Kapitel 29

 

Jürgen Pov

 

Nachdem ich jetzt wusste, was Kevin´s Geheimnis war, zögerte ich keine Minute damit ihm weiterhin meine Hilfe zuzusichern.

Ich hatte immer dafür sorgen wollen und teilweise auch können, dass es meinen Jungs gut ging und dass nicht nur im Verein, sondern auch privat.

Also war es für mich auch keine Frage, dass weiterhin so zu machen.

Wie ich das machen konnte, wusste ich noch nicht wirklich, aber ich würde schon eine Lösung finden.

Morgen würde ich nochmal zu Pia und Martin fahren und dann würde ich auch erst Ruhe geben, wenn ich mit dem Kleinen gesprochen hatte.

Es musste doch eine Lösung geben, den Kleinen zu Kevin zu holen.

Sicher sollte Kevin erst einen Entzug machen.

Aber danach sprach doch nichts dagegen, dass er Lenny zu sich holte.

Natürlich war es mehr als bitter zu sehen, oder zu hören, dass seine Ex – Freundin bei einem Autounfall ums Leben kam.

Es tat mir leid für Kevin.

Aber ich war auch sicher, dass er das alleine hinbekommen würde.

Er und Lenny hatten eine ganz besondere Bindung zueinander und das sollte auch so bleiben.

Vielleicht hatte Lenny es selber ja auch gespürt.

Man sagt doch immer, dass Kinder und ihre Eltern durch ein besonderes Band miteinander verbunden sind.

Und wenn das bei Kevin und Lenny auch der Fall war, dann hatte Lenny vielleicht auch schon was geahnt.

Oder vielleicht wusste er es ja auch schon und deswegen hatten Martin und Pia mich nicht zu ihm gelassen.

 

 

Das ich mich verplappert hatte, hatte Gott sei Dank keine Konsequenzen.

Kevin hatte es scheinbar nicht mitbekommen oder hatte es einfach so hingenommen.

Ich hatte keine Ahnung, aber eigentlich konnte es mir nur recht sein, wenn er nichts dazu sagte.

,,Ich werde morgen mal zu deinen Eltern fahren.“

,,Hältst du das für so eine gute Idee?“, fragte Kevin unsicher.

,,Ja, ich meine du weißt doch auch, dass wir uns gut verstehen. Vielleicht schaffe ich es ja, da etwas rauszubekommen. Ich würde dann ja auch gerne mal mit Lenny reden. Ich nehme an, dass er das auch nicht weiß und das er das vielleicht auch gerne wissen würde.“

,,Nein Lenny weiß natürlich nichts. Deswegen sind meine Eltern doch damals auch so Hals über Kopf von hier weggezogen. Weil ich gesagt habe, dass ich es Lenny gerne sagen würde. Lenny ist zwar erst 7 Jahre alt, aber ich bin der Meinung, dass er das versteht und das man es ihm schon sagen kann. Meine Eltern waren anderer Meinung und haben mir den Kleinen dann weggenommen.“

,,Das geht aber doch nicht.“, sagte nun auch Manuel betrübt.

,,Doch, dass ging. Zumindest für meine Eltern ging das. Ich habe keine Ahnung was ich noch machen soll. Wenn ich mich melde machen die total dicht, da komme ich nicht mehr dran. Ich komme an Lenny nicht mehr dran. Ich bin sicher, dass es ihm auch nicht leicht fällt ohne mich und dann darf ich doch nicht.“, sagte Kevin und wir konnten beide die Tränen in seinen Augen erkennen.

Er konnte einem wirklich schon leid tun.

Da hatte er einen Sohn und konnte sich nicht wirklich um ihn kümmern.

Dabei wollte er doch nicht mehr.

 

 

,,Wir kümmern uns morgen drum. Versprochen. Aber du musst auch etwas dagegen tun.“, sagte ich etwas strenger.

,,Sicher, was auch immer nötig ist, solange ich meinen Kleinen wieder bekomme.“, sagte Kevin mehr als verzweifelt.

,,Du musst dir eine Entzugs Klinik suchen und dort einen Entzug machen. So kann das nicht weiter gehen. Denn so bekommst du weder das Sorgerecht für Lenny, noch behältst du deinen Platz beim BVB.“

,,Das ist mir klar. Aber du willst mich doch nicht kündigen, oder?“, fragte er nun noch verzweifelter.

,,Nein, dass habe ich nicht vor. Ich werde erst mal nichts sagen bei den Verantwortlichen. Wenn du mir sagst, dass du das schaffst, dann bleibt es unser Geheimnis. Aber ich will Taten sehen, Kev.“

,,Klar. Sicher. Die bekommst du. Ich will doch auch aufhören. Ich weiß doch selber, dass ich Lenny das nicht antun kann und dass ich ihn so nicht wiederbekomme. Und ich will ja auch meinen Platz behalten.“

,,Dann zeig, dass du auch anders kannst.“

,,Das werde ich tun.“, sagte Kevin und nickte eifrig.

Ich hatte ein gutes Gefühl bei der Sache und war mir auch sicher, dass Kevin das schaffen würde.

Vielleicht nicht alleine, aber mit Manuel an seiner Seite würde er das sicher schaffen.

Und der war ja jetzt auch nun mal wieder da.

Also sollte der auch sehen, dass er Kevin half.

Aber das tat er wohl auch.

Ich wusste nicht was, aber irgendetwas in mir sagte es mir einfach.

 

 

,,Haben wir denn jetzt alles geklärt oder hast du noch mehr Geheimnisse?“

,,Nein, dass war alles. Mehr Geheimnisse habe ich nicht.“

,,Seid ihr mir dann böse, wenn ich jetzt nach Hause fahre?“

,,Nein, fahr ruhig.“, sagte Kevin und auch Manuel nickte zustimmend.

Also stand ich auf und ließ mich von den beiden bis zur Haustüre begleiten.

,,Danke nochmal vor alles.“, sagte Kevin.

Ich nickte nur und wollte gerade raus gehen, als ich doch nochmal stehen blieb.

Mit einer flüssigen Bewegung drehte ich mich rum und schloss den Mittelfeldspieler in meine Arme.

Nur eine kurze Umarmung, die so viel auszudrücken schien.

Den fragenden Blick des jüngeren ignorierend löste ich die Umarmung und ging zu meinem Auto.

Schnell stieg ich ein und ließ auch sogleich den Motor an und machte mich auf den Weg nach Hause.

Es dauerte nicht lange, da hatte ich auch schon mein Haus erreicht.

Meine Frau lag, wie zu erwarten schon im Bett.

Schade, denn ich hatte in letzter Zeit nicht mehr wirklich die Möglichkeit mich um sie zu kümmern.

Schnell entledigte ich mich auch meiner Kleidung und legte mich neben sie ins Bett.

Kurz noch dachte ich darüber nach, wie man Kevin noch helfen konnte und was ich in Erfahrung bringen konnte und vielleicht noch würde, bis ich dann auch meinen ersehnten Schlaf fand und meine Augen schloss.

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