Kapitel 24

 

Manuel Pov

 

Meine Hoffnung wurde nicht zerstört, denn Jürgen war tatsächlich nicht mehr da.

Zumindest stand sein Auto nicht mehr vor dem Haus.

Zögernd betrat ich mit Kevin das Haus und staunte nicht schlecht, als ich sah, dass es wieder komplett eingerichtet war.

Davon hatte Jürgen mir nichts erzählt und ich war perplex über diese mehr als nette Geste.

Aber daran konnte man mehr als deutlich sehen, dass seine Spieler ihm mehr als am Herzen lagen.

Vor allem glaube ich, ist das der richtige Schritt in die richtige Richtung.

So würden wir sicher beide schnell das Vertrauen von Kevin zurück bekommen und vielleicht würden wir dann unserem Ziel näher kommen und endlich erfahren, was nun mit ihm los war.

Denn wir waren uns ja nun mal sicher, dass es was mit Lenny zu tun hatte und das er uns etwas verschwieg.

Nicht umsonst nahm er die Drogen.

Die er zumindest wo ich es gesehen hatte nicht mehr genommen hatte.

Alleine das erfüllte mich mit tiefem Stolz.

Ich hatte endlich das Gefühl etwas gut gemacht zu haben, was ich damals mit meinem Wechsel kaputt gemacht hatte.

Durch die Zeit mit ihm jetzt, wurde mir erst richtig klar, wie sehr er unter meinem Wechsel gelitten haben musste.

Und ich dachte, dass ich gelitten hätte, aber jetzt sah ich, dass es Kevin noch viel schlechter ergangen war als mir.

Das erfüllte mich mit einer tiefen Traurigkeit, denn spürte ich doch immer wieder aufs Neue, jeden Tag, wie sehr ich ihn vermisste und immer noch liebte.

Aber vielleicht hatte unsere Liebe auf diese Art und Weise doch noch eine Chance.

 

 

Kevin suchte nach einem Zettel, der ihm verriet, wer das hier gemacht hatte.

Mir war klar, dass es nur Jürgen sein konnte, aber konnte ich mich doch nicht verraten, also suchte ich mit ihm nach dem Zettel.

War ich mir doch auch sicher, dass Jürgen einen hinterlassen hatte.

Erst suchten wir in der Küche und anschließend im Wohnzimmer, bis wir ihm schließlich auch gefunden hatten.

Ich reichte Kevin den Zettel und er las vor, was darauf stand.

Freudig sprang er mir in die Arme und drückte mir einen Kuss auf die Wange.

Alleine diese kleine Geste brachte mein Herz zum schnelleren Schlagen.

Dann sagte er, dass er uns alles erzählen wollte.

Im ersten Moment hatte ich keine Ahnung, was er meinte.

Doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich verstand.

Er wollte uns erzählen, was mit ihm los war.

Wir hatten es geschafft.

Endlich hatten wir sein Vertrauen zurück und wir hatten es sogar soweit geschafft, dass wir nun endlich erfahren würden, was mit ihm passiert war in der Zeit, wo ich nicht bei ihm war.

In dem Moment war alles, was ich in meinem Leben geleistet hatte, plötzlich ganz klein und bedeutungslos.

Denn ich hatte jetzt erst so wirklich und richtig das Gefühl, dass ich etwas geleistet hatte.

Etwas großes und vor allem etwas, was mir keiner mehr nehmen würde.

Vor allem hatte ich meinen eigenen Fehler von damals wohl wieder ausgebügelt.

Alleine das machte mich unglaublich stolz.

 

 

Kevin wollte Jürgen anrufen und ihn ebenfalls zu uns holen.

Ich willigte ein und ließ ihn anrufen.

Im Endeffekt hätte ich es Jürgen wohl so oder so erzählt und da war es schon besser, wenn er das von Kevin persönlich hörte.

Nach einem kurzen Wortwechsel sah Kevin mich fragend an.

,,Er hat schnell aufgelegt. Aber er ist auf dem Weg nach hier.“, sagte er mit einem Schulterzucken.

,,Macht doch nichts. Dann wird er doch gleich da sein.“

,,Ja, das wird er wohl. Ich bin irgendwie nervös.“

,,Das glaube ich dir, aber das gibt sich gleich ganz sicher wieder. Ich bin ja auch bei dir. Du bist ja nicht alleine.“

,,Ich bin dir auch dankbar, dass ich das nicht bin.“

,,Das musst du nicht. Das sollte selbstverständlich sein.“

,,Was meinst du?“, fragte Kevin verwirrt.

,,Es sollte selbstverständlich sein, dass ich für dich da bin und dir helfe.“

,,Wieso? Wir sind nicht mehr zusammen.“

,,Ja, aber das ist doch nichts, was man nicht ändern könnte, oder?“

Nun sah Kevin mich verwirrt und überrascht an.

,,Du willst es...“

Er ließ das Satzende unausgesprochen, aber ich wusste genau, was er sagen wollte.

Dennoch sah ich ihn fragend an.

,,Du willst es wirklich nochmal... Ich meine du willst es nochmal... versuchen... mit mir?“, fragte er immer noch überrascht.

,,Ja, wieso nicht? Ich liebe dich immer noch wie am ersten Tag Kevin. Warum sollte ich uns dann nicht nochmal eine Chance geben? Natürlich auch nur, wenn du willst.“

 

 

Es herrschte eine ganze Weile Stille und ich spürte, dass ich zunehmend nervöser wurde.

Hatte er mir doch immer noch keine Antwort gegeben.

,,Warum bist du so nervös?“, fragte er nach einer Weile und sah mich fragend an.

,,Du hast mir noch keine Antwort gegeben.“

,,Oh ja. Tut mir leid. Natürlich werde ich dir oder viel mehr uns noch eine Chance geben.“

Sofort zog ich Kevin in meine Arme und legte meine Lippen auf seine.

Ich spürte seine Zunge an meinen Lippen, und gewährte ihm auch sogleich und nur zu gerne gewünschten Einlass.

Unsere Zungen fochten einen leidenschaftlichen Kampf aus und ich hatte das Gefühl ich stünde in Flammen.

Hatte ich mir diesen Augenblick schon so lange bei gesehnt und nun hatte ich endlich wieder, was schon lange hätte mir gehören können.

Überglücklich zog ich ihn nachdem wir den Kuss gelöst hatten in meine Arme und spürte, wie Kevin sich auch gleich enger an mich kuschelte.

Nun hatte ich endlich wieder das Gefühl, dass alles gut werden würde.

Fehlte nur noch Jürgen und dann würden wir das letzte Teilchen des Puzzle´s bekommen.

Dann würde alles endlich einen Sinn ergeben.

Als hätte Jürgen es geahnt, klingelte es auch schon an der Türe.

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