Der perfekte Kuss

 

Manuel Pov

 

Seit mittlerweile 2 Jahren waren Kevin Großkreutz und ich ein Paar.

Es war nicht sonderlich einfach in dieser Zeit, was keineswegs an Kevin oder mir lag, sondern an der Öffentlichkeit.

Schon früh hatten wir bemerkt, dass wir uns liebten, nur hatte sich keiner von uns getraut den jeweils anderen anzusprechen, so kamen die ganzen Anfeindungen zu Stande.

Denn wir gingen einfach davon aus, das der jeweils andere Hass hegte.

Nach einem Derby hatte Mats dann vorgeschlagen noch etwas zusammen trinken zu gehen.

Klar, der hatte gut reden, denn er hatte ja noch nie ein Problem mit den Schalkern, auch öffentlich nicht, denn er stand auch da zu der Freundschaft mit Benni.

Aber ich als Urschalker MUSSTE Kevin, als Urborussen hassen.

Doch wieso eigentlich?

Wieso musste man als Schalker die Borussia aus Dortmund hassen und umgekehrt?

Mats, Benni und sicher auch noch viele andere waren doch das Beispiel dafür, dass es auch anders ging, oder?

Allerdings war es nicht die Feindschaft, die uns darin hinderte, auch die Menschen zu sein, die wir auch privat waren.

Nein, es war das leidige Thema, dass Homosexualität im Fußball immer noch ein Tabuthema war, LEIDER!!!!

Kevin und ich führten deshalb seit Jahren ein Versteckspiel, was schon paranoide Züge annahm, einfach aus Angst vor der Öffentlichkeit und deren Reaktion.

 

 

Waren wir doch schließlich Idole von vielen Kindern, Jugendlichen, aber auch Erwachsenen, die wir nicht enttäuschen wollten.

Das unsere sexuelle Neigung aber nichts mit unserer Leistung auf dem Platz zu tun hatte, hatte sich leider noch nicht in jeden Kopf der Fußballgemeinde rum gesprochen.

Ich hatte großen Respekt vor Thomas Hitzlsperger, aber leider war der ja nicht mehr aktiv, bei seinem Outing.

Aber ein aktiver Spieler würde sich das wohl auch kaum trauen, aus Angst vor Ablehnung vom Verein und seinen Mannschaftskollegen.

Fußball war nun mal ein Gemeinschaftssport, wo man eben in einer Mannschaft spielte und kein Alleingänger war.

Dabei sagten verschiedene Studien, dass es rein statistisch mindestens einen homosexuellen Spieler pro Mannschaft gäbe und dennoch wurde es totgeschwiegen.

Immer wieder fragte ich mich wieso das so war.

In dem Medien wurde über so viele “Tabus“ berichtet, wieso konnten wir Sportler denn nicht einfach sein wie wir waren?

Wozu dieses Versteckspiel, was uns nur innerlich auffraß, ja sogar psychisch Stück für Stück töte?

Es war mehr als frustrierend und das alles nur wegen dem Klischee denken, was leider immer noch viel zu viele Leute hatten.

Homosexuell oder speziell schwul zu sein, bedeutete doch nicht mit Handtasche und tuntig durch die Gegend zu rennen.

Aber genau das war es doch, was viele der Leute fälschlicherweise dachten.

 

 

Gerade im Profifußball wurde viel getan, für mit Sicherheit gute Dinge.

Auch ich setzte mich immer wieder gerne für Diskriminierung und Rassismus ein.

Ich stehe da voll hinter und bin auch der Meinung, dass es wichtig und richtig ist und dennoch ist es doch so, dass wir, vor allem die höheren Verantwortlichen genau gegen das immer wieder verstießen.

War es denn etwa nicht diskriminierend, wenn man Menschen in eine Schublade steckte?

Sie einfach über einen Kamm scherte und ihnen keine Chance gab?

Ja, ich bin der Meinung, dass es diskriminierend ist, dass Homosexualität im Fußball ein totgeschwiegenes Thema ist.

Ich bin nicht krank, nur weil ich auf Männer stehe und auch mit Sicherheit nicht ansteckend.

Durch meinen Beruf musste ich logischerweise immer wieder zu Medizinchecks und immer wieder kam dabei raus, dass ich kerngesund war und bin.

Auch habe ich Selbstbeherrschung, denn ich würde niemals einen meiner Teamkollegen anbaggern oder gar unter der Dusche anspringen.

Schließlich hatte ich Kevin und liebte diesen, seit 2 Jahren und dachte nicht im Traum daran, ihn zu betrügen oder gar zu verlassen wegen einem anderen.

Aber genau dieses Denken der Öffentlichkeit und der Vorstände, hatte uns zu unserem Versteckspiel getrieben.

Ein Spiel auf Zeit, denn irgendwann würde der Tag für jeden kommen, an dem man für alles bezahlen musste und der würde auch sicher für Kevin und mich noch kommen.

Ehrlich gesagt hatte ich Angst vor diesem Tag, denn ich wusste, dass es wahrscheinlich dann nur noch schlimmer werden würde und ich wagte zu bezweifeln, dass unsere Liebe das dann noch aushalten würde.

 

 

,,Hey du Träumer, muss ich eifersüchtig werden?“, riss die Stimme meines Freundes mich aus meinen Gedanken.

,,Was? Auf wen? Wieso?“, fragte ich verwirrt und blickte Kevin auch so an.

,,Ich habe dich dreimal gerufen und keine Antwort bekommen. Erst dachte ich, dass du nicht zu Hause bist, aber dann habe ich dich hier sitzen sehen. Mussten ja tolle Gedanken gewesen sein, wenn du so weggetreten bist.“, lachte Kevin und setzte sich neben mich, nur um mir einen Kuss auf die Lippen zu drücken.

Ich lächelte den Borussen leicht an und seufzte dann.

Bei dem Gedanken an meine vorherigen Gedanken, konnte ich einfach nicht mehr lächeln.

,,Ich habe mir gerade nur darüber Gedanken gemacht, dass wir uns ständig verstecken müssen. Ich meine das was wir machen ist doch schon leicht paranoid, oder?“

Kevin nickte ebenfalls seufzend, denn auch er wusste es.

Der Borusse war nicht blöd, ganz im Gegenteil und ich wusste, dass es ihm genauso weh tat, ständig im dunkeln zu sitzen, denn die Rollos ließen wir in jedem Raum runter, wenn wir zusammen waren.

Ich betrat den Raum, ließ das Rollo runter und erst dann betrat Kevin diesen, aus Angst, dass ein Reporter vor dem Fenster stehen könnte.

Kevin hatte sich damals sogar extra ein zweites Auto zugelegt, was er auf einem Rastplatz zwischen Gelsenkirchen und Dortmund abgestellt hatte, da es ein Gelsenkirchener Nummernschild hatte.

 

 

Wir sollten, wollten und durften nicht auffallen.

So hielt Kevin immer an diesem Rastplatz, wechselte das Auto vermummt, als wolle er eine Bank ausrauben und kam mit dem Gelsenkirchener Auto zu mir.

Da fiel es nicht auf, wenn er direkt vor der Türe parkte, denn durch Gelsenkirchen laufen, wollte und sollte er ja auch nicht.

Deswegen trafen wir uns auch meistens bei mir und seltener bei ihm, vor allem auch, weil seine Eltern nebenan wohnten.

Denn auch die hatten keine Ahnung davon, dass ihr Sohn schwul und mit mir zusammen ist.

Kevin hatte Angst, dass seine Eltern das nicht verstanden, oder gar abstoßend finden würden und ihm dann den Umgang mit Lenny verbieten würden.

Vor allem aber hatte er gesagt, dass er keine Ahnung hatte, was er der Presse sagen sollte, wenn er nicht hin und wieder mit dem Kleinen in den Medien erschien.

Ich konnte es natürlich verstehen, denn ich wusste, wie sehr Kevin an seinem Bruder hing.

Alleine sein Tattoo sagte mehr als tausend Worte, deshalb konnte ich ihm auch nicht böse sein, dass er da Angst hatte.

Aus meiner Familie wusste es auch niemand. Nicht mal meinem Bruder Marcel, hatte ich es gesagt und das obwohl ich wusste, das er meine Meinung was Homosexualität im Profifußball anging teilte.

Zu groß war die Angst davor, dass er sich verplappern könnte und uns so in Gefahr brachte.

So hatten wir niemanden, mit dem wir darüber reden konnten, außer uns.

Selbst unsere engsten Freunde hatten keine Ahnung, weder von unserer Neigung, noch davon, dass wir in einer Beziehung waren.

 

 

Je mehr Mitwisser, desto größer die Gefahr, dass es raus kam.

Das Risiko konnten wir nicht eingehen und vergruben uns immer wieder in Lügen.

Für die Presse hatten Kevin und ich eine Freundin, die wir dafür bezahlten, sich auf Veranstaltungen zu zeigen und unsere “bessere Hälfte“ zu spielen.

Für die Vereine und unsere Freunde, wollten wir keine Freundin haben, weil wir uns lieber auf unsere Karriere konzentrieren wollten und es in unserer Position ja auch schwierig war, eine Frau zu finden, die uns liebte und nicht nur unser Geld.

Immer wieder kam die Ausrede auf den Tisch, dass wir uns ja auch noch eine Freundin suchen könnten, wenn wir unsere aktive Karriere beendet hatten, denn dann waren wir ja auch noch nicht zu alt für Frau und Kinder.

Dabei hatte zumindest ich, nie die Ambition eine Frau und Kinder zu haben.

Das Einzige, was ich will ist Kevin und mit dem zusammen sein, so wie es auch andere Paare ob homosexuell oder heterosexuell konnten.

Kevin und mir war es nicht möglich in einem Restaurant etwas zu essen, ins Kino zu gehen, in einen Freizeitpark oder einfach Händchen haltend durch einen Wald oder Park zu schlendern, geschweige dann mehr.

Selbst wenn wir uns bei mir trafen, mussten wir immer aufpassen.

Wenn wir Müll hatten, wenn wir uns Beispielsweise etwas zu essen bestellten oder ähnliches, dann nahm derjenige, der wieder fuhr den Müll mit und schmiss ihn in seine Mülltonne zu Hause.

Zu groß, war die Gefahr, dass die Presse den Müll durchsuchte und dort etwas fand.

Mit der heutigen DNA Analyse konnten die doch in Windeseile raus finden, von wem der Müll war und dann würden uns die Ausreden fehlen.

 

 

Klar wussten wir auch, dass es paranoid war, aber aus Angst tat man die verrücktesten Dinge.

Aber wir wussten eben auch, dass die Presse auch nur den kleinsten Fehltritt gleich bis auf das Letzte ausschlachtete.

,,Worüber denkst du denn jetzt schon wieder nach?“, fragte Kevin und ich sah ihn fragend an.

,,Liebling, wo ist der Ort für einen ehrlichen Kuss?“, fragte ich ohne auf seine Frage einzugehen, was ihn aber scheinbar verwirrte, denn so sah Kevin mich an.

,,Was meinst du?“

,,Na ja, einen wirklich ehrlichen Kuss. Mit allen Konsequenzen. Ich meine ein Kuss ohne Versteckspiel. In der Öffentlichkeit. Ich würde den Kuss gerne für uns finden, denn ich denke, dass ist wohl der Einzige, den ich dir noch geben muss, denn den hattest du noch nicht.“

,,Ich verstehe worauf du raus willst, aber wo dieser Ort ist, dass kann ich dir wirklich nicht sagen.“

,,Vielleicht ja auf der Straße im Regen oder auf einem Berg nah beim Mond oder kann man ihn vielleicht nur vom Totenbett holen?“, fragte ich mit einem Schulterzucken.

,,Ich weiß es leider nicht, Liebling.“, sagte Kevin betrübt und ich wusste, dass er mir gerne eine Antwort gegeben hätte, aber sie leider auch nicht kannte.

,,Wann ist die Zeit für einen ehrlichen Kuss?“, fragte ich weiter und auch da schien Kevin passen zu müssen.

,,Auch das weiß ich leider nicht, Schatz.“

,,Glaubst du wir finden es irgendwann mal raus?“, fragte ich hoffnungsvoll und Kevin nickte lächelnd.

 

 

,,Ich bin sicher. Es wird ein Kuss sein, der alles verzeiht, alles vergibt und uns beide befreit.“

,,Du bist so süß. Ich hoffe, dass du Recht hast. Ich würde mich jedenfalls wahnsinnig freuen, wenn es irgendwann mal so kommen würde.“

,,Ja, das würde ich wohl auch.“

,,Ich meine wir leben versteckt. Wir wischen all unsere Spuren weg vor den anderen und auch ein Stück weit vor uns selbst und das nur, damit kein anderer sieht, wer wir wirklich sind. Durch die ganzen Lügen und alles tun wir denen weh, die uns am nächsten sind. Unsere Familien, unseren Freunden und auch ein Stück weit unseren Fans. Aber warum das so ist, diese Frage bleibt für immer stehen, unbeantwortet.“

,,Ich weiß Schatz. Aber was anderes bleibt uns leider nicht übrig. Du hast doch gesehen, was das Outing bei Thomas schon für Wellen geschlagen hat. Er war nicht mehr aktiv. Was glaubst du, was passiert, wenn wir das als Aktive machen?“

Auf diese Aussage nickte ich nur noch.

Klar wusste ich das alles und verstand es ja auch, aber das Versteckspiel über diese ganze Zeit machte mich einfach fertig.

Klar konnten wir viel Zeit miteinander verbringen, aber eben leider nur immer drinnen.

,,Kevin, kannst du mir etwas versprechen?“, fragte ich ernst und blickte ihn auch so an.

,,Klar, alles was du willst, mein Hübscher.“

,,Wenn du die Zeit und den Ort für diesen ehrlichen Kuss gefunden hast, dann gib ihn mir bitte, denn gestohlen ist er wertlos und dann brauche ich ihn nicht.“

 

 

,,Ich verspreche dir, dass ich ihn dir dann geben werde. Du wirst deinen Kuss bekommen und er wird perfekt sein, versprochen.“

,,Danke, Liebling. Das hat echt gut getan.“

,,Nichts zu danken. Ich weiß, wie das ist, denn mir geht es ja nicht anders. Ich weiß, wie du dich fühlst, aber du solltest nicht so viel darüber nachdenken. Sag mir lieber, wie dein Training heute war.“

Ich nickte, denn Kevin hatte Recht.

