Kapitel 18

 

Manuel Pov

 

Nachdem ich das Haus wieder betreten habe, sah ich Kevin immer noch im Wohnzimmer sitzen und in seine Fotos und Zeitungsartikel vertieft dort sitzen.

Er konnte einem ja schon wirklich leid tun und ich hoffte so, dass ich es endlich jetzt schaffen würde, herauszufinden, was mit ihm los war.

Wollte ich ihm doch auch nur helfen und nicht mehr.

Schließlich liebte ich ihn immer noch.

Ich spürte, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten und versuchte diese weg zublinzeln.

Sollte und wollte ich doch jetzt stark sein, für meinen Kevin.

Also wischte ich mir die Tränen die, sich doch gebildet hatten und setzte ein Lächeln auf.

Ich hoffte einfach, dass es nicht auffiel, dass dies gespielt war.

Denn in dem Moment war mir zu allem andere zumute, aber nicht zu lächeln.

Ich seufzte noch einmal tief durch und ging dann wieder zu Kevin ins Wohnzimmer.

Der schien gar nicht bemerkt zu haben, dass ich den Raum wieder betreten hatte.

Da ich ihn nicht erschrecken wollte, stellte ich mich vor ihn und sah ihn einfach nur an.

Er würde wohl schon darauf aufmerksam werden, dass ich hier immer noch stand und auf ihn wartete.

Wollte ich doch mit ihm ins Hotel.

Jürgen war auch schon gefahren.

Ich hoffte einfach, dass er meine Anspielung richtig verstanden hatte und sich morgen auf den Weg zu Kevin´s Eltern machte.

Denn glaubte ich mittlerweile doch immer mehr, dass Lenny der Schlüssel zu allem war.

 

 

Nicht ohne Grund hatte Kevin die ganzen Bilder und Zeitungsartikel von ihm und sich in dieser Kiste.

Und diese bewachte er, wie einen Schatz.

Ich hätte ihn nur zu gerne darauf angesprochen und ihn einfach gefragt, was es damit auf sich hatte, aber ich hatte Angst, dass ich auch sein letztes Vertrauen verlieren würde.

Scheinbar hatte ich ja doch wieder etwas aufbauen können und etwas gut machen können.

Nun musste ich nur sehen, dass ich keinen Fehler machte und ihm nicht wieder zu nahe trat.

Das würde wohl sonst wieder in die Hose gehen und dann würde ich wohl auch nicht mehr so schnell eine Chance bei ihm bekommen, wie ich sie jetzt bekommen hatte.

Vielleicht würde er ja auch von alleine darauf kommen.

Ja, das war es.

Ich würde einfach warten, bis er sich öffnen würde.

Wenn ich ihm vielleicht noch mehr Vertrauen entgegenbringen konnte, dann würde er vielleicht von sich aus kommen und mir sagen was los war.

So, wie er wohl auch früher oder später auf mich aufmerksam werden würde, wenn ich hier stehe.

Wenn das nicht funktionieren würde, konnte ich mir immer noch etwas anderes überlegen.

 

 

Plötzlich riss mich etwas, bzw. jemand aus meinen Gedanken.

Kevin stand neben mir und tippte mir auf die Schulter.

,,Alles okay?“, fragte er mit sorgenvoller Miene.

,,Ja... ja, alles okay und bei dir?“

Kevin nickte nur leicht, sah mich aber weiterhin sorgenvoll an.

,,Was schaust du mich so an?“

,,Ich mach mir Sorgen.“

,,Worüber?“, fragte ich verwirrt.

,,Um dich.“

,,Wieso? Ist das alles okay. Ich sollte mir eher Sorgen um dich machen.“

,,Wieso?“

,,Weil du mir Sorgen machst.“, sagte ich vorsichtig.

,,Ich weiß.“, sagte Kevin niedergeschlagen und sah zu Boden.

,,Darf ich dich in den Arm nehmen?“, fragte ich ebenfalls vorsichtig.

Kevin nickte daraufhin nur leicht.

Sofort zog ich den Kleineren fester in meine Arme und drückte ihn auch sogleich enger an mich.

,,Mach dir keine Sorgen, solange du da bist, ist alles okay.“, sagte Kevin leise gegen meinen Hals gedrückt.

Erst dachte ich, ich hätte mich verhört, doch dann war ich mir sicher, dass er das auch wirklich so gesagt hatte.

,,Was meinst du?“, fragte ich dennoch verwirrt.

,,Ich bin einfach nur froh, dass du bei mir bist. Solange du bei mir bist, bin ich sicher, dass ich das alles schaffe. Du gibst mir die nötige Kraft, dass alles durchzustehen. Ich glaube mir dir kann ich alles schaffen.“

 

 

,,Was willst du denn schaffen? Hast du dir Ziele gesetzt?“

,,Ja, sicher habe ich mir die gesetzt. Aber da sollten wir nicht jetzt und nicht hier drüber reden. Lass uns da woanders drüber reden.“

,,Okay, wie du willst.“

,,Du wolltest doch in ein Hotel, oder?“

,,Ja, irgendwo müssen wir ja schlafen.“, sagte ich schulterzuckend.

Kevin nickte nur und ging zur Türe.

Dort blieb er nochmal kurz stehen und sah sich nochmal um zu mir.

,,Kommst du?“

Ich nickte und sah mich nochmal um.

Seine Kiste stand nicht mehr im Wohnzimmer, aber er hatte sie auch nicht in der Hand.

Ich hatte keine Ahnung, wo er sie hin getan hatte, aber ich war sicher, dass er sie sicher versteckt hatte.

Also ging ich zu ihm an die Türe und machte mich auf den Weg mit ihm zu seinem Auto.

Er gab mir die Schlüssel und wir machten uns auf den Weg zu dem nächsten Hotel.

,,Willst du ein Einzelzimmer?“, fragte ich als wir ein Hotel gefunden hatten.

,,Nein, ich hätte gerne ein Doppelzimmer, wenn das für dich okay ist.“

Ich nickte und parkte den Wagen auf dem angrenzenden Parkplatz und stieg auch schon aus.

Kevin folgte mir und wir betraten das Hotel.

Schnell hatten wir ein Zimmer und machten uns auf den Weg in das Zimmer.

War ich doch mehr als gespannt, ob er sich nun öffnen würde, oder nicht.

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