Ein zweiter lustiger Tag auf Schalke

 

Kevin Pov

 

Ich hatte wirklich eine Menge Spaß in der Schalker Kabine und mit den Jungs, aber da war ja immer noch Manuel.

Eigentlich konnte ich den nicht leiden, aber irgendwie hatte ich irgendwann doch Gefühle für ihn entwickelt, wie auch immer das gehen konnte, ich habe keine Ahnung.

Jedenfalls hatte ich mir heute vorgenommen mich erneut in die Schalker Kabine zu schleichen und dort mal nach dem Rechten zu sehen.

Vielleicht auch mal zu sehen, ob ich Manuel etwas beschatten konnte, denn der würde solange ich mich nicht wieder sichtbar machte mich auch nicht sehen können.

Also schlenderte ich gemütlich zum Dortmunder Bahnhof und dort auf die Gleise, bevor ich mich unsichtbar machte und in den Zug nach Gelsenkirchen stieg.

Durfte mich schließlich keiner sehen, sonst wäre das Gerede groß gewesen.

Aber so erkannte mich keiner und ich konnte ungestört nach Gelsenkirchen fahren.

Dort angekommen, machte ich mich gar nicht erst wieder sichtbar, sondern blieb wie ich war und machte mich auf den Weg zur Straßenbahn, die mich zur Veltins Arena bringen würde.

Zum Glück war ich den Weg, auch wenn ich das nie jemandem sagen würde, schon öfter gefahren und kannte diesen.

Als ich dann an der Haltestelle Veltins Arena ausstieg ging ich die Treppe hinauf und den gewohnten Weg zur Arena, an dieser vorbei über den Parkplatz und direkt in die Kabine des Trainingsplatzes, gegenüber der Geschäftsstelle.

Hier kannte ich mich aus, auch wenn das wohl eher peinlich war.

 

 

In der Kabine herrschte schon reges Treiben und ich sah mir das ganz genau an.

Auch Manuel war schon da, so wie ich es erwartet hatte.

Denn das war mein erstes Opfer und den würde ich auch gleich in Angriff nehmen, sobald einer in der nähe war, den ich dafür nutzen konnte.

Als jemand der Schalker in Manuel´s Nähe war, ging ich zu den beiden und schlug Manuel mit voller Wucht auf den Arsch.

,,Aua. Sag mal Lewis, geht’s noch? Wieso schlägst du mir auf den Arsch?“, empörte der sich auch gleich und ich hielt mir die Hand vor den Mund vor lachen.

War das doch wirklich zu schön.

,,Sag mal spinnst du oder was? Ich bin ganz normal an dir vorbei gegangen und hab dich nicht mal Ansatzweise berührt. Wenn du deine Gefühle nicht im Griff hast, kann ich da auch nichts für.“

,,Manuel ist doch verliebt, Lewis. Du bist ja gar nicht mehr auf dem neusten Stand.“, warf ein anderer Schalker ein, den ich nicht identifizieren konnte, da ich mich nicht in seine Richtung gedreht hatte, sondern Manuel beobachtete.

Wollte ich doch jetzt genau wissen, wie er darauf reagiert und in wen er sich verliebt hatte, denn sonst hatte ich doch keine Chance mehr bei ihm.

,,Das gehört hier nicht hin.“, sagte Manuel knapp und das Thema schien gegessen.

Schade eigentlich, denn ich hätte schon gerne gewusst, wer dahinter steckt und wer sein Herz erobert hatte.

Denn so brauchte ich mir ja auch keine Gedanken und Hoffnungen mehr zu machen, denn mich wollte er jetzt sicher nicht mehr, wenn er ja schon einen oder eine hatte, was wohl für mich noch wesentlich schlimmer gewesen wäre.

Dabei hatte ich, meine ich zumindest, mal mitbekommen, dass er schwul war.

 

 

Das Training schien beendet zu sein, also hatte ich das perfekte Timing gewählt, denn die Jungs machten sich auf den Weg unter die Dusche.

Sofort hüpfte ich hinterher und klaute einige Handtücher, bevor ich diese wegbrachte zurück in die Kabine und dort in der Mitte des Raumes alle auf einen Stapel legte.

Würden die sicher später dumm gucken, wenn sie keine Handtücher mehr hatten und ich hatte meinen Spaß.

Dann ging ich zu Manuel an die Tasche und sah da hinein, was er alles so hatte.

