Feindschaft, Freundschaft oder doch Liebe?!

 

Kapitel 1

 

Julian Pov

 

Heute war das erste Derby, was ich bestreiten durfte, seit ich in die erste Mannschaft des FC Schalke 04 kam.

Benni und Manuel hatten mir schon einiges erzählt, von ihren Erfahrungen im Derby und ich freute mich auch wirklich sehr darauf.

Vor allem hatten die beiden oder viel mehr Manuel mir gesagt, wie ich mit diesen “Zecken“ umgehen musste.

Benni hatte sich da eher etwas zurück gehalten, weil er ja mit denen auch noch befreundet war.

Zumindest mit dem Hummels.

Ich konnte das ja mal gar nicht verstehen, denn ich würde mich ganz sicher nicht an einen dieser Menschen ran hängen.

Das würde mir im Traum nicht einfallen.

Nein, ich freute mich auf die Streitigkeiten mit diesen Zecken, dass war für mich der Höhepunkt und natürlich auch, dass ich denen ein paar Tore reinlegen konnte.

Ich in meiner Position konnte Tore schießen und das hatte auch der Trainer erkannt, sonst hätte er mich ja auch nicht in die erste Mannschaft geholt, wo ich immer noch verdammt stolz drauf war.

Aber nicht nur stolz, sondern auch verdammt nervös.

Wusste ich doch auch nicht so recht, was mich dort erwartet.

Sicher waren wir in unserer Arena, aber ich wusste, dass sie gleich kommen würden und dann würde es richtig los gehen.

Manuel hatte gesagt, dass dieser Großkreutz der schlimmste war und den kannte ich auch schon.

 

 

Den hatte ich damals schon öfter bei Spielen gesehen, die ich von der Nordkurve aus gesehen habe.

Ich stand mit den Jungs in der Kabine und war dabei mich umzuziehen.

Angespannt bis in die Haarspitzen zog ich meine Hose und mein Trikot über.

,,Bist du bereit für deinen ersten Kampf?“, fragte Manuel und klopfte mir auf die Schulter.

Ich nickte und spürte dann aber noch einen anderen Druck in meinem Körper.

,,Ich muss nochmal auf Toilette.“, sagte ich und Manuel nickte.

,,Dann los. Ich muss auch gleich raus zum Aufwärmen.“

Ich nickte und machte mich auf den Weg zur Toilette.

Da aber die Kabinen alle besetzt waren, machte ich mich auf den Weg auf eine der anderen, öffentlichen Toiletten.

Ich stellte mich dort hin und verrichtete meine Angelegenheiten, als sich jemand neben mich stellte.

,,Na, freust du dich schon auf dein Debüt?“, fragte eine Stimme neben mir und ich zuckte heftig zusammen, war ich doch voll und ganz auf das Spiel fokussiert.

Fast wie in Zeitlupe drehte ich meinen Kopf zur Seite und erblickte da den Zecken Trainer.

,,Ich rede nicht mit Zecken.“, sagte ich abweisend und sah ihn abschätzig an.

,,Das ist aber sehr schade, denn ich bin sicher, dass du ein guter Junge bist.“, sagte der und ich sah ihn angewidert an.

,,Nein, dass bin ich sicher nicht. Vor allem nicht für dich. Also lass mich in Ruhe pinkeln und dann verpiss dich am besten wieder. Ich bin auf deine Anwesenheit nicht wirklich angewiesen und brauche sie auch nicht wirklich.“

 

 

,,Warum bist du denn so unfreundlich? Ich habe dir doch nichts getan und ich bin sicher, dass du nicht mal eine Ahnung hast, wie ich überhaupt heiße. Also warum so unfreundlich, junger Mann. Wir kennen uns doch nicht wirklich.“

,,Ich habe aber schon viel von euch Zecken gehört und auch von dir als Papa Zecke. Ihr seid neben den Bauern der Abschaum der Liga und ich bin sicher, dass ich dich auch nicht kennen muss, um zu wissen, dass du genauso bist.“, sagte ich und zog mich auch gleich wieder an.

,,Ich bin Jürgen und wenn ich mich nicht vertue, dann bist du Julian. Ich freue mich deine Bekanntschaft zu machen. Ich meine, dass was ich von dir gehört und gesehen habe, bist du wirklich ein verdammt toller Kerl.“, sagte er und schien nicht wirklich beeindruckt von den Provokationen.

Ich blickte ihn mit hochgezogener Augenbraue an, als er neben mich an das Waschbecken trat und sich ebenfalls begann die Hände zu waschen.

,,Ich gehe dann mal besser. Die Luft wird mir hier etwas zu stickig und nachher werde ich noch gebissen, denn soweit ich weiß, sind Zeckenbisse ja auch tödlich und ich wollte eigentlich noch ein paar Jahrzehnte leben.“, sagte ich, während ich mir die Hände abtrocknete.

,,Das ist wirklich sehr schade, dass du so voreingenommen bist. Immerhin bin ich nicht so schlimm, wie alle sagen. Aber gut, dann auf ein gutes Spiel später.“, sagte er und lächelte sanft.

Ich schüttelte nur den Kopf und verließ beinahe schon fluchtartig den Raum.

Was auch immer mit ihm los war, ich wollte es glaube ich nicht wissen.

Er benahm sich wirklich mehr als komisch und so wie Manuel gesagt hatte, gingen die Zecken doch auch immer auf die Provokationen ein.

Wieso dann ausgerechnet der nicht und war dann auch noch so freundlich?

 

 

Mit schnellen Schritten eilte ich in die Kabine und zog Manuel auch gleich mit in einen Nebenraum und ihn dort auf einen Tisch, der im Raum stand.

,,Ich dachte die Zecken gehen immer auf die Provokation ein?! Das war wohl nichts, denn die Papa Zecke, fand das sehr amüsant und war mehr als freundlich zu mir! Hast du mir Scheiße erzählt, Neuer?“, fragte ich und war wirklich langsam sauer.

,,Nein, ich habe keine Ahnung, wieso der Idiot so reagiert hat. Aber ich kann es dir auch gerne später bei dem Großkreutz zeigen. Der ist genauso. Der geht auch drauf ein. Vor dem musst du dich übrigens auch im Spiel vorsehen, sonst liegst du schneller auf dem Boden als dir lieb ist und wir können es wirklich nicht gebrauchen, dass du verletzt raus musst. Also sieh dich vor, okay?“

Ich nickte und sah ihn immer noch angesäuert an.

Was sollte das alles denn?

,,Ich muss jetzt raus zum Aufwärmen. Du kommst schon klar, oder?“, fragte Manuel und ich nickte erneut, bevor er an mir vorbei und auf den Platz ging.

Seufzend ging ich zurück in die Kabine und setzte mich auf meinen Platz.

So hatte ich mir mein erstes Derby gewiss nicht vorgestellt und wirklich zufrieden konnte ich bis hier hin auch nicht sein.

Aber vielleicht kam das später auf dem Platz noch.

Von wegen auf ein schönes Spiel, dass würde es ganz sicher, aber dann eben für uns und nicht für die Zecken, denn denen würden wir nochmal ganz klar zeigen, was ein 04er alles kann.

Aber besonders freute ich mich natürlich auf Kevin, denn da musste ich doch wirklich sehen, dass ich den unter Kontrolle bekam.

Es würde mir ein Vergnügen sein, denn genau dafür, für solche Spiele, hatte ich lange an mir gearbeitet, um sie nun endlich bestreiten zu dürfen.

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