Darüber nachdenken würde mich nur unnötig fertig machen und das wollte ich ja auch nicht.

,,Mein Training heute ging eigentlich. War irgendwie nicht so anstrengend wie sonst. Keine Ahnung, was heute anders war, denn im Grunde hat sich das Training nicht viel verändert. Vielleicht hatte ich heute einfach einen guten Tag und wie war deins?“

,,Anstrengend. Jürgen hat uns durch den Wald gejagt. Konditionstraining. Dem fehlte nur noch eine Peitsche zu seinen “laufen, laufen, laufen – Rufen“.

,,Oh je, so schlimm?“

,,Ja, er meinte das muss sein, denn Kondition ist ja wichtig, womit er ja auch recht hat, aber für uns Spieler ist das immer Hölle.“

,,Ich kenne das. Nur laufen wir dann öfter durch´s Parkstadion. Da aber dann auch nicht nur 2 Runden.“

,,Nein, dass denke ich mir. Na ja, muss wohl so sein und im Endeffekt machen wir es ja auch gerne.“

,,Klar, aber morgen ist vorbei mit dem getrennten Training.“

,,Stimmt. Morgen sind wir in Dortmund. Da hast du dann auch nochmal die Ehre in diesem wundervollen Westfalenstadion zu spielen.“

 

 

,,Ach ja, was freue ich mich schon.“, sagte ich ironisch und grinste Kevin frech an.

,,Besser als in eurem Ding da.“, sagte er und grinste doch auch glatt genauso frech zurück.

,,Das Ding, wie du es bezeichnet hast, heißt Veltins Arena und ist mit Abstand das schönste und beste Stadion auf der Welt, da kann euer Blendi Park aber einpacken.“

,,Westfalenstadion, mein Lieber.“

,,Sag ich doch, Blendi Park.“, zuckte ich mit den Schultern und Kevin schüttelte nur noch grinsend den Kopf, bevor er mir einen Kuss auf die Lippen drückte.

Diese Neckereien gehörten einfach dazu und beide wussten wir, wie man diese zu werten hatte, wobei wir auch immer sahen, dass es nicht zu hart wurde, denn wir wollten uns ja nicht ernsthaft streiten.

Ich glaube das war einer der, leider wenigen, wenn nicht sogar einzigen, Seite an dem ganzen Versteckspiel.

Bei uns war der Zusammenhalt verdammt hoch und Streit gab es bei uns kaum.

Wahrscheinlich einfach, weil wir wussten, dass es nicht mal einen gab, mit dem wir reden konnten.

Morgen stand ein Länderspiel an, welche ich eigentlich sehr gerne spielte, denn da waren wir ganz offiziell keine Feinde, denn da gehörten wir ja zu der gleichen Mannschaft.

Für Kevin war es dann auch noch ein Heimspiel, wenn wir in Dortmund spielten, daher war ich wirklich froh, dass der Bundestrainer Kevin für dieses Spiel nominiert hatte, was leider bei ihm leider auch nicht wirklich häufig vor kam.

 

 

Morgen würden wir dann gemeinsam nach Dortmund fahren und dort eine Nacht im Hotel verbringen, bevor wir übermorgen Abend das Spiel hatten.

Klar wäre auch das wieder eine erneute Einschränkung, denn ich konnte so nicht mit Kevin zusammen in einem Bett schlafen, aber das waren ja auch nur zwei Nächte und dann ging es ja auch wieder nach Hause, denn diesmal stand nur ein Länderspiel an.

,,Was machen wir denn gleich noch?“, fragte ich, nachdem ich mich von meinen Gedanken gelöst hatte.

,,Ich würde sagen wir essen gleich noch was, schauen danach vielleicht noch ein Filmchen und dann gehen wir heute früh ins Bett. Ich muss morgen früh wieder nach Hause und du ja dann mit der Natio nach Dortmund. Da müssen wir früh aufstehen, sonst schaffen wir das nicht.“

,,Ja, da könntest du Recht haben. Bestellen wir uns was zu essen, oder willst du jetzt noch kochen?“

,,Hast du denn noch was hier zum kochen?“

,,Ähm, keine Ahnung. Ich denke für Nudeln mit Bolognese reicht es noch, aber mehr wird es nicht mehr sein. Ich kaufe vor den Länderspielen ja nicht mehr so viel.“

,,Deswegen ja. Dann lass uns was bestellen, dann nehme ich den Müll eben morgen wieder mit.“

Ich nickte und stand auf, um in der Küche den Bestellzettel zu holen.

Damit ging ich dann zurück zu Kevin und reichte ihm diesen.

Nachdem ich mich wieder neben ihn gesetzt hatte, schnappte ich mir die Packung Zigaretten vom Tisch und zündete eine Zigarette an, die ich dann an Kevin weiter reichte.

,,Danke, Schatz.“, sagte er und nahm die Zigarette an sich.

 

 

,,Nichts zu danken, Liebling.“

Auch ich zündete mir dann ebenfalls eine Zigarette an und sah mit Kevin zusammen in den Zettel.

Nachdem wir etwas gefunden hatten, bestellte ich das Essen, denn für ein bisschen mehr Trinkgeld, war der Fahrer und auch der Chef des Imbisses bereit, mich nicht zu verraten. Weder das ich dort Stammgast war, noch das ich da meistens für zwei bestellte, zumindest in den letzten zwei Jahren.

Das Trinkgeld lag meistens bei 100€, aber das war es mir wert, wenn ich dafür unentdeckt blieb.

,,Dauert ca. eine halbe Stunde, Liebling.“, sagte ich nachdem ich das Essen bestellt und wieder aufgelegt hatte.

,,Ist ja immer so. Dann lass uns in der Zeit doch mal nach einem Film schauen. Was hast du denn da? Beziehungsweise hast du was neues? Denn das Alte kennen wir ja alles schon.“

,,Ja, ich habe mir die Tage als du nicht kommen konntest aus der Stadt ein paar neue Horrorfilme mitgebracht. Die klangen ganz gut. Lass uns davon einen schauen.“

,,Dann zeig mal, was du hast.“

Ich legte Kevin zehn neue Filme hin, die er sich auch gleich durchsah.

In der Zwischenzeit setzte ich mich wieder neben ihn und beobachtete ihn einfach bei seinem Tun.

,,Puh, dass ist schwer. Die klingen wirklich alle gut. Ich habe keine Ahnung, für wen ich mich jetzt entscheiden soll.“, sagte Kevin nach einer Weile des Durchsehens.

 

 

,,So ging es mir auch, deswegen habe ich sie alle gekauft. Ich wollte eigentlich nur 2 – 3 neue Filmchen haben.“

,,Ja, ich kenne das. Das ist bei mir ja auch immer so, wenn ich dann einmal in der Videothek bin, denn da kaufe ich meistens meine Filme.“

,,Ja, ich auch. Oder aber in Musikläden, die auch DVD´s haben. Wie Mediamarkt oder Saturn.“

,,Da gehe ich auch schon mal hin, aber meistens mache ich das bei uns in Dortmund in einer Videothek. Da gehe ich schon Jahre hin, die kennen mich und die sagen auch nichts. Egal welchen Film ich mir ausleihe.“

,,Ach gehst du dir auch Pornos leihen, oder was?“, fragte ich gespielt schockiert.

,,Wo denkst du hin? Natürlich kaufe ich mir keine Pornos. Also ich glaube es geht los.“, empörte sich Kevin ebenfalls gespielt.

,,Als ob du noch nie einen Porno gesehen hättest.“

,,Das habe ich nicht gesagt.“

,,Wo bekommst du die denn sonst her?“

Ja, das interessierte mich doch jetzt schon, denn da hatten wir in unserer Beziehung bis jetzt noch nicht drüber gesprochen.

,,Wer sagt denn, dass ich die kaufen muss?“, zwinkerte Kevin mir zu und ich sah ihn verwirrt an.

,,Wie willst du die denn sonst schauen?“

,,Na ja, ich habe Internet und da gibt es genügend Seiten. Da kann man Pornos schauen, falls du das noch nicht wusstest. Das Angebot nehme ich dann, wenn es sein muss auch gerne mal an.“

Sein Grinsen verriet mir, dass es wohl scheinbar öfter der Fall sein musste.

,,Wie oft seit wir zusammen sind? Falls du das überhaupt noch zählen kannst.“,

 

 

Ich grinste ich breit und wollte ihn so noch etwas aufziehen, denn es störte mich nicht wirklich, dass er sich Pornos ansah, war das wohl nur menschlich oder doch eher männlich?

,,Doch, das kann ich noch zählen. Immer nur dann, wenn wir uns länger nicht gesehen haben. Das war ja nicht wirklich oft.“

,,Nein, dass stimmt. Na wenigstens ist es dann ja nicht so oft gewesen.“

,,Nein, aber als ob dich das stören würde.“

,,Tut es nicht, aber interessiert hat es mich trotzdem.“

,,Das kann es ja auch. Ich finde das nicht schlimm.“

,,Ich auch nicht. Ich wollte es einfach nur so wissen.“, sagte ich und drückte Kevin einen Kuss auf die Lippen, als es dann auch schon an der Türe klingelte.

Sofort stand ich auf und bezahlte das Essen, was uns gebracht wurde.

So war ich wieder 150€ leichter aber wir hatten etwas zu Essen und die Sicherheit, dass niemand uns verriet.

Gemeinsam mit dem Essen machte ich mich auf den Weg zu Kevin, der in der Küche bereits Besteck geholt hatte.

Ich setzte mich wieder neben ihn und reichte ihm das Essen.

Gemeinsam begannen wir dann zu Essen und sagten nichts mehr, denn wir hatten Hunger und wohl auch den Mund voll.

Nachdem wir das Essen beendet hatten, räumte ich den Müll und zwei unterschiedliche Mülltüten und brachte meine nach draußen vor die Türe in die Mülltonne.

Die von Kevin hing ich an die Haustüre von innen, die musste er ja mitnehmen.

 

 

Das Besteck brachte ich in die Küche und dort in die Spülmaschine, bevor ich mich wieder zu Kevin ins Wohnzimmer setzte.

,,Ach der Film.“, sagte ich und stand auch gleich wieder auf, was Kevin grinsen ließ.

,,Hättest ja auch gleich dran denken können, wir wollten doch einen schauen, da hatten wir doch eben noch drüber gesprochen.“

,,Ja, du hast ja Recht. Es tut mir leid. Ich lege ihn ein und dann schauen wir uns den an.“

Kevin nickte und ich legte den Film ein, schnappte mir die Fernbedienung und schmiss mich wieder neben Kevin auf die Couch.

Er kuschelte sich auch gleich an mich und ich zog ihn enger in meine Arme.

Ich begann seine Seite zu streicheln, während ich über die Fernbedienung die Schublade des DVD Players schloss und der Film startete.

Diesen sahen wir uns dann auch ohne weitere Probleme an.

Nachdem der Film zu Ende war, hörte ich Kevin leise in meinem Arm schnarchen und wusste, dass er den Film nicht wirklich toll gefunden haben musste, sonst wäre er nicht eingeschlafen.

Ich drückte Kevin einen Kuss auf seinen Kopf und als er dann nicht wach wurde, wusste ich, dass er schon länger schlief.

Aber so konnte ich ihn wenigstens ohne Probleme ins Bett bringen.

Ich stand auf und stützte ihn, damit er nicht umfiel, wenn ich jetzt weg war und hob ihn auf meine Arme.

Auch jetzt machte Kevin keine Anstalten wach zu werden und ich schüttelte grinsend den Kopf.

Wenn der Mann schlief, dann bekam den nichts mehr wach.

 

 

Mit einem Schulterzucken ging ich in den dunklen Flur und ebenfalls im Dunkeln die Treppe hoch.

Sicher wusste ich, dass keiner der Reporter so groß war, dass er in den ersten Stock in das Fenster schauen konnte, aber die brauchten ja nur ein Stück nach hinten gehen und dann konnten sie uns sehen.

Vorsichtig, um nicht über irgendwas zu fallen was Kevin rum liegen gelassen hatte, was er schon mal öfter tat, ging ich mit ihm auf meinem Arm durch den dunklen Flur in mein Schlafzimmer in der ersten Etage.

Dort legte ich ihn ins Bett und befreite ihn von seinen Kleidern.

Diese legte ich zusammengefaltet über einen Stuhl in dem Raum und zog dann die Rollladen runter.

Kurz schaltete ich die Nachttischlampe an und befreite mich ebenfalls von meinen Kleidern und legte diese über den Stuhl.

Anschließend kuschelte ich mich zu Kevin ins Bett und zog diesen eng in meine Arme.

Im Schlaf kuschelte der sich auch gleich enger an mich und ich drückte ihm einen Kuss auf den Kopf.

Kevin lächelte im Schlaf und ich wusste, dass es wirklich ehrlich war.

Solche Momente brachten mich dann doch dazu weiter zu machen und das alles irgendwie doch noch zu überstehen.

Ich zog die Decke eng über uns, schaltete das Licht aus, drückte Kevin nochmal einen Kuss auf den Kopf und schloss dann auch meine Augen.

Es dauerte nicht mehr lange, bis ich dann auch schon einschlief und in einen ruhigen und mehr als erholsamen Schlaf verfiel.

 

 

Als ich am nächsten Morgen von Kevin´s Wecker geweckt wurde, strich ich mir seufzend durch die Haare.

Wieso musste der Kerl denn auch gleich BVB Lieder nehmen?

,,Schatz?“, sagte ich dann und rüttelte an dem Borussen, der nur brummte.

,,Du musst aufstehen.“

Aber Kevin dachte nicht daran, drehte sich zu mir um und zog mich in seine Arme.

Ich kuschelte mich an ihn und streichelte ihm über die Brust und den Bauch.

