Kapitel 22

 

Kevin Pov

 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, war Manuel ebenfalls schon wach.

Aber ich hatte auch nichts anderes erwartet.

Schon seit gestern Abend hatte ich überlegt, mich dem Keeper zu öffnen.

Aber ich war mir einfach noch nicht sicher, ob ich das könnte.

Sicher, hatte ich nichts mehr genommen in der Zeit wo er bei mir war, aber es kam ja auch nochmal eine Zeit in der er wieder zurück nach München musste.

Und wie es dann aussehen würde, wusste ich jetzt noch nicht und das konnte ich auch jetzt noch nicht sagen.

Gedankenverloren ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen.

Manuel saß bereits, so sah es zumindest aus, frisch geduscht auf der Couch.

Nach einem kurzen Wortwechsel in dem hervorging, dass ich duschen ging und wir dann gemeinsam frühstückten, stand ich auch schon auf.

Schnell hatte ich meine Sachen zusammen gesucht und hatte mich ins Bad verzogen.

Dort zog ich mich auf und stieg auch sogleich unter die Dusche.

Ich stellte das warme Wasser an und genoss die Wärme auf meiner Haut.

Viel zu lange hatte ich schon keine Berührungen mehr gehabt, wie die gestern von Manuel und ich konnte sie nach langer Zeit mal wieder richtig genießen.

Es war einfach alles so perfekt gestern Abend und ich wünschte mir nicht mehr, als das es immer so lief.

Aber ich wusste auch, dass es das wohl nie wieder sein würde.

Manuel war in München und ich in Dortmund.

Wir hatten beide unsere Karrieren und wollten diese wohl auch beide nicht aufgeben.

 

 

Ich seifte meinen mittlerweile mehr als dünnen Körper ab und wusch mir noch schnell die Haare und stieg aus der Dusche.

Manuel telefonierte und ich lauschte angestrengt um zu versehen, was er sagte.

Dann vernahm ich seine Stimme und ich wusste, dass er das Frühstück bestellte.

Ich hatte aber auch Hunger und hatte keine Ahnung, wo der so plötzlich herkam, aber ich hatte das Gefühl seit Tagen nichts mehr gegessen zu haben.

Schnell trocknete ich mich noch ab und zog mich dann auch an.

Gerade als ich das Bad verließ, kam auch schon das Hotelpersonal mit dem Frühstück.

Perfektes Timing, würde ich mal sagen.

Ohne große Umschweife fingen wir auch gleich an zu frühstücken.

Nachdem ich für gefühlte 100 Personen gegessen hatte, fragte Manuel was wir machen sollten.

Ich entschied mich dann dazu, ihn wieder mit zu mir zu nehmen und vielleicht würde ich ihm dann ja doch erzählen, was keiner wusste, außer mir und zwei weiteren Personen.

Manuel willigte ein und wir packten noch schnell unsere Sachen zusammen und gingen nach unten.

Dort bezahlte Manuel noch das Zimmer und dann machten wir uns auch schon auf den Weg zu meinem Haus.

Manuel schien seltsam nervös zu sein.

Vielleicht ahnte er schon, dass ich ihm etwas sagen wollte.

Oder hatte vielleicht einfach schon das nächste Spiel im Kopf.

 

 

An meinem Haus angekommen machten wir uns auf den Weg nach drinnen.

Aber zu meiner großen Verwunderung war nun nicht mehr alles so wie ich es verlassen hatte.

,,Wo kommt das alles her?“, fragte ich erstaunt, als ich die ganzen Möbel in meiner Wohnung sah.

,,Ich habe keine Ahnung.“, kam es von dem Keeper.

Der schien genauso erstaunt zu sein wie ich und dann musste es doch der Wahrheit entsprechen.

,,Die Möbel kenne ich nicht. Das sind auch nicht meine.“

,,Die sehen auch eher so aus, als seien sie neu. Vielleicht finden wir ja irgendwo einen Zettel oder so.“

Sofort machten Manuel und ich uns auf die Suche nach einem Zettel und tatsächlich fand ich auch kurze Zeit später einen auf dem Wohnzimmertisch.

Ich nahm ihn auf und las die wenigen Zeilen, die ihn zierten.

 

`Ich hoffe du bist mir nicht böse, dass ich mir deinen Schlüssel geliehen habe. Wusste ja, dass der unter deiner Fußmatte liegt.

Ebenso hoffe ich, dass dir die Möbel gefallen und du dir so ein paar schöne Stunden mit Manuel machen kannst.

 

Jürgen´

 

Sofort schossen mir die Tränen in die Augen.

Zu sehr überwältigt war ich von der Hilfe meines Trainers.

 

 

Niemals hätte ich damit gerechnet, dass er mir noch half, nachdem ich ihn so oft so scheiße behandelt hatte und jetzt kam er mir gleich damit.

Ich war einfach sprachlos.

Manuel kam zu mir und bemerkte die Tränen in meinen Augen.

Sanft drückte er mich nach hinten und ich kam auf dem Sofa zu sitzen.

Er zog mir vorsichtig den Zettel aus der Hand und las die Zeilen ebenfalls.

Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen setzte er sich neben mich und zog mich gleich in seine Arme.

Sofort kuschelte ich mich enger an ihn und genoss diesen Moment.

Ich hatte tatsächlich noch Leute, die mir halfen das alles durchzustehen und die sich ernsthaft noch für mich interessierten, obwohl ich mich so schrecklich verhalten hatte.

Nun konnte ich die Tränen nicht mehr zurück halten und es brachen alle Dämme.

Unaufhörlich bahnten sie sich den Weg über meine Wangen.

In dem Moment hätte ich nicht mal sagen können, ob es Tränen der Freude waren oder der Wut auf mich selber und meinem Verhalten.

Aber über eins war ich mir definitiv im Klaren: den beiden konnte ich vertrauen und die beiden meinten es sicher nicht schlecht mit mir.

Ich musste mich revanchieren, für das, was sie alles für mich getan hatten.

Wusste ich auch schon wie.

,,Manuel?“

,,Ja?“

,,Kannst du Jürgen bitte anrufen?“

,,Sicher. Aber wieso?“

,,Ich möchte, dass du ihn anrufst und ihn herbestellst.“

,,Okay. Bist du mit seinem Geschenk nicht einverstanden?“, fragte Manuel misstrauisch.

,,Doch, aber ich möchte euch etwas zurück geben. Ich möchte euch alles erzählen. Alles.“

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (0)
0%

Joa, war ganz okay (0)
0%

Es ging so, eher nicht (0)
0%

Nein, überhaupt nicht (0)
0%

Stimmen insgesamt: 0

Thema: Kapitel 22

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag