiel.

Das war mal wieder etwas wo sich Kevin in die Gemeinschaft einbrachte.

 

 

Das Spiel der Schalker ging weiter.

Die Spieler betraten das Spielfeld.

Wir sahen das Spiel noch zu Ende.

Ich hielt Benni natürlich auf dem Laufenden.

So wie ich es versprochen hatte und er hielt mich auf dem Laufenden so wie er es mir versprochen hatte.

Dann war das Spiel zu Ende.

Schalke gewinnt mit 3:1.

Es war ein verdienter Sieg.

Da kam auch schon die Antwort von Benni auf meine SMS mit dem Sieg.

 

,,Da haben es die Jungs auch ohne meine Hilfe geschafft. So was liest man als Kapitän natürlich gerne. :) Ich werde jetzt nach Recklinghausen in ein Krankenhaus gebracht. Ich habe einen dreifachen Jochbeinbruch. Muss wohl wahrscheinlich am Montag operiert werden. Mach dir bitte keine Sorgen. Ich liebe dich.“

 

Ich las die SMS dreimal bevor ich dazu kam zu antworten.

Die Nachricht traf mich wie ein ein Schlag ins Gesicht.

Mario, Marcel, Kevin und Sven sahen mich erschrocken an.

,,Was ist passiert?“, fragte Mario.

Er machte sich auch Sorgen.

Das konnte man sehen und auch hören.

,,Benni wird operiert.“, sagte ich leise.

,,Was? Wieso?“, fragte Sven.

,,Er hat einen dreifachen Jochbeinbruch.“, sagte ich.

,,Ach du Scheiße!“, entfuhr es nun auch Kevin.

Alle Köpfe drehten sich direkt um zu Kevin.

 

 

Kevin sah uns an.

,,Was denn? Ich mag Benni schließlich auch. Es ist ja auch ein Freund von mir oder?“, fragte er.

,,Kevin hat Recht. Es geht um Benni Ich muss zu ihm.“

,,Mats. Halt. Warte.“, sagte Marcel und packte mich am Arm.

Ich riss mich los und ging mit schnellen Schritten in den Flur.

Marcel und Mario folgten mir direkt.

Im Flur holten sie mich ein.

Mario hielt mich fest am Arm und drückte zu.

Marcel stellte sich vor mich.

,,Du kannst nicht fahren, Mats.“, sagte Marcel.

,,Wieso nicht?“, fragte ich.

,,Du hast was getrunken.“, sagte Mario besorgt.

,,Aber nur ein Bier. Das ist nicht so schlimm. Und das ist ja auch schon etwas her.“, sagte ich.

,,Und wenn dir etwas passiert?“, fragte Mario.

,,Mir passiert nichts. Aber du weißt doch das es um Benni geht. Ich will ihn sehen. Ich muss für ihn da sein.“, sagte ich.

Marcel sah Mario an.

Marcel nickte.

,,Lass ihn gehen. Da kannst du nichts machen.“, sagte Marcel zu Mario.

Mario nickte und ließ mich los.

 

 

Ich sah die beiden an.

Ihr könnt gerne noch hier bleiben und euch noch ein Bier oder so holen. Ich muss zu Benni Hier hält mich nichts mehr. Es tut mir leid.“

Mit diesen Worten verließ ich den Raum und somit auch mein Haus.

Marcel und Mario blieben sprachlos zurück.

Ich machte mich auf den Weg zu meinem Auto und schmiss mich hinter das Lenkrad.

Schnell war ich angeschnallt und hatte den Motor laufen.

Mein Weg führte mich geradewegs zu Benni nach Recklinghausen ins Krankenhaus.

Meine Gedanken überschlugen sich.

Ich wusste gar nicht was ich als erstes Denken sollte und was nicht.

Eigentlich waren meine Gedanken alle bei meinem Benni

Ich hoffte einfach sehr, das es ihm gut geht.

Zumindest den Umständen entsprechend.

Es war schon scheiße das er jetzt ausfiel.

Fußball war doch sein Leben.

Aber seine Gesundheit geht nun mal vor.

 

 

Es dauerte auch nicht lange, da war ich schon an dem Krankenhaus welches Benni mir genannt hatte in seiner SMS.

Navigationssystem sei Dank.

Ich lief rein.

Schließlich hatte ich es eilig und ging zu der Informationstheke.