,,Ich will nicht gehen.“

,,Ich will dich auch nicht gehen lassen. Aber wir müssen leider. Die Natio ruft. Passt mir auch nicht, aber immerhin können wir uns ja sehen.“, sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

Mit einem Nicken und einem Seufzen, was ich direkt erkannte, entzog ich mich Kevin.

,,Ich kann es doch leider auch nicht ändern, Liebling. Es tut mir doch auch leid. Immer dieses Versteckspiel, es nervt mich doch auch. Aber es geht leider nicht anders.“

,,Ich weiß.“, seufzte Kevin und stand auf.

,,Willst du hier noch duschen?“, fragte ich und Kevin schüttelte den Kopf.

,,Nein, dass mache ich gleich zu Hause. Dann kannst du dich noch fertig machen. Ich muss gleich los.“

,,Magst du noch einen Kaffee mit mir trinken?“

,,Nein, sei mir nicht böse, ich fahre lieber gleich.“

Ich nickte und wusste, dass Kevin das nicht böse meinte, aber er schaffte es sonst nicht zu gehen.

 

 

Desto länger er mit dem Abschied wartete, desto schwerer fiel es ihm, aber mir ging es ja auch nicht anders.

Ich wusste, dass es immer wieder schlimm für uns war, wenn wir uns räumlich trennen mussten.

Aber wir hatten nun mal auch Verpflichtungen, von denen Kevin und logischerweise auch ich wussten.

Als Kevin sich dann angezogen hatte, sah ich auf die Uhr.

Er musste gehen und das würde bedeuten, dass der Abschied wieder im Raum stand.

Jetzt noch schlimmer und stärker als vorher schon.

,,Kommst du noch mit zur Türe?“, fragte Kevin, ohne mich anzusehen und ich seufzte.

,,Ja, ich ziehe mir nur gerade noch etwas über.“

Ich schwang meine Beine aus dem Bett und fischte meine Boxershorts vom Stuhl und zog mir diese über.

Gemeinsam mit Kevin machte ich mich dann auf den Weg zur Haustüre.

,,Wir sehen uns später wieder.“, sagte er und drückte mir nur flüchtig einen Kuss auf die Lippen.

,,Klar, ich freue mich schon.“, sagte ich und hoffte mehr Emotionen von dem Borussen zu bekommen.

,,Ich mich auch. Bis später.“

,,Bis später.“, sagte er und öffnete die Haustüre.

Den Müllbeutel fest umklammert und vermummt, dass ihn bloß keiner erkannte, machte er sich mit schnellen Schritten auf den Weg zu seinem Auto.

 

 

Es war noch dunkel draußen und weit und breit auch niemand auf der Straße.

Kevin startete den Motor und fuhr rückwärts von meinem Grundstück auf die Straße und ohne einen weiteren Blick davon.

Seufzend stand ich noch kurz in der Türe, bevor ich dann auch wieder rein ging und die Türe hinter mir schloss.

Sofort brannten Tränen in meinen Augen, die ich versuchte zu unterdrücken.

Ich wusste natürlich, dass es Kevin genauso schwer fiel wie mir und das er es auch nicht leicht hatte, aber immer wieder in solchen Momenten, wurde mir erst wirklich bewusst, wie schlimm dieses ganze Versteckspiel eigentlich wirklich war.

Wie gerne würde ich mit ihm mal Essen gehen oder wirklich einfach nur spazieren.

Mittlerweile liefen die Tränen über meine Wangen und ein leises Schluchzen überkam meine Lippen.

Es lag nicht daran, dass Kevin weg war, daran hatte ich mich gewöhnt und ich wusste ja auch, dass er wieder kam, nein, es war einfach die Intoleranz der Menschen, die mich immer wieder fertig machte.

Uns ein Leben nahm, wozu wir ein Recht hatten.

Ein Leben ohne Angst, ohne sich verstecken zu müssen, ohne seine Umgebung anlügen zu müssen und ohne sich ständig zu verstellen.

Ich seufzte und wischte mir die Tränen weg, denn ich wusste, dass das auch nichts bringen würde.

Es würde doch immer so bleiben und ändern würde sich da wohl auch nie etwas.

Mit einem Seufzen machte ich mich auf den Weg in mein Schlafzimmer, denn ich musste mir noch meine Sachen zusammen suchen und duschen.

Auch für die Reise nach Dortmund brauchte ich noch Sachen.

 

 

In meinem Schlafzimmer, legte ich die Sachen, die ich für Dortmund brauchte auf das Bett und hielt das zum Duschen in der Hand.

Nachdem ich dann alles zusammen hatte, machte ich mich damit auf den Weg in mein Bad und legte dort alles auf den Badewannenrand.

Ich entledigte mich meiner Boxershorts und stieg unter die Dusche.

Den Duschkopf schon ich beiseite, stellte das Wasser an und hielt prüfend eine Hand darunter.

Erst als das Wasser angenehm warm war, zog ich den Duschkopf über mich und begann meine Haare und meinen Körper einzuseifen.

Beides spülte ich anschließend wieder ab und stieg aus der Dusche raus.

Dort wickelte ich mich in ein Handtuch und trocknete mich ab.

Nachdem auch das erledigt war, zog ich meine Kleidung an und machte mich anschließend auf den Weg in mein Schlafzimmer.

Dort zog ich erst einmal die Rollladen nach oben, denn Kevin war ja jetzt nicht mehr da und die Reporter konnten mich in meinem eigenen Haus ruhig sehen.

Danach packte ich die Sachen die ich für Dortmund brauchte in meine Sporttasche und stellte die in den Flur.

Ein blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch Zeit hatte, um eine zu rauchen und dann aber fahren musste.

Ich ging in mein Wohnzimmer und setzte mich dort auf die Couch.

Erst dann stellte ich fest, dass ich die Rollladen noch unten hatte und stand wieder auf, um die Rollladen auch hier hoch zu ziehen, denn jetzt hatte ich ja nichts mehr zu verstecken.

Anschließend setzte ich mich auf die Couch zurück und nahm mir die Zigaretten.

 

 

Ich zog eine aus der Packung und zündete mir diese auch gleich an.

Den Qualm inhalierte ich tief und ließ ihn dann meinen Lungen entweichen.

Die Zigarette rauchte ich komplett zu Ende und drückte sie dann im Aschenbecher aus, bevor ich aufstand und in den Flur ging.

Dort schnappte ich meine Tasche, schulterte sie und machte mich auf den Weg nach draußen zu meinem Auto.

Die Schalker die nach Dortmund gebracht wurden, würden von der Veltins Arena abgeholt und da würde ich jetzt auch hinfahren.

Ich stieg in meinen Wagen und machte mich auch gleich auf den Weg dorthin.

Meinen Wagen stellte ich auf dem Spielerparkplatz ab und machte mich auf den Weg zur Arena.

Dort standen Benni und Julian auch schon bereit und ich begrüßte die beiden.

,,Na ihr. Wartet ihr schon lange?“, fragte ich und die beiden schüttelten den Kopf.

,,Nein, wir sind eben erst gekommen.“, sagte Benni und ich nickte zufrieden.

Lange mussten wir aber auch nicht mehr warten, da kam der Bus auch schon.

Dieser hielt vor uns und gemeinsam stieg ich mit den Jungs dort ein.

Julian und Benni setzten sich zusammen in eine Reihe und ich seufzte.

Konnte ich mich ja nicht zu meinem Kevin setzen, denn der war nicht da.

Die Borussen sollten in das Hotel kommen, in dem wir eincheckten.

So setzte ich mich alleine in eine Reihe und der Bundestrainer begrüßte uns.

Die anderen waren schon alle da und unterhielten sich angeregt oder hörten einfach Musik.

Auch ich setzte meine Kopfhörer auf und machte Musik an.

Was sollte ich denn auch sonst tun?

 

 

Aber glücklicherweise war die Fahrt von Gelsenkirchen nach Dortmund ja auch nicht so weit und ich hatte nicht viel zu überbrücken.

Irgendwann schloss ich die Augen und träumte vor mich hin, als der Bus zum stehen kam.

Als ich die Augen öffnete, sah ich, dass wir schon in Dortmund waren.

Damit hatte ich so schnell nicht gerechnet, aber die Zeit verging immer schnell, wenn man etwas zu tun hatte.

So stiegen wir dann einer nach dem anderen aus und ich sah die Borussen vor dem Hotel stehen.

Auch Kevin stand dort und unterhielt sich mit Mats und Erik.

Der Bundestrainer ging zu ihnen und winkte uns nach drinnen.

Dort wurde uns berichtet, wer welches Zimmer hat und die Schlüssel wurden verteilt.

Glücklicherweise hatten wir hier Einzelzimmer, sodass ich mir mit niemandem das Zimmer teilen musste und genervt wurde.

Denn wer weiß, mit wem der Bundestrainer mich dann auf ein Zimmer stecken würde.

Immerhin waren wir nur drei Schalker und dann musste zu mir vielleicht ein anderer.

,,Geht jetzt in eure Zimmer, in einer Stunde gibt es Mittagessen, da möchte ich euch dann wiedersehen.“, sagte der Bundestrainer und alle nickten wir brav, bevor der Ansturm auf die Aufzüge los ging.

Ich schüttelte nur den Kopf und ging zur Treppe.

Waren es doch nur 3 Etagen und die konnte ich auch zu Fuß hochgehen.

Die Treppe erreicht stieg ich diese auch gleich hoch und suchte mein Zimmer.

 

 

Lange musste ich das nicht suchen, dann hatte ich es auch schon gefunden, schloss es auf und ging hinein.

Das Zimmer war durchschnittlich eingerichtet.

Nicht wirklich gehoben, aber auch nicht das schlimmste, was uns passieren konnte.

Hier war ohnehin jeder Luxus wie eine Minibar oder ähnliches untersagt, denn trinken durften wir vor den Spielen nicht und wenn wir es dann danach taten, dann meistens zusammen an der Hotelbar.

Ich ließ die Tasche von meinen Schultern sinken und begann diese auszupacken und die Sachen in den Schrank zu legen.

So würde ich die Stunde schon rum bekommen und dann ging es ja auch schon zum Mittagessen.

Danach würde der Bundestrainer noch mit uns reden wollen.

Die Gespräche waren dann doch meistens die, wie man sich fühlte und wie man selber über das kommende Spiel dachte.

Übliche Fragen und die Einzelbesprechung über die Taktik.

Am Nachmittag hatten wir dann nochmal eine kleinere Trainingseinheit und den Rest des Tages hatten wir frei, zumindest nach dem Abendessen.

Es war doch immer wieder das Gleiche.

Nicht, dass es mich störte, aber ich kannte die Abläufe eben schon.

Nachdem ich meine Sachen ausgepackt hatte, sah ich auf die Uhr und wusste, dass es, wie ich mir dachte Zeit für das Mittagessen wurde.

Ich machte mich auf den Weg in den Speisesaal und setzte mich dort zu Julian und Benni an den Tisch.

,,Habt ihr auch schon ausgepackt?“, fragte ich um ein Gesprächsthema zu haben.

,,Ja. Wir haben ja nicht so viel mit. Sind ja nur zwei Nächte, die wir hier verbringen.“

 

 

,,Das ist auch gut so, denn wir sind ja hier auf feindlichem Terrain.“, kam es von Julian und ich nickte.

Benni seufzte nur genervt, denn der hatte solche Probleme mit dem Verein und mit der Stadt nicht, wegen seinem Mats.

Auch wenn die beiden immer beteuerten, dass sie nur Freunde seien, so glaubte ich doch still und heimlich, dass da mehr lief.

Vielleicht waren die beiden ja auch ein Paar, wie Kevin und ich und trauten sich nicht, das öffentlich zu machen.

Denn auch die beiden wussten, dass es immer noch ein Tabu wäre.

Möglicherweise waren sie aber auch wirklich nur befreundet, ich wusste es nicht.

Kurze Zeit später wurde vom Bundestrainer das Buffet eröffnet, welches im Raum stand und ich machte mich auf den Weg dorthin.

Kevin stand mit den Borussen zusammen davor und schien sich darauf zu konzentrieren, das Essen auf seinen Teller zu verteilen.

Ich wusste, dass er es nur tat, um nicht durch die Gegend zu schauen und mich zu sehr anzustarren.

Das zumindest hatte er gesagt, als ich ihn mal drauf angesprochen hatte.

Aber er hatte Recht damit, denn auch ich sollte nicht zu auffällig sein und widmete mich auch einfach dem Essen.

Gemeinsam mit Benni und Julian machte ich mich dann wieder auf den Weg zu unserem Tisch und setzte mich dort hin.

Es störte mich nicht wirklich, dass ich mit dem Rücken zum Rest des Raumes saß, denn so sah ich Kevin nicht und spürte die Sehnsucht auch nicht so schlimm.

 

 

Es war schlimmer ihn zu sehen und zu wissen, dass ich nicht zu ihm konnte, als ihn einfach nicht zu sehen und nicht zu ihm zu können.

Über das Essen kehrte Stille ein, die aber nicht unangenehm war.

Ich genoss es, denn so kamen auch keine dummen Kommentare oder Gesprächsthemen, die ich nicht wollte.

Oft kamen wir auf Frauen oder Beziehungen und das war eben einfach nicht mein Thema.

Klar, hatte ich damals auch mal was mit Frauen und hatte es auch teilweise vor Kevin noch, denn ich war nicht rein schwul, sondern bisexuell.

Aber ich fühlte mich zu Männern, speziell zu Kevin hingezogen.

Nachdem wir das Essen beendet hatten, hielt der Bundestrainer noch eine kurze Ansprache, dass er mit uns später noch ein Einzelgespräch wollte und das er mit den Keepern anfangen wollte.

Ich nickte und stand auf.

,,Ihr habt es gehört Jungs, die Pflicht ruft.“, sagte ich an die beiden gewandt, die nickten.

,,Wir sehen uns beim Training spätestens wieder.“, sagte Benni und diesmal war es an mir zu nicken.

Ich ging an dem Tisch der Borussen vorbei und zum Bundestrainer.