Aber wirklich was interessantes konnte ich nicht finden, weswegen ich weiter ging und einige Sachen vertauschte.

Ich nahm aus der weißen Tasche etwas heraus und steckte das in die Blaue, während ich auch aus der Blauen was klaute und dies in die Grüne steckte und so weiter.

Immer schön durcheinander und bloß nicht der Reihe nach.

Als ich damit fertig war, machte ich mich zurück auf den Weg in die Dusche und sah den Jungs dort beim Duschen zu.

Dann fiel mir Lewis wieder ins Blickfeld und ich fasste einen Entschluss.

Ich schnappte mir das Haarfärbemittel, was ich in einer Tasche gesehen hatte und füllte ihm das in die Shampooflasche.

Der würde nachher sicher große Augen machen, wenn der fertig war mit duschen und sah, dass er plötzlich blaue Haare hatte.

Aber das sollte mir egal sein, denn ich hatte meinen Spaß.

Wer auch immer darauf kam sich die Haare blau zu färben, aber das waren Schlümpfe, die kamen auf solche Ideen.

 

 

Mein Blick wanderte zu Manuel und ich musste direkt grinsen.

Das war genau das, was ich sehen wollte.

Eine gewisse Stelle seines Körpers sah ich mir genauer an, denn das wollte ich jetzt genau sehen, zum Glück wurde ich hier nicht gesehen und konnte ganz ungeniert starren.

Sicher hatte ich das schon bei der Nationalmannschaft gesehen und dennoch konnte ich da nicht so hinschauen, wie jetzt.

Ich geriet ins schwärmen und sah dabei zu, wie die Wassertropfen seine durchtrainierte Brust runter liefen und sich teilweise in seinem Bauchnabel verfingen, teilweise aber auch daran vorbei rollten.

Es war wirklich ein mehr als schöner Anblick, den ich so mehr als genießen konnte.

Zumindest bis ein greller Schrei durch die Nasszellen schallte.

Ich sah in die Richtung aus diese der Schrei gekommen war und sah, dass Lewis seine blauen Haare entdeckt hatte.

,,Wie kommst du denn jetzt an das blau?“, fragte Benni empört und Lewis zuckte die Schultern.

,,Ich habe keine Ahnung. Ich habe mir ganz normal die Haare gewaschen und jetzt sind meine Haare blau.“

,,Aber du hast das normale Shampoo benutzt oder was?“

,,Nein! Er hat mein Haarfärbemittel genommen!“, schallte es aus der Kabine wieder.

Ich hatte zwar keine Ahnung, wer das war und von wem die Farbe war, aber ich wusste, dass der das überhaupt nicht lustig fand.

Im Gegensatz zu mir, denn ich hielt mir den Bauch vor lachen und konnte bald wirklich nicht mehr, war das einfach zu geil.

 

 

,,Wieso hast du denn blaue Haarfarbe, Juli?“, fragte Benni immer noch empört und dieser zuckte mit den Schultern.

,,Bald ist Halloween und da wollte ich mir die Haare blau färben.“

Benni seufzte und Lewis schüttelte den Kopf.

,,Was mache ich denn jetzt?“, fragte er mehr als verzweifelt.

,,Wir färben das über. Komm gleich einfach mit zu mir und dann färben wir das blond über, dass müsste eigentlich gehen.“, sagte Julian und wirkte schuldbewusst.

Sollte er auch ruhig sein, auch wenn er eigentlich nichts damit zu tun hatte, aber einer musste es ja auch schuld sein und ich konnte mich ja schlecht zu erkennen geben.

Ich sah erneut zu Manuel, der in einem Handtuch gewickelt nun in einer der Nasszellen stand und sich das ganze Schauspiel mit einem Kopfschütteln betrachtete.

Die Duschen leerten sich und die Jungs gingen zurück in die Kabine, wohin ich natürlich auch gleich folgte, denn hier hatte ich noch mehr zu schauen.

Die Jungs trockneten sich ab und zogen sich an.

Auch da sah ich ganz genau bei zu und wollte bloß alles genau sehen.

Hier sollte nichts dem Zufall überlassen werden.

Als dann auch noch der Trainer rein kam, witterte ich meine Chance.

Ich wartete, bis einer der Spieler in der Nähe war und als das der Fall war, schlug ich mit voller Wucht auf den Arsch des Trainers.

Dieser quietschte ziemlich unmännlich auf, was mich nur noch mehr lachen ließ.