,,Guten Tag, Hummels. Ich möchte gerne zu Benedikt Höwedes.“, stellte ich mich vor.

Die Dame die dort saß nickte.

,,Zimmer 234.“

,,Danke.“

Ich lieb Richtung Aufzüge, entschied mich dann aber doch die Treppen zu nehmen.

Ich lief die Treppe hoch, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.

Dann war ich endlich da und ich stand bei Benni vor dem Zimmer.

Ich klopfte.

,,Herein.“, drang es leise durch die Türe.

Ich drückte vorsichtig die Klinke runter und öffnete die die Türe ein Stück.

Sofort strahlten mich zwei braune Augen an.

,,Mats.“, hauchte Benni zärtlich.

Ich musste lächeln.

Mit weniger Schritten hatte ich das Zimmer betreten, die Türe hinter mir geschlossen und stand bei Benni am Bett.

 

 

,,Was machst du denn nur?“, fragte ich Benni liebevoll.

,,Hast du doch gesehen.“, grinste Benni

,,Ich hab mir solche Sorgen gemacht.“, gestand ich.

,,Wenn du bei mir bist, dann geht das schon.“

,,Wirst du morgen operiert?“

Benni nickte.

,,Du siehst aber auch echt schlimm aus.“, sagte ich traurig.

,,Das war jetzt nicht gerade ein Kompliment.“, grinste Benni frech.

,,Du weißt doch was ich meine.“

Jetzt musste auch ich grinsen.

,,Ich würde gerne die Nacht bei dir bleiben.“, gestand ich wieder ernst.

,,Mach das doch. Ich kläre das ab. Dann kannst du bei mir im Zimmer schlafen. Mit mir zusammen. Wir müssen aber früh schlafen, ich werde morgen als erstes operiert.“, sagte Benni

,,Ja, aber das geht doch nicht so einfach...“

Noch ehe ich den Satz zu Ende bringen konnte hatte Benni auch schon nach der Schwester geklingelt.

 

 

Die Schwester betrat den Raum und wechselte mit Benni einen kleinen Wortwechsel.

Ich sah zwischen den beiden hin und her.

,,Das ist kein Problem, Herr Höwedes. Ich bringe gleich noch ein weiteres Bett.“

Die Schwester verließ das Zimmer und versprach mit einem weiteren Bett wieder zukommen.

Ich sah Benni an nachdem die Türe zu war.

,,Das ist doch nicht dein Ernst. Du weißt schon, das du uns gerade geoutet hast.“

Benni zuckte mit den Schultern.

,,Die ist voll nett. Außerdem unterliegt die der Schweigepflicht.“

Ich musste erneut lächeln.

,,Dann bleibe ich eben bei dir.“, sagte ich.

Benni nickte.

Dann kam die Schwester auch schon wieder mit dem zweiten Bett.

Ich stand auf und schob es neben das Bett von Benni

Die Schwester machte noch die Bremsen fest.

,,Wenn Sie noch etwas brauchen melden Sie sich einfach.“, sagte sie und verließ den Raum.

Benni und ich nickten.

 

 

Ich legte mich in das Bett und sah Benni an.

,,Darf ich mich an dich kuscheln?“, fragte Benni dann.

Ich nickte.

Benni rutschte zu mir rüber.

Er legte seinen Kopf auf meine Brust und schloss die Augen.

,,Ich hab mir wirklich verdammt große Gedanken gemacht.“, sagte ich.

,,Das brauchst du aber nicht. Morgen kommt noch die OP, und dann wirst du sehen, ich bin schnell wieder fit.“

,,Ich hoffe es.“

Dann trat stille ein.

Es war keine unangenehme Stille.

Wir konnten es beide sichtlich genießen.

Benni hob den Kopf und sah mich an.

,,Weißt du was?“, fragte er.

,,Hmm?“, machte ich.

,,Mit dir an meiner Seite, würde ich alles schaffen. Du bist mir wirklich sehr wichtig.“

,,Ich hoffe das wir das schaffen. Wichtig bist du mir natürlich auch.“

Benni gab mir einen kleinen Kuss auf die Wange.

,,Ich liebe dich, Mats.“

,,Ich liebe dich auch, Benni“

Benni kuschelte sich an mich und schlief ein.

Auch ich schloss meine Augen und schlief bald ein.

Ich wollte für uns beide einfach stark sein.

Und vor allem für meinen Benni da sein.

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