Mit dem zusammen machte ich mich dann auf den Weg in einen Raum, in dem wir uns ungestört unterhalten konnten.

Dort stellte er mir dann seine Fragen, wie zum Beispiel ich mich fühlte, wie mein Gefühl für das Spiel sei und ob ich fit war oder Beschwerden hatte.

Ich sagte ihm, dass ich mich gut fühlte, meine Standartaussage, wobei das schon lange nicht mehr der Fall war.

 

 

Mein Gefühl für das Spiel war verdammt gut, denn ich konnte mir gut vorstellen, dass wir das gewinnen würden und somit auch die Qualifikation für die Europameisterschaft schaffen würden.

Denn nur noch von dem morgigen Spiel hing es ab.

Mit einem Sieg würden wir uns direkt und vorzeitig qualifizieren und das war unser Ziel, andernfalls mussten wir noch etwas zittern.

Beschwerden hatte ich keine und auch das hatte ich dem Trainer gesagt.

Anschließend besprachen wir noch die Einzeltaktik, wobei es bei mir selten viel zu besprechen gab, denn ich stand ja nun mal in meinem Tor.

Danach entließ mich der Trainer mit den Worten, dass ich mich schonen und früh ins Bett gehen sollte, damit ich am nächsten Tag auch wirklich fit war.

Ich nickte nur und würde wohl auch tun, was er sagte, denn geplant hatte ich heute nichts mehr und meistens verbrachte ich die Zeit bis ich ins Bett gehen konnte auch in meinem Zimmer.

Alleine schon um Kevin nicht zu sehen, denn das würde nur weh tun.

Da Kevin das auch wusste, unternahm er meistens noch etwas mit den anderen Borussen und gerade hier hatte er ja auch Heimspiel.

Ich hatte mir aber noch nie viel aus der Stadt Dortmund gemacht und musste diese auch nicht unbedingt besuchen.

Die restlichen zwei Stunden bis zum Training verbrachte ich daher auch im Bett, starte an die Decke und vermisste Kevin.

Was anderes, besseres fiel mir leider nicht ein und ich hatte keine Ahnung, was ich sonst tun sollte, denn die Zeit musste ich ja irgendwie rum bekommen.

 

 

Als es dann an der Zeit war für´s Training, zog ich meine Trainingsklamotten an und machte mich auf den Weg nach unten in die Lobby.

Da standen schon einige Spieler und zu meinem Leidwesen auch die Borussen und Kevin.

Dieser sah mir auch gleich tief in die Augen, als ich an ihm vorbei zu Benni und Julian ging.

,,Manu!!!!“, rief Benni und ich sah ihn fragend an.

,,Warum schreist du mich denn so an?“, fragte ich verwirrt und der Jüngere lachte.

,,Weil ich es nicht gut finden würde, wenn du unsere Teamkollegen zu Tode starrst.“

,,Tue ich doch gar nicht.“

,,Doch, genau das hast du. Ich weiß zwar nicht, wen genau du angesehen hast, aber ich denke es wird wohl Kevin gewesen sein. Ganz ehrlich Manuel, ich weiß, dass du die Borussen und vor allem Kevin nicht magst, aber jetzt spielen wir zusammen. Wir sind eine Mannschaft und du doch wohl auch professionell genug, um das zu wissen und dich daran zu halten, oder?“

,,Ja, du hast ja recht. Klar bin ich professionell. Du hast Recht, ich sollte mich von den Zecken nicht so aus dem Konzept bringen lassen.“

,,Das sehe ich auch so. Also zumindest den Teil mit dem Konzept. Die “nette“ Bezeichnung teile ich nicht.“

,,Ich weiß, Benni, ich weiß.“, seufzte ich und war froh, dass Benni meine Blicke so verstanden hatte und nicht so, wie sie auch wirklich gemeint waren.

Der Bundestrainer sagte uns dann, dass wir auf den Trainingsplatz des BVB fahren würden, da das Hotel keinen Fußballplatz hatte.

Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg zum Bus und in dem, auf dem Weg zum Trainingsgelände.

 

 

Dort angekommen stiegen wir aus und wurden auch gleich zum Aufwärmen geschickt.

Wir liefen einige Runden, bis Benni zu mir kam.

,,Wir wollten gleich noch in die Stadt, hast du Lust mitzugehen?“, fragte der Innenverteidiger und ich sah ihn fragend an.

,,Wer ist wir?“

,,Mats, Juli, Erik und ich.“

,,Nein, dann will ich nicht mit.“

,,Hast du ein Problem mit den Jungs?“

,,Nein, wieso?“, fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.

,,Weil du nicht mit wolltest, nachdem ich dir gesagt habe, das die mitgehen.“

,,Nein, das hat nichts mit den Jungs zu tun. Ich stehe nur nicht so auf die Dortmunder Stadt.“

,,Warum hast du dann gefragt wer mitgeht?“, fragte Benni und schien nun verwirrt.

,,Ich war neugierig.“, zuckte ich mit den Schultern und grinste.

,,Versteh das wer will. Aber wir hätten dich auf jeden Fall mitgenommen.“

,,Das ist lieb von euch, aber ich habe keinen Bock auf diese Innenstadt.“

Benni nickte nur und dann wurden wir auch schon vom Bundestrainer zurück gerufen.

Dieser gab und dann noch ein paar Anweisungen, die wir dann auch ausführten.

So gingen die nächsten zwei Stunden ohne weitere Zwischenfälle mit dem Training ins Land.

Glücklicherweise verging die Zeit so einfach schneller.

 

 

Nachdem das Training dann beendet wurde vom Bundestrainer schickte der uns in die Kabine.

Dort entledigte ich mich auch gleich meiner Kleidung und stellte mich unter die Dusche.

Verhindern, dass mein Blick zu Kevin wanderte.

Allerdings duschte der ebenfalls und schien sich auch darauf vollkommen zu konzentrieren.

Aber es fiel mir wirklich schwer, meinen Blick von seinem geilen Arsch zu nehmen, über den immer wieder die Wassertropfen liefen und er ihn leicht anspannte, wenn er sich bewegte.

Ich zwang mich den Blick von ihm abzuwenden, denn sonst würde ich nachher noch auffallen.

Nach einer ausgiebigen Dusche wickelte ich mich in ein Handtuch, trocknete mich ab und zog mich wieder an.

Als auch dann die anderen Jungs fertig waren, machten wir uns zusammen auf den Weg zu dem Bus und anschließend zurück zum Hotel.

Auf den Weg dorthin hörte ich Musik und beobachtete immer wieder Kevin, der sich neben Schmelle gesetzt hatte.

Die beiden hatten viel Spaß mit einander und ich grinste, denn es war ja wirklich schön, dass die beiden so viel Spaß miteinander hatten, denn das war bei uns beiden doch immer eine willkommene Abwechslung.

Als der Bus dann wieder vor dem Hotel parkte, sollten wir auch gleich zum Abendessen und hatten danach dann auch schon Freizeit, die ich auf meinem Zimmer nutzen würde.

 

 

Gemeinsam mit den Jungs ging ich dann in den Speisesaal, obwohl ich gar nicht wirklich ein Hungergefühl hatte.

,,Ist alles okay bei dir?“, fragte Benni, nachdem ich mich dann mit einem Brötchen an den Tisch gesetzt hatte.

Musste ich ja essen, sonst würde der Bundestrainer sauer werden und das wollte ich doch wirklich nicht.

,,Ja, ist alles gut, wieso?“, fragte ich und schmierte das Brötchen.

,,Du wirkst nicht so, als wäre alles gut.“

,,Doch, ist alles gut.“, sagte ich begann mein Brötchen zu essen, ohne auf das Knurren von Benni einzugehen.

Nach dem wir das Essen dann beendet hatten, verzog ich mich auch gleich wieder auf mein Zimmer und legte mich dort, nachdem ich mich von meinen Kleidern befreit hatte, auf das Bett.

Ich zog die Kopfhörer über meine Ohren und hörte noch etwas Musik.

Mehr konnte und wollte ich wohl auch nicht mehr tun, zumal auch der Trainer gesagt hatte, dass ich mich schonen sollte.

So verbrachte ich den Rest des Tages mit Musik hören in meinem Bett und hing meinen Gedanken nach.

Fragte mich was Kevin wohl tat und ob er mich genauso vermisste, wie ich ihn.

Denn das tat ich, ohne Frage, aber es war ja auch nur noch bis übermorgen, dann würden wir wieder nach Hause dürfen und Kevin würde dann auch sicher zu mir kommen.

Über diesen Gedanken schlief ich dann auch schließlich ein und verfiel in einen ruhigen und mehr als erholsamen Schlaf.

 

 

Am nächsten Tag wurde ich schon früh wach, was aber nicht sonderlich überraschend war, wenn ich schon so früh ins Bett ging.

Ich streckte mich ausgiebig und schwang dann meine Beine aus dem Bett.

Schnell suchte ich meine Sachen zusammen und ging in das Bad.

Dort entledigte ich mich meiner Shorts und stieg unter die Dusche.

Nach einer ausgiebigen Dusche und allem was sonst noch so anstand im Bad, zog ich mich an und ging in den Speisesaal.

Dort war noch nicht wirklich viel los, aber das störte mich auch nicht sonderlich, denn so hatte ich wenigstens noch meine Ruhe, vor dem Spiel.

Ich suchte mir am Buffet zusammen, was ich essen wollte und setzte mich damit an den Tisch.

Kevin war noch nicht da, aber das war auch nicht sonderlich komisch, denn Kevin gehörte meistens zu den Kerlen, die als letztes kamen.

Hatte er es nicht so mit Pünktlichkeit, wenn er nicht gerade zu mir kam, denn dann war er meistens früher als abgesprochen.

Ich frühstückte und war sogar damit fertig, bevor Benni und Julian zu mir an den Tisch kamen und die beiden zählten sonst auch eher zu den früheren Personen.

Nachdem ich dann mein Essen beendet hatte, machte ich mich auf den Weg nach draußen und joggte einige Runden durch den Park.

So konnte ich noch etwas Zeit totschlagen und mich etwas von Kevin ablenken.

Als ich dann der Meinung war, dass es gut genug war und ich genug getan hatte, ging ich wieder nach drinnen, wo ich scheinbar auch schon gesucht wurde.

,,Da bist du ja endlich, Manuel.“, kam der Bundestrainer zu mir und ich nickte.

,,Ich war draußen im Park noch ein paar Runden joggen.“

,,Sehr schön, jetzt bist du ja wieder da. Wir wollen gleich schon ins Stadion.“

 

 

,,Jetzt schon?“, fragte ich überrascht und der Trainer nickte.

,,Ja, wir haben gleich noch ein Abschlusstraining und dann besprechen wir nochmal die Taktik und die Aufstellung bevor es dann zum Spiel geht. Also geht jetzt bitte in eure Zimmer und packt alles zusammen, was ihr braucht.“

Alle nickten nochmal und machten sich dann auf den Weg in ihre Zimmer.

Auch ich ging nach oben, wo ich allerdings nicht mehr viel zusammenpacken musste, da ich nichts mehr brauchte.

Ich packte noch ein paar Zigaretten ein und schnappte mir mein Handy, bevor ich dann wieder nach unten in die Lobby ging.

Dort warteten wir dann noch auf die anderen Spieler, bevor wir uns dann gemeinsam auf den Weg zum Bus machten.

Dort setzte ich mich erneut alleine hin und zog mir wieder die Musik auf die Ohren.

Kevin hatte sich zu Marco gesetzt und alberte mit diesem rum, bevor er dann auch begann Musik zu hören.

Ich schloss die Augen und legte den Kopf gegen den Sitz.

Wollte mich von der Musik leiten lassen und einfach noch etwas den Kopf frei bekommen, denn für das Spiel musste und wollte ich wieder 100% geben.

Als wir dann am Stadion angekommen waren, stiegen wir aus und gingen in die Kabine.

Dort wurden wir dann von Joachim kurze Zeit später auch schon nach draußen geschickt, damit wir das Abschlusstraining vollziehen konnten.

Gemeinsam gingen wir dann nach draußen und absolvierten unsere letzte Trainingseinheit.

 

 

Diese dauerte nicht mehr lange und war auch nicht wirklich anstrengend, denn der Bundestrainer wollte uns ja nicht fertig machen.

Nachdem wir dann das Training beendet hatten, wurden wir in einen Nebenraum gebracht, an dem wir uns dann alle an einen Tisch setzen konnten.

Nachdem dann jeder seinen Platz gefunden hatte, musste ich feststellen, dass ich genau gegenüber von Kevin saß.

Dieser sah mich nur einen Sekundenbruchteil an und lächelte mich an.

So kurz nur, dass ich es so gerade sehen konnte, es aber nicht schaffte, es zu erwidern.

Aber Kevin sah dann auch schon weg und widmete sich dem Bundestrainer, der sich ebenfalls mit seinem Trainerteam an den Tisch setzte und dann mit uns die Taktik und die Aufstellung besprach.

Das dauerte dann auch noch einiges an Zeit, was mich aber auch nicht sonderlich störte, denn desto schneller die Zeit verging, desto schneller war ich wieder mit Kevin alleine.

Nachdem dort alles besprochen war, begaben wir uns wieder in die Kabine um uns dort auch mental auf das Spiel einzustellen.

Viele von uns, wenn nicht sogar alle, konzentrierten sich, sprachen nicht mehr miteinander oder hörten Musik.

Erst als es dann an der Zeit war, das ich zum aufwärmen raus musste, zog ich die Kopfhörer runter, die ich mir aufgesetzt hatte und ging nach draußen.

Das Stadion war schon verdammt gut besucht und die Nervosität stieg weiter an.

Dennoch war ich Profifußballer und musste alles geben, mit voller Konzentration.

Ich machte mich warm und auch die anderen Jungs kamen nach einer Weile ebenfalls auf den Platz.

 

 

Nachdem wir dann wieder in die Kabine gingen, setzte sich jeder auf seinen Platz und ließen uns von dem Bundestrainer noch einmal auf das kommende Spiel einschwören.

Anschließend ging es dann in den Spielertunnel, wo wir uns dann in eine Reihe aufstellten.

Auch die Schiedsrichter waren schon da und kurze Zeit später machten wir uns auf den Weg auf das Spielfeld und stellten uns auch da in eine Reihe auf.

Die Hymnen wurden gespielt und anschließend wurden von mir und von dem gegnerischen Kapitän noch ein paar Worte gegen Rechtsradikalismus gesprochen.

Danach lächelte ich Mats nochmal kurz an, der neben mir stand, bevor die Spanier an uns vorbei gingen und uns die Hand gaben.

Dann ging es zu den Schiedsrichtern und dann wurde die Platzwahl bestimmt.

Ich entschied mich dort stehen zu bleiben, wo die Jungs schon standen und deswegen hatte Spanien dann Anstoß.

Ich schüttelte dem Kapitän nochmal die Hand und rannte dann in mein Tor.

So hatte ich die Südtribüne genau im Blick und war sicher, dass Lenny auch dort sein würde, denn das war er immer, wenn Kevin nominiert war und die Spiele in der Nähe von Dortmund stattfanden.

Meistens mit Martin, seinem und Kevin´s Vater.

Das Spiel begann schon wirklich mehr als gut für uns, denn bereits in der 4. Minute schaffte es uns Julian auf die Siegesstraße zu bringen.

Bereits in der 9. Minute ging es dann auch schon weiter, diesmal war Kevin der

Torschütze zum 2:0, was mich natürlich besonders freute.

 

 

Auch bei Kevin war die Freude riesig und sofort rannte er zur Südkurve, sah sich dort um und formte ein Herz, als er scheinbar gefunden hatte, was er suchte.

Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen, denn er hatte wahrscheinlich Lenny gesucht und gefunden.

Dann ging das Spiel weiter und es lief wirklich mehr als perfekt für uns.

Bereits in der 19. Minute klingelte es erneut im gegnerischen Tor.

Diesmal hatte Erik den Ball eiskalt zum 3:0 verwandelt.

Natürlich war die Freude groß und auch ich freute mich hinten in meinem Tor wahnsinnig.

Das niemand mit mir jubelte, wusste ich ja schon, aber das störte mich auch nicht sonderlich, denn ich feierte später in der Kabine mit.

Denn wenn wir es jetzt schlau anstellten, dann würden wir uns den Sieg auch nicht mehr nehmen lassen.

Dann ging es in der 44. Minute weiter mit einem Tor von Benni.

Dieser war scheinbar überraschter als alle anderen, denn er hatte nicht damit gerechnet, dass der Ball ins Netz ging, so zumindest sah er aus.

Dennoch freute er sich natürlich wahnsinnig mit den anderen und vor allem Mats.

Auch ich freute mich, denn hier war es möglich den Jubel auch öffentlich zu zeigen, denn er war ja nun mal ein Schalker und mein bester Freund und das ja auch öffentlich.

So ging es mit dem 4:0 in die Kabine und dort ausgelassen gefeiert und gejubelt.

Natürlich sagte uns der Bundestrainer nochmal, dass wir nicht zu früh aufgeben sollten und nochmal mit voller Konzentration und Disziplin ans Werk gehen sollten, um die nächsten 45 Minuten noch zu bestreiten und dann hätten wir immer noch genug Zeit zum feiern und da gab er uns auch wirklich immer.

 

 

Die Trikots wurden nochmal gewechselt und dann mussten wir auch schon wieder zurück auf den Platz.

Diesmal stand ich vor der Südtribüne und gerade als ich da angekommen war, entdeckte ich auch schon Lenny und Martin.

Kevin hatte mir schon viele Bilder von denen gezeigt, sodass ich sie auch gleich erkannte.

Jedoch ging das Spiel dann weiter und ich musste meinen Blick wieder abwenden und konzentrierte mich wieder voll und ganz auf das Spielgeschehen.

Dort ging es auch gleich weiter mit den Toren, denn in der 49. Minute gelang Marco ein Tor.

Dann dümpelte das Spiel bis zur 90. Minute noch so vor sich hin.

Dadurch das es keine Unterbrechungen gab, waren wir uns schon fast sicher, dass Spiel 5:0 zu gewinnen, als noch einmal auf Ecke für uns entschieden wurde.

Marco trat an um die Ecke auszuführen und Mats war Kopfballsieger und gleich auch Torschütze zum 6:0 Endstand.

Schon da war der Jubel groß und er war noch viel größer, als der Schiedsrichter das Spiel dann beendete und wir die Gewissheit hatten, dass wir gewonnen hatten.

Ich wollte zu den anderen gehen und Jubeln, aber noch bevor ich dahin kam, stand Kevin auch schon vor mir.

Er grinste mich breit an, zog mich in seine Arme und legte seine Lippen auf meine.

Sanft spielte er mit seiner Zunge an meinen Lippen und völlig perplex gewährte ich ihm auch gleich den gewünschten Einlass.

Unsere Zungen fochten einen leidenschaftlichen Kampf aus.

 

 

,,Du wolltest einen Ort für einen ehrlichen Kuss und wissen, wann der richtige Zeitpunkt ist. Dann hast du mich darum gebeten, dir diesen zu geben, wenn ich es wüsste. Es war ein ehrlicher Kuss. Einer der alles vergibt, verzeiht und uns beide befreit. Das Versteckspiel hat ein Ende.“, sagte Kevin nachdem wir uns voneinander gelöst hatten.

Ich nickte und strahlte Kevin an, denn er hatte Recht.

Es war wirklich perfekt und nun mussten wir uns wirklich nicht mehr verstecken, denn jetzt würde es die Welt erfahren.

Wir konnten endlich öffentlich zusammen sein und niemanden würde es mehr interessierte es mehr.

Ich schnappte mir Kevin´s Hand und ging gemeinsam mit ihm zu den anderen.

Gemeinsam ließen wir uns dann noch von den Fans feiern.

Ob die anderen Jungs das mitbekommen hatten oder nicht, wusste ich nicht, aber das war mir auch egal.

Wichtig für mich war einfach, dass Kevin glücklich war, denn dann konnte ich es auch sein.

Nachdem wir dann von den Fans verabschiedet wurden, machten wir uns auf den Weg in die Kabine.

Kevin und ich gingen absichtlich an den Reportern vorbei und gaben keine Interviews, denn diese wurden wahrscheinlich gerade jetzt nach unserem Outing nicht mehr nur auf das Spiel begrenzt sein.

In der Kabine gingen wir auch gleich unter die Dusche und diesmal stellten Kevin und ich uns zusammen unter die Dusche.

Immer wieder tauschten wir Küsse aus und ließen uns von den anderen begaffen.

 

 

Scheinbar hatten sie nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet wir schwul und dann auch noch zusammen waren.

,,Okay Jungs. Es reicht. Ich glaube ihr habt genug gestarrt. Wir sind zusammen. Bereits seit über 2 Jahren und wir haben die Schnauze voll von dem Versteckspiel. Wir wollen nicht mehr in der Versenkung leben. Wir bereuen nichts und entweder ihr steht jetzt immer noch hinter uns, oder ihr lasst es.“, sagte Kevin und drückte mir noch einen Kuss auf die Lippen, bevor er sich ein Handtuch um die Hüften wickelte und ging dann in die Kabine zurück.

Ich zuckte nur die Schultern, wickelte mir ebenfalls ein Handtuch um die Hüften und folgte Kevin dann in die Kabine zurück.

Doch da kamen wir nicht wirklich weit, denn Lenny stürmte auch gleich schon die Kabine.

,,Du willst mein Bruder sein?“, fragte er aufgebracht, stemmte die Hände in die Hüften und sah Kevin böse an.

,,Was ist denn mit dir los, Lenny?“, fragte Kevin und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

,,Wie kannst du das nur tun? Ich meine wie kannst du Manuel Neuer in der Öffentlichkeit küssen?“

,,Lenny....“

,,Nein, ich finde das überhaupt nicht toll! Was soll das denn? Du hast eine Vorbildfunktion mir gegenüber!“, unterbrach er mich und empörte sich weiter.

,,Lenny, ich....“

,,Du findest das auch noch cool, oder was? Das geht gar nicht Kevin! Wie soll ich damit klar kommen, dass du mein Bruder bist, wenn du so eine Scheiße baust?“

 

 

,,Lenny, ich.... Es.....“

,,Du bist echt das Allerletzte!!!!“, schrie er und trat Kevin gegen das Schienbein.

Natürlich haute Kevin das nicht um, aber es tat ihm weh, dass konnte ich deutlich sehen.

,,Lenny, mein Gott, es gibt nun mal Menschen die homosexuell sind, aber deswegen sind sie doch nicht schlechter als andere Menschen.“, erklärte Kevin und Lenny schüttelte fassungslos den Kopf.

,,Das weiß ich und es geht mir ja auch nicht darum, dass du schwul bist, damit habe ich kein Problem.“, sagte Lenny weiterhin aufgebracht und verschränkte die Arme vor der Brust.

,,Was ist denn dann dein Problem?“, fragte Kevin wirklich mehr als verwirrt.

,,Ich habe ein Problem damit, dass du mit Manuel zusammen bist und offensichtlich schwul bist und mir und auch Mum und Dad davon nichts gesagt hat. Vertraust du uns denn gar nicht? Wir lieben dich, Kevin. IMMER!!!!“

Kevin seufzte und wollte gerade etwas dazu sagen, als Martin die Kabine betrat.

Wortlos ging er zu Lenny und nahm diesen auf den Arm.

,,Baby, wir sollten gehen. Mum wartet bestimmt schon auf uns.“, sagte er an Lenny gewandt und dieser nickte, bevor die beiden ohne ein weiteres Wort die Kabine verließen.

,,Er hasst mich.“, sagte Kevin und setzte sich auf die Bank neben mich.

,,Aber er hat doch gesagt, dass er es nur nicht toll fand, dass du ihm nicht gesagt hast, dass du schwul und mit mir zusammen bist.“

,,Nein, ich meinte eigentlich nicht Lenny, sondern meinen Vater. Er hat nichts gesagt und ist einfach wieder gegangen.“

 

 

,,Vielleicht braucht er einfach etwas Zeit. Ich bin sicher, dass er sich dann auch wieder ein bekommt. Ich bin jedenfalls immer für dich da.“

,,Danke, Liebling.“, sagte Kevin und drückte mir einen Kuss auf den Kopf.

Anschließend zogen wir uns wieder an und auch die anderen Jungs kamen wieder in die Kabine.

Es folgten keine dummen Sprüche und auch keine komischen Blicke.

Die Jungs taten das, was sie immer taten und so wirklich kümmerte sich niemand mehr um uns.

Zumindest solange, bis Benni zu mir kam und mir auf die Schulter klopfte.

,,Ich bin enttäuscht von dir, aber ich wünsche euch trotzdem alles Gute.“, sagte er als ich mich zu ihm rum drehte und nickte.

,,Es tut mir wirklich leid, dass ich euch nichts gesagt habe. Aber wir wollten keine Mitwisser provozieren, damit wir nachher auffallen. Wir leben schon seit Jahren versteckt, was uns wirklich fertig macht und wir wollen das einfach nicht mehr. Deswegen haben wir uns dazu entschlossen den richtigen Zeitpunkt zu wählen, um es euch allen zu sagen.“

Benni nickte und schien zu verstehen, was ich sagte und meinte.

,,Ich verstehe dich. Ich bin ja auch nicht sauer. Nur verstehe ich jetzt einiges mehr und hoffe, dass ihr auch jetzt in Ruhe leben könnt. Viel Erfolg und Glück. Dir natürlich auch, Kevin.“, sagte Benni an ihn gewandt und er nickte dankend.

Auch die anderen Spieler kamen zu uns und gratulierten uns.

Scheinbar hatte keiner von denen etwas dagegen, dass wir zusammen waren.

Nachdem dann alle bei uns waren und uns beglückwünscht hatten, kam auch der Bundestrainer zu uns.

 

 

,,Manuel, Kevin, ich habe nichts dagegen, wenn ihr zusammen seid und ich unterstütze das auch, soweit wie es geht, wenn ihr mir das Versprechen gebt, dass eure Leistungen auf dem Platz nicht darunter leiden.“

,,Natürlich werden sie das nicht tun. Das haben sie ja die ganze Zeit nicht.“, versprach ich und Joachim nickte.

,,Das ist sehr gut. Ich gehe davon aus, dass ihr dann wahrscheinlich auch die Nacht zusammen verbringen wollt. Ich habe nichts dagegen, denn eure Dienste für die Nationalmannschaft sind ja erst einmal getan. Also könnt ihr auch die Nacht in einem Zimmer verbringen, wenn ihr das wollt und niemand anderes etwas dagegen hat.“

Als dann alle Spieler drum herum den Kopf schüttelten, sprang Kevin mir auch gleich in die Arme.

,,Schlafen wir diese Nacht zusammen?“, fragte Kevin und ich nickte.

,,Das wollen wir nicht wissen, ihr Hübschen.“, sagte Julian lachend und legte einen Arm um Erik.

,,Seid ihr eigentlich das nächste Paar, das sich outet?“, fragte Kevin ebenfalls grinsend und die beiden überzog auch gleich ein roter Schimmer auf ihren Wangen.

Kevin sah mich grinsend an und ich nickte, denn auch ich war mir sicher, dass die beiden sicher bald nachziehen würden.

Das sie sich gut verstanden und sich nahe standen, hatte ich schon früh bemerkt und meistens saßen die beiden auch zusammen im Bus.

Genau das konnten Kevin und ich jetzt auch tun und es würde schön werden, da war ich mir mehr als sicher.

,,Kontrolliert nochmal alles und dann geht es ab in den Bus.“, sagte Joachim und wir nickten, bevor wir auch wirklich taten, was er von uns verlangte.

 

 

Im Bus setzten Kevin und ich uns dann auch wirklich zusammen und Kevin griff nach meiner Hand.

Ich verschränkte unsere Finger miteinander und war wirklich mehr als froh, das wir das jetzt auch einfach so konnten.

Kevin lächelte mich selig an und ich erwiderte es auch gleich, bevor ich ihm einen Kuss auf die Lippen drückte und meinen Kopf auf seine Schulter legte.

Er begann meinen Nacken zu streicheln und ich schnurrte leise vor mich hin, während wir uns auf den Weg zurück zum Hotel machten.

,,Hey ihr Turteltauben. Geht ihr gleich auch noch an die Bar und trinkt einen mit, oder wollt ihr lieber eure Zweisamkeit genießen?“, fragte Benni der mit Mats eine Reihe vor uns saß.

,,Nein, wir gehen noch mit an die Bar, oder Liebling?“, fragte ich an Kevin gewandt und der nickte.

,,Na wenigstens habt ihr das nicht abgelegt.“

,,Wir sind immer noch die Alten, nur eben ohne Geheimnis mehr.“, sagte Kevin und ich pflichtete ihm mit einem Nicken bei.

Benni lächelte zufrieden und setzte sich dann wieder richtig auf den Sitz neben Mats, denn wir hatten das Mannschaftshotel erreicht.

Der Bundestrainer entließ uns in den “Feierabend“ und mahnte uns, dass wir nicht zu viel trinken sollten, aber das tat er ohnehin immer.

Gemeinsam mit den Jungs machte ich mich dann auf den Weg in die Hotelbar und ein Teil von uns setzte sich an die Theke, während ein anderer Teil sich an Tische im Umkreis setzte.

 

 

,,Was magst du denn trinken?“, fragte Kevin und ich überlegte.

,,Veltins werden die hier wohl kaum haben, oder?“

,,Schatz, du bist hier in Dortmund.“

,,Dann trinke ich eben einen Whisky.“, sagte ich gespielt trotzig und Kevin drückte mir einen Kuss auf die Lippen, bevor er uns zwei Whisky bestellte.

Den Rest des Abends verbrachten wir dann an der Bar, unterhielten uns noch mit den anderen Spielern und tranken auf unseren Sieg.

Alles in allem war es wirklich ein mehr als schöner Abend und ich hatte wirklich viel Spaß.

Vor allem war es nicht mehr so gezwungen wie sonst, einfach weil ich Kevin nahe sein konnte.

Mich nicht mehr verstecken musste, vor den Leuten, die so was wie meine zweite Familie waren, zumindest einige von denen.

Sicher würden jetzt die Telefone bei unseren Beratern heiß laufen und mir war auch klar, dass wir das ein oder andere Interview dazu geben mussten, aber das störte mich auch nicht wirklich.

Vielleicht hatten wir ja auch jetzt anderen Mut gemacht sich vielleicht auch zu outen.

Ob Fußballprofi oder nicht, denn ich war sicher, dass es auch genug Menschen gab, die nicht in der Öffentlichkeit standen und Probleme hatten sich zu outen.

Möglicherweise trauten diese Leute sich ja jetzt auch eher, wenn sie sahen, dass auch wir es schafften und machten vor allem.

Denn ich war sicher, dass auch Kevin da voll und ganz hinter stand, denn schließlich hatte er ja auch damit angefangen.

,,Müde oder in Gedanken?“, fragte Kevin und ich grinste ihn an.

,,Beides. Das Spiel hatte es echt in sich, findest du nicht?“

 

 

,,Doch, das stimmt. War sehr lauf intensiv. Aber ich verstehe das nicht. Wieso bist du denn müde? Ich meine du hast doch kaum bis gar nichts zu tun gehabt und viel gelaufen bist du auch nicht.“

,,Das ist es wohl. Nichts tun kann auch anstrengend sein.“, grinste ich und Kevin schüttelte lachend den Kopf.

,,Du bist doch wirklich ein Spinner.“

,,Aber dein Spinner.“

,,Ja, das stimmt und jetzt ab ins Bett mein großer Spinner.“

Ich stand auf und verabschiedete mich mit Kevin zusammen noch von den anderen, bevor wir dann auch gemeinsam nach oben gingen.

,,Kommst du noch mit zu mir?“, fragte ich und Kevin nickte.

,,Ja, ich schlafe sonst ja auch bei dir, wobei sich das ja jetzt auch erledigt hat. Magst du morgen nicht mit zu mir kommen? Jetzt können wir es doch.“

,,Ja, das ist eine gute Idee. Du hast recht. Jetzt hält uns nichts mehr davon ab. Ich habe noch gar nicht realisiert, dass wir jetzt sozusagen frei sind.“

,,Das sind wir, mein Schatz und das bleiben wir. Nie wieder diesen Zwang der Öffentlichkeit.“

,,Nie wieder.“

Kevin nickte und gemeinsam gingen wir dann in mein Zimmer.

Dort entledigte ich mich meiner Kleidung und ließ diese achtlos im Raum liegen, bevor ich mich auf das Bett schmiss und mich in die Decke kuschelte.

Der Borusse schüttelte nur grinsend den Kopf und befreite sich dann auch von seinen Kleidern, die er aber auch mitten im Zimmer liegen ließ.

 

 

Anschließend kuschelte er sich ebenfalls zu mir ins Bett und ich kuschelte mich auch gleich an ihn.

Kevin drehte sich zu mir und sah mich abwartend an.

,,Was ist los?“, fragte ich verwirrt und Kevin grinste.

,,Drehst du dich rum?“

,,Ich glaube nicht, dass ich es heute noch schaffe zu vögeln.“, sagte ich ehrlich und Kevin schüttelte den Kopf.

,,Ich habe ja auch nichts von vögeln gesagt. Dreh dich einfach rum.“

Mit einem Nicken tat ich das dann auch und Kevin kuschelte sich von hinten an mich.

Ich drückte mich auch gleich enger an ihn und seufzte genüsslich, als sein Schwanz gegen meinen Arsch drückte.

,,Siehst du, ich muss nicht immer vögeln, nur weil du mir deinen geilen Arsch zeigen sollst.“

,,Nein, da hast du ja auch recht. Danke, gleichfalls, übrigens.“

,,Danke. Magst du jetzt schlafen?“, fragte Kevin gähnend und ich nickte, bevor ich mich noch etwas enger in seine Arme kuschelte.

,,Dann wünsche ich dir eine wunderschöne gute Nacht, schlaf gut und träum süß. Ich liebe dich über alles und mehr als alles andere.“

,,Ich wünsche dir auch eine wunderschöne gute Nacht. Schlaf du auch gut und träum du auch was süßes. Ich liebe dich auch über alles und mehr als alles andere.“

Kevin drückte mir noch einen Kuss auf den Kopf und ich kuschelte mich noch etwas enger an ihn, sobald das überhaupt noch ging.

Kurze Zeit später war Kevin dann auch schon eingeschlafen und auch ich schloss die Augen und schlief bald auch schon ein und verfiel in einen ruhigen Schlaf.

 

 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, schlief Kevin noch seelenruhig und ich versuchte mich aus dem Bett zu schleichen, was mir aber leider nicht unbemerkt gelang.

Gerade als ich aufstehen wollte, packte mich der Borusse an den Hüften und zog mich zurück zu sich ins Bett.

,,Wohin denn so schnell, Herr Neuer?“, fragte er und drückte mir einen Kuss auf den Kopf.

,,Ähm.... Also.... Ja.... Ich habe da eine Affäre im Schrank und wollte die noch schnell raus lassen, bevor du wach wirst.“, grinste ich und Kevin schüttelte den Kopf.

,,Die Wahrheit bitte.“

,,Also schön, ich wollte pinkeln gehen und mich fertig machen.“

,,Ohne mich?“

,,Du hast noch geschlafen. Zumindest dachte ich das.“

,,Habe ich aber nicht mehr. Lass uns noch etwas kuscheln und dann machen wir uns gemeinsam fertig.“

,,Das gibt aber doch wieder keinen. Du weißt doch, wo das endet.“

,,Wir haben doch Zeit.“, zuckte Kevin mit den Schultern.

,,Nein, haben wir nicht. Wir müssen zum Frühstück und danach nach Hause.“

,,Ich hasse es, wenn du so einen Stress machst.“

,,Ich weiß, aber leider geht es nicht anders. Ich liebe dich aber trotzdem und du mich auch. Vielleicht ja auch gerade deswegen.“, zwinkerte ich ihm zu und Kevin nickte seufzend.

,,Da könntest du sogar recht haben.“

 

 

,,Also gehe ich jetzt ins Bad und dann kannst du gehen. Kuscheln können wir auch zu Hause noch.“

,,Okay. Gegen dich sturen Schlumpf habe ich ja eh keine Chance.“

,,Nein, da hast du wohl recht.“, sagte ich und beugte mich nochmal über Kevin, um ihm einen weiteren Kuss auf den Kopf zu drücken.

Anschließend ließ Kevin mich dann aber auch los und ich stand wirklich auf.

Er drehte sich auf die Seite und beobachtete mich dabei, wie ich aus meinem Schrank eine Jeans und ein T – Shirt zog und das hinter mich auf das Bett schmiss.

Das ich Kevin dabei traf, störte mich nicht sonderlich und da der sich auch nicht beschwerte, konnte es so schlimm ja auch nicht sein.

Boxershorts und Socken folgten und ich ging zurück zum Bett um alles einzusammeln.

Nachdem das erledigt war, machte ich mich, nachdem ich Kevin nochmal einen Kuss auf den Kopf gedrückt hatte, auf den Weg ins Bad.

Dort legte ich meine Sachen auf Seite und stieg unter die Dusche.

Eine ausgiebige Dusche später stand ich mit einem Handtuch um die Hüften vor dem Spiegel, als Kevin in den Raum kam.

,,Ich kann ja schon mal unter die Dusche gehen, oder?“, fragte er und mogelte sich an mir vorbei, als ich nickte.

Während Kevin unter der Dusche stand, erledigte ich alles weitere was noch so anfiel und zog mich an.

Gerade als ich fertig war, kam Kevin aus der Dusche und es wurde wohl Zeit, dass ich jetzt verschwand, denn die Bäder waren nicht unbedingt die größten.

Mit einem Klaps auf seinen Hintern eilte ich nach draußen und wusste, dass Kevin mir so nass wie er war nicht folgen würde.

 

 

Zurück in meinem Zimmer begann ich meine Tasche zu packen, denn ich konnte gleich ja auch endlich wieder nach Hause.

Zumindest zu Kevin, was wahrscheinlich wenn wir uns dort öfter aufhalten würden, auch mein zu Hause werden würde.

Gerade als ich fertig war mit Packen, kam Kevin auch schon aus dem Bad.

Ich stellte meine Tasche zur Seite und sah, dass auch Kevin´s Tasche bereits da stand.

,,Wann hast du denn gepackt?“, fragte ich überrascht und Kevin grinste.

,,Als du duschen warst. Was hätte ich denn sonst in der Zeit tun sollen?“

Das war eine verdammt gute Frage, auf die ich auch nicht wirklich eine Antwort hatte, also nickte ich stattdessen nur.

,,Gehen wir essen?“, fragte ich und Kevin nickte.

Gemeinsam und Hand in Hand machten wir uns dann auf den Weg in den Speisesaal.

Dort rechnete ich mit Blicken, denn es waren schon einige da, aber niemand musterte uns länger als sonst.

Einige sahen auf, aber als sie uns sahen widmeten sie sich auch wieder ihrem Essen.

Es schien alles so zu sein wie immer, denn sonst bekamen wir auch nicht mehr Aufmerksamkeit wenn wir den Raum betraten.

,,Scheint alles wie immer.“, sagte Kevin und schien meine Gedanken gelesen zu haben.

,,Ja, das habe ich gerade auch gedacht. Kommst du an meinen Tisch?“

 

 

Kevin nickte und gemeinsam gingen wir uns dann am Buffet noch etwas zu essen holen, bevor wir uns zu Julian und Benni an den Tisch setzten, die bereits am essen waren.

,,Wunderschönen guten Morgen, ihr Turteltauben.“, wurden wir von den beiden auch gleich begrüßt und wir grinsten breit.

,,Wunderschönen guten Morgen. Na habt ihr gut geschlafen?“, fragte ich, während Kevin ebenfalls ein “Guten Morgen“ murmelte.

,,Ja und ihr?“, fragte Benni und ich nickte.

Dann begannen auch Kevin und ich mit dem Essen und von uns sagte keiner mehr etwas.

Aber das war ich auch schon gewöhnt, denn so früh am morgen, wusste ich, dass keiner von uns viel sprach.

,,Bleibt ihr hier in Dortmund oder fahrt ihr wieder nach Gelsenkirchen?“, fragte Benni nachdem wir das Essen beendet hatten.

,,Nein, ich fahre zu Kevin. Wir bleiben hier. Jetzt wo das alles raus ist, muss ich mich ja auch nicht mehr verstecken.“

Benni nickte nur noch und stand dann auf.

Auch Julian machte sich dann auf den Weg mit ihm auf das Zimmer und Kevin und ich waren wieder alleine an dem Tisch.

,,Wenn wir gleich fahren dürfen, dann tun wir das auch, oder? Ich bin ja mit dem Auto hier.“

Ich nickte und gemeinsam machten wir uns auf den Weg in mein Zimmer zurück.

Dort schnappten wir uns unsere Taschen und gingen in die Lobby des Hotels, um dort auf den Bundestrainer zu warten, der meistens nochmal ein paar Worte sprach, bevor wir gehen durften.

 

 

Kurze Zeit später versammelte der sich dann auch zusammen mit den anderen Spielern in der Lobby und er sprach noch ein paar Worte.

Zum größten Teil teilte er uns einfach mit, wie stolz er war, dass wir gewonnen hatten, denn so hatten wir einen wichtigen Schritt nach vorne, in Richtung Qualifikation gemacht.

Anschließend ließ er uns dann aber auch schon nach Hause fahren und wünschte uns noch eine schöne Zeit bis zum nächsten Spiel.

Gemeinsam mit Kevin machte ich mich dann auf den Weg zu seinem Auto, wo wir uns auch gleich rein setzten und zu ihm fuhren.

Als Kevin sein Haus erreicht hatte, hielt er davor und sah mich lächelnd an.

,,Jetzt haben wir es geschafft. Theoretisch steht einem ruhigen Abend jetzt nichts mehr im Weg.“, sagte Kevin und hatte einen mehr als seligen Gesichtsausdruck im Gesicht.

,,Ich freue mich auf jeden Fall.“

,,Ich mich auch.“, sagte Kevin und stieg aus.

Auch ich stieg aus und ging gemeinsam mit ihm nach drinnen.

Das Kevin auf den Weg dorthin eine oder mehrere Zeitungen mit rein nahm, störte mich nicht sonderlich, denn es waren ja auch nur Zeitungen.

,,Geh ins Wohnzimmer. Magst du was trinken?“, fragte Kevin und drückte mir die Zeitungen in die Hand.

,,Eine Cola, wenn du hast.“, sagte ich, nahm die Zeitungen und ging in besagten Raum.

Kevin nickte und machte sich auf den Weg in die Küche.

 

 

Ich setzte mich auf das Sofa und faltete die Tageszeitung auf.

Es war eine Dortmunder Zeitung, aber das störte mich nicht sonderlich.

Eher erweckte die Titelseite mein Aufsehen, denn da war ganz klar, dass Bild von Kevin und mir zu sehen, wie wir uns vor der Südtribüne gestern Abend geküsst haben.

Sofort las ich den Artikel dazu.

 

`Erstes Outing in der Bundesliga – Eine tickende Zeitbombe ist geplatzt!!!!

 

Gestern Abend bei dem Länderspiel Deutschland – Spanien (6:0) lag der Fokus nicht nur auf den Toren, sondern ganz besonders auf Kevin Großkreutz (26) und Manuel Neuer (28)....

 

Dortmund – Beim gestrigen Länderspiel standen Torwart Manuel Neuer und Allroundtalent Kevin Großkreutz im Vordergrund.

Anders wie es bereits von ihnen bekannt ist, haben sie sich nicht angefeindet, sondern geküsst.

Wie das Bild unten zeigt, war es ein mehr als inniger Kuss, von dem wir wahrscheinlich auch noch mehr erwarten dürfen.

Bislang gab es noch keine Stellungnahme dazu, weder von den Betroffenen selber, noch vom Management.

Wir sind aber sicher, dass lediglich eine tickende Zeitbombe geplatzt ist, denn das es homosexuelle Spieler gibt, sollte doch jedem klar sein.

Wir wünschen den beiden jedenfalls alles erdenklich Gute und hoffen einfach, dass sie vielleicht als Vorbild fungieren können, für weitere Fußballspieler, die sich ein Outing bis gestern noch nicht vorstellen konnten.´

 

 

Ich klappte die Zeitung wieder zusammen und legte sie weg.

Hatte ich doch gar nicht mitbekommen, dass Kevin wieder zu mir gekommen war.

Dieser sah mich aber fragend an und ich erwiderte seinen Blick genauso.

,,Was los?“, fragte er nach einer Weile in der ich nichts sagte.

,,Es gibt einen Artikel in der Zeitung über uns. Den habe ich gelesen.“

,,Negativ oder positiv?“

,,Nein, eher positiv. Sie wünschen uns viel Glück und meinten, dass es eine tickende Zeitbombe war, die jetzt hochgegangen ist. Das kann man natürlich so sehen, muss man aber nicht.“

,,Aber ich finde der Vergleich ist doch wirklich passend. Es war doch auch so, oder?“

,,Ja, schon. Zumindest teilweise. Ich denke schon, dass es so ein bisschen zumindest passte.“

,,Lass mal lesen.“, sagte Kevin und nahm mir die Zeitung aus der Hand.

,,Hattest du nicht noch eine?“

,,Ja, aber das war die BILD, die musst du doch nicht unbedingt lesen, oder?“

,,Doch, mich interessiert auch, was die dazu zu sagen hat.“

,,Nein, Liebling. Das ist doch vollkommen irrelevant.“

,,Ich sehe das nicht so. Hast du die etwa schon gelesen? Ich meine ich rechne damit, dass die nichts positives schreibt, aber lesen will ich es trotzdem.“

Seufzend gab Kevin mir dann die Zeitung doch und ich schlug sie auch gleich auf, wo mir ebenfalls das Kuss – Bild entgegen schlug.

 

 

Auch hier las ich den Artikel direkt, denn das interessierte mich doch wirklich.

 

`Skandal beim Länderspiel Deutschland – Spanien!!!!

 

Am gestrigen Abend beim Länderspiel Deutschland – Spanien ereignete sich einer der größten Skandale in der Fußballgeschichte. Manuel Neuer (28) und Kevin Großkreutz (26) ließen es dabei nicht nur spielerisch krachen....

 

Dortmund – Der größte Skandal gestern war sicherlich nicht das 6:0 Endergebnis für Deutschland, sondern der Kuss nach dem Spiel zwischen Manuel Neuer und Kevin Großkreutz.

Nach dem Spiel lief der Mittelfeldspieler zielstrebig auf den Torwart zu und die beiden küssten sich.

So etwas hat es in der Fußballgeschichte wohl noch nicht gegeben und das wird es hoffentlich so schnell auch nicht mehr geben, denn man sollte sich auf dem Platz doch vielleicht nur auf das wesentliche konzentrieren.

Was dann zu Hause, hinter verschlossenen Türen passiert, ist eine andere Sache.

Aber so etwas müssen und wollen wir definitiv nicht mehr sehen.

Skandale sind wir von den beiden ja aber auch schon gewöhnt, denn es gab bereits zahlreiche von beiden, vor allem vor und nach Derbys.

Das aus Hass, Liebe geworden ist, wagen wir doch sehr zu bezweifeln und sagen, dass dieser PR Gag wohl definitiv in die Hose gegangen ist.´

 

 

Ich faltete die Zeitung wieder zusammen und legte sie seufzend auf Seite.

 

 

,,Die BILD schreibt aber auch mal wieder eine Scheiße.“, murmelte ich und Kevin nickte.

,,Aber was hast du von der Zeitung auch anderes erwartet?“

,,Nichts. Ist ja aber auch egal. Wichtig ist, dass wir glücklich sind und das wir Unterstützung bekommen, von zu Hause. Zumindest dein Bruder hat doch scheinbar kein Problem damit. Die andere Zeitung doch auch nicht. Wenn es wirklich nur die BILD ist, die negativ schreibt, da können wir doch drüber weg sehen, oder?“

,,Ja, da hast du schon recht.“

,,Siehst du, vielleicht wird ja dann doch alles gut.“

,,Ich hoffe es. Hattest du vor, dazu nochmal Stellungnahme zu beziehen?“

,,Ja, ich denke irgendwann sicher mal. Wenn mich mal einer drauf anspricht. Aber ich denke die meisten Leute haben schon verstanden, dass es uns ernst ist, oder?“, fragte ich und Kevin nickte.

,,Da hast du wohl recht. Dann machen wir das auch so. Aber jetzt lass uns die Zeitung vergessen und uns noch einen schönen Tag machen.“

,,Das ist eine gute Idee.“, stimmte ich zu und legte die Zeitungen auf Seite.

Kevin hatte sich gerade an meine Seite gekuschelt, als es an der Türe klingelte.

,,Erwartest du noch einen?“, fragte ich überrascht und Kevin schüttelte den Kopf.

,,Nein, eigentlich nicht. Kann aber sein, dass es meine Mutter ist, denn ich habe das Auto vor der Haustüre stehen. Die hat sicher gesehen, dass ich zu Hause bin.“

,,Dann solltest du vielleicht auch aufmachen.“

Kevin nickte und stand auf, bevor er dann auch schon zur Haustüre ging.

 

 

Ich hörte, dass Kevin sich unterhielt und ahnte schon, dass es jemand bekanntes sein musste, denn das Gespräch lief ruhig ab.

Kurze Zeit später kam Kevin dann auch schon mit Lenny wieder.

,,Hallo Manuel.“, begrüßte er mich und ich wuschelte ihm durch die Haare.

,,Na Kleiner. Alles klar?“

,,Ja und bei dir?“

,,Auch, danke. Wolltest du Kevin besuchen?“

,,Nein, eigentlich nicht. Ich wollte euch etwas fragen.“

,,Was willst du uns denn fragen?“, fragte Kevin und setzte sich wieder neben mich auf die Couch.

Lenny setzte sich uns gegenüber und sah uns abwartend an.

,,Wir wollen heute Abend mit euch essen und ich will fragen, ob ihr Zeit und Lust habt.“

Kevin sah mich fragend an und ich erwiderte es genauso.

,,Zeit hätten wir. Hast du auch Lust?“, fragte Kevin und ich nickte.

,,Ja, wieso denn nicht? Wenn du auch möchtest, gehe ich auch gerne mit.“

,,Ja, dann gehen wir heute Abend nebenan essen. Ist Papa noch sehr sauer?“, fragte Kevin an Lenny gewandt und dieser schüttelte den Kopf.

,,Ich glaube Papa war auch nie böse.“

,,Das sehe ich dann ja auch heute Abend. Dann kommen wir heute Abend vorbei. Sag Mama und Papa bitte, dass wir in einer Stunde vorbei kommen, ja?“

Lenny nickte und stand dann auch schon wieder auf.

,,Ich muss jetzt wieder rüber. Mama hat gesagt ich soll nur fragen gehen und dann wieder rüber kommen, denn ich muss mit ihr noch den Nachtisch machen.“

,,Dann viel Spaß und bis später, mein Kleiner.“

 

 

,,Bis später.“, sagte er, drückte Kevin nochmal einen Kuss auf die Wange und verschwand dann auch schon aus dem Raum und anschließend aus dem Haus.

,,Dann haben wir ja heute Abend doch noch etwas zu tun.“, sagte Kevin seufzend und ich nickte.

,,Scheint aber so, als wärst du nicht wirklich einverstanden. Wieso hast du denn zugesagt, wenn du keine Lust hast?“

,,Ich habe schon Lust, aber ich habe eben auch noch etwas Angst wegen der Reaktion meiner Eltern. Mein Vater war nicht wirklich begeistert, als er Lenny abgeholt hat, dass hast du mitbekommen und ich habe auch keine Ahnung, wie meine Mutter darüber denkt.“

,,Sie werden ja aber nicht schlecht darüber denken, wenn sie uns beide zum Essen einladen, oder?“

,,Nein, eigentlich nicht.“

,,Also, mach dir nicht zu viele Gedanken. Das wird schon funktionieren. Lass uns noch ein bisschen kuscheln. Die Zeit noch etwas genießen und dann machen wir uns fertig und gehen rüber.“

,,Ja, vielleicht hast du ja recht.“, sagte Kevin und kuschelte sich enger an mich.

Ich zog ihn auch gleich in meine Arme und streichelte über seine Seite.

Er begann leise zu brummen und ich wusste, dass es ihm gefiel.

Vor allem aber gefiel mir, dass wir uns nicht mehr verstecken mussten und jetzt auch mal bei ihm kuscheln konnten und das auch noch mit offenem Fenster.

Wir mussten uns nun nicht mehr vorsehen, dass wir erwischt werden und konnten tun und lassen was wir wollten, als Paar, so wie wir es wollten.

 

 

Die Stunde verging wie im Flug und so kam es auch, dass wir uns bald fertig machen mussten.

,,Hast du Sachen hier oder musst du jetzt nochmal nach Gelsenkirchen?“, fragte Kevin, aber ich schüttelte nur den Kopf.

,,Nein, ich habe Sachen hier. Du kennst mich doch. Ich habe für jeden Fall ein paar Klamotten mit. Also auch ein Hemd und eine ordentliche Jeans, die ich dann gleich anziehen kann.“

,,Super. Dann lass uns mal umziehen gehen.“

Ich nickte und stand mit Kevin auf, bevor wir uns dann gemeinsam auf den Weg in sein Schlafzimmer machten und uns dort umzogen.

Nachdem auch das erledigt war, sah Kevin mich fragend an.

,,Bist du fertig?“, fragte Kevin und wirkte nun schon etwas nervös.

,,Ja, ich bin fertig. Du auch?“

Kevin nickte und ich legte einen Arm um ihn.

,,Mach dir nicht zu viele Gedanken. Es wird bestimmt alles gut. Vertrau einfach darauf. Ich mache mir da wirklich keine Sorgen. Ich bin sicher, dass wir einen schönen Abend haben werden.“

,,Ich hoffe es.“

,,Klar, nur keine Sorge.“

Kevin nickte und gemeinsam machten wir uns dann auch schon auf den Weg zusammen rüber.

Dort klingelte Kevin dann an der Türe und kurze Zeit später wurde uns dann von Pia, Kevin´s Mutter geöffnet.

 

 

,,Hey, schön, dass ihr da seid. Kommt doch rein.“, sagte sie freundlich und ließ uns eintreten.

Ich blieb im Flur stehen und sah Kevin fragend an, aber der hatte nur Augen für seine Mutter.

,,Wie ist Dad drauf?“, fragte Kevin und Pia lächelte.

,,Er ist super gelaunt und freut sich, dass ihr hier seid.“

,,Ich bin mir da nicht so sicher. Als er Lenny gestern Abend aus der Kabine geholt hat, hat er mich keines Blickes gewürdigt.“

,,Ich weiß, aber das hat er nicht so gemeint. Er sagte mir gestern Abend, dass er einfach enttäuscht war, dass du nie etwas gesagt hast. Wir haben doch nichts dagegen, wenn du schwul und mit Manuel zusammen bist. Wir hätten es halt einfach nur gerne von dir gehört und nicht durch die Presse, aber es war deine Entscheidung und du musst es wissen.“

,,Es tut mir ja auch wirklich leid, aber ich hatte Angst, dass ihr das nicht verstehen würdet oder noch schlimmer mir später vielleicht den Kontakt mit Lenny verwehrt.“

,,Nein, dass würden wir nie tun. Mach dir da mal keine Sorgen. Aber jetzt geht doch erst mal rein. Dein Vater ist im Wohnzimmer.“

,,Danke, Mum.“, sagte Kevin und manövrierte mich dann auch in besagten Raum.

Dort saß dann wirklich der Vater von Kevin, zu dem ich dann auch gleich hin ging und ihm die Hand gab.