,,Sag mal, wer von euch war das?“, fragte er auch gleich mehr als böse und sah die Spieler auch alle gleich so an.

Aber alle sahen sich nur unschuldig um.

 

 

,,Was denn?“, fragte Benni verwirrt, der in der Nähe vom Trainer stand.

,,Warst du das Benedikt?“

,,Was denn?“, fragte dieser erneut.

,,Hast du mir gerade auf den Arsch geschlagen?“

,,NEIN!“

,,Wer war es denn dann? Lewis? Wie siehst du denn aus?“

,,Trainer, hier gehen merkwürdige Dinge vor.“, sagte dieser und sah sich fragend um.

,,Wieso?“

,,Ich habe eben auch schon das Gefühl gehabt, als hätte mir einer auf den Arsch gehauen, aber es war nicht so. Lewis hat plötzlich die Haarfarbe von Julian im Shampoo und deswegen hat der jetzt blaue Haare. Hier gehen merkwürdige Dinge vor.“

,,Das ist wirklich merkwürdig.“, stimmte der Trainer zu und zuckte dann mit den Schultern.

,,Wird wohl schon alles seine Richtigkeit haben.“

Die Spieler nickten und zogen sich dann weiter an.

Dann ging das Suchen und Finden der Sachen los, denn ich hatte ja auch einiges versteckt.

Über die Handtücher hatte sich offensichtlich keiner beklagt, denn diese hatte ich ja auch geklaut.

Aber die hatte scheinbar keiner für ernst genommen oder mitbekommen, dass diese auch weg waren.

 

 

,,Hast du das gesehen, Trainer?“, fragte Julian und sah diesen schockiert an.

,,Hier war einer drin und hat unsere Sachen vertauscht. Auch die Handtücher lagen eben hier alle auf einem Haufen. Normalerweise haben wir die hinten mit in der Dusche. Da haben wir sie auch mit hin genommen und dann waren sie plötzlich hier.

Hier gehen wirklich seltsame Dinge vor.“

,,Ja, dass sehe ich schon. Ich habe keine Ahnung, was hier los ist, aber ich werde der Sache auf den Grund gehen und das prüfen lassen. Sonst holen wir uns ein paar Geisterjäger, wenn es gar nicht mehr anders geht.“

Diese Aussage brachte einen Teil der Jungs zum lachen, aber der andere Teil murmelte nur etwas vor sich hin.

Ich hingegen bekam mich vor lachen nicht mehr ein und konnte das alles überhaupt nicht verstehen.

Wieso denn einen Geisterjäger? Ich war doch kein Geist, aber klar, dass wussten die anderen ja nicht.

Es war einfach nur noch genial, dass zu sehen.

Als die Jungs dann alles wieder hatten was ihnen gehörte und alles wieder an Ort und Stelle war, zogen sie sich weiter an und machten sich so mit und mit auf den Weg aus dem Raum.

Schlussendlich blieb nur noch Manuel im Raum, der mit seinen Schuhen beschäftigt war, die offensichtlich einen Knoten im Schnürsenkel hatten.

,,Soll ich dir helfen?“, fragte ich und schlug mir auch gleich die Hand vor den Mund.

Manuel ließ den Schuh fallen und zuckte heftig zusammen, bevor er sich suchend im Raum umsah.

,,Wer hat das gefragt?“, fragte er zögernd und man konnte deutlich merken, dass es ihm unheimlich war.

 

 

Ich seufzte kurz und sah ihm tief in die Augen.

,,Wenn ich mich zu erkennen gebe, schreist du bitte nicht, okay? Auch nicht, wenn ich etwas bin, was du nicht erwartet hast, okay?“, fragte ich.

Manuel nickte und versuchte nach mir zu greifen, aber ich wich aus, durften die mich doch nicht fangen.

,,Nicht schreien, okay?“, sagte ich nochmal und als Manuel dann erneut nickte, machte ich mich sichtbar.

,,DU?!“, fragte er überrascht und schockiert zugleich und ich nickte.

,,Was hast du gemacht und vor allem wie hast du das gemacht und warst du das, der hier alles auf den Kopf gestellt hat?“

,,Langsam. Bitte eine Frage nach der anderen. Also was ich gemacht habe? Etwas Unordnung. Wie ich das gemacht habe? Ich habe so eine Gabe. Ich weiß nicht woher ich die habe oder wieso, aber ich kann mich unsichtbar machen, wie du ja auch schon gesehen hast. Und ja ich war das auch, der hier alles auf den Kopf gestellt hat.“

,,Wieso hast du das gemacht?“

,,Weil es lustig ist. Das war ja schon das zweite Mal, wo ich das gemacht habe.“

,,Dann warst du das also auch beim Training den einen Tag?!“

,,Ja, aber bitte verrate mich nicht, ja?“

,,Nein, tue ich nicht.“, sagte er ehrlich und ich glaubte es ihm einfach mal.

,,Aber warum hast du das getan? Einfach nur aus Spaß?“

,,Ja, es war lustig und ich dachte das macht Spaß. Beim ersten Mal hatte ich noch ein paar Jungs dabei aber heute bin ich alleine.“

 

 

,,Das ist ja wirklich unglaublich. Das hätte ich nicht gedacht.“

,,Ich konnte es anfangs auch nicht glauben aber dann habe ich gemerkt, dass es mir auch nutzen kann.“

,,Das glaube ich gerne.“, sagte Manuel nachdenklich.

,,Eigentlich hatte ich auch noch einen anderen Grund wieso ich heute hier bin, aber ich glaube das hat sich dann jetzt erledigt.“

,,Wieso? Was für einen Grund?“

,,Na ja, ich habe mich verliebt, aber ich habe eben raus gefunden, dass die Person auch verliebt ist und dann habe ich da wohl keine Chance mehr.“

,,Aber wir haben doch nur von mir.... Du hast dich in mich verliebt?“, fragte Manuel schrill und ich senkte den Blick.

,,Es tut mir doch auch leid, ich habe doch auch keine Ahnung, wie das passieren konnte, aber es kam auf einmal und dann habe ich gemerkt, dass ich dich liebe und was hätte ich denn tun sollen? Ich wollte dir nahe sein und konnte es nicht denn du bist Schalker und ich Borusse und eigentlich sollten wir uns hassen, aber ich liebe dich und ich kann doch auch nichts dafür.“, sagte ich mehr als verzweifelt und hatte doch wirklich keine Ahnung, was ich ihm sonst noch sagen sollte.

,,Aber das ist doch alles kein Problem.“, sagte Manuel, stand auf und streichelte mir sanft durch die Haare.

,,Doch, dass ist ein Problem, denn du hast dich ja auch verliebt. Das hat zumindest eben einer deiner Teamkollegen gesagt.“

,,Ja, aber ich habe mich in dich verliebt.“

Nun war es an mir den Schalker ungläubig anzusehen.

,,Meinst du das wirklich ernst?“

,,Ja, ich meine das so ernst, wie ich Schalker bin.“

 

 

,,Glaubst du denn, dass wir eine Chance haben?“, fragte ich unsicher und Manuel nickte, bevor er seine Lippen auf meine legte.

,,Ich bin ganz sicher.“, hauchte er gegen meine Lippen und spielte sanft mit seiner Zunge an meinen Lippen.

Nur zu gerne gewährte ich ihm Einlass uns unsere Zungen fochten einen leidenschaftlichen Kampf aus.

,,Ich weiß nur nicht ob ich damit klar komme, wenn du dich unsichtbar machst. Vielleicht können wir uns ja darauf einigen, dass du das innerhalb der Beziehung nur machst, wenn ich es weiß, oder am besten gar nicht.“, sagte Manuel und ich nickte, denn damit war ich doch wirklich mehr als einverstanden.

,,Mache ich. Ich liebe dich.“

,,Ich liebe dich auch.“, sagte Manuel und drückte mir noch einen weiteren Kuss auf die Lippen.

Ich hatte keine Ahnung, ob diese Gabe Fluch oder Segen war, aber ich wusste, dass ich sie für diesen Teil meines Lebens gut eingesetzt hatte und jetzt auch endlich das meins nennen durfte, was ich schon immer haben wollte.

Sicher war es nicht die feine Englische Art das so zu machen und sicher tat es mir auch im Endeffekt für Lewis leid, dass der jetzt mit blauen Haaren rum rennen musste, aber wenn Benni ihm die nochmal färbte, dann war das auch sicher bald vergeben und vergessen und wer weiß, vielleicht outete ich mich ja auch irgendwann nochmal und würde preisgeben, dass ich das war, aber das rückte in weite Ferne.

Jetzt wollte ich erst einmal das Glück mit Manuel voll und ganz genießen.

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