,,Vielen Dank für die Einladung, Herr Großkreutz. Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen und ich freue mich sehr.“, sagte ich und hielt ihm meine Hand hin.

Dieser ergriff er auch gleich und schüttelte grinsend den Kopf.

,,Ich freue mich auch, dass ihr hier seid, aber bitte lass das Sie und Herr Großkreutz weg. Ich bin Martin.“

 

 

,,Freut mich wirklich sehr. Ich bin Manuel.“

,,Freut mich auch.“

,,Setzt euch doch schon mal an den Tisch. Wollt ihr was trinken?“, fragte Pia und ich sah sie fragend an.

,,Ja, eine Cola, wenn Sie haben, bitte.“

,,Nein, nein. Bitte lass auch bei mir das Sie weg. Ich bin Pia.“

,,Gerne, freut mich, danke.“

,,Nichts zu danken. Freut mich auch.“

,,Freut mich auch. Also eine Cola wolltest du haben? Ich kann dir aber auch einen Wein holen.“

,,Zum Essen später gerne, aber jetzt bitte erst mal eine Cola.“

,,Klar, gehe ich dir holen. Kevin möchtest du auch etwas trinken?“

,,Ja, auch eine Cola bitte.“

Pia nickte und machte sich dann auf den Weg in die Küche, bevor Kevin und ich dann an den Tisch gingen und uns dort hinsetzten.

Martin leistete uns dann auch Gesellschaft und auch Pia kam mit der Cola wieder und schenkte uns die Gläser ein.

,,Schatz, kannst du Lenny rufen? Der ist in seinem Zimmer. Dann gehe ich in der Küche das Essen holen.“, sagte Pia und Martin nickte, bevor er dann auch schon zur Treppe ging und Pia wieder in der Küche verschwand.

,,Können wir dir helfen?“, rief Kevin in die Küche.

,,Nein, danke. Das ist nicht nötig. Ich bin gleich soweit und dein Vater wird gleich auch mit deinem Bruder kommen.“

Kevin zuckte nur die Schultern und auch ich tat es ihm gleich, wusste ich doch auch nicht, was ich dazu noch sagen sollte.

 

 

Aber wir waren ja auch zu Besuch, da war es doch auch normal, dass wir nicht helfen mussten.

Kurze Zeit später kamen Martin und Lenny aber auch schon runter und Lenny kletterte auf Kevin´s Schoß.

Dieser legte auch gleich seine Arme um seinen Bruder und der kuschelte sich enger an ihn.

Pia kam dann mit dem Essen und verteilte das auf dem Tisch.

Es duftete wirklich mehr als gut und ich war sicher, dass es auch genauso gut schmeckte.

Nachdem Pia dann das Essen auf den Tisch gestellt hatte, sah sie Lenny an.

,,Lenny Schatz, setzt du dich bitte auf deinen Platz, damit dein Bruder auch essen kann.“, sagte sie und Lenny setzte sich auch gleich neben Kevin auf den Platz.

,,Jetzt können wir essen. Ich hoffe es schmeckt euch.“, sagte Pia und begann die Teller zu füllen.

,,Da bin ich sicher. Es schmeckt doch immer.“, kam es von Kevin.

,,Wollt ihr jetzt einen Wein trinken, zum Essen?“, fragte Martin und Kevin nickte.

,,Ja, ich würde einen trinken. Schatz, du auch?“, fragte er an mich gewandt und ich nickte.

,,Ja, dann nehme ich auch einen.“

,,Liebling, bekommst du auch einen Wein?“, fragte Martin und auch Pia nickte.

Dann verschwand Martin kurz aus dem Raum und kam kurze Zeit später mit vier Gläsern und einer Flasche Wein wieder.

Er füllte die Gläser und verteilte diese auch gleich an uns.

 

 

Dankend nahmen wir diese natürlich an und Martin setzte sich wieder hin.

Dann begannen wir zu essen und währenddessen sagte niemand mehr etwas.

War das Essen viel zu gut, sodass wir gar nichts mehr sagen konnten.

,,Hat es euch denn wenigstens geschmeckt?“, fragte Pia nachdem wir das Essen beendet hatten.

,,Ja, es war wirklich fantastisch.“, sagte ich und hatte wirklich selten so ein gutes Essen gehabt.

,,Das freut mich, dass es euch so gut geschmeckt hat.“, sagte Pia, nachdem auch die anderen zustimmend genickt hatten.

,,Ich räume noch gerade den Tisch ab und dann bin ich wieder ganz für euch da.“, sagte Pia, stand auf und begann auch gleich den Tisch abzuräumen.

Ich stand ebenfalls auf und brachte das ein oder andere Teil in die Küche.

,,Das ist aber wirklich nicht nötig. Danke.“, sagte Pia dann, als sie es mitbekam.

,,Ich mache das gerne und dann bist du ja auch schneller wieder bei uns im Esszimmer.“

,,Ja, das stimmt.“, gab sie dann doch zu und war scheinbar doch einverstanden, dass ich ihr half.

Nachdem dann alles in der Küche und in der Spülmaschine verstaut war, gingen wir wieder gemeinsam ins Esszimmer, wo wir uns wieder hinsetzten.

,,Wie lange seid ihr eigentlich schon zusammen?“, fragte Pia dann nach einer Weile und ich sah Kevin fragend an.

,,Schon seit über zwei Jahren.“, sagte er dann und ich nickte zustimmend.

,,Warum habt ihr denn nichts gesagt?“

,,Ich hatte Angst vor eurer Reaktion. Ich wollte nicht, dass ihr mir den Umgang mit Lenny verweigert. Er ist doch alles für mich.“

 

 

,,Aber das würden wir doch niemals tun. Wir lieben dich, egal mit wem du dein Bett teilst, nicht wahr, Liebling?“, fragte Pia an Martin gewandt und dieser nickte mit einem Brummen.

Ich sah ihn fragend an, denn scheinbar hatte er doch etwas dagegen, dass ich mit seinem Sohn zusammen war.

,,Eine Frage habe ich dann aber doch auch noch.“, sagte Martin und sah zwischen Kevin und mir hin und her.

,,Was denn, Dad?“

,,Wieso ausgerechnet ein Schlumpf?“, fragte er mit einem grinsen und wir wussten direkt, dass er die Frage nicht so ernst meinte.

,,Das weiß ich auch nicht. Er hat mich einfach in seinen Bann gezogen und dann war ich machtlos. Ich habe mich eben einfach in ihn verliebt, ohne das ich mich dagegen wehren konnte.“, zuckte Kevin mit den Schultern und streichelte mir unter dem Tisch über den Oberschenkel, was mich auch gleich dazu brachte ihn anzulächeln.

,,Aber du bleibst doch Borusse, oder?“, fragte Martin weiter und ebenfalls einem Grinsen auf den Lippen.

,,Das wird sich nie ändern, Dad. Egal mit wem ich mein Bett teile. Ich werde immer Borusse sein und bleiben. Keine Sorge. Aber das weiß Manuel auch und akzeptiert das, genauso wie ich akzeptiere, dass er Schalker ist.“

Martin nickte zufrieden und grinste dann doch nochmal.

,,Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Glück und das eure Beziehung lange hält. Unseren Segen habt ihr, solange ihr glücklich seid.“, sagte er dann.

 

 

,,Das sind wir.“, sagten Kevin und ich aus einem Munde, was auch gleich für den nächsten Lacher sorgte.

Den Rest des Abends verbrachten wir dann mit Unterhaltungen und Wein.

Es war ein wirklich schöner Abend und es schien auch wirklich niemanden zu stören, dass wir zusammen waren.

Selbst kleine Kuscheleinheiten schien niemanden zu stören.

Martin hatte Lenny dann irgendwann ins Bett gebracht, als der im Wohnzimmer auf der Couch eingeschlafen ist, nachdem wir den Raum gewechselt hatten.

Gegen 2 Uhr in der Nacht verabschiedeten Kevin und ich uns dann auch mal wieder nach nebenan, denn auch für uns wurde es dann Zeit ins Bett zu gehen.

Wir verabschiedeten uns noch von den beiden und es wunderte mich nicht wirklich, dass die beiden mich dann in ihre Arme zogen, denn als Schwiegersohn war ich hier schon akzeptiert.

,,Siehst du, es war doch gar nicht so schlimm, eher doch schön, oder?“, fragte ich nachdem Kevin und ich im Schlafzimmer standen und uns unserer Kleidung entledigten.

,,Nein, es war wirklich ein schöner Abend. Hätte ich nicht gedacht.“

,,Vor allem scheinen deine Eltern ja auch verstanden und akzeptiert zu haben, dass wir zusammen sind.“

,,Das stimmt.“, sagte Kevin und kuschelte sich ins Bett.

Auch ich kuschelte mich zu ihm und zog ihn eng in meine Arme.

,,Also alles gut und wir können schlafen?“

,,Ja, ist alles gut. Ich wünsche dir dann mal eine wunderschöne gute Nacht. Schlaf gut und träum was süßes. Ich liebe dich über alles und mehr als alles andere.“

 

 

,,Ich wünsche dir auch eine wunderschöne gute Nacht. Schlaf du auch gut und träum du auch süß. Ich liebe dich auch über alles und mehr als alles andere.“, sagte ich und hauchte Kevin noch einen Kuss auf die Stirn.

Dieser kuschelte sich auch gleich enger an mich und schlief kurze Zeit später auch schon ein, zumindest hörte sich das monotone Atmen so an.

Ich hingegen lag noch eine Weile wach und ließ mir den Tag nochmal durch den Kopf gehen.

Vor allem aber auch die Zeitungsartikel und den Besuch bei Kevin´s Eltern.

Dieser verlief ja auch wirklich mehr als gut und wenn meine Familie auch so reagieren würden, dann hatten wir wirklich mehr als Glück und dann stand unserer Liebe ja auch nichts mehr im Weg.

Eigentlich tat es das jetzt auch schon nicht mehr, denn die Öffentlichkeit wusste Bescheid.

Abgesehen von der BILD hatten ja auch alle gut reagiert und das die BILD auf so etwas schlecht reagiert war uns auch klar.

Aber das störte uns nicht wirklich, wenn der Rest, wie Fans, Familie und Freunde darauf positiv reagierten, dann konnte eine Zeitung ruhig negativ darüber berichten.

Ich drückte Kevin noch einen weiteren Kuss auf seinen Kopf, was ihn leise brummen ließ, bevor ich mich enger an den Borussen kuschelte und meine Augen schloss.

Ich war müde und es wurde wohl auch für mich Zeit nun endlich zu schlafen.

Die Gedanken schob ich beiseite, denn die waren auch ein anderes Mal noch da.

Kurze Zeit später schlief ich dann auch schon ein und verfiel in einen ruhigen und mehr als erholsamen Schlaf.

 

 

6 Monate später

 

 

Kevin und ich waren immer noch glücklich zusammen, was uns natürlich alle freute.

Die Jungs in den Vereinen in Dortmund sowie auch auf Schalke hatten akzeptiert, dass Kevin und ich zusammen waren.

Wirklich verändert hatte sich da nichts, denn die Jungs behandelten uns immer noch so, wie vorher.

Die Presse hatte noch einiges über uns geschrieben, aber soweit nur positives.

Zumindest alle schreiben positiv, außer die BILD Zeitung.

Die hatte die ganze Zeit über negativ geschrieben, aber auch die passenden Kommentare dazu bekommen.

Auch die Fans, was ein wirklich mehr als wichtiges Thema war, akzeptierten das.

Es gab immer wieder Banner in der Kurve, die uns Mut machten.

Egal ob bei der Borussia, auf Schalke oder auch bei der Nationalmannschaft.

Viele unserer Anhänger kamen dann zu uns nach dem Training zum Beispiel und erzählten uns, dass sie durch unser Outing endlich auch geschafft hatten, sich zu outen und das ihre Familien das auch verstehen würden.

Es machte Kevin und auch mich immer wieder stolz, wenn wir sahen, was wir mit unserem Outing alles bewirken konnte.

Meine Familie hatte sich dann auch gemeldet und uns ebenfalls alles Gute gewünscht, auch die hatten es positiv aufgenommen, was mich natürlich ebenfalls sehr freute.

Alles in allem standen wirklich alle hinter uns, die uns etwas bedeuteten, was uns den nötigen Antrieb gab so weiter zu machen, wie wir es bis jetzt gemacht hatten.

 

 

Es konnte ja auch nicht falsch sein, wenn wir so viel Zuspruch bekamen.

Vor allem hatte Kevin etwas großes geleistet.

Denn sein Kuss hatte wirklich all das, was ich brauchte und wollte.

Er hatte recht damit, dass uns dieser Kuss dann befreien würde, denn das hatte er.

Aus allen Zwängen mit denen wir die zwei Jahre leben mussten.

Und ja, es hatte verziehen, was wir ertragen mussten.

Auch der Zeitpunkt war perfekt gewählt und ich war wirklich mehr als froh, dass er mir die Chance gegeben hatte, das zu erleben.

Ich war sicher, dass der Kuss immer in meiner Erinnerung bleiben würde, auch wenn es vielleicht mit Kevin irgendwann nicht mehr klappen sollte, was ich natürlich nicht hoffte.

Wir waren immer noch verdammt glücklich und lebten jetzt sogar noch ungezwungener als vorher.

Denn jetzt hatten wir das, was wir immer wollten, wonach wir uns die zwei Jahre gesehnt hatten.

Unsere Liebe war stark genug das alles zu überstehen und ich war sicher, dass sie auch noch weiterhin stark sein würde, egal was noch auf uns zukommen würde.

Mit Kevin an meiner Seite wusste ich, dass ich alles schaffen würde.

Wenn ich dann spürte, dass es mir mal schlecht ging, dann erinnerte ich mich einfach an den Kuss und an die Magie, die in dem Moment frei gesetzt wurde und dann geht es mir wieder gut.

Kevin hatte mein Leben positiv verändert und ich hoffte, dass es noch vielen Leuten so gehen würde wie mir und das viele das erleben durften, denn es war einmalig.

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Thema: Der perfekte Kuss

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